Ja, was das doch für eine Überraschung als der Modelbus Anfang Dezember vor dem Wiesbadener Kurhaus halt machte um die ersten 25 Mädchen auf den Stufen an den Säulen zu fotografieren. Es war mein erster Tag in der Stadt, die Kisten stapelten sich in der neuen Wohnung und dem beim Umzug helfenden Freund wurde noch kurz ein bisschen die Stadt gezeigt als wir Heidis 25 Finalistinnen beim posieren beobachten konnten. Ein netter Einstieg war das, ein sehr netter.
Nun also konnten wir im Fernsehen teilhaben an der ersten Folge, sahen was so an Bildern in Wiesbaden entstanden ist. Von nun an habe zumindest ich wieder einen festen Termin an den Donnerstagabenden. Schon allein wegen des Unterhaltungsfaktors kann man sich die Staffel nicht entgehen lassen, das was da heute zu sehen war macht Lust auf mehr. Und meine Top-Drei sind die schöner Hühnerstallausmisterin, 'Isabella Rosselini' und das Mädchen, das aussieht wie Nora von Waldstätten.
Was hat die Welt doch in den letzten Wochen darauf gewartet, dass sich endlich der Vorhang lüftet und zum ersten mal Alexander Wang's Vision der Zukunft der Marke Balenciaga zu sehen ist. Heute war es dann soweit.
Ganz in schwarz und weiß kommen die 34 Modelle daher, einzig die Marmorflamerien brechen diesen stringenten Farbkanon auf. Man sich so aber ganz auf die Architektur der Kleider konzentrieren, deren Wurzeln unverkennbar in den Archiven der Avenue Georges V liegen. Die eleganten Linienführungen, teils sehr geschwungen oder aber wie mit dem Lineal gezogen, erinnern an die Eleganz des gebürtigen Spaniers Christobal Balenciaga.
Es ist ganz klar, dass sich ein Designer, der so frisch in einem Hause ist und auch nicht wirklich viel Zeit hatte bei der Erstellung der Kollektion, erst einmal langsam an die Marke heranwagt und ein bisschen die Handbremse anzieht. Der progressive Vorwärtsdrang, der Wang's eigenen Kollektionen innewohnt, fehlt ein bisschen und auch das ebenfalls sehr moderne Erbe Nicolas Ghesquiere's muss erstmal abgestreift werden. Die Kollektion kann als Puffer dienen um dem einen Zeit einzuräumen und den anderen vergessen zu machen, wirklich spannend wird die zweite Kollektion werden.
23 Ausgaben lang begleitet mich die GQ Style nun schon, heute kommt das neue Heft in den Handel und die Vorfreude ist wie immer groß. In der PM wurde schon die Vorfreude geschürt, auch das Cover mit Ethan Hawke trägt dazu bei.
Wie das Heft ist wird natürlich berichtet. Glücklicherweise habe ich heute frei und kann mich somit ganz der Lektüre hingeben...
Feder und Blumen, Stickereien und bunte Drucken, sind bei Dries van Noten trotzdem nicht mit Romantik zu verwechseln. Und schon gar nicht mit Kitsch. Dries van Noten zeigt, dass er ein wahrer Meister ist.
Die gesamte Kollektion gibt es hier, als Hintergrund dient das berühmte Olympia in Paris
Es stellt sich doch wirklich die Frage ob sich dieses ganze Streetstyle-Ding nicht langsam selbst überholt hat. Zumindest hat es an Kraft an und Glaubwürdigkeit verloren seit man immer nur noch die gleichen Gesichter zu sehen bekommt. Wenig erfrischend sind die russischen Püppchen und italienischen Editorialistinnen anzusehen, auch wenn sich diese deutlich ins Zeug legen immer wieder die neuesten It-Bekleidungen und Must-Have-Accessoires vorzuführen. Ob sie sich nicht selbst langsam anöden?
Tommy Ton schießt natürlich auch in diesem Jahr wieder für Style.com und ist live vor Ort um genau im richtigen Moment abzudrücken und einen gewollt ungekünstelten Eindruck zu vermitteln. Doch seine Fotos haben lange nicht mehr die Frische von vor drei oder vier Jahren, man erkennt in ihnen das abgekaterte Spiel zwischen Fotograf und Modell; manchmal sogar sehr augenscheinlich.
Wie schön ist es doch, wenn zwischendrin mal die Funken schlagen und ein Bild von der alten Kraft der Streetstyle-Fotografie zeugt. Die junge Dame im Bild hat viel zu sehr damit zu tun auf ihren schwindelerregenden Pumps die Straße zu meistern und dazu noch diesen Mantel zu raffen, der sich leicht in den Absätzen verheddern könnte, als dass sie sich um einen Fotografen scheren würde. Die Eleganz die sie ausstrahlt ist umwerfend, es ist die Würde und Grazie einer Geisha gepaart mit dem Stil einer Grace Kelly. Davon würde ich gerne wieder mehr sehen wollen!
Drei Monate ist ein lange Zeit, rein theoretisch allerdings nur, um für eine Anfang Juni stattfindende Hochzeit ein passendes Hochzeitsgastoutfit zu finden. Seit die Einladung ins Haus flatterte, und das ist nun auch schon wieder etwas her, geht mir diese Frage immer wieder durch den Kopf, vor allem weil a) das Wetter ja nicht immer ganz vorhersehbar ist, b) die Hochzeit findet auf dem Land in Mecklenburg statt und c) ich bin das +1 und kenne wieder die Brautleute noch irgendeinen anderen Gast. Beste Voraussetzungen also.
Heute morgen begegnete ich der neuen Kampagne von COS und plötzlich stellt sich mir die Frage, ob mir diese Leberwurstfarbe steht. Wenn dem so sein sollte, wäre ich schon einen Schritt weiter bei der Outfitfindung.
Ein bisschen war Genny in den letzten Jahren aus der Mode gekommen, doch gerade ist die Marke wieder dabei sich einen Platz ganz vorne unter den italienischen Marken zu erobern. Gabriele Colangelo ist seit gut zwei Jahren Chefdesigner des Hauses, für das auch schon Claude Montana, Christian Lacroix und die Herren Dolce&Gabbana tätig waren.
Seine Kollektion für den kommenden Herbst trifft mit ihrer geometrischen Strenge den Geist der Zeit. Konstruiert wirken seine Kleider und Ensembles, die Jacken weisen scharfe Linien auf und bekommen so Strenge. Materialien wie Leder und steife Seiden tun ihr übriges dazu. Kein Wunder also, dass sich Richard Meier's Rachofsky House mit seinen klaren Linien so gut als Hintergrund eignet.
Der Kinostart war in Deutschland für den Juni des vergangenen Jahres angesetzt. Doch obwohl ich eigentlich 2012 so wie nie zuvor im Kino war, habe ich den Film nicht gesehen. Lag es daran, dass er einfach auch gar nicht gezeigt wurde? Nun aber haben wir ihn uns als Sonntagnachmittagsunterhaltung geliehen und uns endlich angeschaut, was ein Meisterwerk hätte sein können.
Zum ersten Mal präsentierte Madonna ihre Homage an Wallis Simpson, die spätere Herzogin von Windsor beim Filmfestival in Venedig, doch wirklich überzeugen konnte sie Kritiken nicht. Zwar ist ihr ein bildgewaltiger Film gelungen, der vor allem bei der Ausstattung und den Kostümen kaum Wünsche offen lässt, doch die Story leidet darunter. Als zu banal, teils kitschig und bisweilen sogar peinlich taten die Kritiker den Film ab. Und haben damit auch nicht ganz unrecht.
Anfangs ist es wirklich schwierig zu verstehen, was uns Madonna genau erzählen möchte. Wie passen die beiden Geschichten, die Rahmenhandlung im New York der späten 1990-er Jahre und die nebenbei erzählte Geschichte von Wallis und Edward VIII eigentlich zusammen? Irgendwann hat man sich dann als Zuschauer aber hineingefuchst und kann sich berieseln lassen. Es ist wirklich nicht mehr als Unterhaltung für einen verregneten Sonntagnachmittag auf der Couch, aber dafür genau richtig.
Arianne Phillips wurde für ihre Arbeit an diesem Film für einen Oscar nominiert, musste sich aber wie viele in 2012 gegen 'The Artist' geschlagen geben. Dabei hätte sie die Auszeichnung durchaus verdient, schließlich entführt uns gerade ihre Arbeit in die Welt der Ikone Wallis Simpson. Nicht die Kleider im Style der Schiaparelli, deren Kundin Wallis Simpson nachweislich war wurden noch einmal lebendig, auch das berühmte Brautkleid von Mainbocher erwachte noch einmal zum Leben. Allein dieser Kleider wegen lohnt es sich den Film anzuschauen, am besten wie schon erwähnt mit einem Stückchen Kuchen am Sonntag.
Ausrutscher bei den Oscar's sind ja eigentlich nichts neues, aber keine rutschte diesmal so weit ins Aus wie Halle Berry. Wahrscheinlich hatte sie kurz vor der Verleihung noch ein streng geheimes Casting für ein Remake von 'Denver Clan' und sprach für die Rolle der Dominique Deveraux vor, anders ist diese breitschuldrige Streifenrobe von Atelier Versace nicht zu entschuldigen. Das Kleid ging nach hinten los!
Ein nicht weniger unglückliches Händchen hatte Kristen Stuart. Doch bevor ich am Kleid rumzumäkeln beginne, muss ich mich kurz über die Nichtfrisur aus auslassen. Sie sieht aus als hätte sie sich am Vorabend einer wilden Toupierorgie hingegeben, dann drauf geschlafen und später keinen Kamm mehr zur Hand gehabt. Irgendwie sind die Haare ja sogar gut, aber eben einfach nicht zu dem Kleid. Den untenrum wollte sie ein bisschen Prinzessin sein, ein paar Stickereien und ein bisschen Tüll helfen da angeblich, hat aber nichts passendes gefunden. Stattdessen sie aus wie eine Windsbraut im Suff.
Und zum Schluss noch schnell ein Wort zu Hellen Hunt: Custome-Made H&M sieht aus wie alter Vorhang. Der amerikanische Bürgerkrieg ist seit gut 150 Jahren vorbei, es ist also vollkommen unnötig à la Scarlett O'Hara die Übergardinen zweckentfremden zu lassen.
Gestern Abend wurde wieder der berühmteste rote Teppich der Welt ausgrollt, in diesem Jahr eher fuchsiafarben, und die Hollywoodpprominenz konnte sich in den Saal flanieren. Da wo am deutschen Vorabend noch Frauke Loduwig live berichtete und versuchte Glamour darzustellen, konnte man nur ein paar Stunden später die schönsten Kleider an den schlankesten Frauen bewundern. Und alle waren natürlich ganz aufgeregt, schließlich bedeutet der Oscar nicht nur einen weiteren Schub der Karriere und die Möglichkeit ein paar Millionen mehr für den nächsten Film zu verlangen, sondern oft auch das Scheitern der Ehe.
Nun wissen wir also endlich welche Damen und Herren für ihre Darstellungen belohnt wurden, welche ehemaligen Schauspieler nun im Fach Regie glänzen und das die Chancen einen zweiten zu gewinnen gar nicht so schlecht stehen, wenn man Österreicher ist und Quentin Tarantino auf seiner Seite hat. Glückwunsch also an Jennifer Lawrence, Daniel Day-Lewis, Anne Hathaway und Christoph Waltz, an Ben Affleck und an Michael Haneke. Der Film mit den schönsten Kleidern ist nun 'Anna Karenina', auch wenn ich diese Meinung nur bedingt teilen kann, und den besten Filmsong lieferte uns Adele. Glückwunsch an all die Herrschaften.
Nun aber kommen wir mal zurück zum wesentlichen, schließlich ist nicht weniger wichtig als der Gewinn einer goldenen Statue die Wahl des perfekten Outfits. Die Nominierten können das etwas entspannter angehen, sie sind eh schon ganz weit vorn und kommen in die Presse. Die Herrschaften aber, die eben nicht nominiert sind und schlimmstenfalls eher in nicht gerade filmischen Meisterwerken mitspielen, müssen doch besonders herausstechen und legen sich besonders ins Zeug. Wirklich schlimme Entgleisungen blieben aus und auch die Frau Jolie konnte diesmal ihre Beine im Zaum (und unterm Rock halten), doch ein bisschen was zu meckern findet sich trotzdem.
Doch bevor wir zwei oder drei Ausrutscher unter die Lupe nehmen, schauen wir erstmal auf die Gewinner in der inoffiziellen Kategorie Styling. Allen voran stehen da natürlich Jennifer Lawrence (Dior) und Anne Hathaway (Prada), die beide ganz großartige Kleider trugen und wunderschön aussahen, wenngleich zumindest Jennifer Lawrence vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen hat. Ihr Kleid war eindeutig auf Sieg ausgelegt und sehr prinzessinnenhaft, doch was wäre gewesen wenn sie nicht gewonnen hätte? Anne Hathaway war schon einmal nominiert und weiß wie es sich anfühlt nicht den eigenen Namen zu hören, ihr Kleid strahlte Würde und Zurückhaltung aus. Damit hätte sie auch gestrahlt, wenn sie nicht den Oscar erhalten hätte.
Charlize Theron (ebenfalls Dior) und Jessica Chastain (Giorgio Armani) sind ebenfalls sehr elegante Erscheinungen, genauso wie Alicia Vikander in ihrer zarten Robe von Elie Saab. Dass man auch in Alter noch glänzen kann zeigt Emmanuelle Riva, die mit ihrer Lanvin-Robe so manchen jungen die Ding die Schau zu stehlen vermochte.
Fraglos schön anzuschauen ist Georg Clooneys Freundin Stacy Keibler, aber gleichzeitig ist auch ein der Typ 'aus dem Karton befreite Barbie'. Sie ist fast zu glatt für diese Welt und wirkt tatsächlich wie ein Mitbringsel, dem Clooney am Abend eine Schutzfolie überstreift und es zurück in den Wandschrank stellt. Nach den Oscar's ist schließlich vor den Oscar's, dann darf sie neu restauriert wieder ans Tageslicht.
Anne Hathaway
Charlize Theron
Jessica Chastain
Alicia Vikander
Emmanuelle Riva
George Clooney mit Malibu-Stacy, äh Stacy Keibler
Eddie Redmayne
Das waren nun also erstmal die Tops, die Flops folgen später! Bilder von hier und hier
Wiesbaden verbucht für sich den Status das Vorbild für Fjodor Dostojewski's 'Der Spieler' geliefert zu haben. Der Dichter, selbst unter der Spielsucht leidend, war nachweislich im hiesigen Casino und verspielte wohl auch ein kleines Sümmchen. Gestern Abend, es war schon nach Mitternacht, führten wir unseren Besuch ins Kurhaus aus und haben uns für zwei Stunden dem Spiel hingegeben.
Gott, wir waren schon etwas euphorisch und aufgeregt, waren wir doch noch nie in einem Casino und komplette Neulinge auf dem Feld des Glücksspiels. Wir haben uns in Jackets geschmissen, angemessene Kleidung wird erwartet, und machten uns auf zum Spiel. Wir entrichteten den Eintritt, zeigten unsere Personalien vor und konnten dann endlich in die heiligen Hallen, die aus der ferne eine gewisse Verruchtheit in sich bargen, von nahem betrachtet dann aber schnell für Ernüchterung sorgten.
Natürlich ist der Rahmen glamousös, im Wiesbadener Casino gingen schließlich nicht nur Dichter ein und aus, sondern auch der deutsche Kaiser und damit auch der Hochadel vor dem ersten Weltkrieg. In den hohen Räumen mit den holzgetäfelten Wänden und den großen Kristalllüstern blinken natürlich keine trivialen Spielautomaten, die wurden in einen Wandelgang ausserhalb des Kurhauses ausgelagert, sondern man spielt Roulette, Black Jack und Poker.
Von den beiden letzten Spielen haben wir keine Ahnung gehabt, sie standen also nicht zur Debatte, Roulette ist hingegen ein recht überschaubares Spiel und somit war klar, wo wir unser Glück zu suchen hatten. Es dauerte allerdings noch ein wenig bis wir uns dazu durchringen konnten zur Kasse zu gehen und nen Zehner gegen fünf kleine Platikjetons zu tauschen und diese dann ins Spiel zu bringen. Wir taten es dann aber doch und so konnte der Spass beginnen.
Nun steht man dann an diesen Tischen, ahnungslos erstmal das Treiben beobachtend. In der Hand hat man das Plastik gespürt, aber es dauerte noch etwas bis der erste Jeton auf dem Spieltisch platziert wurde. Dann ging es aber recht schnell, wir gewannen und verloren etwas, teil wars der Einsatz verspielt oder aber er wurde versechsfacht. Wichtig ist letztendlich nur, dass man weiß wann es Zeit zu aufhören ist.
So ein Spielbankbesuch führt einen auch das Elend vor Augen vor, das einen ereilen kann, wenn man eben nicht rechtzeitig den Weg nach Hause findet. Spielsucht kann man sowohl im Verhalten der Menschen am Spieltisch sehen können, wie auch an den verstörten und gierigen Augen. Mit Glamour hat es wenig zu tun, wenn eine verstörte Asiatin die Hunderter aus den Taschen ihrer leicht angeranzten Bench-Jacke zieht, sie in Plastik umwandelt und dann wild über das Feld verteilt, ohne aber wirklich etwas wieder reinzuholen. Am Ende gewinnt doch immer die Bank!
Jede Frau sollte sich mal als Goldmarie fühlen, mit dem Strickzweiteiler von Antonio Marras gelingt das spielend. Einfach überstreifen und fertig! Doch neben Strick in Gold gibt es auch noch wunderschöne Trompe l'oeil-Drucke und Rosenstickereien.
Als Hintergrund dient ein Fotografie von Julius Shulman. Der abgebildete Pavillon steht übrigens im californischen Arcadia, er ist somit perfekt für die Modelle von Marras.
Es hat schon länger keinen Tagesoutfitpost gegeben, und hätte nicht heute morgen kurz nach acht der UPS-Mann geklingelt und ein Päckchen vorbeigebracht wäre auch dieser hier nicht entstanden. Der im Päckchen befindliche Cardigan von Muriee nahm mir die Entscheidung ab was ich den anziehen könnte, er wurde übergestreift und fühlte sich gleich wie ein komfortables Zuhause an.
Made in Germany und gefärbt mit natürlichen Farben ist das Teil zu dem auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht mehr als vertretbar. Das gilt übrigens für alle Produkte der Firma, die mit ihren Produkten auf Langlebigkeit und somit auch auf Nachhaltigkeit setzt statt schnelle und ersetzbare 'Modeteile' zu machen.
Zum Cardigan trage ich ein Hemd von Arrow, eine schon mehrfach geflickte und gerade deshalb heiß geliebte Jeans von Nudie und Zugstiefeletten von Redwings. Infos zur den Bildern im Hintergrund gibt es inclusive Galeriekontakten gerne auf Nachfrage.
Das Blitzkids mvt. auch schon einmal eine von Herrn Michalsky's Stylenite's musikalisch untermalten lassen wir mal gelinde unter den Tisch fallen, und das es bei ESC-Vorentscheid vor gut einer Woche nicht wirklich mit einer Platzierung geklappt hat wohl auch. Blitzkids mvt. können nichts dafür, dass sie so gut sind und von der Masse nicht erkannt werden. Und auch nichts für die Stylenite's. Vor wenigen Tagen, genauer gesagt am vergangenen Freitag erschien nun das erste Album das Duo's, mit welchem ich mir das bisschen Haushalt am gestrigen Abend erträglicher gestaltete.
'Heart on the line' ist fraglos der eingängstige Ohrwurm des Albums, aber auch bei den anderen 11 Songs stellt sich recht schnell ein Mitwippen des Fusses ein. Es ist halt Popmusik im besten Sinne, gemischt mit ein bisschen Electro und dazu die gut anhörbare Stimme der Sängerin NOMI. In den besten Momenten des Albums klingen Blitzkids mvt. frisch und neu, in den schlechtesten ein bisschen nach Gwen Stefanie, was aber nun wirklich keine Katastrophe ist.
Die Sommerkollektion von Prada hat zwar mit ihren schön gearbeiteten asiatischen Details durchaus ihren Reiz, aber ich bin froh, dass der kommende Herbst dann doch wieder etwas wenig verschroben daherkommt. Wenngleich das Ganze noch immer eine gewisse Schrulligkeit in sich birgt. Die Kollektion hat eine gewisse Verruchtheit, mir kam als erstes die Knef als 'Sünderin' in den Sinn.
Vor allem sind es die Details die mir gefallen. Bei den Kleidern mag ich, wie die Träger über die Schultern rutschen, bei den Mänteln und Jacken die großen, barocken Aufschläge an den Ärmeln. Die Farbgebung und Stimmung bei der Show erinnert, mal wieder, an Hitchcock.
Die Kunst besteht doch im Weglassen, bzw. in der Einsicht, dass man eben nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Zwar habe ich mir die meisten der in London gezeigten Kollektionen angeschaut, doch bisher fand nur eine ihren Weg auf den Blog. Nun hat sich das Karussell schon weiter gedreht, willkommen in Milano.
Gucci gehört nach wie vor zu den Kollektionen, die man schon beachten muss, da sie durchaus wegweidend ist und auch ihren Weg über die zahlreichen Kopierer zur Masse findet. Gleichzeitig, und das ist viel wichtiger, funktionieren die Teile an echten Kundinnen und sind nicht nur an Models schön. Natürlich muss man unterscheiden zwischen dem was auf der Show zu sehen ist und den Teilen, die es dann in die Läden schaffen.
Für den kommenden Sommer zeigte Frieda Giannini eine Parade an Edelsteintönen. Fließenden Kleider und Ensembles feierten den Chic der späten 60-er Jahre und Ikonen wie Marisa Berenson wurden auf den Laufsteg geschickt. Der kommende Herbst ist da schon düsterer und nicht nur die Musik weckt Erinnerungen an David Lynch's Filme. Es sind mal wieder die erotisch aufgeladenen Frauenbilder der späten 1980-er Jahre die da zum Leben erweckt wurden.
Meine knapp neun Monate bei der Theaterkunst waren geprägt von zwei Filmprojekten, die beide ungefähr mit meinem Firmeneintritt starteten und endeten als ich schon fast du Koffer für Wiesbaden gepackt hatte. Tatsächlich hängen an diesen Fernsehfilmen also auch ganz persönliche Erinnerungen. Ich werde zwangsläufig heute Abend vor dem Fernseher sitzen, wenn 'Nacht über Berlin' ausgestrahlt wird, 'Das Adlon' kam ja schon im Januar.
Ungern will ich mich in Nähkästchenplaudereien verlieren, doch im Grunde gibt es zu vielen Stücken im Film kleine Anekdoten. Zum Beispiel ist eines der Kleider von Anna Loos aus einem historischen Stoff aus dem Archiven der UFA, oder das Jan Josef Liefers' Kostüme in dreifacher Ausführung angefertigt wurden und eine von von ihm getragene Joppe aus einem englischen Double Face-Kaschmir gefertigt wurde, der vorher aber noch ordentlich in der Waschmaschine hat leiden müssen. Aber es gab auch Gruselmomente, zum Beispiel als sich Komparsen im Minutentakt in SS- und SA-Angehörige verwandelten. (Das einer dieser Herren ohne Unterhose zum Casting erschien, machte das ganze um einiges lustiger und damit auch erträglicher.) Wie gesagt, da gäbe es noch einiges mehr zu schreiben.
Stattdessen kommt hier ein kleiner Teaser, der Anna Loos zusammen mit dem Palastorchester zeigt. Vielleicht macht das Video ja Lust auf den Film?!
Zum Schluss aber noch meine liebste Erinnerung: Monika Hinz, die Kostümbildnerin des Films, beschrieb J.J. Liefers als eher klein und untersetzt, zeigte danach auf mich und meinte er ich hätte die gleiche Statur. Nett, danke!
Ein kleines Fazit nach gut 110 Minuten Film: Ich hätte mal das Drehbuch lesen sollen, die Möglichkeit dazu hätte es gegeben, dann hätte ich mir stattdessen den Film auf Arte anschauen können und meine Zeit mit diesem kleinen Drama vertun müssen. Natürlich war es schön noch einmal das ein andere Detail zu sehen und mich zurückzuerinnern an die damit verbrachte Zeit. Aber was habe ich davon, das ist doch nun auch schon wieder ein halbes Jahr her und erscheint noch viel länger zurückzuliegen. Wahrscheinlich hatte ich heute morgen einfach eine sentimentale Minute.
Die intimen Präsentationen für einen erlauchten Kreis hat Tom Ford hinter sich gelassen, zum ersten Mal zeigte der Designer wieder einen Kollektion dem großen Publikum. Und gleichzeitig fühlt man sich in die späten 1990-er Jahre zurückversetzt als Tom Ford noch für Gucci designte. Diskreter Luxus sieht anders aus, bei Tom Ford kommen zumindest Paillettenfans und Pelzliebhaberinnen auf ihre Kosten.
Dieser Montagmorgen wird durch wunderbar wärmend erscheinende Sonnenstrahlen versüßt. Alles andere wäre auch wirklich kaum zu ertragen nach einem Sonntag, der schöner kaum hätte sein können. Tatsächlich wird die Vorfreude auf den Morgenkaffee auf dem Balkon geschürt. Und auf den nahenden Frühling!
Anscheinend mausert sich der Donnerstagabend zu einem ernstzunehmenden Eventspektakel, dem der geneigte Zuschauer live am Fernseher mitverfolgen darf. Letzte Woche konkurrierte der Wiener Opernball mit der Übertragung der Berlinale-Eröffnung, diese Woche nun also fand für mich ganz überraschend die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest statt, der irgendwann im Mai im schwedischen Malmö ausgetragen wird.
Ich habe das gar nicht so genau mitbekommen, zumindest keine Trailer oder ähnliches gesehen. Erst gegen viertel vor neun schaltete ich den Fernseher an, gerade noch rechtzeitig um den Auftritt von Blitzkids mvt. zu sehen. Ein Glück, immerhin war das der beste Beitrag des Abends, danach ging es nur noch bergab und der Tiefpunkt wurde dann ganz klar mit Startnummer 12 erreicht.
Zugegeben, auch Blitzkids mvt. hatten Anfangs etwas zu kämpfen, die Stimme der Sängerin haute einen nun nicht gerade weg, wurde aber immer Laufe des Liedes immer besser und irgendwann entwickelt sich das Lied zu einem durchaus guten Stück Musik. Das Lied und auch der ganze Auftritt war in seiner übersteuerten Künstlichkeit durchaus zeitgemäss; ein bisschen Robyn mischt sich mit Lykke Li und alles wird massentauglich. Das Lied klingt so als könnte es auf dem Balkan ebenso gut funktionieren wie in den skandinavischen Ländern und in Osteuropa. Die Franzosen und die Spanier würden uns eh kaum Punkte geben, auf die kann man also nicht bauen.
Bei der Stimmabgabe polarisierten Blitzkids dann aber sehr, die Radiohörer mochten die gar nicht, die Fernsehzuschauer auch nur ein wenig, die Jury hingegen gab 12 Punkte. Dies lässt nun breite Interpretationsmöglichkeiten. Mary Roos, Roman Lobb, Anna Loos, Tim Bendzko und Peter Urban sind zwar eine teils fragwürdige Besetzung, aber immerhin kann ich ihre Entscheidung teilen, zumindest was den ersten Platz angeht.
Doch kommen wir endlich zur Gewinnerin des gestrigen Abends, die, die unser Land vertreten wird: Cascada. Schon beim Einspieler war ich leicht schockiert vom Versuch der Sängerin Fleischbällchen zu formen. Die Dame tat sich keinen Gefallen, weder mit dem Kochversuch noch mit dem Interior in dem das ganze stattfand. Was kann von jemanden erwarten, der eine rote Samtcouch sein eigen nennt? Es wurde aber noch schlimmer, den das Bühnenoutfit bestehend aus Glitzerkorsett und Superminirock mit Tüllschweif lies mich nur noch fassungslos dasitzen. Es wird wieder einmal klar, warum Stylisten dringend notwendig sind. Sie retten einfach bestenfalls auch das Publikum davor, die Geschmacksentgleisungen von 'Künstlerin' mit ansehen zu müssen. Cascadas Darstellung wirkte eher wie eine Parodie auf Britney Spears bei Switch statt wie eine Performance, die Deutschland zumindest europaweit vertreten soll.
Der Song selbst war auch nicht nach meinem Geschmack, ich mag diesen Eurodancemist nicht. Aber, und das lässt sich nicht verleugnen, Cascada ist ganz gut aufgestellt und durchaus Durchschnittsradiosender kompatibel. Und sie kann sowas wie singen. Das Lied ist so eine Bierzeltselbstfeierhymne, bei der schlecht blondierte Frauen gut mitschunkeln können. Vielleicht klappt es auch damit beim Esc?!
Und was gabs sonst noch? Anke Engelke's Outfit war super, nur um die Hüften spannte es etwas zu sehr. Loreen machte wieder einen Selbstfindungstanz. Lena wird Markenbotschafterin für Great Lenghts und bewirbt sich um eine Rolle als Lady Godiva. Blitzkids mvt. waren gestern Abend die einzig erträglichen.
Oscar de la Renta ist so etwas wie die graue Eminenz der amerikanischen Mode. Er kleidet die feinen Damen der Gesellschaft, doch seinen Kreationen wohnte immer auch ein klein wenig Spießigkeit inne. Während de la Renta diese für den aktuellen mit Latexröcken auszumerzen versucht, hat er sich für den Herbst eine wirkliche Geheimwaffe an Bord geholt, John Galliano machte ein dreiwöchiges 'Praktikum' und hinterlies unverkennbar Spuren.
Im Hintergrund ist John Constable's Seestudie zu sehen, davor die kleinen Bildchen stammen von hier. Was beides mit einander zu tun hat? Auf zur Spurensuche!
Der meistzitierte Ausspruch nach der Schau von Jack McCollough und Lazaro Hernandez dürfte wohl sein, dass sich die Designer ein bisschen erwachsener fühlten beim entwerfen der Kollektion. Und in der Tat scheint, dass auch die Entwürfe einen etwas reiferen Frauentypus huldigen. Während die Kleider für den aktuellen Sommer fast verspielt daher kommen, herrscht nun eine reduzierte Strenge vor.
Im ersten Augenblick dachte ich die typische Hitchcock-Frau in den Entwürfen wiederzuerkennen. Die Schnitte der Jacken, die knielangen Röcken und die spitz zulaufenden Pumps erwecken diesen Eindruck, aber mehr noch ist es die Art und Weise wie die Model die Taschen tragen und über den Laufsteg gehen. Sie haben diese getriebene Anmutung, diesen etwas verschwommenen Ausdruck, den wir auch bei Kim Novak in Vertigo sehen können.
Inspiration für die Drucken und das mit Lasercut durchbrochene Leder sind die Fotografien von John Divola (Hintergrund). Auf ihnen finden sich nicht weniger verstörende Szenerien als in Hitchcock's Filmen. Verlassene, ausgebrannte Räume, die meist einen Aussicht auf nur scheinbar romantischen Sonnenuntergänge zeigen und an deren Wänden die Graffitis Muster und Strukturen ergeben, die an Bakterienkulturen unter einen Mikroskop erinnern.
Wären da nicht auch ein paar Röcke in der Kollektion hätten wir ein wunderbares Beispiel dafür, dass Kleidung über die Geschlechtergrenzen hinweg funktionieren kann.
Bald kommt der Frühling und ich freue mich sehr darauf meine Mark McNairy Slipper wieder aus dem Schrank zu holen. Sie waren in der Tat der beste Kauf des vergangenen Jahres, ich möchte sie nicht missen.
In New York präsentierte McNairy nun nicht mehr nur Schuhe, sondern eine ganze Kollektion mit seinen Sachen. Die spiegelt die Einflüsse der Straße genauso wieder, wie die der amerikanischen Ostküstensociete – Upper East Side-Chic trifft auf HipHop-Kultur.
Alle verbindet die ein Faible für gute Schuhe, diese sind ganz klar die Highlights der Kollektion. Ob die Sohlen nun farbig leuchten oder es sich um Creepsohlen handelt, sie kommen variantenreich und gut designt daher.
Zugegeben als Totallook könnte der Blumendruck von Gucci etwas über das Ziel hinaus schießen, doch andererseits ist das manchmal gar nicht so schlimm. Auf der Website der Marke findet man die Sachen auch immer zu schlichteren Teilen kombiniert. Ich habe die Bilder ein bisschen zerschnitten und neu montiert, und gerade Hose und Hemd funktionieren wunderbar zusammen. Wem das zu viel ist, der kann ja erstmal mit den Sneaker oder dem Tuch anfangen...
Was man auf den Bildern nicht wirklich gut sieht, ist wie schön dieses Muster gemacht ist. Gerade auf Baumwolle wirken die zarten Blüten und Ranken besonders gut und erinnern an die zarten Biedermeierstoffe, mit denen teils ganze Interiors ausgestattet waren.
Natürlich gibt es auch Sachen für Frauen, die so bedruckt sind. Auf Kleidern, Blusen und viele Taschen findet sich das Muster wieder. Allerdings sollte man den Gedanken gleich verwerfen das Muster im Partnerlook zu tragen. Es ist eine feine Linie zwischen tollem Look und affiger Aufmachung.
Ziel war es am vergangenen Sonntag aus Wiesbaden zu fliehen oder aber im Bett zu bleiben, der Karnevalsumzug nahm der Stadt etwas von ihrer Attraktivität. Wir entschieden für einen Ausflug nach Frankfurt, nur um festzustellen, dass auch dort der Karnevalszug kurz bevor stand. Nun galt es also sich bestmöglich davor zu verstecken, die Museen erschienen als adäquate Fluchtorte.
Die Schirn hatte geschlossen, da wird gerade die große Yoko Ono Ausstellung vorbereitet , also gingen wir ins gleich nebenan gelegenen Museum für Moderne Kunst. Auch da wurde gerade einiges umgebaut, doch immerhin auf zwei Etagen gab es Kunst zu sehen. Darunter waren sogar so formidable Sachen, wie die Versatzstücke aus Wolfgang Tilmanns Portfolio (Bild unten) oder aber eine Installation mit Arbeiten von Joseph Beuys ohne den kein Museum mit moderner Kunst vollständig zu sein scheint.
Es sind aber immer die persönlichen Favoriten die den Blick etwas länger fesseln, seltener Arbeiten mit denen man vorher nicht schon einmal in Berührung gekommen ist. Bei meiner Vorliebe für Fotografie ist klar, dass mich eine Arbeit von Thomas Ruff genauso schnell zu fesseln versteht wie eine von Jeff Wall. Von den Becher'schen Fotografien ganz zu schweigen, von denen finde ich eh alle gut.
Bislang wenig wahrgenommen habe ich die Arbeiten von Carsten Nicolai, der ja eigentlich von der Berliner Galerie Eigen+Art vertreten wird und somit eigentlich auf meinen Radar gewesen sein sollte. Unübersehbar ist seine Vorliebe für mathematischen Strukturen und geometrische Formen, auch in der faszinierenden Installation unidisplay (Bild oben) kann man diese erkennen. Doch letztendlich geht es um die Wahrnehmung des Menschen und die psychologischen Effekte, die man anhand optische Reizungen erzielen kann.
Ganz sicher war es nicht mein letzter Besuch im MMK, allein schon das durchstöbern des Werkverzeichnisses auf der Website hat mich mehr als neugierig gemacht.