Der Kinostart war in Deutschland für den Juni des vergangenen Jahres angesetzt. Doch obwohl ich eigentlich 2012 so wie nie zuvor im Kino war, habe ich den Film nicht gesehen. Lag es daran, dass er einfach auch gar nicht gezeigt wurde? Nun aber haben wir ihn uns als Sonntagnachmittagsunterhaltung geliehen und uns endlich angeschaut, was ein Meisterwerk hätte sein können.
Zum ersten Mal präsentierte Madonna ihre Homage an Wallis Simpson, die spätere Herzogin von Windsor beim Filmfestival in Venedig, doch wirklich überzeugen konnte sie Kritiken nicht. Zwar ist ihr ein bildgewaltiger Film gelungen, der vor allem bei der Ausstattung und den Kostümen kaum Wünsche offen lässt, doch die Story leidet darunter. Als zu banal, teils kitschig und bisweilen sogar peinlich taten die Kritiker den Film ab. Und haben damit auch nicht ganz unrecht.
Anfangs ist es wirklich schwierig zu verstehen, was uns Madonna genau erzählen möchte. Wie passen die beiden Geschichten, die Rahmenhandlung im New York der späten 1990-er Jahre und die nebenbei erzählte Geschichte von Wallis und Edward VIII eigentlich zusammen? Irgendwann hat man sich dann als Zuschauer aber hineingefuchst und kann sich berieseln lassen. Es ist wirklich nicht mehr als Unterhaltung für einen verregneten Sonntagnachmittag auf der Couch, aber dafür genau richtig.
Arianne Phillips wurde für ihre Arbeit an diesem Film für einen Oscar nominiert, musste sich aber wie viele in 2012 gegen 'The Artist' geschlagen geben. Dabei hätte sie die Auszeichnung durchaus verdient, schließlich entführt uns gerade ihre Arbeit in die Welt der Ikone Wallis Simpson. Nicht die Kleider im Style der Schiaparelli, deren Kundin Wallis Simpson nachweislich war wurden noch einmal lebendig, auch das berühmte Brautkleid von Mainbocher erwachte noch einmal zum Leben. Allein dieser Kleider wegen lohnt es sich den Film anzuschauen, am besten wie schon erwähnt mit einem Stückchen Kuchen am Sonntag.