2012/12/30

Best Of 2012 - Editorial...


An Iris Berben bleibe ich immer wieder hängen, die finde ich einfach toll. Kein Wunder also, dass das Cover von Zoo Magazin mir sofort ins Auge fiel. Iris Berben wurde von Miron Zownir als Großstadtnomadin zu Pferde agbelichtet und sieht dabei ganz fabelhaft aus. Vor allem weil sie mal nicht das von ihr bekannte Bild der im Borchardt Champagner schlürfenden Schauspielerin verkörpern musste, das Gala und Co. immer wieder auf sie projizieren. 

Best Of 2012 - Magazin...


Fräulein stellt eine Bereicherung in der deutschen Magazinlandschaft dar, wie lange keine andere Zeitschrift mehr. Reich an guten Texten und interessanten Interviews überzeugt das Magazin mit Tiefgang und auch kritischer Auseinandersetzung mit Mode und Modephänomenen. Unbedingt kaufen und damit den Fortbestand des Heftes sichern!!!

Best Of 2012 - Womanswear...


Der Abschied von Raf Simons bei Jil Sander war das Thema bei den Schauen für den Herbst 2012. Tränenreich und unter tosendem Applaus verlies Simons die Marke um danach gleich wieder Jubelrufe bei Dior zu empfangen. 
Vielleicht war die Kollektion für Sander aber auch schon ein kleiner Vorgeschmack, niemals vorher wurde eine derart elegante und fast couturewürdige Kollektion bei der Marke gezeigt. Und wohl auch niemals wieder. Die Bustierkleider mit weit schwingenden Röcken wurden eigentlich nur von den Double-Face-Mänteln noch in den Schatten gestellt. Schönere Looks zeigte in diesem Jahr kein anderes Label!

2012/12/29

Best Of 2012 - Fashion Shows...


Die Inszenierung von Modenschauen sind ein weites Feld. Schlimmstenfalls versuchen sie Mittelmässiges zu übertünchen, bestenfalls aber korrespondieren sie mit der Mode und bleiben noch lange in Erinnerung. 2012 gab es einige gute Schauen, doch blieben mir zwei besondern in Erinnerung: die Haute Couture Schau von Dior und die HW-Schau von Ermenegildo Zegna. 
Dior besticht nicht nur durch die Tatsache, dass es die erste von Raf Simons ist, sondern auch durch die überbordende Dekoration. Ein Apartment mit Wänden aus abertausenden Blüten ist schwer zu überbieten. 


Bei Ermenegildo Zegna wurde die Illusion eines schweizerischen Chalets geschaffen; im Hintergrund konnte man auf schneebedeckte Bergwälder blicken, während ein Feuer im Kamin knisterte und die Models auf einem mit edlen Parket ausgelegten Laufsteg eine elegante und zeitlose Kollektion präsentierten. 
Hier geht's Schau von Dior, und hier zu der von Ermenegildo Zegna

Best Of 2012 - Ausstellung...


Endlich hat die C/O Galerie einen neuen Standort gefunden, nach langer Suche zieht sie ins Amerika Haus und liegt damit in direkter Nachbarschaft zur Newton Foundation. Auch Camera Work ist nur einen Katzensprung entfernt, die City West wird zum Mekka der Fotografie in Berlin. 
Im Frühling diesen Jahres zeigte C/O eine Retrospektive des Fotografen Arnold Newman, mein Ausstellungshighlight 2012.

2012/12/28

Best Of 2012 - Bildband / Ausstellungskatalog...


Bestenfalls bietet ein guter Bildband beides, nämlich gut kuratierte Abbildungen und gleichzeitig ausgiebige Texte, die das dargestellte erläutern. Der Katalog zur Ausstellung im Londoner Victoria & Albert Museum ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein guter Bildband zu sein hat. Auch ohne die Ausstellung besucht zu haben, bekommt einen tollen Einblick in die Welt der großen Kunst des Kostümdesigns. 

Best Of 2012 - Menswear...


Auf die Pitti Uomo in Florenz zeigte Valentino eine der schönsten Kollektionen für den Winter 2012. Wundervoll gearbeitete Jacken und Anzüge wurden gezeigt, die jede avantgardistische Kollektion in den Schatten stellt. 

2012/12/27

Best Of 2012 - Film...


2012 war ein ausgesprochen gutes Kinojahr, ich habe viele tolle Filme gesehen und es fiel mir gar nicht leicht den herauszugreifen, den ich für mein Highlight halte. Doch immer wieder ist es Christian Petzold's 'Barbara', der sich nach vorne kämpft und die anderen auf die Plätze verweist. 
Petzold hat einen Film geschaffen, der einen packt. Bilder und Geräusche, das völlige Fehlen von Musik und schließlich die Ausdruckskraft von Nina Hoss fangen den Zuschauer ein und erzeugen eine innere Beklommenheit, die wirklich selten ist und einen guten Film ausmacht. Ganz großes Kino!

Best Of 2012...

Das Ende eine Jahres muss nicht immer zwangsläufig mit Rückblicken einhergehen, kann es aber. In den nächsten Tagen wird es wieder eine kleine Ansammlungen an Dingen geben, die für mich die Highlights des Jahres darstellen. Mode, Musik, Literatur, Film und noch ein paar andere Themen werden da angeschnitten, alles ganz subjektiv versteht sich. 

2012/12/26

Weihnachtsessen...


Mahlzeit und einen schönen zweiten Weihnachtstag!

2012/12/25

Kino: Anna Karenina...


Elf Verfilmungen gibt es von Tolstoi's Roman 'Anna Karenina'; die Garbo spielte die Rolle und auch Vivien Leigh und Sophie Marceau. Doch tatsächlich habe ich bis auf die aktuell im Kino zu sehende Version von Joe Wright noch keinen gesehen. Fehlt mir nun der Vergleich? Ist der neue Film besser als all die anderen? Oder schlechter? Vielleicht ist es aber auch ein Glück eben mal nicht vergleichen zu müssen und etwas ganz eigenständig betrachten zu können.
Das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert fand auf einer Bühne statt, seine Leidenschaften pflegte man allerdings von dieser Bühne fern zu halten und sie unter dem Deckmantel der Sittsamkeit zu verbergen.  Kein Wunder also das Wright seinen Film gleich von Anfang in einem Theater inszenierte und die Protagonisten von Szenenbild zu Szenenbild, von Aufzug zu Aufzug taumeln lässt. Anfangs ist das anstrengend, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die ungewöhnliche Szenerie. Man beginnt sie sogar zu vermissen, wenn Wright dieses Stilmittel im Verlauf des Film immer seltener einsetzt.
Die Art und Weise wie der Film konzipiert ist, bedingt natürlich ein ausserordentliches Szenenbild und setzt viel Fantasie voraus. Ohne Frage waren wahre Könner am Werk und haben einen gewaltigen Bilderrausch geschaffen. Monet diente mit seinen Heuhaufen als Vorlage, aber die romantischsten Fantasien von schneeverwehten Zügen und russischen Fürstinnen eingehüllt in teuren Pelzen. Nur die Kostüme, die Keira Knightley als Anna Karenina an den Leib geschneidert wurden, enttäuschen durchweg.

2012/12/23

Buchtipp: Die Diamanten Der Queen...


2012 war das Jahr des 60. Thronjubiläums von Queen Elizabeth II. Nein, das sind nun keine wirklichen News, man konnte diesem Thema selbst in Deutschland nicht gänzlich entgehen. Kein Wunder also, dass auch zahlreiche Bücher 2012 erschienen sind, die dieses Thema mal direkter und mal indirekter aufbereiten. Nur wenige davon wurden wirklich von der Queen autorisiert und sind somit wirkliche Schätze, zuerst auf dem Gabentisch und später im Bücherregal. 
Einhergehend mit der Königswürde und quasi Grundausstattung sämtlicher Monarchinnen sind Diamanten, auch Elizabeth II. kann eine beachtliche Sammlung aufweisen. Nicht nur Diademe und Tiaren werden von Hugh Roberts beschrieben, auch Broschen, Ketten und ganze Paruren aus Diamanten gehören zum Schmuck der Königin. Viele Stücke würden über Generationen weitervererbt, von Königin zu Königin weitergegeben, andere sind Staats- oder Liebesgeschenke. Allen gleich ist die enorme Pracht.
Das Buch gliedert die Schmuckstücke chronologisch und sortiert sie nach erster Trägerin oder Auftraggeberin. Angefangen bei den Königinnen Adelaide und Victoria, über Alexandra und Mary gelangt man schließlich zu Queen Mum und Elizabeth II. Doch auch Umarbeitungen älterer Stücke werden berücksichtigt und es wird aufgezeigt, wie der Schmuck geweiligen Moden angepasst wurde. 
Die deutsche Ausgabe des Buches ist bei Gerstenberg erschienen und kostet aktuell 79,99 €, wobei der Preis ab 01. März kommenden Jahres 100 € beträgt. Schon allein deshalb lohnt sich der Kauf. 

2012/12/20

The Artist...


Künstler inspirieren nicht nur durch ihre Arbeiten, oft auch durch ihre eigene Erscheinung. Das Bild von Constantin Brancusi zum Beispiel ist so ein Fall. Nicht nur der archaisch wirkende Bart fasziniert mich, auch der grob gestrickte Pullover mit der weit nach unten gerutschten Schulternaht. 


Fast könnte man meinen, dass auch Kris van Assche selbiges Bild gesehen hat als er den Troyer mit den weit überschnittenen Ärmeln entworfen hat. Einzig der Preis von 790 Euro holte mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Nachtrag: Am morgigen Samstag eröffnet im New Yorker MoMA die Ausstellung 'Inventing Abstraction – 1910-1925', welche sich ganz der abstrakten Kunst widmet und dabei auch eine frühe Version von Brancusi's 'Endless Column' zeigt. Seine Arbeiten sind von seiner rumänischen Heimat geprägt, von den geschnitzten Säulen die Bauernhäuser zieren.
Einen interessanten Artikel über die Ausstellung hat Roberta Smith für die NY Times geschrieben, hier gibt's ihn zu lesen. 

2012/12/19

Charakterköpfe Für Prada...


David Sims hat für die neue Prada-Kampagne ein paar ganz formidable Herren vor die Kamera geholt; Benicio Del Toro, Harvey Keitel, Aaron Taylor-Johnson und Dane DeHaan sind mehr als nur beweglich Kleiderständer, sondern der zusätzlich Charakter. Wenn die Teile dann in den Stores hängen kann man sich selbst davon überzeugen, ob die Sachen auch ohne die darin steckenden Schauspieler die gleichen Ausdruckskraft haben. Ich bin davon überzeugt!



Bilder via Prada

2012/12/16

Well Dressed In A Black Suit...


Schwarz im allgemeinen ist nicht mein Ding, schwarze Anzüge im speziellen erst recht nicht. Meist lassen sie den Träger irgendwie fahl und traurig aussehen, ganz zu schweigen davon, dass viele Anzüge grauenhaft geschnitten sind. 
Dass es auch anders gehen kann zeigt das bei Mister Mort gefundene Bild. An dem Anzug gibt es nichts zu bemängeln, er lässt seinen Träger ziemlich gut dastehen. Das zweireihig geschlossene Jacket mit dem sehr breiten aufsteigenden Revers harmoniert toll zur schmal zulaufenden Hose mit den breiten Aufschlägen. Und die Strickkrawatte nimmt dem Outfit seine die Strenge. Kein Wunder also, dass der Herr so strahlt.

2012/12/15

Neun Tage Bis Weihnachten...


Der Schnee der letzten Tage verabschiedet sich langsam und draußen macht einem die matschige graue Masse das gehen schwer. Drinnen lässt es sich bei Weihnachtsmusik und Kerzen gut aushalten, sofern man nicht vom um sich greifenden Geschenkestreß übermannt wird und sich doch vor die Tür wagt. 
Auch wenn morgen die Geschäfte offen sind und sie die Menschen vor die Tür zu locken versuchen, wünsche ich schon jetzt einen besinnlichen dritten Advent ganz ohne Kauffrust Geschenkerausch.

2012/12/11

Charity In Wiesbaden - 25. Aids Gala...


Wenn man in eine neue Stadt zieht, sollte man alle Möglichkeiten nutzen diese kennen zu lernen und sich selbst ein bisschen mit dem Lokalkolorit vertraut zu machen. Wiesbaden ist nun nicht Berlin, da nimmt man mit was sich bietet. Für uns bedeutete dies am vergangenen Samstag die 25. Ballnacht zu Gunsten der Wiesbadener Aids Hilfe e.V. zu besuchen. 
Wir fieberten dem Event nun nicht gerade entgegen, hatten tagsüber sogar noch recht wenig Lust darauf, trotzdem schmissen wir uns in Abendgarderobe und machten uns auf den Weg zum Kurhaus. Es ist ein Katzensprung dorthin, die etwas zu glatten Lackschuhe machten den Hinweg trotzdem zu einer Schlitterpartie. Doch am Ende war es genau die richtige Fussbekleidung. Das Kurhaus war gefüllt mit Menschen in Abendgarderobe, die sich durch unzählige Säle schoben und schnell die gute Stimmung auf uns überspringen liessen.
Als Highlight des Abends wurde Joy Flemming angekündigt, die war dann auch für 30 Minuten im großen Saal auf der Bühne zugegen. Wir haben uns nach vier Liedern aber lieber wieder in den Muschelsaal verkrümelt, wo uns die Musik, die DJ Andreas Mündnich darreichte deutlich besser gefiel. Freunde von gepflegtem Diskofox kamen bei der dargebotenen Unterhaltungsmusik voll auf ihre Kosten. 
Auch wenn meine vier gekauften Lose, eine Tombola gehört schließlich zu einem solchen Event dazu, Nieten waren, war der Abend insgesamt ein Gewinn. 




2012/12/09

Bücher Unterm Weihnachtsbaum - Fünf Vorschläge...


Bücher unterm Weihnachtsbaum sind toll. Nicht nur weil sie sich gut verpacken lassen, sondern auch weil man dann etwas hat mit dem man sich die Weihnachtstage über beschäftigen kann. Bücher sind quasi Spielsachen für Erwachsene. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte bringen die Verlage Titel auf den Markt, die fraglos daraufhin ausgelegt verschenkt zu werden, an sich selbst oder aber an liebe Menschen. Fünf Vorschläge habe ich, die teilweise schon auf dem Schreibtisch liegen und viel Freude bereiten, oder aber gerne noch den Weg zu mir finden dürfen. 
Den Anfang macht ein Buch, dass mir mein Freud aus London mitgebracht hat: Hollywood Costumes. Begleitend zur Ausstellung im Victoria & Albert Museum ist ein dicker Katalog erschienen, der nicht nur die ausgestellten Kostüme zeigt, sondern auch die Geschichte des Filmkostüms beleuchtet. Alltagskleidung spielt dabei genauso eine Rolle wie berühmte Designs von Adrian, Edith Head, Colleen Atwood, Ann Roth, Milena Canonero und vielen vielen anderen. 
Deutlich wird wie Kleider Filme bestimmen und sich in Gedächtnis einprägen. Sofort hat jeder ein Kleid vor Augen, wenn an einen bestimmten Film gedacht wird; ein Schürzenkleid in blauem Vichy-Karo zu roten Schuhen und schon weiß man, dass es sich im Dorothy in 'The Wizzard of Oz' handelt, oder aber das weiße Neckholder Kleid mit dem Plisseerock... Kleider definieren einen Charakter und unterstützen den Schauspieler bei seiner Arbeit, eines der fünf Kapitel des Buches beleuchtet genau diesen Aspekt. 
Das Buch eignet sich genauso als Geschenk für Leute die Mode lieben, wie auch für Freunde des großen Kinos. Man kann vieles bekannte Kostüme entdecken, aber auch Lust bekommen bisher ungesehene Filme endlich mal anzuschauen. Es gibt Interviews mit Kostümdesignern, mit Schauspielern wie Meryl Streep und vor allem wird auch der Sammelleidenschaft von Debbie Reynolds ein Platz eingeräumt, die half, dass viele Kleider für die Nachwelt erhalten wurden. 


Fashion Designers A-Z, erschienen bei Taschen, ist mit knapp 300 Euro sicher kein Schnäppchen, trotzdem ein wunderbares Geschenk mit Wertsteigerungspotenzial. Sechs Designerlabels konnten gewonnen werden – Akris, Etro, Prada, Missoni, Stella McCartney, Diane von Fürstenberg – Stoffe für den Einband herzugeben, was jedes Buch zu einem Highlight macht. Die Plexiglasbox gibt dem Buch dazu noch den edlen Rahmen. 


In den letzten drei Wochen war Grace Coddington – A Memoir Bettlektüre und Mittagspausenunterhaltung. Natürlich ist die schon fast legendäre Stylistin der amerikanischen Vogue allen ein Begriff, spätestens seit The September Issue, in der sie durch ihre unprätentiöse und liebenswert schrullige Art zum eigentlichen Highlight des Films wurde. Sie beschreibt in diesem Buch ihre Kindheit in der walisischen Provinz, die Arbeit als Model und der Werdegang als Stylistin für eines der kommerziell wichtigsten Magazine der Welt. 
Eigentlich sollte es eine Rezension zu diesem Titel geben, aber stattdessen sollte sich lieber jeder ein Bild davon machen und sich damit die Weihnachtstage versüßen. Das Buch ist schön gemacht, reich bebildert und mit vielen kleinen Zeichnungen versehen.


Ballgowns – British Glamour Since 1950 ist ebenfalls ein Ausstellungskatalog und erschien begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im V&A Museum. Der Titel ist Programm, in wunderschön gemachten Bildern werden Modelle britischer Designer aus den vergangenen 60 Jahren vorgestellt.


2012 steht ganz im Zeichen von Queen Elizabeth II. und ihren 60. Thronjubiläum. Auch bei Taschen nahm man sich dem Thema an und mit The Majesty erscheint ein Titel, der mit jeder Buchseite dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit huldigt. Es sind Fotos, die ein belebtes Leben zeigen und gleichzeitig auf 366 Seiten den Übergang hin zu einer modern gelebten Monarchie abbilden. 

Vielleicht liefert der Post nun Anregung für Geschenke oder aber inspiriert einfach dazu sich selbst eine Freude zu machen. Auf jeden Fall sind diese Titel eine Bereicherung für jede Bibliothek. 

2012/12/08

Zuhause...


Im Flur stehen noch Kisten, die Bücher liegen im Esszimmer noch auf dem Boden und warten darauf im erst noch zu kaufenden Bücherregal eingeräumt zu werden, doch der erste Raum in der neuen Wohnung in Wiesbaden, die ja auch die erste gemeinsame mit Michael ist, hat schon Form angenommen. Mein Schreibtisch steht, und darauf auch der Computer. Ich habe wieder ein Plätzchen, von dem in Zukunft der Blog gefüttert wird. Angekommen!


2012/12/05

Goodbye To Berlin...


Am 15. Dezember 2005 bin ich nach Berlin gekommen, nun, knapp sieben Jahre später ist es an der Zeit zu gehen. In den letzten Tagen wurden Kisten gepackt, alles beschriftet und vieles weggeschmissen. Aber es wurden auch Fotos wiedergefunden, oder Postkarten und Briefe, die Erinnerungen weckten. Es ist schon einiges passiert, einzig meine Wohnung war in all den Jahren die Selbe. 
Isherwood's Romantitel hat eigentlich nur herhalten müssen, weil er sich so gut anhört. Doch irgendwo und irgendwann trifft in dieser Stadt wohl jeder auf eine Sally Bowles. Ich versuche mich gerade zu erinnern, wer das in meinem Fall gewesen sein könnte und es waren wohl mehrere, wenn ich es mir recht überlege. Ein paar davon finden sich auf Fotos, andere sind mir Streiflichter. Doch am Ende ist das Kommende wichtiger als das Gewesene. 
Morgen früh werden meine Sachen in den Umzugswagen geladen, dann geht es nach Wiesbaden. Dort wartet ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen und Abenteuern. Und auch wenn ich im Dezember eigentlich noch in Berlin arbeite, werde ich dann zumindest auf dem Papier kein Berliner mehr sein. 
In den letzten Tagen war es hier ruhig, in den kommenden wird sich daran wenig ändern. Erstmal gilt es sich in der neuen Wohnung einzurichten und für den ganzen Krempel wieder einen Platz zu finden.  

Pre-Fall 2013: Chanel...


1587 verlor die arme Maria Stuart ihren Kopf, dabei hatte alles gar nicht so schlecht begonnen für die ehemalige Königin von Schottland und für kurze Zeit auch Königin von Frankreich. Doch die angespannten Beziehungen mit England der regierenden Königin Elizabeth I. brachten ihr letztendlich 18 Jahre Haft und Hinrichtung. 
Die teils schwermütige und auf jeden fall düstere Romantik Schottlands, die raue Landschaft und die Bekleidungstraditionen beflügelten nun Karl Lagerfeld zu seiner Hommage an die Handwerkskunst, die, die Métiers d'Art Kollektion ja immer auch ist. Spitzen, Stickereien und vor allem die vielen mit Karomustern gestalteten Tweeds machen die Kollektion aus, auch ist mal nicht alles in Pastellen gehalten, sondern handfest in Rot- und Grüntönen, die mit Bronze und Ocker untermischt werden. Insgesamt strahlt die Kollektion, trotz ihrer vermeintlichen Trutschigkeit Modernität aus, sie ist größtenteils keine Verkleidungsorgie, wie sie uns Lagerfeld in vergangenen Schauen immer wieder zugemutet hat. 
Auch uns Männer bedenkt Lagerfeld diesmal wieder ausgiebig und schlägt dicken Strick zu Karohosen für den Herbst vor. Das finde ich gut gemacht und tragbar. Zwar nun auch nicht neu, aber Neues erwarte ich von Lagerfeld kaum. Und den Mantel aus typisch chanel'schem Boucle mit Schalkragen finde ich sogar als Ersatz für die Smokingjacke sehr edel.








Alle Bilder bei Style.com

2012/12/01

Das Erste Lichtlein...


Ich habe geschrieben, dass mein Vater Blockflöten gebaut hat. Doch nicht nur diese konnte man auf einer Drechselmaschine drehen, sondern auch die Versatzstücke für Nussknacker. Er hat irgendwann damit angefangen, einfach aus einer Laune heraus, und dann eine gute Zahl gemacht. Sie wurde an die Verwandtschaft und an Freunde verschenkt, die schönsten aber hat er behalten. Zwei davon stehen immer bei mir in der Wohnung, das ganze Jahr über. 

2012/11/30

31...


Gerade bin ich auf dem Weg ins Vogtland, nach Jahren verbringe ich mal wieder meinen Geburtstag Zuhause. Meine Berliner Wohnung hat auch kaum noch irgendwas gemütliches an sich, nur leere Schränke und volle Kisten stehen rum und warten darauf endlich in die neue Heimat transportiert zu werden. Nächste Woche ist endlich soweit!
Doch beim packen, und das ist wirklich eine der schwierigsten Aufgaben dabei, stößt man unweigerlich auf die Vergangenheit. Alles was man weit von sich schiebt, weit hinten in den Ecken der Schränke versteckt kommt zum Vorschein und man kann sich dem dann nur schwer entziehen. 
Es gibt eine alte Fotokiste, eine Zigarrenkiste eigentlich nur, in der ruhen die ersten vier oder fünf Jahre meines Lebens. Natürlich gibt es auch ein Fotoalbum, in dem alles schön geordnet eingeklebt ist, doch es weckt nicht die gleichen Emotionen. Oder aber hilft durch die ihm innewohnende Ordnung diese zu kontrollieren. Bei dem Kistchen ist das anders, alles kommt unvermittelt zu Tage und das gleich Bild kann an unterschiedlichen Tagen andere Erinnerungen wachrufen. 
Ein paar der Bilder habe ich mal durch den Scanner gejagt, sie sind eine kleine Reise in die frühen 1980-er Jahre und die ersten Jahre meines Lebens.

Meine Mama und die Ostsee - ich war fast jeden Sommer an der See, meist in Zinnowitz auf der Insel Usedom. 
Mein Papa während der Hochzeitsriese in Dresden, 1980 - Mein Vater ist 1985 gestorben. Ich habe ein paar Bilder und eine Tonbandaufnahme, die ich zwei Minuten lang anhören kann. Mehr schaffe ich meist nicht.
Meine Oma und mein Cousin Falko. Heimarbeit - Neben dem Schuppen unter dem großen Kirschbaum stand unser Gartentisch. Im Sommer war es toll da zu sitzen, oder aber Kirschen vom Baum zu essen. 
Mein Opa und meine Cousine Manuela - Der Besuch meiner Cousinen aus dem Westen war immer ein Highlight. Ich fand die toll und freute mich immer sehr auf sie.  
Das Haus meiner Ur-Großeltern - Mein Ur-Großvater hatte ein Speditionsgeschäft. Er fuhr Waren mit dem Pferdewagen in die nahegelegen Kleinstadt. Später hatten in dem Haus mein Opa und mein Vater ihre Werkstatt, beide waren Blockflötenbauer. 
So, das war dann mal ein kleiner, sentimentaler Ausflug in meine Kindheit. In den nächsten Tagen werde ich mich Zuhause vollfressen und die Verwandtschaft besuchen. In der nächsten Woche wird der restliche Kram gepackt und es wird umgezogen. Spannende Tage werden das!

2012/11/28

Alte Liebe...


Vor meiner kleinen Obsession für Clement gab es Will. Vor gut drei oder vier Jahren gab es wenige Modenschauen die er nicht lief, wenige Magazine in denen er nicht zumindest in den Werbeanzeigen zu sehen war. Dann, und das ist wohl das Schicksal von Models, wurde es still um ihn und man sah wenig bis nichts mehr von ihm. Nun ist Will Chalker mal wieder in einem Editorial vertreten. Schön finde ich das!


Will Chalker wurde von John Balsom für die Dezemberausgabe von Details fotografiert, alle Bilder sind bei The Fashionisto zu sehen.

Bright Like A Diamond...


Es gab Zeiten da hatten nicht nur Frackhemden Knopflöcher und keine Knöpfe. Mann benötigte diese separat, steckte sie recht umständlich durch beide Löcher und verwahrte sie nach Gebrauch zusammen mit den Manschettenknöpfen. Heute findet man selten solche Hemden, anfertigen lassen kann sich diese höchstens. Und auch solche Durchsteckknöpfe gibt es kaum, zumindest nicht einfach im Kaufhaus. 


Aber Kaufhausware interessiert hier eh selten, wirklich schöne Dinge machen auch in der Anschaffung etwas Mühe. M. de Phocas ist eine Entdeckung, die am Ende doch recht mühelos den Weg zu mir fand. Augenblicklich war ich ganz angetan von den Kreationen des New Yorker Duos Alexis Zambrano und Jesus Torres, eine gewisse Extravaganz kann man ihren Manschettenknöpfen und Krawattennadeln nicht absprechen. Beide wuchsen im mexikanischen Monterey auf und traffen sich nach Jahren und ein paar Umwegen, unter anderem ging es durch die Küche des Ritz in Paris, in New York wieder. Seit 2010 gibt es nun die Marke M. de Phocas, die nach einer Romanfigur von Jean Lorrain benannt ist und feine Accessoires für den eleganten Herren anbietet. 
Our creations are intended for those who find pleasure in the anomaly of substance, rather than rely in the absence of imagination. It is made for those selecting their accessories and wardrobe not through rules, but through the true understanding of style.
Wer auch sonst könnte Durchsteck- und Manschettenknöpfe besetzt mit Diamanten und Saphiren tragen?