2014/12/30

Bücher Im Dezember...

Zusätzlich zu den Büchern die ich kurz vor Weihnachten vorgestellt habe, vielleicht hat meine kleine Auswahl zu dem ein oder anderen Geschenk inspirieren können?, habe ich auch noch ein wenig Zeit zum lesen gefunden und für mich selbst Geschriebenes entdeckt, dass sich weiter zu empfehlen lohnt...
In Berlin – Kurz vor Weihnachten erreichte mich ein Päckchen von Berliner Freunden, das neben Schokolade auch zwei kleine Heftchen enthielt. Tatsächlich war vor allem der bei Readux erschienene Auszug aus Franz Hessels Berliner Spaziergängen ganz nach meinem Geschmack und wurde auch gleich noch am Heiligabend vor dem einschlafen verschlugen. Das Buch war der Auslöser dafür mir den vollständigen Band zu bestellen und Hessel's Spaziergänge endlich in Gänze zu lesen.
Doch nicht nur der Inhalt ist ganz meins, auch die Gestaltung von Susann Stefanizen und der Einband mit einer Illustration von André Gottschalk sind besitzenswert. Ein zweites Büchlein aus der Serie wartet noch darauf gelesen zu werden und macht schon jetzt Freude beim anschauen.
ISBN: 978 3 9448 0101 8

Die Kunst ein kreatives Leben zu führen – Die Weihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren geht auch immer mit einem Moment der Rückbesinnung und der Selbstreflektion einher. Man denkt über Situationen des vergangenen Jahres nach, durchdenkt diese und zieht Schlüsse für die Zukunft daraus. Genau in dieser Phase erwischte mich Frank Berzbach's bei Hermann Schmidt Mainz erschienene 'Anregung zur Achtsamkeit'. 
Man kann das Buch leicht in die Selbsthilfeecke packen, oder es aber dazu benutzen einen anderen Standpunkt einzunehmen und das Alltägliche aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Natürlich gehts auch darum genauer hinzusehen, zu hinterfragen und dann gegebenenfalls Entscheidungen besser und richtiger treffen zu können. 
Vorsätze für ein neues Jahr sind schnell gefasst und noch schneller wieder verworfen, doch manchmal lohnt es sich Dinge vorzunehmen und daran zu arbeiten sie in die Tat umzusetzen. 
ISBN: 978 3 8743 9829 9

Der dunkle Wächter – Doch es war neben dem 'schweren' Stoff auch noch Zeit für Leichtes, ein bisschen Gruseliges. Carlos Ruiz Zafón läd in ein düsteres Herrenhaus mit einem dunklen Geheimnis und fesselt den Leser durch eine bildhafte Sprache und eine facettenreiche Schilderung des Geschehenden.
ISBN: 978 3 5961 9302 8
 
Alle Bücher kann man im Buchladen bestellen und sind zum nächsten Tag lieferbar. So schnell ist kein Onlinehändler!

2014/12/18

Bücher Zu Weihnachten - Romane...

Pfaueninsel – Idyllisch dort gelegen, wo die Havel mehr wie ein See aussieht als ein Fluss, war dieses kleine Eiland ein Zufluchts- und Sehnsuchtsort für die Könige Preußens. Alles war der Schönheit und dem Hinwegträumen an ferne Strände gewidmet, aber auch der Erinnerung an Preußens legendäre Königin Luise, die hier ihre wenigen Sommer verbrachte. Es wurde der englischen Gartenkunst gehuldigt, Peter Joseph Lenné plante für dieses Arkadien Sichtachsen und Ausblicke, und man holte die Fremde ins Heimische, in dem man fremdländische Tiere und exotische Pflanze in eigens errichtete Gehege und Palmenhäuser sperrte. 
Thomas Hettche hat in der Pfaueninsel, in ihrer Abgschlossenheit, die ideale Kulisse für seinen gleichnamigen historischen Roman gefunden. Er erzählt die Geschichte der "Zwergin" Maria Dorothea Strakon, die zusammen mit ihrem Bruder Christian ebenfalls als Exotin auf die Insel gebracht wird und ihr ganzes Leben dort verbringt. Sie erlebt die Verwandlung der Insel in ein Paradies und genauso wie sich die Natur am Ende ihren Platz zurückerobert. 
Das Buch gehört zweifellos zu den ganz besonderen Schätzen, die man derzeit im Buchladen finden kann. Hettche gelingt es den Leser zu fesseln mit der Geschichte, vor allem aber mit der wunderschönen Sprache, die er für die Schilderungen der Tragödie verwendet. Kein Wunder also, dass Hettche für Pfaueninsel unter anderem den Bayerischen Buchpreis erhalten hat und für den Deutschen Buchpreis nominiert war.
ISBN: 978 3 4620 4599 4
Preis: 19,99 €

Wir sehen uns dort oben – Pierre Lemaitre wurde ebenfalls für seinen Roman ausgezeichnet, er erhielt für dieses Buch 2013 den Prix Concourt. Die deutsche Übersetzung folgte in diesem Herbst und wäre eigentlich nie in mein Bücherregal gewandert, wenn ich es nicht als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen hätte und quasi aus Verpflichtung heraus zu lesen begann. Nach ein paar Seiten war ich dann gefangen von dieser dunklen Geschichte, die in den letzten Tagen des ersten Weltkriegs begonnen hat. 
Auch wenn mich das Sujet des Romans anfangs gar nicht interessierte, ist es ein Buch, dass sich zu lesen lohnt und natürlich auch als Geschenk wunderbar geeignet ist.
ISBN: 978 3 6089 8016 5
Preis: 22,95€

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2014/12/11

Bücher Zu Weihnachten - Biografien...

I'll Drink to That – Betty Halbreich ist eine Ikone, gehört fast schon zum Inventar des New Yorker Luxuskaufhauses Bergdorf Goodman. Mit Mitte 80 geht sie jeden Tag in die nach ihr benannte Abteilung, in der sie 'Solutions' für die Eventualitäten des Lebens anbietet. Sie erleichtert den Kundinnen das Leben, in dem sie zusammensucht was diesen im Kleiderschrank vermeintlich fehlt. Und gleichzeitig gibt es noch Lebensberatung dazu, gratis. 
Das Buch ist weniger seicht als man dies im ersten Augenblick erwarten würde, Betty Halbreichs Leben hatte auch seine Tiefen über die sie auch eine 8-Zimmer-Wohnung nicht hinwegtrösten konnte. Der Departmentstore wurde zu ihrer Fluchtmöglichkeit.
ISBN: 978 0 3490 0601 7
Preis: 17,95 €

Shocking Life – Elsa Schiaparelli ist eine Ikone und hat mit ihren durchaus schockierenden, surrealistischen Kreationen die Mode der 30-er und 40-Jahre bereichert. Ihre Biografie beschäftigt sich ihrer Mode, mehr noch aber mit dem Menschen Elsa Schiaparelli, der trotz applizierten Zirkusmotiven und als Hut getragenen Schuhe unglaublich viel Tiefe besaß.
ISBN: 978 3 8696 4084 6
Preis: 19,80 €

Truman Capote – Der Autor hat es verstanden sein Leben zum schillern zu bringen. George Plimpton beschreibt das Leben des amerikanischen Autor aus der Sicht seiner Freunde, aber auch seiner Kritiker und Feinde.
ISBN: 978 3 9540 3066 8
Preis: 29,95 €

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2014/12/04

Bücher Zu Weihnachten - Kunst...

Before They Pass Away – Bereits im letzten Jahr erschien bei teNeues Jimmy Nelsons Bildband, der den Betrachter mit an Orte nimmt, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint und Menschen noch vermeintlich ursprünglich leben. Natürlich erkennt man bei genauerer Betrachtung, dass das Bild manchmal trügt. Trotzdem gehört dieses mehrere Kilo schwere Buch zu den schönsten Bildbänden, die den Weg unter den Weihnachtsbaum finden können. Nicht nur Hobbyethnologen und Abenteurer werden begeistert sein!
ISBN: 978 3 8327 9759 1
Preis: 128 €

Frachter – Robert Seidel ist der Cousin einer guten Freundin, bevor ich also sein Werk kennenlernte begegneten wir uns auf einer Geburtstagsparty, die durchaus nett und weinreich war. Natürlich beeindruckte mich später die Tatsache einen Meisterschüler von Neo Rauch, Deutschlands Über-Künstler schlechthin, kennengelernt zu haben und bei einem Besuch in Leipzig besuchte ich dann seine Ausstellung bei ASPN. Ich bin noch immer begeistert von seinem Werk!
Das Buch gibt einen guten Überblick über das bisherige Schaffen eines jungen Künstlers, der durchaus noch von sich hören machen wird.
ISBN: 978 3 9547 6050 3
Preis: 39,90 €

Canaletto: Bernardo Bellotto mal Europa – Die Veduten von Bernatdo Belletto hängen in Dresden, in Wien und in München. Vielbeschäftigt war der aus Venedig stammende Künstler, der zwischen den europäischen Höfen umherreiste und die Residenzen der Fürsten und das quirlige Leben in den aufstebenden Metropolen den Zeit malte. In München widmet sich nun eine Schau dem Werk des Künstlers, der Bildband dazu erschien bei Hirmer.
Das Buch lässt den Betrachter in die Stadtszenen eintauchen und gibt gleichzeitig den Zustand der Bebauung im 18. Jahrhundert wieder. Es fällt selbst Laien nicht schwer auszumachen, welche Straßen und Plätze, Kirchen und Paläste abgebildet sind. Zudem sind die Bilder reich an Details und spiegeln fast wie Comics das Leben der Menschen der Zeit wieder. Vielleicht hätte dem Buch ein größeres Format gutgetan, es wäre den Bildern zugute gekommen.
ISBN:978 3 7774 2246 6
Preis: 45 €

Management von Kunstgalerien – Das Buch könnte ein Standartwerk für zukünftige GaleristInnen werden, genauso gelingt es aber Magnus Resch auch den kunstinteressierten Laien zu schulen. 
ISBN: 978 3 8376 2897 5
Preis: 24,99 €

Die Bilder sind unter uns – 2014 könnte man auch Gurlitt-Jahr bezeichnen, schließlich entfachte das Auffinden der Sammlung von Cornelius Gurlitt und die daraus resultierende Frage nach den rechtmässigen Eigentümern die berechtigte Diskussion um NS-Raubkunst neu. Stefan Koldehoff gibt einen Einblick in den Kunstmarkt des 3. Reiches, zeigt auf mit welchen Praktiken Sammler gezwungen wurden ihre Werke zu verscherbeln und wie heute noch kaum Provinienzforschung betrieben wird und Werke stattdessen lieber in Depots 'versteckt' werden.
ISBN: 978 3 8697 1093 8
Preis: 14,99 €

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2014/11/30

Bücher Zu Weihnachten - Mode...

Bücher unterm Gabentisch sind keinesfalls einfallos, ganz im Gegenteil. Hat der Beschenkte nicht gerade um die Feiertage herum Zeit und Muse sich entspannt hinzusetzen und sich in einen schönen Text oder die Phantasie anregende Bildern zu verlieren!? Ich habe meine Lieblingsbücher herausgesucht und werde sie nach Themen geordnet hier vorstellen. Und vielleicht findet ja das ein oder andere sogar den Weg auf den Gabentisch. Den Anfang machen Bücher über Mode, ein Thema das nach wie vor mein Steckenpferd ist, auch wenn es hier im Blog immer seltener vorkommt.

Dries van Noten – Der wunderschön gestaltete Bildband lässt den Leser in die Ideenwelt des belgischen Designers eintreten, der als einer der wenigen großen Modeschöpfer noch autark und ohne eine große Finanzgesellschaft im Rücken ein Label erfolgreich führt, sogar zu den Leadern der Branche gehört. Das Buch zeigt was Dries van Noten ausmacht, was die DNA der Marke ist. Gleichzeitig werden alle Kollektionen seit den Anfängen nochmals vorgestellt, was das Buch auch zu einem Archive der Firmengeschichte macht. Bereits im April wurde der Titel hier vorgestellt. 
ISBN: 978 9 4014 1474 6
Preis: ca. 64 €

Charles James – Im Sommer widmete das Metropolitan Museum in New York Charles James eine Retrospektive, die den in Vergessenheit geratenen Designer endlich zurück an den Platz der Modegeschichte brachte, der ihm gebührt. Charles James arbeitete zeitgleich mit Christian Dior und zählte die reichsten Damen der amerikanischen Oberschicht zu seinen Kundinnen. Sein Raffinement und die den Kleidern eingearbeiteten Innovationen (siehe 'Taxi-Dress von 1929) lassen den Betrachter der Kleider, und des Buches, noch heute staunen. 
ISBN: 978 0 3002 0436 0
Preis: ca. 40 €

Modetheorie* – Mode sind nicht schöne Kleider, Mode ist Kultur und Bekleidung ist der Aspekt, an dem sich der Zeitgeschmack am schnellsten und einfachsten festmachen lässt. In den letzten vier Jahrhunderten haben viele Philosophen, Wissenschaftler und Theoretiker Moden und Erscheinungen des vorherrschenden Geschmacks Essays und Abhandlungen gewidmet, die nicht nur einen detaillierten Blick auf die jeweilige Epocheliefern, sondern auch Rückschlüsse auf das Heute. Gertrud Lehnert, Professorin für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam, hat zusammen mit Alicia Kühl und Katja Weise zwölf Texte über Modetheorie zusammengestellt und durch Einleitungen und Querverweise mit weiteren Texten verglichen. Herausgekommen ist eine theoretische, aber keinesfalls trockene Abhandlung über Mode, ihre Darstellungsformen und ihre Rythmen. 
ISBN: 978 3 8394 2250 2
Preis: ca. 22 €

Vogue & The Metropolitan Museum of Art Costume Institute – Die immer Anfang Mai stattfindende Gala des Costume Institutes hat sich zum schillernsten Event New Yorks gemausert. Nicht einmal bei den Oscar's gibt es so prächtige Roben, wie bei der Museumsgala. Vor allem zeigt das Museum, das Mode ein Publikumsrenner ist und Menschen ins Museum zu locken vermag. Hamish Bowles hat einen Band zusammengestellt, der auf 240 Seiten alles vereint, was die Pracht der Ausstellungen und der Gala ausmacht.
ISBN: 978 1 4197 1424 5
Preis: ca. 42 €

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*Modetheorie wurde mir als Rezensionsexemplar vom Transcript-Verlag zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.

2014/11/27

Sammelfieber...

Seit 1908 fertigt Royal Copenhagen jedes Jahr eine Weihnachtsteller an, das diesjährige Hans Christian Andersen-Motiv wurde gestaltet von Sven Vestergaard. Unverändert seit dem ersten erschienen Teller 'Maria mit Kind' ist die Größe und die Randgestaltung, das innere Motivspektrum reicht hingegen von den durch die Wüste reitenden drei Königen (1972) bis hin zu nationalem Kulturgut der Dänen, wie eben Hans Christian Andersen. Es werden Schlösser, Kirchen und die Kutsche der Königin (1992) dargestellt, genauso wie Tiere im Winterwald. 
Meinen ersten Teller fand ich im Sommer auf einem Flohmarkt bei Wiesbaden. Und ich hätte am selben Tag noch weiter kaufen können, wenn mich teils recht große Preisunterschiede abgehalten hätten. Zwischen 5 und 20 Euro kosteten die Stücke je nach Stand und Wissensstand des Verkäufers. Man findet aber selten ganz alte Stücke. Anscheinend wurden die Teller erst in den Wirtschaftswunderjahren in Deutschland groß bekannt, da ich bislang selten welche gefunden habe die vor den 1960-er Jahren datiert waren.
Mein frühester Teller ist der von 1972, der jüngste von 1982. Wirklich günstig kann man sie bei Ebay finden, da werden sie schon für einen Euro angeboten und meist ist man auch der einzige Bieter. Ein  Weihnachtstisch lässt sich mit den Teller sehr schon individualisien, nämlich in dem man unterschiedliche Motive zum Beispiel als Dessert- oder Brotteller eindeckt und vielleicht sogar noch jedem Gast ein Motiv oder sein Geburtsjahr zuordnet. 
Mich hat, das ist unschwer zu erkennen, das Fieber etwas gepackt. Vor allem aber finde ich die Teller wunderschön, vor allem die von Kai Lange gestalteten. Sie sind etwas schemenhafter als die neuen Stücke. 
Vielleicht weckt der Text ja auch weitere Sammelleidenschaften oder ist eine Idee für ein besonderes Weihnachtsgeschenk...

2014/11/20

Meditation Fürs Auge - View, Kyoto Von Jacqueline Hassink...

Das Draußen und das Drinnen verschmelzen in den Tempelanlagen von Kyoto und bilden eine Einheit, die nicht durch störende Fenster getrennt wird. Die Natur wird einbezogen und die durchaus nach Ebenmass und Harmonie gestalteten, nur scheinbare Natürlichkeit darstellenden Gartenanlagen sind Ruhepunkte für das Auge und lassen den Geist Entfaltungsfreiheiten. Bei Hatje-Cantz erschien nun ein Bildband, der der Schönheit dieser Anlagen Tribut zollt und den Betrachter mit auf die Reise nimmt: 'View, Kyoto – On Japanese Gardens and Temples' von Jacqueline Hassink.
In Etappen entstanden Serien, die in drei Sektionen das Aussen, das Innen und eben das Zusammenspiel dieser beiden Bereiche in wunderschönen Bilder dastellt. Der niederländischen Fotografie gelingt es ruhige, meditative Bilder zu schaffen und den vorherschenden Geist des Orts sichtbar zu nach machen. Es braucht nur wenige Seiten um quasi in die Bilder hineinzufallen und sich darin für einen Augenblick verlieren zu können.
Auch die Gestaltung des Buches ist gelungen, von der Wahl des Papiers bis hin zur besonders schönen Gestaltung des Einbands. Einziger Wehmutstropfen, das betrifft aber Fotobücher im allgemeinen, sind doppelseitige Bilder, die unglücklich durchtrennt werden. Ausklappseiten wären in dem Fall doch ratsam um die Schönheit des Motivs nicht zu (zer)stören. 
Natürlich ist 'View, Kyoto' ein Nischenbuch. Buchenthusiasten, Fotografiefans und Gartenliebhaber finden aber ganz sicher Gefallen an diesen Titel, der seiner Schönheit wegen weniger ins Regal als auf den Coffeetable gehört.



'View, Kyoto – On Japanese Gardens and Temples' von Jacqueline Hassink ist erschienen bei Hatje-Cantz und kostet 68 €. Gleichzeitig findet im Huis Marseille, Amsterdam eine Ausstellung von Jacqueline Hassink statt. 
Vielen Dank an Hatje-Cantz für das Rezensionsexemplar. 

2014/11/18

Buchtipp: Pierre Lemaitre - Wir Sehen Uns Dort Oben...

100 Jahre nach Ausbruch des ersten Weltkriegs wird der Buchmarkt förmlich überschwemmt von Büchern, Sachbücher wie auch Belletristik, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Aber ehrlich gesagt, eigentlich ist das nicht mein Thema. Ich käme kaum auf die Idee im Buchladen einen Titel in die Hand zu nehmen, der sich damit beschäftig, von kaufen ganz zu schweigen. 
Vor zwei Wochen bekam ich eine Mail vom Klett-Cotta und mir wurde Pierre Lemaitres Roman 'Wir sehen uns dort oben' zur Rezension angeboten. Immerhin wurde der Roman mit einem der wichigsten französischen Literaturpreise, dem Prix Concourt ausgezeichnet (den hat auch Marcel Proust gewonnen). Das Buch kam, ich hatte gerade nichts anderes zu lesen zur Hand und noch bevor das erste Kapitel zu Ende ging, war ich gefangen vom Schicksal des Soldaten Albert, der durch widrigste Umstände im Laufe des Buches fast stirbt, mehrmals in die Hose pullert und sich vor allem für einen Freund aufopfert, der im kurz vor Kriegsende das Leben rettet und dabei selbst schwer verletzt wird.
Lemaitre, der sich bislang das Genre Krimi bediente, ist es gelungen einen spannenden Roman zu schreiben, der, wie noch vor wenigen Minuten ein Literaturkritiker im Radio bezusteuern wußte, an Balzac, Zola und die anderen großen Literaten des 19. Jahrhunderts erinnert. "Lemaitre nimmt Wendungen, die auch im 'Glöckner von Notre Dame' zu finden sind und beschreibt Millieus wie Zola", ganz frei zitiert...
Am Ende wird alles irgendwie gut, zumindest die Gerechtigkeit siegt und als Leser kann man das Buch zufrieden zuklappen. Glücklicherweise, ein offenes Ende und gar die Aussicht auf Fortsetzung wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. An die Spannungsbögen von Carlos Ruiz Safón gelingt es Lemaitre dann doch nicht heranzureichen, auch wenn durchaus Ansätze dazu da sind und die Geschichte das hergeben würde. Vielleicht möchte der Autor seinen Akteuren das nicht mehr zumuten, gerade Albert hat eh schon viel zu erdulden. 
Wie schon eingangs erwähnt, eigentlich war das Buch nicht ganz mein Thema und vielleicht hat es mich gerade deshalb gefangen genommen. Jetzt vor Weihnachten ist es auch ein guter Geschenketipp. Vielen Dank an Klett-Cotta für die Möglichkeit einen Roman zu entdecken, den ich sonst wohl links liegen gelassen hätte.

2014/11/07

48h Amsterdam...

Für Amsterdam sind zwei Tage eigentlich zu wenig, trotzdem war es genug Zeit um einen ersten Eindruck zu bekommen und wiederkommen zu wollen. Michael hatte Anfang der Woche Termine und ich habe die Chance genutzt mitzukommen.
Vom Hotel aus war es zehn minütiger Fussweg vorbei an Grachten und historischen Bürgerhäusern bis in den Stadtkern, bis zum Rijksmuseum und zu den hübschen Einkaufsstrassen rund um Keizersgracht. An die Fahrräder und das verstörende Fahrverhalten der Amsterdamer kann man sich gewöhnen, allerdings waren die sonntäglichen Menschenmassen in den engen Strassen doch recht anstrengend. Da die Geschäfte auch an Sonntagen geöffnet haben, kann man sonntäglichen Eintracht deutscher Innenstädte hier nicht erwarten. Es war war aber auch eine gute Gelegenheit die schicken Amsterdamer zu sehen, die den Deutschen diesbezüglich schon noch einen Schritt voraus sind.
Am Montag habe ich dann nochmals die Stadt erkundet und vor allem die schönen, individuellen Gecshäfte angeschaut die Amsterdam zu bieten hat. Das Foam Museum für zeitgenössische Photograpie lag auf dem Weg, ebenso das Museum Van Loon, wo ganz wunderbar der Einrichtungsstil reicher Amsterdamer Kaufmannsfamilien im 18. und 19. Jahrhundert erhalten ist. Am Dienstag morgen hatte ich dann noch Zeit fürs Rijksmuseum, wobei ich mir in den drei Stunden dort nur einen kurzen Überblick habe verschaffen können. Das Museum ist riesig, die Eingangshalle hat die Größe eines Fussballfeldes und während sich die meisten vor Rembrandt's Nachtwache zusammenfinden, hat man in den restlichen Räumen ziemlich seine Ruhe.
Die Zeit verflog ziemlich schnell, trotzdem war es ein Ausflug mit vielen neuen Eindrücken. Auf jeden Fall habe ich Lust wieder hinzufahren.

Rembrandt's Nachtwache im Rijksmuseum
'Modern Times' im Philips-Flügel des Rijksmuseums
Drawing Room im Museum Van Loon
Marie Stella Maris – Best shop in town

2014/10/31

Bücher Im Oktober...

Aus Wien habe ich mir zwei Bücher mitgebracht, die durchaus als Nachwehen des Kurzurlaubs zu sehen sind und direkt mit den Impressionen der ehemals kaiserlichen Residenz in Zusammenhang stehen: 'Der Alltag des Kaisers' und 'Das Leben adeliger Frauen'. Beide Bücher, Martina Winkelhofer ist deren Autorin, beschreiben das Gefüge am österreicherisch-ungarischen Hof und das Funktionieren der Hofgesellschaft. Natürlich sind es Nischenthemen, mein Geschmack wird aber sehr genau getroffen.
Auch Thomas Mann's 'Zauberberg' ist ein Nischenthema und zu dem ein ziemlich harter Brocken, der wohl auch noch weit in den November hinein immer wieder von mir gelesen werden wird. Natürlich ist es Weltliteratur, doch muss man sich schon einlassen und manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich abschweife und der stellenweise recht trockenen Geschichte dann nicht mehr zu folgen vermag. Dann ists besser das Buch beiseite zu legen und gegen etwas leichteres einzutauschen:
Z.B. 'Shocking Life', der Autobiografie von Elsa Schiaparelli. Der Parthas Verlag aus Berlin bringt diesen Titel neu heraus. Die Wiederbelebung der Marke steigert das Interesse an der Person Schiaparelli und für den modeaffinen Leser ist das Buch durchaus spannend. Zudem ist der Titel auch ein schönes Geschenk, gerade wo Weihnachten vor der Tür steht.

2014/10/30

Wer Bitte Braucht Ein Neues Poiret?

Zu den wichtigsten Nachrichten der Mode in dieser Woche dürfte zweifellos gehören, dass das Haus Paul Poiret einen neuen Eigentümer sucht und damit wohl gleichzeitig die nächste Wiederbelebung eines großen Namen der Mode ins Haus steht. Die britische Finanzcompany Savigny Partners, Eigentümer an den Namensrechten, gab bekannt, dass die Firma zum Verkauf steht. Sicherlich hatten die Herren Arnault (LVMH) und Pinault (Kering) gleich nervöse Zuckungen, schließlich sind beide Firmen wohl die Hauptadressaten für solche und ähnliche Pressemitteilungen.
Doch lohnt es sich wirklich ein Haus wieder aufleben zu lassen, dass 75 Jahre lang von der Bildfläche verschwunden war und nur Modekennern noch ein Begriff war? Natürlich gehörte Paul Poiret zu den großen Innovatoren und Befreiern der Frauenmode, zu den Wegbereitern der modernen Kleidung frei von eng geschnürten Miedern und überlangen Schleppen. Er war auch der Erfinder von Modeevents, erkannte als erster die Marktchancen von Designerparfums und Accessoires für Kunden, die sich vielleicht kein Kleid leisten konnten und trotzdem ein Stück Poiret besitzen wollten. Und trotzdem geriet das vor dem ersten Weltkrieg gefeierte Modehaus nach dem Krieg in eine finanzielle Schieflage aus der es sich nicht mehr erholte und Poiret, einst König der Couture, musste mit ansehen wie die Mode plötzlich von energischen Frauen wie Madame Vionnet, Madame Lanvin und natürlich Mademoiselle Chanel dominiert wurde.
Ein Haus Poiret braucht die Mode nicht. Aus Respekt vor einem übermächtigen Erbe wäre wenig Neues davon zu erwarten. Selbst in der Couture wäre kein Platz mehr für Ballet Russes und Humpelröcke, Mode ist schließlich ein Geschäft und wird nicht mehr auf Rennbahnen oder Seinekänen präsentiert. Poiret sollte Mythos und Inspiration bleiben, die einstige Rolle als glänzender Vorreiter der Mode des 20. Jahrhunderts sollte nicht durch triviale Geschäftsinteressen und Marketingmethoden des 21. Jahrhunderts geschmälert werden, da diese das Haus nicht mehr an die Spitzen bringen.
Übrigens gab es auch aus anderen Häusern News und Poiret ist auch nicht einzige Wiederbelebung. Courreges hat unter neuen Eigentümern schon eine neue Boutique eröffnet und wird wohl wieder von sich hören machen, Harvey Weinstein will Charles James wieder aufleben lassen und auch von Mainbocher's reanimierung habe ich irgendwo gelesen...

2014/10/21

Oscar De La Renta Ist Tot....

Oscar de la Renta wollte mit seiner Mode niemanden verstören, nicht durch Untragbarkeiten von sich reden machen oder durch große Inszenierungen Blicke erhaschen. Er sah sich selbst am ehesten als Verschönerer, vielleicht sogar als Frauenversteher. Eleganz war seine Devise. 
In den vergangegen 50 Jahren hat sich der Designer, der in der Dominikanischen Republik geboren wurde und dessen Freude an Farben und Schönheit da begründet liegt, nicht nur zum einflussreichsten Modemacher Amerikas hochgearbeitet, sondern auch einen Stil geprägt, der Leinwanddiven, Präsidentengattinnen und 'Lady's who lunch' gleichermassen in Verzückung versetzte. Jackie, Nancy, Barbara, Hillary und Michelle wussten und wissen, dass in einem Kleid von Oscar de la Renta Fehltritte fast ausgeschlossen sind. 
Oscar de la Renta verstarb gestern im Alter von 82 an einem Krebsleiden.

Bildquelle: Style.com

2014/10/07

Weinprobe...

Ich bin kein Kenner, aber doch ein Fan guter Weine. Ich mag Grauburgunder und Zweigelt, kann mit Riesling nichts anfangen und entscheide im Laden oft danach ob mir das Etikett zusagt. Hier im Blog ging es noch nie um Wein, aber es ist immer irgendwann das erste Mal. 
Anfang September erreichte mich eine Email vom Neusiedlersee. Aufgrund der Namensgleichheit sind die Schallers vom gleichnamigen Weingut wohl auf mich aufmerksam geworden und haben gefragt, ob ich nicht Lust auf eine kleine Weinprobe hätte. Bevor ich zusagte, habe ich mir erst einmal die Seite angeschaut und war gleich Feuer und Flamme. Nicht nur die Überzahl an Weinen aus der Zweigelt-Rebe hat micht für Schallers eingenommen, auch die wirklich schön gestalteten Flaschen überzeugten und ein paar Tage später kam eine Kiste mit Kostproben. 
Ich habe mich nun gegen eine klassische Verkostung entschieden, also nicht alle Weine auf einmal aufgemacht und einem vergleichenden Blick unterzogen, stattdessen wird jede Flasche einzeln genossen und aktuell kitzelt das fruchtig kräftige Aroma des Patfalu meinen Gaumen. Sein Aroma aus Kirschen und dunklen Beeren erinnert an Sommer und lässt den Tag gut ausklingen. Der Wein adelt sogar ein Leberwurstbrot.
Ich erfreue mich sehr an meinem kleinen Vorrat an Schaller vom See Weinen. Und dank eines Onlineshops ist der Einkaufszettel im Kopf auch schon fertig und die Bestellung zumindest gedanklich schon abgeschickt. Nun kann ich leider den Genuss nicht teilen, nur den Geschmack mit Worten zu beschreiben versuchen. Aber nachfolgend der Link zur Website, die einen guten Überblick verschafft und Lust auf Weine vom Neusiedlersee macht.

www.schallervomsee.at

2014/10/06

Wien...

Ein paar Tage Urlaub im Herbst sind perfekt für Städtetripps, dieses Jahr war Wien das auserkorene Ziel. Sechs Tage sind zu zwar zu kurz um alle Facetten einer Stadt kennenzulernen und zu erkunden, aber immerhin lang genug für ausgibige Museumsbesuche, eine große Anzahl an Kaffeehäusern mit verlockenden Leckereien und den ein oder anderen Drink in diversen Bars.Wir haben genossen und geschlemmt, es gab viel fürs Auge und den Magen. Hier ein paar ganz persönliche Highlights und Tipps.
Man kann Wien auf den Spuren der Habsburger erkunden, schließlich haben sie die Stadt und ihren Geist geprägt, oder aber Design und Kunst Leitfaden nehmen. Wir haben versucht beides zu vermischen und waren natürlich in der Hofburg und in Schönbrunn, aber genauso im Museum für Angewandte Kunst, wo das Helmut Lang Archiv untergebracht ist. Zusammengerechnet haben wir in den knapp sechs Tagen in zwölf Museen besucht und waren auch in der Wiener Staatsoper.
Wirklich großartig ist auch das Hofmobiliendepot, wo einem nicht nur die kaiserlichen Wohnsituationen nahegebracht werden, sondern auch die Modernität des Biedermeier. Den Kuratoren ist es gelungen eine spannende Ausstellung zu gestalten, die den Betrachter für sich einzunehmen vermag. Man kann Stunden zwischen Barocksesseln, Standspiegel und Nachttöpfen verbringen und entdeckt kreative Lösungen für Alltagsprobleme genauso wie skurile Zeitgeister, die nicht grundlos ihre Epoche nicht zu überstehen vermochten. 
Unweigerlich stößt man dann auch auf die Granden der Architektur und des Designs. Loos, Hoffmann, Wager und die Wiener Werkstätten sind allenhalben unausweichlich und nach dem Museum kann man in ihren Designs gleich noch Kleider kaufen und Drinks nehmen. Aber dazu später mehr.

Essen ist ein Kulturgut in Wien, an erster Stelle stehen natürlich die ganzen wunderbaren Süßspeißen und Torten, das Gulasch und Wiener Schnitzel. Michael hat sich auch einmal zu Kalbsbeuschel hinreißen lassen, ohne allerdings zu wissen was dies genau beinhaltet. Ich habe gleich geahnt, das es nichts gutes sein kann und war froh nicht einmal probiert zu haben.
Zu den Läden, die wirklich empfehlen kann gehört die Kaffeehäuser Central, Ritter und Prückel. Letzteres haben wir leider erst am Abreisetag entdeckt, sonst wären wohl öfter eingekehrt. Während das Central sehr klassisch und ein wenig touristisch ist, weist das Ritter eine überzeugende wienerische Schnodderichkeit auf. Gar nicht zu empfehlen ist das Café Mozart bei der Albertina, dorthin trieb uns auch nur der anhaltende Regen. 
Perfekt um den Abend ausklingen zu lassen ist die von Adolf Loss gestaltete American Bar. Hier zeigt sich die Meisterschaft seiner Ästhetik und wir waren hingerissen von der Eleganz des kleinen Raumes aus Marmor, Holz und Spiegeln. Die durchscheinende Wand aus Onyx über der Türfront gehört sicher zu schönsten, was in je in einer Bar gesehen haben. Auch die Drinks sind gut, einzig vor billigen blonden Frauen sollte man sich in Acht nehmen. 
Gut den Abend ausklingen lassen kann man auch in der Bar vom Imperial und der Bar vom Sacher. Beides eher klassische Hotelbars, aber doch unterschiedlich und charmant. 

Wenn neben den recht kostspieligen Museumsbesuchen noch etwas Geld zu shoppen übrig bleibt, dann ist Wien ein guter Platz um es unter Leute zu bringen. Zum Beispiel könnte man sich passgenaue Tischwäsche in der Schwäbischen Jungfrau anfertigen lassen, bei Lobmeyer Glasbonbonieren kaufen und bei Knize in Loos'scher Raumgestaltung einen Morgenmantel aus Kaschmir für den Preis von zwei Monatsmieten erwerben. In keiner anderen Stadt haben ich soviele Traditionsgeschäfte gesehen, die verlockende Unnützlichkeiten feil bieten und mein Herz höher schlagen lassen. 
Auch zeitgemässes findet man. Park bietet in der Mondscheingasse auf zwei Etagen Mode von Acne, Margiela, van Noten und anderen Designer. Amici hingegen hat Highfashion von Burberry, Valentino, Givenchy, etc. Auch das Outlet von Amici ist einen Besuch wert, vor allem weil das Personal wirklich freundlich und hilfsbereit ist. Im Gegensatz zum Hauptladen für Herren.
Ich kann wieder nur sagen, dass Wien tatsächlich zu meinen Lieblingsstädten gehört und ich ganz sicher bin, dass es nicht mein letzter Besuch in der Donaumetropole war! Mehr von meinen Eindrücken gibts auf meinem Account bei Instagram.

2014/09/26

Bücher Im September...

Zum ersten Mal erschienen ist D.V. 1984, knapp fünf Jahre vor Diana Vreelands Tod. Die legendäre Chefredakteurin der Vogue, Designerin und eben auch Erfinderin der Modeausstellung als Publikumsmagnet, hatte genug Zeit ihr Leben zu rekapitulieren und so zu formen, dass Wahrheit und Illusion nicht mehr von einander zu trennen sind.
Nun habe ich schon Allure gelesen und kann inhaltlich keinen großen Unterschied feststellen, trotzdem sind beide Titel unterhaltsam und man kann sich gut den Sonntag damit vertreiben. 
Betty Halbreich ist ebenfalls Mitte 80 und nach ihrer neuerlichen Berühmtheit durch den Dokumentarfilm 'Scatter My Ashes at Bergdorf's' wurde es Zeit für eine Biographie. Die sicherlich weltälteste Personal Shopperin kann auf ein spannendes Leben zurückblicken und hat viel zu erzählen. Der Hauptteil ihres Leben spielte sich in New York's feinsten Gegenden ab, sie lebt und arbeitet an der Fifth Avenue und von Bergdorf Goodman zu ihrem 8-Zimmer-Appartment ist es nur ein Katzensprung. 
Unterstützung fand Betty Halbreich in der Journalistin Rebecca Paley, die auch für die NY Times schreibt. Die Sprache ist schon sehr geschliffen und die Sätzen sehr ausformuliert. Manchmal verliert man bei den vielen Nebensätzen auch ein bisschen den Faden. Trotzdem kann man sich gut in diesem Buch verlieren und auch etwas daraus für das tägliche Leben mitnehmen – I'll Drink to That!
Den 'Atlas eines ängstlichen Mannes' entdeckte ich an der Kasse der Buchhandlung meines Vertrauens. Christoph Ramsmayer ist eine wunderschöne Geschichtensammlung gelungen, die den Leser einmal um die Welt führt. Man trifft einen am Nordpol Bälle abschlagenden Golfer, einen Schiffer in Kambodscha und Tschechien einen Mann, der einen alten jüdischen Friedhof vor der Vergessenheit rettet... 

2014/09/18

Kunst Verkaufen...

Die Wiesbadener Galerienszene ist wirklich überschaubar. Während man sich andernorts, damit meine ich natürlich Berlin, mit einer Bierflasche in der Hand an so ziemlich jeden Donnerstag und Freitag von Vernisage zu Vernisage hangeln kann, mangelt es hier schon mal grundsätzlich an Freibier und natürlich an den vielen Eröffnungen. Doch anders als in Berlin finden sich bei den Wiesbadener Eröffnungen weniger kunstfreudige Nichtkäufer, die um des Dabeiseins wegen kommen, sondern die Besucher sehen immer aus, als kämen sie als potenzielle Käufer in Betracht.
Vielleicht reifte die Idee Kunstgalerien Rentabilität hin zu untersuchen in Magnus Resch beim Beobachten der Berliner Kunstszene. Nach mehrjähriger Forschungsarbeit in durchaus trüben Gefilden kam er nicht nur zu dem Schluss, dass viele Galerien einfach keinen Gewinn machen, sondern fasste seine Erkenntnisse und die dazugehörigen Lösungsvorschläge in einem Buch mit dem Titel 'Managment von Kunstgalerien' zusammen. 
Galerien sehen sich ungern als Läden, die ein Produkt an den Mann bringen wollen und denen es natürlich darum geht Umsatz zu generieren. Lieber ist den GaleristInnen das Bild des Kunstvermittlers und Vertreters der Künstlern, der dann manchmal eben auch verkauft. Aber genau daraus resultiert nach Ansicht des Autors die Tatsache, das viele Galerien kaum bis gar keinen Umsatz generieren. Auf 130 Seiten fast Magnus Resch das Dilema zusammen und bringt die fehlenden Managementstrukturen auf den Punkt. Gleichzeitig liefert das Buch auch Lösungen, die, anhand von drei Fallstudien nachgewiesen, auch zu messbaren Erfolgen führen und den Gewinn steigern. 
Schaut man sich die Galeristen an, die wirklich erfolgreich am Markt sind und damit neidische Blicke von Kollegen ernten, sind es doch die, deren Charisma und Erfolgswille positive mit Verkäufereigenschaften und Managmentqualitäten einhergehen. Man muss nur mit offenen Augen an einem beliebigen Wochentag von Galerie zu Galerie gehen um die einen von den anderen unterscheiden zu können. In manchen Läden sind die Counter wahre Festungen, hinter denen es sich gut verstecken und abwarten lässt, bis der 'Stöhrenfried' endlich wieder die heiligen Hallen verlassen hat.
Galeristen, den seienden und den werdenden, wird dieses Buch ans Herz gelegt. Und sei es nur um sich Gedanken über die Personalstruktur und -auswahl zu machen. Doch es bietet auch weitere hilfreiche Tipps mit Aussicht auf Erfolg. Die Stunden der Lektüre sind zumindest keine Zeitverschwendung!

Magnus Resch ist Autor, Dozent und Gründer der Plattform Larry's List, einer Datenbank mit Kunstsammlern. Das Buch 'Management von Kunstgalerien' ist erscheinen bei transcript und kostet 24,99 €.

Das Buch wurde vom Verlag freundlicherweise zur Rezension zur Verfügung gestellt.

2014/09/08

GQ-Style Nr. 26...

Zum Frühstück gab es schon am Donnerstag gleich die neue Ausgabe der GQ-Style, die kam da neu raus und ihr erscheinen ist immer ein wenig wie Weihnachten. Mittlerweile weiger wegen des guten Heftes, eher weils zu einer Gewohnheit geworden ist sie möglichst gleich am Erscheinungstag zu kaufen. Nun sollte dieser Post dann auch noch vor dem Wochenende online gehen, aber der Besuch meiner Eltern und eine halb durchgemachte Nacht in Frankfurt kamen dazwischen. Also dann heute. 
Manchmal ist es aber auch gar nicht schlecht zweimal ein Heft in die Hand zu nehmen, es auch nochmals durch andere Augen zu sehen, schließlich fallen nur so die Defizite auf, die vor lauter Vorfreude und leichter Euphorie übersehen worden wären.
Augenscheinlich ist, dass es dem Heft schon seit ein paar Ausgaben nicht mehr um die blosse Wiedergabe dessen geht, was die Marken für die laufende Saison vorschlagen. Das kennen die interessierten Konsumenten eh schon aus dem Netz, aus dem Angebot realer und virtueller Shops oder von den Leibern mehr oder weniger prominenter Persönlichkeiten. Auch die GQ-Style muss sich mehr um das kümmern, was hintern den Marken passiert und auch die ans Licht bringen, die gerade eine Marke für den Bruchteil eines Jahrzehnts beeinzuflussen vermögen. Eine Prada-Strecke kommt dann eben Fassbinder auch nicht aus, in diesem Fall darf sich sogar die Fassbinder-Protagonistin und Prada'sche Brecht-Rezitatorin Barbara Sukowa zu Wort melden und sich zu ihrer Mode äussern. Auch bei Saint Laurent geht es nur indirekt um die Mode, statt derer wird werden die Looks zwar in einer Strecke mit Versatzstücken zwar zitiert, aber von Slimane selbst werden die Fotos gezeigt, die sein 'Männer'bild beeinflussen. 
Insgesamt muss man leider feststellen, dass vor allem die Marken sichtbar gemacht werden, die auch viel Werbefläche kaufen. Polo Ralph Lauren über mehrere Seiten hingweg, in einer amerikanischen Highschool fotografiert, dargebracht, ist dann auch wirklich der Tiefpunkt kommerzieller Modeeditorials. Das müsste eigentlich als gekaufter Content deklariert werden. Natürlich fallen dann auch Marken und Kollektionen hinten über, die zu den besten der Saison gehören. Valentino zum Beispiel habe ich gar nicht entdecken können, oder Stefano Pilati's Ermenegildo Zegna. 
Trotz dieser Kritik bietet die GQ-Style ihren Lesern Mode und Informationen zu und über die Marken, so dass es sich auf jeden Fall lohnt dieses Heft zu kaufen, zu lesen und später zu den vorangegangenen Heften ins Regal zu stellen. 



2014/09/03

Dead Becomes Her - Trauerkleidung Im Museum...

Zum ersten Mal nach seit sieben Jahren gibt es im Metropolitan Museum in New York neben der großen Modeausstellung im Sommer auch eine zweite im Herbst. 'Dead Becomes Her: A Century Of Mourning Attire' widmet sich weder einer glamourösen Thema noch einem großen Designer, es geht im Trauerkleidung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. (Denjenigen, die das Blog schon länger verfolgen, düfte das Thema bekannt vorkommen. Vor gut drei Jahren gab es mal einen Post zum Thema Trauerkleidung.)

Mehr Informationen zur Ausstellung gibt es hier

Das Ende Des Sommers...

Das Licht ist schon ein anderes. Zwar streift die Sonne die noch grünen Baumkronen noch, doch ist sie lange nicht mehr so stark wie noch vor einem Monat. Auf den Gehwegen liegen schon die ersten Blätter, deren Kraft nicht mehr ausreichte um sich am Baum zu halten. Vor allem aber riecht es anders. Grund genug um mich auch selbst dem Jahreswechsel anzupassen und einen neuen Duft zu einem Teil meiner selbst zu machen.
In Oyedo kann man noch den Sommer erahnen. Zitrusnoten, vor allem der Duft dickfleischiger, leicht säuerlicher Mandarinen, fangen einen ein, vergehen aber immer mehr und wandeln sich. Thymian übernimmt die Herrschaft, ebenso der Duft feuchter Laubwälder. Oyedo ist so unentschlossen, wie die Tage zwischen den Jahreszeiten. Genau das richtige also!

2014/08/28

Bücher Im Juli Und August...

Zugegeben, vier Bücher in zwei Monaten ist ein bisschen mager. Doch langsam werden die Tage wieder kürzer und das Fernsehprogramm ist anhaltend schlecht, somit gibt es wieder Zeit und Muse um sich dem gedruckten hinzugeben. 
Harry Graf Kessler und Boni de Castellane sind Figuren, die das Geistesleben ihrer Zeit mitbestimmt haben. Es sind zwei faszinierende Männer, die nach aussen als Dandy erscheinen, aber um einiges vielschichtiger sind, als es dem gemeinen Dandy zugeschrieben wird. Während de Castellane Paris zu seiner Bühne gemacht, war Graf Kessler ein Weltbürger mit Lebensmittelpunkten in Berlin und Weimar. Von hier aus bestimmte er das Geistesleben im Kaiserreich mit, bildete Netzwerke und unterstützte jene, die für den neuen Geist des neuen Jahrhunderts standen. Gleichzeitig hatte er immer wieder gegen Kleingeistigkeit und Vorbehalte anzukämpfen, nicht zuletzt in Form des deutschen Kaiser. De Castellanes Kampf galt vor allem den sich immer wieder einstellenden finanziellen Nöten, die durch einen nicht gerade bescheidenen Lebenstil bedingt wurde. 'Wie ich Amerika entdeckte' handelt auch davon, wie De Castellane den Glanz alten französischen Adels in die neureiche Ostküstensociety Amerikas brachte und gleichzeitig seinen eigenen Geldnöten durch eine geschickte Heirat zumindest zeitweise eine Ende machte.
Hätten die beiden Herren ein wenig später gelebt, Margret Dünser hätte ihren sicher auch ein Kapitel in ihrem Buch Jet Set gewidmet. Stattdessen sind es SchauspielerInnen, Politiker und die Superreichen, denen sie einen Besuch abstattete. Amüsant sind die Anekdoten zu lesen, besser als jedes Klatschmagazin. 
Der einzige Roman in diesem Monat war Grenzgang von Stephan Thome. Im letzten Jahr gab es auch die Verfilmung in der ARD zu sehen, mit Lars Eidinger und Claudia Michelsen. Der Film war toll, das Buch leider nicht durchgängig. Irgendwie hätte Thome ein wenig früher aufhören können...
Für den September ist der erste Titel bestellt und ein anderer lacht mich vom vorgestern erst neu geordeten Bücherregal an.

2014/08/20

Mein Abend Mit Petra Von Kant...

Herunterzuladen gab es Fassbinder's 'Die bitteren Tränen der Petra von Kant' nirgendwo, wieder legal noch illegal. Ich habe mir nun also zum ersten Mal nach Jahren wieder eine echte DVD bestellt und sieben Tage warten müssen, bis diese heute endlich in meinen Briefkasten auf mich wartete. Warum ich den Film unbedingt schnellstmöglich habe sehen wollen? Weil uns eine Fassbinder-Renaissance bevorstehen dürfte, die durch die Wiederentdeckung und die subtile Verflechtung in der Mode bedingt wird. 
Klar war Prada die Marke, die es auch ausgesprochen hat und die Damen in Petra von Kant zu Ikonen erhöhte. Selbst Eva Mattes gelber Pullover wurde interpretiert und auf den Laufsteg geschickt, ganz zu schweigen von all den anderen Reminiszenzen (Glockenröcke, silberne Sandalen, Spinnenbeinwimpern und vor allem viel Fell).
Natürlich finden die Looks dann ihren Weg zuerst in die Magazine und in abgemilderter Form auch in die Regale von H&M und Co. Ob man sie dann aber überhaupt wiedererkennen wird sei dahingestellt. Am besten kauft man den Look eh direkt bei Prada, zum Beispiel in Form der göttlichen lila Lederjacke mit den Lammfellpaspelierungen an den Nähten und den Taschen. So wie Fassbinder auf moderne Art unmodern ist, sind auch die Prada-Looks anachronistisch.
Kai Margrander hat dies erkannt und in der deutschen Harper's Bazaar eine Strecke mit der Petra von Kant zum verwechseln ähnlichen Hanne Gaby Odiele fotografiert. Die Bauten im Berliner Hansaviertel bildeten den Rahmen für diese Ode an die von Fassbinder so gerne aufgezeigte Spießigkeit seiner Mitbürger. Und auch das Jetzt wird damit auf den Punkt gebracht, quasi Fassbinder'sche Nachwirkungen...

2014/07/16

(Not) Easy To Wear...

Wer die aktuelle Ausgabe von der GQ-Style durchgeblättert hat, der dürfte an der Strecke mit den Overalls hängegeblieben sein. Nicht wenige Labels hatten welche im Programm, doch wahrscheinlich haben es die Stücke nicht in die Produktion und schon gar nicht in die Laden geschafft. Auch für nächsten Sommer gibt's Einteiler unter anderem bei Louis Vuitton und Versace...
Da de Gefahr besteht, dass ein solches Teil ungetragen im Schrank hängenbleibt, sollte die Anschaffung gut überlegt sein. Glücklicherweise hat mein Mann schon vor längerer Zeit mal den richtigen Riecher gehabt und bei Muji zugeschlagen, als die ein fraglos erschwingliches Stück im Programm hatten. Nach einer kleinen Änderung der Ärmellänge war ich fest überzeugt das Teil zu tragen, ganz selbstverständlich zur Arbeit. Bis es jedoch soweit war (heute!), haben aber fast 6 Wochen vergehen müssen. Wenn der Mut fehlt, finden sich unglaubliche viele Ausreden. 
Getragen über einem weißen Kurzarmhend mit kleinem Kragen und klassischen Schnürrschuhen, hatte der Overall genug Förmlichkeit um nicht nach Bauarbeiter auszusehen. Vom angenehmen Tragekomfort ganz zu schweigen, was dann sehr schnell alle Bedenken an dem Look hinwegfegte.
Ein bisschen fühlte ich mich wie Heinz Rühmann in 'Die 3. von der Tankstelle', was mich aber gut durch den Tag brachte.


2014/07/10

Neue Opulenzen Am Modehimmel...

Natürlich ist nicht davon auszugehen, dass sich die großen Modehäuser bei der Ideenfindung für die im Herbst zu tragende Haute abgesprochen haben. Aber Louis XV. ist allgegenwärtig. Rokoko ist ein großes Thema, die Details reichen von subtilen Andeutungen bis hin zu wirklich Augescheinlichem, und trotzdem gelingt es allen Häusern diesen eigentlichen Inbegriff des Camp-Geschmacks so zu präsentieren, das es nicht nach Modeausstellung oder gar Karneval aussieht. 
Raf Simons, mittlerweile so fest mit dem Haus verwachsen, dass man sich an die Zeit vor ihm nur schwer zu erinnern vermag, geht das Thema am konsequentesten an und zeigt neben Kleidern, die gepolsterten Hüften daherkommen und Pelzen, die selbst Katharina die Große hätten noch beeindrucken können, wunderschöne, an Justaucorps und 'Habit à la française' angelehnte Jacken. Fragil gestickte Blüten und Ranken zieren die Kanten dieser Jacken, und natürlich schließen sie auch die extrabreiten Ärmelaufschläge. Doch von noch größerer Kunstfertigkeit zeugt die Art des Schnittes, der die Schöße nach hinten 'wegfliegen' lässt. Gerade in Kombination mit den schlichten, leicht ausgestellten Hosen bekommen die Looks eine Modernität weit jenseits von Madame de Pompadour.
Was aber auch in der Kollektion zu beeindrucken vermag sind die teils bodenlangen, mit romantischen weiten versehenen Mäntel in der einen Gruppe und die mit den großen Krägen in der anderen. Hier wird dann doch noch einmal die Pre-Simons-Ära in Erinnerung gerufen, 1997 zeigte John Galliano ähnliches, allerdings theatralisch überspitzer. 
Doch, wie schon erwähnt, Dior ist nicht das einzige Haus mit Spuren von Rokoko. Elie Saab zum Beispiel ist ja an sich schon kein Meister der Schlichtheit, allein die unzähligen Perlen und Blüten sprechen eine barocke Sprache. Ein Abendkleid mit Watteau-Falte gab es aber auch, und das war nicht nur deswegen ein Highlight der Kollektion. Ebenfalls von Opulenz zeugt Lagerfelds madonnenhaftes Brautkleid, welches aber eber gotisch als barock ist. 

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2014/06/29

Bücher Im Juni...

Im Juni habe ich mir viel vorgenommen und nicht geschafft. Von den beiden Bücher, die ich mit auf die Alm genommen habe, konnte ich immerhin eines zu Ende bringen. An Bánnffy's 'Schrift in Flammen' lese ich noch immer, die Geschichte über den Siebenbürgener Adel zieht sich etwas. Somit gab es keine andere Lektüre, die ich hier vorstellen kann, ausser zweier Titel, die schon geraume Zeit im Regals stehen und nur halb Beachtung fanden. Zumindest dem Titel nach geht es um das Gleiche: Wunderkammern. 
Bei Gestalten erschien ein Bildband, der unter 'Wunderkammern' internationale Interiors vorstellt, die alle sehr schön eingerichtet sind. Moderne Klassiker werden versammelt, die den globalen Geschmack wiederspiegeln und bestenfalls auch noch auf regionale Stile eingehen. Es ist ein klassisches Coffeetable-Book, das zum schmöckern einläd und sich auch einfach nur als Dekoration eignet. 
Was der Titel verspricht wird allerdings selten gehalten, mit fürstlichen Wunderkammern der Renaissance und der Barock haben die Wohnungen von Interiordesignern, Art Directoren und international aufgestellten Kreativen wenig zu tun. Zwischen Nespresso-Maschine und Vitra haben Schrulligkeiten selten Platz, leider.
Hanser Berlin veröffentlichte in diesem Jahr eine Sammlung ursprünglich in der FAZ erschienener Essays von Henning Ritter, die sich alle mit Museumskultur und deren Entstehung aus der fürstlichen Wunderkammer heraus befassen. Das Interesse an Kuriosem stand anfangs im Vordergrund, später entwickelte sich ein Bewußtsein dafür, dass Vergangenes Identität stiftet und deshalb eines besonderen Schutzes bedarf. Auf diese Themen ging Ritter in seinem Schriften ein, bevor er 2013 verstorben ist. 
Die beiden Titel kann man gut zusammenfügen, sich zusammen auf dem schattigen Balkon an einem Sommersonntag zu Gemüte führen. Oder aber schon jetzt an Weihnachten denken und als perfekte Geschenke, den bei Gestalten erschienenen Bildband vielleicht eher als Ritter's Essay's, für weltgewandte Freunde auswählen.

2014/06/21

Fracking? Nein Danke!



Kommende Woche soll still und leise ein Gesetz verabschiedet werden, welches in Deutschland über kurz oder lang Fracking ermöglichen soll. Durch das Einbringen eines Chemie-Wasser-Sand-Gemischs in Gesteinsschichten sollen diese erweicht werden und die Förderung von Erdgas ermöglichen. Welche Folgen dies für die Umwelt und das Trinkwasser haben wird, ist noch nicht absehbar und scheint die Bundesregierung, allen voran Siegmar Gabriel und seine SPD, auch nicht sonderlich zu interessieren.
Man kann online eine Petition gegen Fracking unterzeichnen. Hiermit lege ich jeden nahe sich zu informieren und sich gegen Fracking einzusetzen. Es kann nicht sein, dass wir die Atomkraft noch nicht hinter uns haben und uns schon der nächste Scheiß aufgedrückt wird!


2014/06/12

Erklommen...

Nach drei Tagen Faulenzen haben wir heute das 2.316 Meter hohe Weisshorn erwandert. Ein grandioser Blick hat uns für die Strapazen entschädigt.