Ziel war es am vergangenen Sonntag aus Wiesbaden zu fliehen oder aber im Bett zu bleiben, der Karnevalsumzug nahm der Stadt etwas von ihrer Attraktivität. Wir entschieden für einen Ausflug nach Frankfurt, nur um festzustellen, dass auch dort der Karnevalszug kurz bevor stand. Nun galt es also sich bestmöglich davor zu verstecken, die Museen erschienen als adäquate Fluchtorte.
Die Schirn hatte geschlossen, da wird gerade die große Yoko Ono Ausstellung vorbereitet , also gingen wir ins gleich nebenan gelegenen Museum für Moderne Kunst. Auch da wurde gerade einiges umgebaut, doch immerhin auf zwei Etagen gab es Kunst zu sehen. Darunter waren sogar so formidable Sachen, wie die Versatzstücke aus Wolfgang Tilmanns Portfolio (Bild unten) oder aber eine Installation mit Arbeiten von Joseph Beuys ohne den kein Museum mit moderner Kunst vollständig zu sein scheint.
Es sind aber immer die persönlichen Favoriten die den Blick etwas länger fesseln, seltener Arbeiten mit denen man vorher nicht schon einmal in Berührung gekommen ist. Bei meiner Vorliebe für Fotografie ist klar, dass mich eine Arbeit von Thomas Ruff genauso schnell zu fesseln versteht wie eine von Jeff Wall. Von den Becher'schen Fotografien ganz zu schweigen, von denen finde ich eh alle gut.
Bislang wenig wahrgenommen habe ich die Arbeiten von Carsten Nicolai, der ja eigentlich von der Berliner Galerie Eigen+Art vertreten wird und somit eigentlich auf meinen Radar gewesen sein sollte. Unübersehbar ist seine Vorliebe für mathematischen Strukturen und geometrische Formen, auch in der faszinierenden Installation unidisplay (Bild oben) kann man diese erkennen. Doch letztendlich geht es um die Wahrnehmung des Menschen und die psychologischen Effekte, die man anhand optische Reizungen erzielen kann.
Ganz sicher war es nicht mein letzter Besuch im MMK, allein schon das durchstöbern des Werkverzeichnisses auf der Website hat mich mehr als neugierig gemacht.