2012/02/29

Think Pink...


Simone Marchetti ist Journalist und schrieb für La Repubblica, einer der größten Tageszeitungen Italiens. Berlusconi hatte das Blatt Anfang der 90-er mal kurz aufgekauft, musste es dann aber weitergeben. Ja, das steht bei Wikipedia. Was da aber nicht steht ist, dass Herr Marchetti ziemlich flott aussieht in seinem rosa Komplettlook. Das große Muster der Strickjacke passt perfekt zu den zarten Streifen des Pullovers und der glatten Hose. Ist das Missoni?

Via The Cut

Dodo - Ein Leben In Bildern...


Rund zwei dutzend Kostümentwürfe von Dodo, die so bislang noch nie präsentiert wurden, besitzt die Kunstbibliothek. Wenn heute Abend die Ausstellung im Kulturforum eröffnet wird, werden sie zum ersten Mal seit ihren Schenkung im Jahre 1929 zu sehen sein, zusammen mit gut 100 weiteren Grafiken der Künstlerin. 
1907 wurde Dodo, die bürgerlichem Namen Dörte Clara Wolff hieß, in Berlin geboren. Ihre Eltern gehörten dem gehoben Bürgertum an, was Dodo eine sorgenfreie Kindheit bescherte. Ab 1926 arbeitete Dodo als freie Modeillustratorin, nach dem sie zuvor an der Schule Reimann eine Ausbildung absolvierte. Sie konnte sich rasch einen festen Kundenkreis aufbauen, zu dem zwischen 1927 und 1929 das Unterhaltungsblatt Ulk gehörte. Ihre Gouachen beschrieben das mondäne Leben im modernen Berlin, aber auch die Entfremdung der Geschlechter. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Art Déco und Neuer Sachlichkeit, und sie entlarven die vorherrschende Oberflächlichkeit der Zeit. Zu Beginn der 1930-er Jahre hat Dodo Berlin verlassen müssen, ihre jüdische Herkunft machte dies unumgänglich. 
Insgesamt 120 Arbeiten werden nun zum ersten Mal zusammenhängend gezeigt und zeigen die verschiedenen Lebensstationen die Künstlerin über alle Turbulenzen hinweg auf. Zu sehen sind die Arbeiten bis zum 28. Mai. 

Bild: Dodo, 'Der Dalmatiner', für ULK, 1929

Die Rache Der Wanderhure - Ein Fernsehhighlight...


Ach was war der heutige Fernsehabend doch wieder aufregend. Da gab es die Katzenberger und danach 'Models', dann Serien die keiner schaut in der ARD und nichts an das ich mich erinnern würde auf den restlichen gut 30 Sendern. Doch, da gabs ja doch noch was: Angekündigt als das Fernsehhighlight am TV-Dienstag lies uns Sat1 ein weiteres Mal an der dramatischen Geschichte der Wanderhure teilhaben. Wir konnten mitverfolgen wie Alexandra Neldel sich hingab, fast ertrank, mehrmals geschlagen und gefoltert wurde und am Ende doch das Glück fand. Nach Jahren der Knechtschaft und Unterdrückung konnte sie wieder über Blumenwiesen tanzen und mit ihren unzähligen Kindern spielen. Ja, am Ende wird alles gut.
Die Verfilmung historischer Romane hat Tradition in der Filmgeschichte. Da gab es 'El Cid' mit Charlton Heston und Sophia Loren, dann natürlich nicht zu vergessen 'Vom Winde verweht' und schließlich die 'Buddenbrooks' mit Liselotte Pulver und Nadja Tiller. Auch in den vergangenen Jahren hat man sich hin und wieder an das Thema herangewagt, nicht zuletzt mit der Verfilmung von 'Die Päpstin' und einem erneuten Versuch die Buddenbrooks mit Leben zu erfüllen. Klar, dass auch TV-Produktionen da anknüpfen wollen. Doch wie um alles in der Welt findet man überhaupt den Stoff für solch einen Film? Sicherlich werden da die Bestsellerlisten durchforstet und zufällig entdeckt man dann einen Titel, der einen erstmal umhaut. Zugegeben, wenn ich im Buchhandel den Titel 'Die Wanderhure' lesen würde, dann würde ich mir sicherlich auch den Klappentext mal durchlesen. Sex sells schließlich. Und Frauenschicksale gehen auch immer gut. Ganz genau gelesen wir das niemand haben, um Weltliteratur ging es nicht und auch Fernsehpreise werden eher nicht angestrebt, stattdessen suggerierte alles seichte Unterhaltung mit ein paar Rittern und mehr oder minder schönen Frauen, bisschen Blut und viel Herzschmerz. 
Ausgedacht haben sich die Geschichte übrigens zwei agile Rentner, die sich zu Beginn der 1980-er Jahre auf einem Fantasy-Fandom kennen und lieben lernten. Zusammen haben sie sich dann den Künstlernamen Iny Lorentz gegeben und schrieben fortwährend Fantasy-Romane über Kastratinnen, Tartarinnen, Pilgerinnen, Feuer- und Ketzerbräute und eben Wanderhuren. Die Fantasie der beiden ist unerschöpflich und alle Titel klingen schon so, als ob eine Zweitverwertung im P18-Bereich der örtlichen Videothek einkalkuliert ist. Auch bei den Wanderhuren gibt es mittlerweile schon sechs Teile, wovon der sechste, 'Die Rache der Wanderhure', gerade erst erschienen ist. Warum also möchte uns Sat1 weitere Schicksalsschläge vorenthalten und das ganze schon enden lassen, hat doch schließlich noch gar nicht richtig angefangen. Im Grunde handelt es sich bei dem Film gar nicht um den sechsten Teil, auch wenn der Titel dies suggeriert. Das zweite Buch lieferte den Stoff, aber 'Die Kastellanin' als Titel hätte das Publikum nur verwirrt. Man machts den Zuschauern einfach, aber man erspart ihnen sicherlich nicht weitere Fortsetzungen. 
Der TV-Sender mit dem bunten Ball, bei dem das Schicksal ja schon im Nachmittagsprogramm richtig hart zuschlägt, hat vor Jahren schon einmal gut an 'Prostitution' verdient. Auch wenn der 'Babystrich' für 'Natalie' die 'Endstation' gewesen sein soll, hielt das die Programmmacher nicht davon ab auch noch die 'Hölle danach', das 'Leben nach der Hölle', die 'Online'-Version des ganzen und schließlich auch 'Ostblock'-Variante davon zu drehen. Warum also nicht auch noch 27 Fortsetzungen von der Wanderhure, schließlich muss man ja auch an Frau Neldel denken. Die ist nicht ewig jung und will auch gut versorgt sein...

Dieser Post stellt an sich auch eine Form der Prostitution dar. Nach so einigen Kommentaren, die auf eine Statusmeldung von mir folgten, habe ich mich dazu entschieden. Horst hat mir eine Übernachtung in Frankfurt inklusive einer Besichtigungstour durch das Rotlichtviertel angeboten, wenn ich einen Post zu dem Film schriebe. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, unter normalen Umständen allerdings hätte es einen solchen Post nie gegeben!

2012/02/28

Kino: The Artist...


Ein verregneter Nachmittag Ende Februar, das ist doch ein idealer Zeitpunkt um mal ins Kino zu gehen. Nach einem Kaffee am Mittag und einem Spaziergang durch den Tiergarten haben wir uns ins Kino am Potsdamer Platz verlaufen und 'The Artist' angeschaut. Natürlich waren auch die vergangenen Oscar's und die fünf Auszeichnungen für diesen aussergewöhnlichen Film ausschlaggebend bei der Filmauswahl. Werbung kam kaum, dafür war es zu früh, und auch die Vorschauen hielten sich Grenzen, es ging also schon gut los. Dann begann der Film und nach den ersten Minuten vermisste ich schon gar nicht mehr die Sprache und war von den Bildern gefangen. 
Viel wurde schon über den Film geschrieben, schließlich war es nicht nur ein Überraschungserfolg aus dem Nachbarland Frankreich, sondern auch noch ein Stummfilm ins Schwarzweiß. Während heute selbst simpel gestrickte Liebefilme nicht mehr ohne spezielle Effekte und Computeranimationen auskommen, verzichtet Regiesseur Michael Hazanavicius gleich mal auf alles und setzt allein auf grandiose Schauspieler und die Macht der Bilder. Im Vorfeld der Dreharbeiten hat sich Hazanavicius mehr als 150 Stummfilme angeschaut und diese genau studiert. Sein Film ist eine Essenz aus all diesen Werken und es werden Bezüge hergestellt zu Orson Wells, Friedrich Wilhem Murnau und King Vidor. In vielen Szenen werden Licht und Schatten gekonnt komponiert und jedes Bild ist ein Kunstwerk. Und die Tatsache, dass der gesamte Film gerade einmal 13,5 Millionen Euro gekostet hat, also soviel wie die Gage eines Hollywoodstars, macht dieses filmische Meisterwerk noch grandioser. 


Natürlich wäre der Film nichts ohne seinen Star Jean Dujardin (George Valentin), seine Mimik trägt den Film und allein wenn er die Augenbrauen hochzieht ist man hin und weg. Man lacht mit ihm, man leidet und man verliebt sich zusammen mit ihm in die nicht weniger grandiose Bérénice Bejo (Peppy Miller). Sie hat die Posen von Mary Pickford und all den anderen weiblichen Ikonen genau studiert und lässt die Säume der Flapperkleider mit einem sexy Hüftschwung schwingen. Es macht Spass den beiden zuzusehen und wenn sie zum Schluß steppend über die Bühne schweben, wünscht man sich doch in die Zeit charismatischer Schauspieler zurück, die nicht nur zwei Gesichtsausdrücke hatten. Kein Wunder also, dass Dujardin als erster Franzose überhaupt mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Auch Bejo war nominiert, doch obwohl sie den Film nicht weniger trägt war sie 'nur' für die beste Nebenrolle nominiert und musste sich Octavia Spencer geschlagen geben. Keine Oscarnominierungen gab es für John Goodman, James Cromwell und Filmhund Uggie, und doch wären auch diese drei zumindest eine Nominierung wert gewesen. Wer in irgendeiner Art und Weise anfällig auf niedliche Hunde reagiert und allein durch deren auftauchen dahinschmilzt, der sollte bei Uggie wegschauen, dieser ist wohl an Niedlichkeit nicht zu überbieten.

Zum Geburtstag...


Seit einem Jahr nun gibt es den Onlineshop Mr. Porter, was ein Grund zu feiern ist. Speziell zu diesem Anlass haben nun zehn Labels Einstecktücher designt, die jeden Outfit einen Schuss Raffinesse verleihen und pro Design auf 50 Stück limitiert sind. Favorit ist ganz klar das von Richard James mit den sommerlichen Farbentupfern, aber auch die anderen hier zu sehenden können mich begeistern.

2012/02/27

Streetstyle In Milano...


Der dreiteilige Anzug steht in einem tollen Kontrast zum Bart und den Tattoos auf der Hand.

Gesehen bei naplesstreetstyle.com

Oscar's 2012 - Best Dressed...


Gestern Nacht wurden Los Angeles wieder die Oscar's vergeben und mit 5 goldenen Statuen ist 'The Artist' der große Gewinner des Abends. Ein guter Film braucht also weder 3D-Effekte noch anderen Technikkram um erfolgreich zu sein, sondern einzig die Magie der Bilder und charismatische Darsteller. Meryl Streep verfügt ebenfalls über eine gehörige Portion Charisma und ist nun Mitglied im Club der Schauspielerinnen, die drei Oscars in der Wohnzimmervitrine stehen haben. Eigentlich gibt es da neben ihr nur noch Ingrid Bergman. Vielleicht schafft sie es auch noch den Rekord von Katherine Hepburn zu brechen, die hat in ihrer Karriere vier Oscars gewonnen. Als beste Nebendarstellerin wurde Octavia Spencer für ihre Rolle in 'The Help' ausgezeichnet. 
Nicht ganz so zufrieden bin ich mit den Kleid von Meryl Streep, sie trug Lanvin. Der Schnitt ist ganz toll, lange Ärmel funktionieren ganz gut ab einem gewissen Alter. Aber es gehört auch schon viel Siegessicherheit dazu als Rauschgoldengel zu erscheinen und gegen die Statue anzuglänzen. Das Kleid von Octavia Spencer (Tadashi Shoji) ist toll. Die von der Körpermitte ausgehenden Plissees formen eine schöne Silhouette.
Modischer Favorit ist meinen Augen allerdings ganz klar Gwyneth Paltrow in einer Robe von Tom Ford. Das Kleid erinnert an die großen Roben der 1930-er, die Adrian für die Diven wie Joan Crawford und Greta Garbo entworfen hat. Perfekt da passt der schlichte Pferdeschwanz und der reduzierte Schmuck. Einzig ein breiter Armreif und ein Ring an Zeigefinger komplettieren den Look.

2012/02/26

Lüttgenmeijer Zeigt Georg Henry Longly...


Fünf Arbeiten auf Calico, also dem Stoff, in dem meist die Prototypen von Kleidung gearbeitet werden, werden bei Lüttgenmeijer vom Künstler Georg Henry Longly recht brachial an die Wand gebracht und unter dem Namen 'Pushy Kisser noch bis zum 14. April gezeigt. Auf den Tücher sieht man schemenhaft die Umrisse von Utensilien, die in seinem Atelier gefunden hat und so auf dem Stoff verewigt. 

Mehr Infos hier

2012/02/25

Raf Simons Letzte Show Für Jil Sander...


Noch bevor die Models wieder im Backstage-Bereich verschwunden waren, stand Anna Wintour (siehe Bild) bereits klatschend auf und zollte so Raf Simons Tribut. Suzie Menkes zog nach, und dann auch alle anderen Zuschauer auf, um den Designer und letzte Kollektion für Jil Sander zu beklatschen. 
Ich saß vor dem Livestream und war gebannt von der Schönheit der Kollektion. Die Looks, das Dekor und die Musik waren perfekt aufeinander abgestimmt und verursachten stellenweise Gänsehaut. Raf Simons, der wohl ziemlich als letzter erfuhr, dass dies seine letzte Show sein würde, hat noch einmal gezeigt, wie richtig er eigentlich bei Jil Sander war. Nun bin ich noch mehr der Meinung, dass die Rückkehr von Frau Sander eine Fehlentscheidung war. Sie wird daran nicht anknüpfen können. 
Die gesamte Kollektion besticht durch eine Eleganz, wie sie selten so konsequent in einer Kollektion umgesetzt und gezeigt wird. In der Sommerkollektion gab es schon eine kleine Vorschau darauf, dass sich gerade die Kleider wieder in Richtung New Look bewegen könnten. Und richtig, viele Modelle aus weiten Tellerröcken und Bustier wurden gezeigt. Darüber trugen die Models die wahrscheinlich schönsten Mäntel der Saison. In einer Art Double-Face-Technik stehen Oberstoff und Futter in farblichem Kontrast. Das Highlight ist ein Modell aus zartrosa Wollstoff mit einem vanillegelbem Futter. Doris Day und Jackie Kennedy kamen mir sofort in den Sinn. Insgesamt orientierte sich die Farbpalette an den auf Säulen ruhenden Blumenarrangements. Der Vanitasgedanke, also das Vergehen und gleichzeitige entstehen von Neuem war sichtbar. 
Auch wenn wir uns von Raf Simons als Designer bei Jil Sander verabschieden müssen, werden wir sicherlich bald wieder von ihm hören. Welches Haus würde sich ein solches Talent entgehen lassen können!?







Alle Bilder sind Screenshots

Panorama - Gerhard Richter In Der Neuen Nationalgalerie...


Gerhard Richter zum ersten Mal bewußt wahrgenommen habe ich in einem Künstlerlexikon, das ich mit 16 gekauft habe. Darin waren zwei Abbildungen des Malers, einmal der Akt, der eine Treppe hinabsteigt und Marcel Duchamp interpretiert, und eines seiner Tableaus, zusammengesetzt aus unzähligen kleinen Farbfeldern. Gut 6 Jahre später, da habe ich für ein Cateringunternehmen gearbeitet, war Richter Gast bei einem zu seinem Ehren stattfindenden Dinner im Albertinum in Dresden. Es kam immer wieder zu solchen 'Begegnungen' mit dem Maler und seinem Werk, womit auch gleichzeitig immer eine Auseinandersetzung mit Gerhard Richter einherging. 
Nun feiert der Maler, der zu den wichtigsten deutschen Künstlern der vergangenen Jahrzehnte gehört, seinen 80. Geburtstag und wird gleichzeitig mit mehreren Ausstellungen geehrt. Die große Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie wurde am 12. Februar eröffnet und seitdem haben mehr als 45.000 Besucher die Schau schon gesehen. Diese Zahl ist unglaublich und am 13. Mai werden sicherlich Besucherrekorde verkündet. Nach der MoMA-Ausstellung, den 'Franzosen' aus dem Metropolitain Museum und den Renaissance-Gesichtern gelingt den SMB wieder eine Superschau. Beachtlich aber, dass es sich eben mal nicht um Klassisches handelt, sondern um einen noch recht agilen zeitgenössischen Maler.

2012/02/24

Gerhard Richter In Der Neuen Nationalgalerie: Erste Eindrücke...


Obwohl die Schlange nicht gerade kurz war, waren wir doch recht schnell drin in der Ausstellung. Gut 20 Minuten haben wir insgesamt gewartet, das kann man gut ertragen. Drinnen dann wird man schier erschlagen von Richters Werken und der Bandbreite seines malerischen Oeuvres. Da gibt es die frühen Werke, die aussehen wie von Zeitungsschnipseln abgemalt und die neueste Arbeiten, bei denen die Farbe auf dem Alugrund zu schweben scheint. Und vor der aus 11 hintereinander gestellten Glasscheiben bestehenden Arbeit kann sich selbst zu einem Richter-Werk machen. 
Mehr zur Ausstellung dann morgen...

MMM Für Die Füße...



Tja, welche nehmen? Beide Paare kosten 321,80 € und man käme damit gut durch den Sommer. Sie sind von Maison Martin Margiela und kaufen kann man sie bei Mr. Porter.

Tschüß Raf...


Die Jil Sander Schau am kommenden Samstag wird also in der Tat die letzte von Raf Simons sein. Gestern wurde offiziell verkündet, dass der Designer und das Label vom 27. Februar an getrennte Wege gehen werden. 
Während viele sich auf eine eventuelle Rückkehr der Labelgründerin freuen, finde ich es doch schade, dass eben Raf Simons nicht mehr für das Design verantwortlich zeichnen wird. Mir habe seine Kollektionen ausnahmslos gefallen, auch weil sie Geschichten erzählt haben ohne ins kostümhafte abzurutschen. Die 'Skilooks' des vergangenen Winters waren genauso grandios wie die Steindrucke von 2008. Und natürlich gab es noch einige andere herausragende Kollektionen. Doch sicherlich kommt bald die nächste Nachricht, die Raf Simons als neuen Chefdesigner einer andere Marke verkündet. 
Hier habe ich nochmals 25 Looks herausgesucht, einen aus jeder vergangenen Kollektion. Entweder sind es meine Favoriten oder aber die, die die Kollektion am treffendsten Beschreiben. 

2006 

2012/02/23

Roland Hoffmann Im Interview...


Roland Hoffmann PR hat sich auf Familienunternehmen spezialisiert, auf Marken mit Geschichte und Identität. Im Portfolio der Agentur finden sich Textilgiganten, die bei Forbes gelistet sind, Schuhmanufakturen mit königlicher Anhängerschaft und deutsche Luxusstores. Ich habe nun Roland Hoffmann um ein kleines Interview zu Blogs gebeten und danke ihm für interessanten Antworten.

Liest du regelmässig Blogs? Wieviele sind das so im Durchschnitt?
Ja. ca. 5

Nach welchen Kriterien wählst du sie aus? Was erwartest du von einem guten Blog?
Nach nachweislicher Qualität der Autoren.  Ich erwarte einen guten Gesamtüberblick über das jeweilig abgedeckte Spektrum des Blogs.

Gibt es Unterschiede zwischen denen die du privat liest und denen die für deine Agentur von Interesse sind?
Nein, aus Zeitgründen und Informationsoverkill in einem Kommunikationsjob auf keinen Fall.

Wie sollte ein Blog sein, damit er für eine PR-Agentur interessant ist? Geht es eher um den Inhalt, die Zielgruppe oder die statischen Zahlen?
Um Zahlen geht es am wenigsten: Um profunden Inhalt, der im Fashionbereich über die reine Wiedergabe von Fashionshows, die auf Style.com ebenfalls abzurufen sind, hinausgehen muß. Es geht um News, Strömungen, Insideraustausch - kurzum möglichst Tiefeninformation innerhalb der jeweiligen Zielgruppe.

Kann du Zahlen benennen, ab wann ein Blog interessant ist?
Es gibt z. B. einen hervorragenden Blog, der hohe Anerkennung genießt, dessen Zahl jedoch unter 2.000 liegt. Qualität statt Quantität und dies fundiert, ist entscheidend!

Sind Blogs eine Plattform, auf der Werbung im klassischen Sinne funktioniert? Oder muss die speziell auf Blogs zugeschnitten sein?
Werbung muss auf den Blog zugeschnitten sein. Wie jedes Medium verlangt auch dieses seine eigene Herangehensweise.

The (New) Green Dress...


Manche Kleider brennen sich ins Gedächtnis ein und werden dadurch zu Ikonen. Das grüne Versace-Kleid, in dem Jennifer Lopez 2000 bei den Grammy's aufmarschierte, ist eines dieser Stücke und wenn es Museum mit all den ikonischen Kleidern gäbe, würde es wohl neben Audrey's Givenchy-Kleid und Marilyn's Lüftungsschacht-Plisseekleid einen Platz finden. Wann immer nun ein Designer, oder eben eine Designerin, ein grünes Kleid auf dem Laufsteg schickt, noch dazu eins mit langen Ärmeln und einem Ausschnitt bis zum Bauchnabel, denkt man unweigerlich an J-Lo in Versace. 
Bei Gucci (rechts) geht es mir da nicht anders. Ich habe mir die Kollektion angeschaut und da einiges gesehen, was nicht ganz unbekannt ist. Neben Wasserlilien à la Van Gogh, die hatte ja Yves Saint Laurent auch schon auf Capes sticken lassen, gab es barockes Rankenwerk (Pucci HW-2011) und Ausbrennersamt (Proenza Schouler HW-2009). Und eben ein grünes Kleid. Zugegeben, es ist deutlich eleganter als die Versace-Version, aber ein Vergleich liegt doch wirklich nahe. 

Bilder von hier und hier

2012/02/22

Jil Sander's Rückkehr - Aller Guten Dinge Sind Drei...


Die Gala wußte es natürlich zuerst und dank Facebook fünf Minuten später auch alle anderen: Heidemarie Jiline Sander wird zurückkommen und wieder das Steuer bei Jil Sander in die Hand nehmen. Macht man am Aschermittwoch auch Aprilscherze oder ist das nun wirklich ernst gemeint? 
Ende der 1990-er war es groß in Mode seine Firmen an zu verkaufen. Helmut Lang und Jil Sander haben sich damals gedacht, dass wohl die Prada-Gruppe, geführt von Patrizio Bertelli, eine gute Adresse sei und sie nach dem Verkauf einfach weitermachen könnten wie bisher. Doch schnell wurde klar, dass die Parteien unterschiedlicher Ansicht sind und Lang und Sander saßen einfach am kürzeren Hebel. Sie ging dann erstmal und Jil Sander sah plötzlich ganz anders aus. Milan Vukmirovic gab ein kurzes Gastspiel, dass die Jil Sander Kunden ziemlich verstörte. Es gab Plisseekleider mit Blumen für die Frauen und orangefarbene Hosen für die Männer, mit 'less' hatte das wenig zu tun und Vukmirovic war dann schnell wieder weg. Jil Sander, also die Heidemarie, wurde noch einmal zurückgeholt und ging dann nach gut einem Jahr doch wieder. 2006 hat Patrizio Bertelli die ganze Firma weiterverkauft, seine Pläne ein Imperium zu schaffen wie PPR oder LVMH gingen nicht auf.
Change Capital Partners, der neue Eigentümer, setzte Raf Simons auf den Posten des Chefdesigners und der wiederum schuf das Jil Sander, das wir heute kennen. Seit geraumer Zeit wird aber auch immer wieder Simons ins Gespräch gebracht, wenn es um die noch offene Leitung bei Dior geht. Und wahrscheinlich sind die erneuten Gerüchte um die Rückkehr von Jil Sander (Heidemarie) genau deshalb am aufkommen. Die Gala hält sich noch bedeckt und erst in der morgigen Ausgabe wird es nicht nur ein Firmenportrait geben, sondern wohl auch die Details zur Rückkehr.
Nach dem ganzen Dior-Hickhack glaube ich es erst, wenn Fakten zu sehen sind; in dem Fall an die erste Kollektion von Frau Sander für Jil Sander. Und insgeheim könnte ich mir auch Heidemarie Jiline Sander noch immer als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt vorstellen, auch reine Spekulation.

Nachtrag 23.03.2012: Ganz offiziell wurde heute bekanntgegeben, dass sich die Marke Jil Sander von Raf Simons trennen wird. Die in wenigen Tagen in Mailand stattfindende Präsentation der Damenkollektion wird die letzte sein, die Simons für das Label verantwortet.

Nachtrag 24.03.2012: Und nun wurde auch ganz offiziell verkündet, dass Jil Sander zurückkommt. Alassandro Cremonesi, Geschäftsführer der Marke, findet es 'fast zu gut, um wahr zu sein' und Jil Sander selbst findet den 'Augenblick denkbar günstig', um wieder einzusteigen und will ihr 'Bestes tun'.  Na Bravo, dann schauen wir mal, was dabei so rauskommt und wie lange sie es diesmal aushält. 

Bildquelle

Badehosen Der Saison...


Notgedrungen muss man sich auch wieder mit dem Thema Badehose auseinandersetzen, zumindest wenn man einen Strandurlaub plant und dort nicht gänzlich unbekleidet die Zeit verbringen möchte. Es ist eines der Themen mit denen ich mich seit Jahren rumplage und jedes Jahr feststellen muss, dass mir das Modell, das ich schon im Schrank habe noch am besten gefällt.
Eine Alternative könnte nun tatsächlich Charlie by Matthew Zink bieten. Viele der Modelle haben einen schönen Schnitt und gefallen mir ausgesprochen gut, natürlich vor allem die etwas weiteren Shorts im Stil der 1950-er Jahre. Aber auch für alle die es enger mögen sind da schöne Teile dabei; auch die ganz kleinen Höschen hat Charlie im Programm. Das Farbspektrum reicht von Aquatönen über Petrol hin zu Pink und Brombeere. Aber auch Schwarz und Weiß in uni und gemustert sind dabei.

2012/02/21

Aufräumarbeiten...

Der Blog ist in den letzten Wochen zumindest insofern an seine Grenzen gekommen, was Bilder betrifft. Die Speicherkapazitäten sind ausgeschöpft und es muss mal ein bisschen aufgeräumt werden. Ich kämpfe mich gerade durch die Bilder und dünne aus. Ich will nicht ganze Posts löschen, auch nicht die von 2008 oder 2009, also müssen einzelne Bilder weichen. Wenn in Posts also oben zu sehendes Bild erscheint, dann fehlt da was. Ich versuche aber auch alle Posts zu bearbeiten, damit dieses hässliche Bild verschwindet. Das kann aber dauern!

Feiner Strick...


Schönen Strick mit dezenten Details bietet Fred Perry in der Laurel Wreath Collection. Die werde ich mir mal genauer anschauen, wenn ich das nächste Mal an einem Fred Perry Laden vorbeikommen. Preislich liegen sie zwischen 80 und 180 Euro.

London Woman HW-2012: Burberry Prorsum...


Den Livestream der Burberry Prorsum Show habe ich verpasst, aber gleich als ich Zuhause war habe ich mir die Show angeschaut. Wieder wurde das Zelt im Londoner Hyde aufgestellt, und natürlich war es bis auf den letzten Platz vollgepackt. 
Die Kollektion war ich meinen Augen jetzt weniger überraschend, sie setzte fort, was man schon für den Sommer hat sehen können. Die Röcke waren überknielang, mal füllig und mal schmal. Die schönsten Modelle haben Volants am Vorderteil, die unvorteilhafteren eine Art Schößchen, welches die Hüften recht breit machen. Insgesamt steht die Taille im Zentrum und wird bei langen Jacken durch Schleifengürtel betont. 
Den Fokus legt Christopher Bailey auf die Jacken, mit denen lässt sich das meiste Geld machen. Kaum ein Look der nicht daraufhin zugeschnitten war. Kurze Bomberjacken, Reitjacken mit Schößchen, Wachsjacken mit aufgesetzten Taschen und knielange Mäntel mit Schalkragen zeigt Bailey. Daneben gehen die anderen Teile fast etwas unter. Kaum Kleider, nur ein herausragendes Blusenmodell und ein paar Shirts werden zu einer handvoll Röcken gezeigt, die dafür in unterschiedlichen Farben aufgemacht sind. Die Frage ist ob das reicht, andererseits ist eine klare Aussage. 
Wie immer kann man die meisten Jacken gleich bestellen und hat sie dann kurz nach Ostern schon am Garderobenhaken hängen. Ich habe mal meine fünf Favoriten ausgesucht...

Wollmantel mit Karomuster - 4.395 €

2012/02/20

Teddy Jacket...


Passend zum Tagesthema kam gerade noch eine Pressemitteilung hereingeflattert, die nahtlos an das Thema anknüpft. Polo Ralph Lauren macht für den Sommer eine Collegejacke mit einem gestickten Rückenteil, bei dem sich Drachen winden und golden vom grünen Grund abheben.
Die gefällt mir sehr und sie wäre eine modischere Alternative zu den anderen Modellen. 

Sommerjacken...


Draußen wird es wieder milder und mittlerweile muss man nicht mehr die allerdickste Jacke aus dem Schrank holen, um sich vor die Tür zu wagen. Langweilen tun einen die Sachen im Schrank auch, schließlich hat man die letzten fünf Monaten mit den Teilen verbracht und wünscht sich doch nun sehnlichst was anderes. 
Eines der leidlichen Probleme im Frühling ist die Wahl der richtigen Jacke. Sie sollten weder zu dick noch zu dünn sein, praktisch und leicht, weil man sie ja auch mal schnell in eine Taschen stecken will, wenn es doch wärmer wurde als erwartet, und auch mal vor einem spontan einsetzenden April-Schauer schützen. Dann muss man damit noch gut Rad fahren können, sie muss also eine gewisse Bewegungsfreiheit gewährleisten. Die Anforderungen sind hoch und die schönen Sommermäntel und leichten Jackets eignen sich meist nur bedingt, spätestens auf dem Rad werden die dann oft unpraktisch. 
Ich habe mich mal bei ASOS umgeschaut und ein paar Teile rausgesucht, die einen nicht arm machen und ein halbes Monatsgehalt kosten, und trotzdem schön und praktisch sind. Als Header habe ich eine der teureren Jacken ausgesucht, von Polo Ralph Lauren für 209,63 Euro, die meisten anderen liegen preislich darunter. 

Samsoe Samsoe 180,28 € / River Island 181,28 €

2012/02/19

London Men: Central Saint Martins...


Männermode ist leider bei der Präsentation nur wenig vertreten, insgesamt haben sich nur drei Designer an das Thema herangewagt. Die drei Kollektionen aber vertreten durchaus eigenständige Positionen. Während John-Gabriel Harrison sehr dem aktuellen Purismus-Trend huldigt, wie man ihn bei Dior Homme seit Jahren immer wieder sieht, definiert Kenji Kawasumi seine Looks durch die Wahl strukturierter Materialien. Fast klerikal wirkt die Kollektion von Craig Green. 
Insgesamt haben die politischen Bewegungen und Ereignisse in der arabischen Welt einen Einfluss auf die Kollektionen. Tschador, Niqab und Burka, also die unterschiedlichsten Stufen der Verschleierung, werden in einigen Kollektionen eingesetzt. Bei Craig Green ist auch der Streifen vor dem Mund durchaus als Statement im Kontext seiner Entwürfe zu sehen. Seine Kollektion ist in meinen Augen nicht nur die beste unter den Absolventen, sondern gehört auch allgemein zu den herausragenden Männerkollektionen der letzten Monate. 

John-Gabriel Harrison 

Max Hetzler Zeigt Monica Bonvicini...


Riesig leuchtete das 'Built for Crime' auf. So grell, dass es fast weh tat. Alles ist riesig bei Max Hetzler, die Kunst genauso wie die Räume. Die Osram-Höfe sind ideal dafür um die von der Galerie vertretenen Künstler zu zeigen, da passen die Fotografien von Thomas Struth genauso rein, wie was Großes von Jeff Koons. Und nun eben auch mal wieder Monica Bonvicini.
Beeindruckend waren auch die extra für die Ausstellung angefertigten 200 Stickbilder von Zangen aus rotem Faden, die unter dem Namen 'NeedleKnows' laufen. Jedes Einzelne für sich ist klein und hübsch, in der Menge aber sind sie beeindruckend. Daneben gab es dann noch galvanisierte Kettensägen und die Installation aus Handwerkergurten, die mit Gummi überzogen wurden. 

2012/02/18

Preview: Monica Bonvicini Bei Max Hetzler...


Imposant sind nicht nur die Galerieräume von Max Hetzler in den Osram-Höfen im Wedding. Imposant sind auch die Arbeiten von Monica Bonvicini, die dort bis zum 14. April zu sehen sind. Mehr dazu dann morgen...

Autocenter Zeigt Frankfurter Applaus...


Vom Potsdamer Platz (Johann König) aus ging es nach Friedrichshain zu Autocenter. Zum ersten Mal war ich da, war überrascht von der Location und noch mehr von der Umgebung. Die Neugebauten Reihenhäuschen dort sahen erschreckend nach Legoland aus. Aber egal, wichtig war ja die Kunst.
Hinter dem Namen Frankfurter Applaus steht eine Gruppenausstellung von Künstlern, die zwar durchaus unterschiedliche Positionen vertreten, aber eine Gemeinsamkeit haben: sie alle haben Anfang der 1990-er Jahre an der Frankfurter Städelschule studiert, bei so berühmten Lehrern wie Martin Kippenberger und Hermann Nitsch.
Initiiert wurde die Ausstellung von powergallery aus Hamburg. 

Johann König Zeigt Alicja Kwade...


Aus Fundstücken wurde ein riesiger Kreis gebildet, der den Hauptraum der Galerie bestimmt. Alle Teile, die da zusammengesetzt wurden, haben eine mehr oder weniger starke Krümmung, je nach dem wie weit sie im Inneren des Kreises stehen. Türen, Tore, ein Fahrrad und mehrere Spiegel und Scheiben wurden da gebogen, aber auch Holzlatten und Rohre.
Unweigerlich kam aber die Frage auf, wie sich eben Fundstücke derartig bearbeiten lassen. Sicherlich liegen die nicht einfach so auf der Straße. Wurden die Teile also erst gefunden und dann gebogen? Geht da denn nachträglich so einfach bei Spiegeln und Scheiben? Und bei Gussbeton? Vielleicht sollte ich einfach die Materialität der Arbeit nicht hinterfragen. 
Wie immer bei Johann König was es gepackt voll. Seine Eröffnungen ziehen immer so einige Leute an, und mache sahen durchaus aus wie betuchte Sammler. Nur der Boros war nicht sichtbar, dabei würde die Arbeit 'In Circles' auch in seinem Bunker unterkommen. 






Mehr Infos hier

Preview: Alicja Kwada Bei Johann König...


Mehr Bilder von der Eröffnung gibt es morgen, hier aber schon mal ein kleiner Vorgeschmack.