2023/12/07

Paris for a day...


 Bahndesaster, beliebtes Thema. Aber Dienstag hatten wir eins und keins. Wären fast zuhause geblieben, kurz um vier wieder ins Bett gegangen und wieder umgedreht. Die Bahn-App zeigt an 'Zug fällt aus', statt Zug umbenannt und trotzdem auf gleicher Strecke verkehrend. Wir stiegen ein, fuhren los und kamen fast pünktlich an. Heimweg, sieben Stunden später. Bangen. Pünktliche Ankunft am Umsteigebahnhof, fast pünktlich Zuhause. 

Paris an einem Tag kann man machen, wenn man muss. Glücklich macht es nicht, weil die Stadt aus dem Taxi den gesehen Flaneur verlockt. Und zurückhält. Man sitzt im Bonbonglas, Candyland ist unerreichbar. 

Arbeit ist kein Zuckerschlecken, auch nicht in Paris. Auch nicht in der Mode, schon gar nicht da. Es ist als Verlockung verpackte Pflicht, die Auswahl nur scheinbar. Ein balancieren in Interessen. Aber nett wird es durch die Menschen, die man mal zwei und manchmal viermal im Jahr sieht. Feen und Golden Retriever Welpen, manchmal Dampfwalzen und Grashalme. 

2023/12/03

Weihnachtskarten...


 Heute ist der erste Advent, die erste Kerze auf dem Adventskranz wird angezündet und noch ist die Weihnachtsvorfreude nicht in Weihnachtsshoppingfrust umgeschlagen. Den Nachmittag, besinnlich oder friedvoll, nutze ich zum Schreiben von Weihnachtskarten. 

2023/12/01

Puntarelle...


 Kennt ihr eigentlich Puntarelle? Wenn nicht, dann schnell auf die Suche machen und ausprobieren. Vom hörensagen war mir das ein Begriff, ist mir bei den Winterorderreisen nach Mailand öfter begegnet, allesdings hatte ich sie nie gegessen. Die Erweckung kam dann vor genau zwei Jahren in Rom und seitdem bin ich großer Fan.

Puntarelle, auch Vulkanspargel oder Spargelchicorée genannt, sind ein typisch römisches Gewächs und findet man hierzulande meist auf Wochenmärkten oder in italienischen Supermärkten. Äusserlich erinnert das köstliche Gemüse an Löwenzahn, aber diese Blätter interessieren gar nicht. Spannend sind die nicht ausgebildeten Blütentriebe im Inneren. 

Wie alle guten Sachen brauchen auch Puntarelle etwas Zeit und belohnen am Ende. Hier wie ich sie zubereite und am liebsten esse: 

- Äusseren Blätter entferne und Blütentriebe herausbrechen, diese dann in feine Streifen schneiden und für mindestens 3 Stunden in eine Schüssel mit Wasser und Eis legen. Das Eiswasser löst die Bitterstoffe.

- Die Streifen gut abtropfen lassen.

- Mit Olivenöl, Essig, Salz und groben Pfeffer würzen. Fein geschnittene Anchovis dazu geben und alles gut vermengen. Kurz ziehen lassen und fertig.

Es ist ein toller winterlicher Salat, ideal zu Pasta natürlich. Aber auch zu Fisch und Fleisch passen Puntarelle. Viel Spass beim ausprobieren.

2023/11/27

Designer-Koop's...


 Die Schweden waren Vorreiter, vielleicht sogar Erfinder erfolgreicher Designer-Kooperationen. Seit dem, und das ist nun fast 20 Jahre her, kooperiert fast monatlich ein High-Street- oder Fast-Fashion-Gigant mit einem Designer oder Modehaus. Erstere pushen damit ihr Image, letztere den Kontostand. Und gerade für kleinere Brands sind diese Deals lukrativ und helfen so der Marke voran. Nicht verwerflich, im Gegenteil. 

ZARA arbeitet nun schon zum zweiten Mal mit Studio Nicholson zusammen. Gegründet 2010 und inspiriert von Japanischer Architektur, Grunge, Landschaften, zeichnet sich Studio Nicholson durch zeitlose Kleidungsstücke aus, die sich wie ein Baukasten zusammenfügen. Eigentlich das genaue Gegenteil von Fast-Fashion und Überkonsum. 

Warum lohnt es sich also Teile der Kollektion zu kaufen, obwohl man ZARA ansonsten eher kritisch gegenübersteht? Die Qualität steht definitiv über dem Üblichen bei ZARA. Ich habe mir aus der letzten Capsule eine Wollhose gekauft, die sich zu einem Lieblingsteil entpuppt hat. Die Schnitte sind 1zu1 Klassiker von Studio Nicholson. Keines der Teile wird nach einmal tragen im Altkleidercontainer landen, selbst bei Ebay kosten Teile aus dem Vorjahr nun das doppelte vom Ursprungspreis. 

Ich in sehr auf das Eintreffen der Teile gespannt. Ich habe einen ecrufarbenen Pullover bestellt, der bereits ausverkauft ist, eine Jeans und eine schwarze Bundfaltenhose. Mein Feedback folgt also.

Bildquelle: ZARA

2023/11/22

Traveler's Delight...


 Ach, die Suche nach der perfekten Tasche... Gefunden habe ich sie bislang nicht, bzw. ist sie noch nicht in meinem Besitz. Heute kam mir ein Modell in die Finger, das dem aber recht nahe kommt: Romy von Le Tanneur

Reise ich eigentlich oder bin ich nur unterwegs? Hmm, aktuell eher das Zweite. Diese Woche war ich in Mailand, morgens hin und am Abend zurück. Morgen geht's nach München, auch nur für einen Tag. Und in den kommenden zwei Wochen dann noch einmal zwei Tagestrips. Was nehme ich mit? Gefühlt nichts. Keine Tasche, alles in den Hosen- und Jackentaschen und dank digitalem Allerlei braucht es auch nichts mehr in Papierform. Wozu dann also eine Tasche?

Ja, viele Dinge braucht man nicht und hätte sie trotzdem gerne. Und immer mal wieder steht dann eine Tasche auf der Wunschliste. Die Letzte, die es in den Einkaufswagen schaffte, war von Lemaire. Wunderschönes dunkelbraunes Leder, genarbt und soft. Gekauft habe ich sie nicht, getragen hätte ich sie wahrscheinlich auch selten. Haben wollen, das ist es halt meistens. 

Im Falle dieser wäre es nicht anders, trotzdem träume ich nun ein bisschen von diesem wunderschönen Teil aus genarbtem, cognacfarbenem Leder...

2023/11/17

Gemstones...


 Kleine Seitenstraßen im Marais haben einiges zu bieten, das ist ja nun wirklich kein Geheimnis. Augen auf halten und neugierig sein fällt mir nun nicht sonderlich schwer, und doch hätte ich Sande Paris fast verpasst. Doch glücklicherweise haben die Freunde den Schritt über die Schwelle gemacht, hinein in diese kleine funkelnde Schatzkammer. 65 Rue de Turenne ist nun ein fester Anlaufpunkt bei jedem Paristrip.  

Ein Kristal in taubenblau war mein erster Kauf und der Anfang einer neuen Leidenschaft. Seit dem ist die kleine Sammlung noch gewachsen und kleine Besonderheiten kamen hinzu. Ich trage die Steine abwechselnd am Ohr, einfach eingehängt in die kleine Kreole. 

Doch nicht nur ihre einzigartige Schönheit fasziniert mich, auch das Esoterische. Dem Pyrit wird nachgesagt Geld ins Haus zu bringen. Rutil Quartz war schon bei den alten Griechen dafür bekannt, die Wahrheit im Gegenüber zum Vorschein zu bringen. Rhodocrosite reinigt das Blut und hat eine euphorisierende Wirkung. Natürlich glaube ich an diese Dinge, ich hätte wohl kaum bis vor kurzem einen schwarzen Turmalin in der Hosentaschen getragen. (Dieser saugt schlechte Energie auf. Allerdings zerbricht er auch, oder lässt sich verlieren, wenn er 'voll' ist... War in dem Fall so.)

Wenn ihr in Paris seid, schaut doch mal bei Sande vorbei und lasst euch von Sandrine in diese faszinierende Welt einführen oder verliebt euch einfach in eines der angefertigten Schmuckstücke. 

2023/11/16

Tattoo für die Ohren...


 Natürlich denkt man bei Tattoo, im Zusammenhang mit Musik, entweder an Loreen's gleichnamigen ESC Winner Hit oder, auch wenn diese sich t.A.T.u. schrieben, an die Girlpopband der frühen 2000er. Jay_Jay Johanson und sein Album Tattoo wäre mir auch nicht in den Sinn gekommen, wäre ich nicht über eine von ihm erstellte Playlist auf Demnagram gestolpert. Und dann war sie wieder da, diese Platte.

Jay-Jay Johanson entdeckte ich über ARTE, die ihren Kulturauftrag schon in den 1990ern zu erfüllen wussten und einem Dorfjungen dazu brachten ein Album eines mit jazziger Stimme melancholische Lieder hauchenden Schweden im nächstmöglichen CD-Laden zu bestellen. Das ist 25 Jahre her, danach kam noch das Album Poisson und dann ist Jay-Jay Johanson wieder aus meinem Leben entschwunden. Bis dann vergangene Woche die Playlist reingeschwemmt wurde.

Nun habe ich die Lieder wieder im Ohr, kenne den Text von 'Even in the darkest hour' nach wie vor auswendig. (Ich wäre froh, wenn sich auch eine Ballade von Goethe oder Schiller so eingebrannt hätte.) Die Musik passt zum Herbst, zur aktuellen Mood und vor allem zum kommenden Wochenende und dem bevorstehenden Klassentreffen...