2011/03/31

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Praktisch, bei Blogger hat man nun alles viel besser im Überblick. Man muss nur 'view' in der Adressleiste hinter den Titel setzen und schon sieht man ein aufgereiht was man in den letzten Tagen und Wochen so hochgeladen hat...


Untertreibungskünstler...


Mode kommt von der Straße. Oder Mode wird von dem beeinflusst, was auf der Straße getragen wird. Manchmal sind dieses Einflüsse kaum sichtbar, sind kleine Glühwürmchen im Getümmel, und manchmal schlagen einem die Inspirationen mit voller Wucht entgegen und man ist kaum in der Lage in Deckung zu gehen. Im Falle der für den Sommer vorgeschlagenen Handtaschen von Jil Sander ist letzteres der Fall und man denkt unweigerlich an den Gemüsehändler ums Eck: Taschen aus PVC, Leder und Stoff deren Form und Schnitt den Beuteln gleichen, in denen man sein Obst nach Hause trägt.
Natürlich kann man bei der Sanderschen Kreation einen Zwischenhenkel einfügen und sie so auch über die Schulter tragen, die Idee dahinter ändert sich aber kaum. Was ist es also das Designer immer wieder veranlasst in Sachen Design so derart tiefzustapeln?
YSL verkauft für 120 Euro ‚Jutebeutel’, bei Céline finden sich schlichte und bis auf ein Minimum reduzierte Lederschopper, doch im Gegensatz zu den von Raf Simmons geschaffenen Tüten wecken diese Teile Begehrlichkeit. Beim PVC-Beutel muss man gewahr sein, dass eine unwissende Haushälterin (Ich unterstelle den Jil Sander Kundinnen mal, eine solche zu haben) angebraunte Bananenschalen darin zum Müll bringt.


Wir sind ja einiges gewöhnt. Als Marc Jacobs für Louis Vuitton FS-2007 ‚Türkenmarkttaschen’ über den Laufsteg schickte, war diese für mich schon der Tiefpunkt. Mit dem Müllsack im vergangenen Jahr schaffte er es aber die noch zu unterbieten. Und gleichzeitig verzeiht man ihm solche Ausrutscher, erwartet sie sogar fast von ihm. Doch wer hätte gedacht, dass Raf Simons noch weiter gehen würde?


Untertreibung in der Mode ist ein Phänomen. Es geht da um die Kunst etwas wirklich luxuriöses, unbeschreiblich Teures als gewöhnlich und nichtig darzustellen. Man kann es zum Beispiel an sehr stilvollen Herren sehen, leichte Spuren von Abnutzung an Manschette und Kragen des handgenähten Hemdes von Charvet sind ebenso Zeichen dafür wie Lederflicken am Ellenbogen des Jahrzehnte alten Tweedsakkos. Hier geht es nicht darum, dass sich der Träger nichts Neues kaufen könnte, es soll eher Bodenständigkeit suggeriert werden. Oder die zerlöcherten Balmain Shirts im letzten Sommer, extrem abgeranzt und extrem teuer! Das gegenteilige Verhalten sieht man an aufstrebenden Emporkömmlingen, Neureichen die mittels Marken und sichtbarem ‚Luxus’ ihren Status darstellen möchten.
Es stellt sich die Frage, wer diese Taschen also schlussendlich kaufen wird. Beide Gruppen kommen dafür in Frage. Die einen, weil die Taschen nach Bodenhaftung aussehen und die Anderen, weil sie von Jil Sander sind. Es liegt an uns die Beweggründe der Trägerin zu dechiffrieren. Nur eines ist vollkommen klar: das Plagiat von H&M ist inakzeptabel, unlauterer Wettbewerb, weil dabei die Botschaft sonnenklar ist!

Alle Bilder von Style.com

Im Schnee...


Von Schnee haben wir ja eigentlich alle die Nase voll, dennoch möchte ich das nachfolgende Video zeigen. Es macht Spass sich anzuschauen, wie die Jungs auf ihren Boards über alle möglichen und unmöglichen Dinge fahren. Noch geiler ist dann das zweite Video.
Mehr bei Isenseven...

2011/03/30

(K)Eine Typfrage...


Frühling, Sommer, Herbst und Winter – für die einen sind das einfach nur Jahreszeiten, manche Menschen bilden aber eine ganze Philosophie darum. Bei Facebook habe ich gestern ein Bild vom Branchentreffen der Fachfrauen (und eines Fachmannes) in Sachen Farb- und Typberatung gesehen. Schon länger hatte ich vor mich des Themas mal anzunehmen, heute ist es also so weit. Ich komme auch nicht umhin vorwegzunehmen, dass ich dieses Thema amüsant bis lächerlich finde. Warum dies der Fall ist, werde ich aber im Text noch erläutern.
Ich interessiere mich ja schon sehr lange für Mode. Mitte der 90-Jahre flatterte immer der Weltbildkatalog ins Haus und einmal wurde dort ein Buch zu Farb- und Typberatung angeboten. Damals vielleicht 14, glaubte ich darin essentielles über Mode erfahren zu können. Fast möchte ich behaupten, dass ich davon ausging ein Yves Saint Laurent oder Karl Lagerfeld würden mit Farbfächer und Tüchern umherwedeln, um den typgerechten Rosaton für ihre jeweiligen Kundinnen zu finden. Oder die erste Handlung ‚guter’ Verkäuferinnen in luxuriösen Boutiquen wäre es herauszufinden, ob Frau eher kalter oder warmer Typ ist.
Unterstützt wurde diese Annahme durch eine der wenige Modesendungen im deutschen Fernsehen „Mode, mal Ehrlich“. In dieser Fachsendung tänzelten Modelle nicht nur durch idyllische Hotelanlagen und steckten die Nase verträumt in jede sich bietende Hibiskusblüte, es gab auch immer ein bis zwei ‚flotte’ Umstylings, in denen die mitteldeutsche, mittelalte Durchschnittsfrau nach Strich und Faden beraten wurde und meist einen ‚peppigen’ Rotton aufs Haupt gezaubert bekam. Ihre Kleidung wurde dann typgerecht zusammengestellt, und sicherlich nicht nur einmal wurde erwähnt das Inge, Erika oder Rosemarie eben Frühlings-, Sommer-, Herbst oder Wintertypen seien und deshalb auf jeden Fall diese und jenen Farben tragen müssen um ihren Typ ‚bestmöglich’ zur Geltung zu bringen. Die Damen strahlten dann wie Honigkuchenpferde kurz vor der Heiligsprechung, und die jeweiligen ‚Stylistinnen’ in ihren typgerechten Hosenanzügen nicht weniger.
Gold und Silber, damit fängt alles an. Schwungvoll werden der vor dem Spiegel platzierten Kundin Tücher umgelegt und dieser dann überzeugend klar gemacht, dass sie einer der vier Jahreszeiten zuzuordnen sei, also ein frisch, duftiger Frühlingstyp ist oder doch eher mit kalten, winterlichen Farben am besten aussehe. (Wenn Silber strahlen lässt, ist ein Sommer- oder Wintertyp. Und bei Gold eben Frühling oder Herbst.) Der Tücherreigen geht dann weiter, wird zum expressionistischen Fächertanz. Am Ende wird die Kundin feststellen, dass sie 90% ihres Kleiderschrankinhaltes bitte umgehend zu verbrennen hat und das Lieblingskleid ja sowieso gar nicht geht. Jeder Verwandlung scheint das komplette Zertrümmern eh schon wackeliger Persönlichkeitsreste vorauszugehen, denn die Kernaussage von ‚Fachleuten’ auf diesem Gebiet ist ja meist: ‚Das geht so nicht, das können sie nicht tragen.’
Was dann folgt ist klar, die Dienste der Beraterin gehen nun erst richtig los. Oder warum sind Farb- und Typberaterinnen meist gleichzeitig auch EinkaufsberaterInnen? Die Kundin zieht dann mit ihrer neuen besten Freundin los, quasi immer mit der Erkenntnis im Nacken ohne sie nicht mehr lebensfähig agieren zu können. Und sollte sie sich doch mal ohne Beratung in die Einkaufswelten stürzen, hat sie immer den Frühlings-, Sommer-, Herbst oder Winterfarbfächer in der Handtasche. Dieser wird zur Knebel, gemahnt an den eben begangenen Frevel.
In dieser Saison wird die Farbe gefeiert wie schon lange nicht. Rot, Pink und Orange stehen zur Auswahl und werden an liebsten untereinander kombiniert. Ein pinkfarbener Hosenanzug mit Schößchen in Orange ist ebenso wenig falsch, wie wilde Riesenblumen in alle Farben des Regenbogens. Den Damen und Herren vom ‚Fach’ muss doch bei diesem Anblick ein kalter Schauer über den Rücken laufen, schließlich geht alles und auch noch zusammen.
Ich finde es braucht diesen Job nicht. Um zu wissen welcher Typ man ist, kann man einfach sehen was einen besser zu Gesicht steht. Man sollte aufmerksam und selbstreflektiert vor den Spiegel treten, offen für Anderes sein. Und letztendlich ist die Mode ein schnelllebiges Ding, Pink wird im nächsten Jahr eh schon wieder durch etwas Neues ersetzt. Ich für mich weiß was ich tragen kann und was nicht, welche Farben mein Wohlbefinden steigern können. Und zwar einfach deshalb, weil ich auch Fehlgriffe zulasse. Wie arm wäre die Mode, wenn jeder nur die Farben tragen würde, sie von selbsternannten FarbexpertInnen für einen ausgewählt worden wären!?
Mein Plädoyer: Hört auf den Quatsch zu glauben. Die meisten dieser Damen haben ihr Wissen in überteuerten Wochenendseminaren* erlangt und geben es nun zu noch unverschämteren Preisen weiter. Schaut sie euch an, tragen Frauen die eine Ahnung von Mode haben wirklich schlechte Hosenanzüge, flotte Kurzhaarfrisuren und fetzige Brillen? Kauft euch Blätter wie die InStyle, mit den Anregungen kann man wenigstens was anfangen.


*) Wochenendkurse bietet der Interessenverband deutscher Farb- und Stilberater e.V. an. Sie kosten zwischen 500 und 900 Euro.

Peter Lindbergh's Portofino...


Portofino ist ein kleines Küstenstädtchen in Ligurien, ca. 490 Einwohner leben da auf zwei Quadratkilometern. Portofino ist aber gleichzeitig ein Ort an dem sich der Jet Set die Klinke in die Hand gab, die malerische Lage und der Naturhafen wirkten magisch und zogen Stars wie Ingrid Bergman und Alain Delon an, hier den Sommer zu verbringen.
Genau dieses Image transportiert auch die von Peter Lindbergh für IWC geschossene Kampagne. Ein imagineres Filmset und eine ganze Menge großer Stars präsentieren die Portofino-Modelle der Schaffhausener Uhrenmanufaktur. Mit von der Partie sind Kevin Spacey und Cate Blanchett; Elle Macpherson, Eric Dane und Jean Reno. Auch Boris Becker ist unter den Protagonisten, er mimt den Tennis spielenden Verführer.
Die Uhren transportieren zeitlose Eleganz, jenseits aller schnelllebigen Trends. Die Charakterköpfe vor und hinter der Linse bilden eine gelungene Einheit mit dem Produkt. Eine der schönsten Werbestrecken der letzten Jahre ist so entstanden.





Bilder von Peter Lindbergh für IWC Schaffhausen. Die gesamte Strecke gibt es hier

Inspiriert zu diesem Artikel hat mich Tillmann Prüfers Artikel im Zeit Magazin (13/2011). Doch leider habe ich den Artikel nicht bis zu Ende lesen können. Er verlor in der Zeile an Glaubwürdigkeit, wo Michael Kors als Michael Cors bezeichnet wird. Einen ausgewiesenen Modejournalisten sollten solche Fehler nicht unterlaufen, und C und K liegen auf der Tastatur auch nicht so nah bei einander, dann man auf den falschen Buchstaben abrutscht.

2011/03/29

Taschentipp...


Am vergangenen Samstag war ich mal wieder bei COS. Ich selbst kann/darf mir zwar nicht kaufen, aber ich möchte trotzdem auf eine Tasche hinweisen, die mir sehr gefallen würde. Kalkweißer Canvas mit hellbraunem Leder an der Unterseite als Henkel. Kaufen!

Thyrsis...


Cy Twombly ist schwer zu verstehen. Nimmt man sich Roland Barthes als Interpretationshilfe, bleibt nur noch mehr Verunsicherung zurück. Barthes Sprache und seine Texte sind nicht weniger verschlüsselt als die Werke des Künstlers. Doch gleichzeitig bringt er Twomblys Werk in einem einzigen Satz auf den Punkt: "Im Grunde sind die Leinwände Twombleys große mediterrane Zimmer, warm und lichtdurchflutet, mir versprengten Elementen."
Parallel zur großen Halle im Hamburger Bahnhof ist ein die Sammlung Marx untergebracht. Vorbei an den Warhols, den Rauchenbergs und den anderen Granden amerikanischer Kunst der Nachkriegszeit, stößt man ganz am Ende auf Cy Twomblys Triptychon 'Thyrsis'. Das Werk beinhaltet die Information, schreit einem sein Thema entgegen, und lässt einem doch ratlos. Thysis war ein Schäfer, der einen Geißhirt ein Lied singen sollte.
Twombly ist kein Historienmaler, obwohl er immer wieder historische Stoffe und Ereignisse als Grundlage seiner Bilder benutzt. Den Lepanto-Zyklus habe ich hier schon erwähnt, andere Bilder widmen sich der Schule von Athen oder Orion. Seine Bilder sind dem Graffiti ähnlich, sie transportieren verschlüsselte Botschaften. Barthes zitiert Tao: "Das Sein gibt Möglichkeiten, durch das Nichtsein nutzt man sie."

Quelle: Roland Barthes 'Cy Twombly' (Merve Verlag Berlin)

The Body - Zeitlos Schön...


Heute wird Elle Macpherson 48 Jahre alt. Richtig, da steht 48! Wenn man sie sich so anschaut, würde man sie auf Ende dreißig schätzen. Und das auch nur, weil man sie schon immer irgendwie auf dem Schirm hat. 1982 zierte sie zum ersten Mal das Cover der Elle, wenn das mal nicht treffend ist, und seitdem konnte man sie auf unzähligen Magazincovern entdecken.
'The Body' ist eine jener alterslosen Schönheiten, für die das Prädikat Supermodel eigentlich noch zu wenig ist, Megamodel wäre wohl angebrachter. Den Spitznamen bekam sie übrigens durch einen Zeitungsartikel im Magazin TIME, der Artikel lief unter der Überschrift 'The BIG Elle'. Das war 1986, im selben Jahr als sie als Covergirl von Sports Illustrated ihre Karriere so richtig angeschoben hat. Überhaupt macht sie in Badeanzügen eine besonders gute Figur.


Ein Laufstegmodel war sie hingegen nie. Die gebürtige Australierin ist eher ein Cheerleader-Typ im besten Sinne des Wortes. Breites, strahlendes Lächeln, leicht gebräunte, fast goldene Haut und dann diese vollen Haare in einem Blond, das an Surfergirls und lange Tage am Strand erinnert.
Sie ist nicht überirdisch, hat nicht diese weltfremde Schönheit, die viele der aktuellen Models auszeichnet. Doch gleichzeitig liegt darin auch ihr Erfolg begründet, sie macht auf Magazinen wie InStyle eine genauso gute Figur wie in Couture auf der Vogue. Das sie durch diese Vielseitigkeit auch Kosmetik für Revlon verkaufen kann steht ausser Frage.
Wer wäre also besser geeignet zukünftiges Models zu casten als eben Elle Macpherson? Seit 2009 steht sie an der Spitze der Juroren bei 'Britain's next Topmodel'. Und an dieser Stelle muss man den Machern der Sendung mal ein großes Lob aussprechen, hier suchen wirklich Fachleute. Neben Elle, die ja für kommerzielles Modelbusiness prädestiniert ist, sucht der hier schon erwähnte Charley Speed, ebenfalls Model, die Stylistin Grace Woodward und Designer Julien Macdonald.


Und diese Vier haben wirklich Ahnung, die kennen sich in der Industrie aus und wissen was ein zukünftiges Model mitbringen muss. Ich habe mir in den vergangenen Tagen die kompletten 14 Folgen der 6. Staffel angeschaut und bin begeistert davon, welche Professionalität von den Juroren an den Tag gelegt wird.
In den knapp einstündigen Folgen werden auch Fotos gemacht, die Mädchen müssen auch Jobs bekommen, aber es wird nicht jeder private Pups gefilmt. Vorteil ist einfach, dass man die Models wirklich als solche wahrnimmt und als Zuschauer ihre Arbeit gut oder schlecht findet. Aber nicht danach bewertet, ob sie von den Machern der Sendung in die 'Blöde Kuh'-Ecke gestellt wird.


Der Vergleich zu 'Germany's Next Topmodel by Heidi Klum' liegt also nahe, schließlich haben die beiden Jurypräsidentinnen recht viel gemeinsam. Beide waren Covergirls von Sports Illustrated. Irgendwann kam Klum dann wohl auch auf die Idee sie sei 'The Body', das passt aber ganz gut zu ihrer zur Selbstüberschätzung neigenden Art.
Und auch die Sendung bietet Stoff der in der aktuellen deutschen Staffel nett zu kopieren ist. Das in der kommenden Woche ausgestrahlte Unterwäscheshooting, zwei Mädchen und ein Typ, gabs in GB genauso wie die Zombiegeschichte.
Eines hat sich Klum allerdings nicht abgeschaut, nämlich Elle's fairer Umgang mit den Kandidatinnen. Sie (Elle) zieht die Juryentscheidung nicht unnütz in die Länge, führt keines der Mädchen vor. Und auch die Jurykollegen sind nicht nur Schluffis, die sicherlich Ahnung vom Blasen haben aber sonst so beliebig und charakterlos wie Toastbrot sind.


Es wäre also wünschenswert gewesen, dass sich Heidi mal genauer angeschaut hätte, wie man der Sendung Qualität und Würde geben kann. Aber während in GB die Mädchen einen Modelvertrag bekommen, die Gewinnerin Tiffany findet sich in der Kartei von Models 1, werden sie hier nur zu kommerziell ausgelutschten Klumklons mit Knebelvertrag.
Das nachfolgende Video ist der Einstieg in die Staffel, hier kann sich jeder selbst ein Bild von Elle, der Jury und dem Format machen. Und natürlich Vergleiche zum deutschen Pendant ziehen.


Ein wahres Supermodel zeichnet sich auch durch geistige Größe aus, durch einen wunderschönen Charakter und vortreffliches Benehmen. Elle hat alles und überstrahlt auch mit 48 Jahren viele ihrer jüngeren Kolleginnen. Happy Birthday Elle Macpherson!

Bilder von hier, hier, hier, hier und hier

2011/03/28

Hallo...

Zum Montagabend habe ich eine klitzekleine Neuerung anzukündigen: Es gibt nun ein weiteres Blog, eine Ergänzung zu diesem hier. Dort werde ich ausschließlich eigene Bilder posten ,die mir zwar gefallen, aber aus unteschiedlichen Gründen hier keinen Platz finden.
Ein Link dahin findet sich dauerhaft rechts unter dem Impressum, unter verschiedenen Post und nachfolgend hier.


Personal Style, Daniel...


Unter all den Leuten in der Neuen Nationalgalerie fiel mir gestern Daniel auf. Das lange weiße Hemd harmoniert sehr gut mit der rundgeschnittenen Jacke.

Im Waschgang...


Gestern war Waschtag. Nach genau acht Monaten habe ich zum ersten Mal meine am 28. Juli gekaufte Nudie Jeans gewaschen, ich habe es sogar zwei Monate länger ausgehalten als von der Firma vorgeschlagen. Allerdings muss ich auch sagen, dass man der Hose ansieht, dass ich kein Bauarbeiter oder Rockstar bin. Das Ergebnis sind bisher nur leichte Gebrauchsspuren, aber keine wirklich flächigen Abnutzungen.


Es heißt nun abwarten, noch ist sie nicht vollständig trocken. Ich bin gspannt wie der Denim jetzt aussieht und sich anfühlt. Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.


Nachtrag: Die Hose ist inzwischen getrocknet, ist es schon seit Montagmorgen wieder, und ich habe sie in den letzten Tagen wieder getragen. Es brauchte zwei Tag bis sie sich wieder gut anfühlte, also wieder komfortabel zu tragen war. Und die Selbe ist sie trotzdem nicht mehr. Die Passform ist anders, sie sitzt enger, und die Oberfläche ist nicht mehr so glatt.
Natürlich hat sich auch die Farbe verändert. Man sieht plötzlich viel mehr Spuren, mehr als ich erwartet habe.

Apparatjik In Der Neuen Nationalgalerie...


'Apparatjik is... not a hair dryer', das steht auf dem ausgegebenen Booklet. Aber was ist Apparatjik dann?
Am Mittwoch kam die Einladung zur Performance, und ich sagte zu ohne zu wissen um was genau gehen würde. Nun weiß ich, dass es sich um eine Band handelt. Oder besser um Klangkünstler, die eine Videonstallation in der Neue Nationalgalerie installiert haben und diese an drei Abend live bespielten.
Besonders war zudem, dass sich gestern der Geburtstag von Ludwig Mies van der Rohe zum 125. Mal jährte und Apparatjik zusammen mit dem Deutschen Kammerorchester ein Stück einspielten, das extra dafür komponiert wurde.



Für das eigentliche Konzert kletterten die Musiker in den weißen Kubus und waren nur noch manchmal als Schattenrisse zu sehen. Um mich nochmal näher mit der Musik beschäftigen zu können, habe ich mir die 2010 erschienene Platte 'We are here' gekauft. Und ich mag was ich bis jetzt gehört habe.





Mehr Bilder hier

2011/03/27

Bilder Die Geschichten Erzählen...


Rudolf Koppitz fotografierte 1925 die Tanzgruppe von Claudia Issatschenko und schuf mit dieser Bewegungsstudie einen zeitlosen Akt. Einer griechischen Tragödie gleich tragen drei schwarz gewandete Frauen, vielleicht die drei Moiren, die nackte Frau im Vordergrund davon. Gleichzeitig bilden sie mit ihren schwarzen Gewändern den Hintergrund, lassen den Körper erstrahlen.

Kaffee Und Kuchen...


Sechs Wochen liegt der Budapest-Trip nun zurück, eine schöne Erinnerung ist es noch immer. Zum Sonntag möchte ich nochmals eines der Bilder posten, denn nichts passt besser zu Sonntagen als Torte und Kuchen am Nachmittag.
Im Café Ruszwurm auf dem Burgberg kann man sich sehr günstig den Bauch voll schlagen. Das Empire-Interior passt wunderbar zu den ebenfalls sehr old-fashioned aussehenden Torten. Man fühlt sich ins frühe 19. Jahrhundert zurückversetzt.
Empfehlenswert ist üpbrigens das Kastanienmus mit Schlagsahne. Das ist eine Budapester Spezialität die man probieren sollte, allerdings ist man nach einem Drittel der Schale auch mehr als satt.

Blogempfehlung: Definitely Golden...


In den vergangenen beiden Wochen hatte man das Vergnügen bei Lesmads* Beiträge unterschiedlicher Bloggerinnen lesen zu dürfen. Ziel des Ganzen ist die Suche nach einer Mitstreiterin für Jessica Weiß. Die Beiträge waren so spannend wie selten auf diesem Blog, viele hoben sich aber nicht sonderlich ab. Es waren nette Beiträge von jungen Frauen über die üblichen Themen; Einkaufen und Alexa Chung. Wirklicher Tiefgang war selten zu finden, Herausragendes so gut wie gar nicht.
Und dann kam der vergangene Freitag und die Beiträge von Marzene Czyzewski. Es ging los mit Balenciaga, was nicht sonderlich verwundert, schließlich himmeln viele Modeblogs das Label an. Doch Marzena nimmt das Thema nur als Aufhänger, beschreibt anhand der Kollektion warum Modekritik eine längere Auseinandersetzung braucht. Ok, ich war gespannt wie es weitergeht. Ihr zweiter Post thematisierte die Rolle von Marken als Zeichen von Zugehörigkeit anhand von Rick Owens und Apple. Nach einem kurzen persönlichen Ausflug in den eigenen Kleiderschrank und ins Zeitschriftenregal kam das Große Finale, ein Post über männliche Einflüsse in der Frauenmode.
Ihre Beiträge waren mit Abstand das Beste was es in den vergangenen Monaten auf Lesmads zu lesen gab. Wirklich gut recherchierte Artikel über Trends, theoretische Themen und ein bisschen Persönliches.
Aufgrund dieser Artikel habe ich mir ihren Blog 'Definitly Golden' näher angeschaut. Im ersten Moment ist es ein Inspirationsblog, sie zeigt nette Bilder und schreibt kurze Texte dazu. Auf den zweiten Blick erkennt man den persönlichen Stil der Autorin, und das Wort 'geschmackvoll' beschreibt es sehr treffend. Ihre Bilder sind gut kuratiert, es macht Spass sich länger auf dem Blog aufzuhalten.
Man kann Marzena nur wünschen, dass sie festes Mitglied bei Lesmads wird. Es würde viel Spass machen ihre ausführlichen und sehr guten Texte zu lesen und an ihren Gedanken teilzuhaben. Es heißt also Daumen drücken!

* www.lesmads.de

2011/03/26

In Eigener Sache...

Dieser Post ist einzig dazu da kurz mitzuteilen,
dass es sich dabei um die Nummer
3000
handelt!

Fantastic Mr.Beckham...


Mehrfachvater und Fussballikone David Beckham zieht das Cover der in den nächsten Tagen erscheinenden Fantastic Man. Ist das nun ein Grund die Zeitschrift zu kaufen?
Nun, eigentlich kommt er auf den Bildern gar nicht so schlecht weg. Der Look ist natürlich ganz auf Mad Men getrimmt, vielleicht noch kombiniert mit einer Prise Rock'n'Roll. Überraschen ist vor allem, dass Herr Beckham keine blonden Strähnchen hat, sondern einen durchaus soliden Haarschnitt. Und die vielen Tattoos kommen auch gar nicht so schlecht weg bei den Fotos.


Via Just Jared

Waxed...


Die frühlingshaften Temperaturen sind die beste Ausrede sich eine neue Jacke anzuschaffen. Doch gerade sommerliche, leichte Jacken haben den Nachteil, dass man auch leichte Schauer kaum unbeschadet übersteht. Abhilfe könnte die gewaxte Jacke von Freemans Sporting Club schaffen.



Gesehen auch bei Selectism

2011/03/25

Impeccable Style...


Seit Dienstag bin ich ganz angetan von Max Raabe; von seiner Art zu singen, von seiner neuen Platte und von seinem Stil. Letzteres fiel mir natürlich schon früher auf, doch mit seiner Musik konnte ich bislang wenig anfangen. Das hat sich nach dem kleinen Konzert am Dienstag geändert, die Art wie er vorträgt und seine ganze Allure sind unglaublich, und ein bisschen nicht von dieser Welt.
Zwei Bilder habe ich ausgesucht, beide zeigen den Stil von Max Raabe. Das erste ziert das Cover seines neuen Albums und wurde von Olaf Heine geschossen. Unheimlich lässig sitzt Raabe auf dem Bordstein, angehimmelt von diesem zauberhaften Hund. Das Berlin auf dem Gullydeckel ist ein weiteres nettes Detail.


Besser kennt man Max Raabe aber in Frack, und keiner kann ihn besser tragen als er. Wenn man genau hinschaut fällt auf, wie hoch der Kragen ist. Sein Hals ist wunderbar lang und ich finde darin liegt auch das Geheimnis seiner Eleganz. Und Raabe wirkt trotz seiner 48 Jahre noch immer wie ein Schuljunge.
Das dieser Post auch in Kategorie Musik fällt, muss ich wohl auch darüber etwas schreiben. Aber leider kann ich nicht die richtigen Worte, empfehle nur ganz dringend den Kauf der Platte!

Bilder von hier und hier

Mode Thema Mode: Pariser Kellerratten – Existenzialisten und Mode...


Erinnert sich jemand an den Film 'Funny Face', die Stelle als Audrey Hepburn statt zum Fitting aufzutauchen lieber in einem Jazz-Keller hockt und sich über Existenzialismus und Empathie unterhält? Wer die Stelle kennt, hat schon ansatzweise eine Vorstellung davon was das Thema des heutigen Vortrages beinhalten wird. Eine ausführliche Zusammenfassung kommt dann wieder am Abend.
Es ist übrigens auch der letzte Vortrag mit einem internationalen Gast. Danach werden wieder nationale Gäste Vorträge halten, was aber ganz sicher nicht weniger spannend ist.

Ort: Vortragssaal im Kulturforum
Beginn: 18:00 Uhr


Nachtrag: Warum taucht hier plötzlich ein Spot von GAP auf? Zum einen, weil Audrey darin tanzt, ich hatte ja schon erwähnt, dass sie in 'Funny Face' einen kleinen Ausflug in den Existenzialismus macht. Und weil darin auch der Einfluss der Existenzialisten auf unsere heutige Mode zu sehen ist.
Schwarze Hose und Rolli sind das, was wir noch heute mit diesem in den 1940-er Jahre geborenen Stil verstehen. Am besten verkörpert diesen Look Juliette Gréco. Aus der Armut heraus wurde dieser Look geboren, der kein Trend sein wollte und trotzdem noch immer zitiert wurde. Gréco, die während der deutschen Besatzung zuerst mit Mutter und Schwester in Gefangenschaft lebte und dann mit nur einem paar Bastschuhe, einem Kleid und einer Jacke bei einer früheren Lehrerin unterkam, war gezwungen zu tragen, was ihr Freunde übereignen konnten. Die weiten Männerhosen und die Pullover wurden ihr Markenzeichen, dazu die langen, offenen Haare mit Pony. Sie war der Personifikation der Rive-Gauche, von Saint-Germain-des-Prés.
Zusammen mit ihren Freunden zählten Anne Marie Cazalis und Boris Vian. Letzterer war einer dieser Tausendsassa, Jazztrompeter und Poet in Personalunion, während Cazalis sogar als Sartres Muse bezeichnet wurde. Die Nächte verbrachten die jungen, wilden in den Kellerclubs; kleinen, dunklen Kneipen in denen ernst diskutiert und eben zum Jazz getanzt wurde. Dreh und Angelpunkt war die Bar Tabou in der Rue Dauphin.
Die Einflüsse in Musik und Kleidung kamen vor allem aus Amerika. Die Existenzialisten kauften ihre Kleider auf Flohmärkten, meist Kleiderspenden jüdischer Gemeinden aus New York, die ihre französische Glaubensbrüder unterstützen wollten. Der eigentliche Look der Existenzialisten ist eigentlich das karierte Hemd, oft bis zum Bauchnabel aufgeknöft, Bluejeans und Basketballschuhe.
Gréco hingegen blieb ihrem Look treu, auch wenn sie in den späten 1940-Jahren sicherlich nicht mehr auf Kleiderspenden angewiesen war und neben Second-Hand Couturekleidern von Balmain und Elsa Schiaparelli, für sie entworfene Hosen von Christian Bérard trug. Schwarz war ihre Farbe. Während sie jedoch auf dem Boulevard St. Germain ein Star war, wurde sie auf dem Champs Élysées dafür angefeindet. Gleichzeitig wurde es aber auch in der Pariser Gesellschaft schick nachts die Clubs der Rive Gauche zu besuchen, allerdings in Dior's New Look.
Das war das Ende der Existenzialisten, zumindest ihres Daseins als 'Kellerratten'. Gréco wurde zur gefeierten Chansonette und Hollywood schickte Audrey Hepburn nach Paris. 1960 zog der Existenzialismus in der Haute Couture ein und wurde Skandal. Yves Saint Laurent zeigte Hosen und dazu kleine schwarze Jacken. Die Looks waren zu viel für die konventionell denkenden Kundinnen, zumindest nach Ansicht des Hause Dior. Saint Laurent wurde entlassen, weil er einen intellektuellen Stil huldigte, der zu diesem Zeitpunkt längst schon nicht mehr wirklich existierte.
Doch seine Interpretation des Existenzialismus war nur die erste in einer langen Kette. Nach ihm kamen die Beatniks und Swinging London. Jean Paul Gaultier und Ralph Lauren liesen sich in den 1980-er Jahren inspirieren, und für HW-2005 zeigte John Galliano untermalt von Petula Clarke's 'Downtown' für Christian Dior Looks, die eine Mischung aus Juliette Gréco und Eddie Sedgewick darstellten. Und ebenfalls 2005 lief der Spot von GAP. Hier schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei Audrey und ihrem wilden Tanz zu Jazz in einer Kellerkneipe.
Man könnte sogar noch weiter gehen und in Karl Lagerfelds Kollektion für Chanel HW-2011 existenzialistische Züge finden. Seine Mädchen sehen auch aus als hätten sie ihre Kleider nur geliehen und gegen die Kälte übereinander getragen. 'Les Quai des Brumes', die Inspiration für die Kollektion, zeigt ebenfalls Frauen in Hosen...

2011/03/24

Fahrradversteigerung Bei Der Bahn...


Gerade schaue ich die Echo Verleihung, aber die bietet nicht sonderlich viel sehenswertes, und noch weniger um darüber zu posten. Vielleicht doch zwei kurze Kommentare: Adele singt ganz großartig und ist live sicherlich eine Erlebnis. Und lieber David Garrett, bitte vergiss beim nächsten Mal nicht ein Shirt anzuziehen. Eine nackte Brust unterm Jacket sieht bescheiden aus.
Nun aber zu dem was ich heute Nachmittag gemacht, nachdem der Heizungsableser da war. Ich war heute bei der Fahrradversteigerung der Deutschen Bahn im Bahnhof Zoo. Nicht das ich ein neues Rad brauchen, ich habe vielmehr unterstützend Beistand geleistet. In der Tat wäre ich aber fast schwach geworden und hatte meinen Arm bei einem Rad auch oben, allerdings nur bis 25€. Das waren aber 75 zu wenig um den Zuschlag für dieses wunderschöne, dunkelgrüne Fixie bekommen zu haben. Der Rest waren alle Möglichen Gurken, man in ganz guten Zustand aber auch viel Schrott. Erstaunlich, dass viele Räder zwischen 65 und 80€ einbrachten.
Wer ein neues Rad braucht und am 14. April Zeit hat, kann dann an der nächsten Versteigerung in der Halle mit den Schließfächern teilnehmen.


Am Zoo bin ich dann auch mal schnell schauen gegangen, ob da wirklich Blume und Briefe für Knut abgelegt werden. Ja, und nicht nur das, auch ein Croissant hing da. Warum auch immer!? Ein paar Frauen mit verklärtem Blick und kleinen Plüscheisbären am Rucksack standen da auch rum, geweint haben sie aber nicht (mehr).


Quality, Der Name Passt...


Den Morgen verbrachte ich hauptsächlich damit auf den Heizungsableser zu warten. Das ist ein bisschen ein Déjà Vu, denn vor circa zwei Jahren begann ein Post ebenfalls mit diesen Worten. Ich hatte also viel Zeit mich unterschiedlichster Lektüre zu widmen, in Print und Online.
Gestern im Zeitungsladen, eigentlich war ich nur dort um schnell einen Lottoschein abzugeben, fiel mir das Quality Magazin in die Hände. Bisher habe ich ihm nur einmal wirklich Aufmerksamkeit geschenkt, aus Langeweile im Kölner Bahnhofszeitschriftenladen. Gekauft habe ich sie dann aber nicht, den Grund kann ich nicht mehr nachvollziehen. Nachdem ich aber bei Modepilot gelesen, dass sie vielleicht eingestellt wird, war klar, dass ich doch noch mal einen ausgiebigen Blick rein werfen sollte. Gesagt getan, heute habe ich schließlich genug Zeit gehabt.
Und was soll ich sagen. Ich bereue sie nicht schon eher mal gekauft zu haben, schließlich finde ich hier was ich erst kürzlich bemängelte: Eine Zeitschrift bei der nicht nur schöne Fotostrecken abgedruckt werden, sondern auch gute und lange Texte. Es ist die Mischung die es spannend macht; Vitra und Valextra kommen vor, genauso wie ein Artikel über die Yohji Yamamoto Austellung in London und ein Interview mit Dries van Noten. Vor allem ihm wird in letzter Zeit wieder viel Aufmerksamkeit geschenkt. Seine Mode bekommt Identität dadurch, dass er noch wirklich für das steht was er am Ende verkauft.



Auch den Artikel für die Blumen- und Federkreationen kann ich nur empfehlen. Das Atelier, das seit längerer Zeit zu Chanel gehört, schafft kleine Kunstwerke und ist einer der Grundpfeiler der Haute Couture. Es muss ein Traum sein, da mal ein paar Stunden verbringen zu dürfen. Allerdings wäre es auch kein Job, den ich unbedingt gerne machen wollen würde.
Man sollte aber das van Noten Interview und den Artikel über Lemarié nacheinander lesen, denn die Zugehörigkeit der Spezialbetriebe zu großen Marken hat auch Nachteile. So bemängelt van Noten eben auch, dass das Mutterhaus natürlich immer den Vorrang hat und oft Entwürfe dort dann kopiert werden und später in anderen Kollektionen auftauchen. Van Noten bezieht sich damit nicht auch Lemarié, es sind ganz allgemeine Anmerkungen, denen sicherlich schlechte Erfahrungen vorausgegangen sind. Andererseits waren viele Manufakturen und Gewerbe am verschwinden, das Aufkaufen der Firmen war die einzige Möglichkeit sie zu retten und Techniken für kommende Generationen zu bewahren.


Die Fotostrecken in Quality sind alle sehr nett, aber nicht weltbewegend. Die Produkte werden aber so präsentiert, dass durchaus die Kauflust angestachelt wird. Besonders ins Auge fiel mir eine Vintagebrosche von Chanel. Dieses Modell habe ich vor vielleicht acht Jahren bei ebay ersteigert, als Weihnachtsgeschenk für eine Freundin. Es schwang natürlich immer auch Skepsis mit, es hätte sich ja auch um eine Fälschung handeln können. Mittlerweile gehe ich aber davon aus, dass sie echt ist. Zum einen ist ein kein Modell, dass wirklich nach gefälligem Modeschmuck aussieht und zum anderen war der Verarbeitung ganz wunderbar. Die kleine Marke auf der Rückseite ist zudem Vertrauen erweckend.
Mein Fazit also: Wo Quality drauf steht ist in der Tat Qualität drin. Es ist zu hoffen, dass es nicht schon wieder vorbei damit ist, wo ich das Magazin doch gerade erst entdeckt habe.

Shorts, Ja oder Nein...


"A man should never wear shorts in the city. Flip-Flops and shorts in the city are never appropriate. Shorts should only be worn on the tennis court or on the beach.", so Tom Ford in der aktuellen Ausgabe von Another Mag.
Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber stimme Herrn Ford durchaus zu, dass nicht alles was man im Sommer zu sehen bekommt wirklich stadttauglich ist. Und es geht auch nicht darum, wie die körperlichen Beschaffenheiten des Trägers oder der Trägerin sind. Zu wenig ist einfach zu wenig.
Der Look im ersten Bild (Ermenegildo Zegna) stellt in meinen Augen das Ideal citytauglicher Shorts dar, die Hose eine gute Länge und ist nicht zu kurz. Im zweiten Bild (Z Zegna) sieht es schon anders aus. Klar, die Kombination mit dem Blazer wirkt formell, aber die Hosenlänge sehe ich jenseits von Parks und Strandpromenade als kritisch.
Der Look von Band of Outsiders (Bild 3) ist zwar weniger formell als der von Ermenegildo Zegna, die Hosenlänge und die Kombination ist lässig und akzeptabel.



Nun zwei Looks die gar nicht gehen. Zu kurze Shorts und dann das tiefausgeschnittene Shirt dazu, wie bei Alexis Mabille, sind auf dem Laufsteg sexy, sollten aber bitte keinesfalls in der Stadt getragen werden. Es ist einfach zu wenig.
Und am Look von YSL ist nicht nur die Hosenlänge so ganz und gar nicht mein Fall, sondern auch die Art wie sie getragen wird.



Mein Fazit: Bei 30 Grad sollte man in der Stadt und vor allem im Beruf lieber zu langen Hosen greifen, am besten Modelle mit Leinen. Man kann sie ja auch krempeln und die Knöchel freilegen. Das sie gut auch mit klassischen Halbschuhen, ohne Socken.

Bilder von gq.com