2012/10/30

Lesestoff: Fräulein...


Nun liegt Fräulein endlich auch bei meinem Stamm-Rewe im Zeitschriftenregal. Eingequetscht zwischen all die Lisa's, Brigitte's und Freundinnen schaffte es das Magazin doch meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und in meinen Einkaufskorb zu wandern. Und bei 2,90 € fiel die Kaufentscheidung ja eh nicht schwer. 
In der aktuellen Ausgabe dreht sich alles um Mode. Götz Offergeld findet in seinem Brief an die Leser dann auch recht ehrliche Worte, warum dies eben der Fall der: Zeitschriften sind auf Anzeigen angewiesen und Marken aus den Bereichen Mode, Lifestyle und Kosmetik sind die entsprechenden Kunden. So etwas wünscht man sich auch mal von der ein oder anderen Chefredaktion lesen, in deren Blätter oft kaum noch Platz für Inhalte ist. Fräulein gelingt es in dieser Ausgabe ganz gut die Interessen der Leser und der Anzeigenkunden so zu verbinden, eine Win-Win-Situation für beide Seiten. 
In 75 'Kapiteln' beschäftigt sich 'Fräulein' mit Marken, mit Designern und mit noch ein paar Randfiguren der Branche. Jürgen Teller, Marc Jacobs und Renzo Rosso finden ebenso ein Eckchen, wie der unvermeidliche Karl Lagerfeld. Die zwei Seiten über Luisa Casati habe ich zuerst gelesen, wohl auch, weil ich ihr selbst hier nie einen ganzen Artikel widmete und es nun auch nicht mehr tun werde. Gut zu lesen war dieser, aber das sind die meisten anderen Artikel im Heft. Vielleicht liegt es an der Kürze und der recht unterhaltsamen Art, wie sie geschrieben sind. Oder aber daran, dass durchaus auf einen Unterhaltungswert gesetzt wird und nicht nur auf trockene Fakten. 
Es ist nicht die beste Ausgabe von Fräulein, weil das Modethema einfach allein doch etwas langweilt. Gerade die Vielschichtigkeit von Themen aus unterschiedlichsten Bereichen machen Magazine interessant, bei Fräulein ist das nicht anders. Trotzdem gibt es momentan auf dem deutschen Markt wenig vergleichbares, also kaufen!

2012/10/28

Herbstoutfit Zum Sonntagsspaziergang...


Geschlossene Gesellschaft - Die Berlinische Galerie Zeigt DDR Fotografie...


Denkt man an Fotografie aus der DDR kommen einen wahrscheinlich an erster Stelle Namen wie Sibylle Bergemann, Arno Fischer oder Roger Melis in den Sinn. Oft sind es Fotografen, die sich mit Modefotografie beschäftigten, denen in den letzten Jahren immer wieder Ausstellungen gewidmet wurden. Allein die in denen Arbeiten der 2010 verstobenen Sibylle Bergemann gezeigt wurden, sind kaum noch zu zählen. Doch neben dieser auftragsbezogenen Fotografie gab es auch eine Künstlerszene, die frei arbeitete. Die Berlinische Galerie zeigt mit 'Geschlossene Gesellschaft' die Bandbreite der professionellen Fotografie in der DDR.
Wenig überraschend ist dabei die Bandbreite, mit der sich dem Thema gewidmet wurde. Doch gleichzeitig war dies so gebündelt wohl auch eher selten zu sehen. Vor allem die dokumentarische Fotografie und das Ablichten der Lebensumstände sind bekannt. Bilder in schwarzweiß, die leere Straßen, rauchende Schonsteine und immer wieder Arbeiter zeigen (Helga Paris). Dem gegenüber stehen dann die, die in leuchtenden Farben eine DDR zeigen, wie sie das Politbüro am liebsten sah; Bilder von lachenden Menschen bei Sportfesten und FDJ-Treffen (Jens Rötzsch). Bilder die sich je nach Gusto uminterpretieren lassen, deren Systemkritik man betonen oder einfach ignorieren kann.
Was in der Ausstellung dann wirklich überrascht sind die künstlerischen Herangehensweisen, die frei von allen Konventionen die Fotografie als künstlerisches Medium nutzen. Florian Merkels leuchtende Farben lassen zuerst an die Siebdrucke von Andy Warhol denken und erstaunen, weil man diese Intensität kaum mit der DDR assoziiert, Jörg Knöfel's Labyrinth führt auf beengende und beängstigende Art und Weise dem Betrachter den Prozess des Tötens vor Augen.
Zusätzlich zur Ausstellung, die sicherlich nicht umsonst in den 'European Month of Photography' gelegt wurde, gibt es in zehn Galerien Ausstellungen von in der Berlinischen Galerie zeigten Fotografen. Und auch am S-Bahnhof Ostkreuz ist Fotografie zu sehen, die mehr oder weniger direkt in Zusammenhang mit der Ausstellung steht. Einige Fotografen aus der ehemaligen DDR gründeten nach der Wende die Agentur Ostkreuz, später dann kam noch eine Schule für Fotografie dazu. Die Bilder der Absolventen werden nun am Durchgang zur Sonntagstraße gezeigt.
Wer am heutigen Sonntag also noch nichts vorhat, ein Ausstellungsbesuch in der Berlinischen Galerie lohnt sich genauso, wie die Fahrt nach Friedrichshain.

2012/10/27

Leere Hülle...


"Der Lumpensammler-Aspekt der Mode von (Martin) Margiela beschreibt den refigurativen Versuch, Kleider als Zeichen des individuellen, einmaligen Lebens, und das heißt auch des Todes, zurückzugewinnen." Als Barbara Vinken mit diesem Satz nicht nur das Kapitel über Martin Margiela, sondern auch ihr Buch 'Mode nach der Mode' abschloss, sollten noch gut sieben Jahre vergehen, bis Margiela alles über ihn von Vinken geschriebene in einem einzigen Kleidungsstück manifestierte, dem Duvet-Coat. 
Margiela's Kleider, und das ist tatsächlich bedingt durch die Idee des Recyclings, des Uminterpretierens und Entfremdens, dienen nicht mehr dazu ein 'unbelebtes Ideal' vorzugaukeln, sie stehen in der Tat für eine zweite, leblose Ebene, die jedoch die Spuren aufzeigen, die das eigene und das fremde Leben auf ihnen hinterlassen hat. Das darin eingehüllte Selbst ist physisch bedeckt, gleichzeitig aber auch sehr sichtbar und verletzlich. Der Duvet-Coat aus der Winterkollektion 1990/2000 ist quasi sie Quintessenz daraus, weil er durch den Bettdecken-Aspekt, die ihm innewohnende Intimität auf die Straße bringt. 
In dieser Woche gab es nichts wichtigeres (natürlich beschränkt auf die Mode- und Blogwelt) als die in New York präsentierte Kooperation zwischen Maison Martin Margiela und H&M. Auch wenn Martin Margiela, der ja in der Tat eine real existierende Person ist, seit langem nicht mehr öffentlich aufgetreten ist und auch seit geraumer Zeit schon nichts mehr mit der Marke zu tun hat, wurden hauptsächlich Stücke aufgegriffen, die einst von ihm erdacht wurden. In den Archiven stieß man dann unweigerlich auch auf den Mantel, der in meinen Augen das vermeintlichen Highlights der Kollektion ist. 
Mich interessiert nun gar nicht, ob es dem Markenimage schadet mit einem Textildiscounter zusammenzuarbeiten, oder was die Margiela-Kunden davon halten mögen. Mich würde eher interessieren, ob der Mantel mit den selben Botschaften belegt sein kann, wie vor 12 Jahren? Sind allein das Design und der (geistige) Entstehungsprozess wichtig oder spielen auch die Verfahren der Herstellung und des Vertriebs ein Rolle? 


2012/10/26

Falbalas, La Mode Dans Le Cinéma...


Mode und Film beeinflussen sich gegenseitig. Immer wieder haben führende Designer Mode für Filme gemacht und diesen damit ihren Stempel aufgedrückt, doch auch Filme beeinflussen die Mode und können Trends auslösen. Das Musée d'Orsay verwandelt zwischen dem 27. Oktober und dem 11. November den Ausstellungsraum 58 in einen Kinosaal und zeigt Filme, die das Zusammenspiel von Mode und Film auf bestmögliche Art und Weise verdeutlichen. 
Zu sehen sein werden unter anderem John Houston's 'Moulin Rouge' (Kostüme u.a. von Elsa Schiaparelli), 'La Mode Rêvée' mit Kleidern von Lanvin, Germaine Lecomte, Lucien Lelong, Nina Ricci, Jean Patou, Jeanne Paquin und Elsa Schiaparelli und 'The Women' mit Kostümen von Adrian. Natürlich wird auch 'Tonight or never' mit Gloria Swanson gezeigt, für den Coco Chanel die Kostüme entwarf.
Insgesamt lohnt sich ein Abstecher an die Seine und ein Besuch im Musée d'Orsay, den zeitgleich widmet sich eine Ausstellung der Mode in der impressionistischen Malerei. Diese begann bereits Ende September und neben Stücken aus dem Bestand des Museums sind auch extra Exponate aus dem New Yorker Metropolitain Museum eingeflogen worden. Zu dem widmet das Palais de Tokyo der Geschichte der Marke Chloé eine Sonderausstellung. Es gibt also einiges zu sehen für modeafine Paris-Besucher.

2012/10/25

How To Dress Like Lady Edith Crawley...


Neulich ging es schon einmal um Downton Abbey. Nicht nur die dritte Staffel ist schon sechs Folgen, in Stockholm wird den Kleidern der Serie auch die erste Ausstellung gewidmet. Ich fiebere immer schon der neuen Folge entgegen, schon lange hat mich Serie mehr so gefangen genommen, wie die um die englische Adelsfamilie. Und in jeder Folge wird man auf neue überrascht, Julian Fellows wird nicht müde seinem Charakteren immer neue Dramen auf den Leib zu schreiben.
Eine meiner Lieblingsfiguren, neben Maggie Smith als Dowager Countess of Grantham natürlich, ist die von Laura Carmichael gespielte Lady Edith Crawley. Mit porzellanenen Teint und rotblonden Haaren wirkt sie zerbrechlich, der immer etwas leidend wirkende Blick tut sein übriges dazu. Edith ist die Mittlere der drei Töchter von Lord Grantham. Zwischen den starken Schwestern, der selbstbewußten und traditionsbewußten Mary und der rebellischen, lebenshungrigen Sybil, wird ihr nur die Rolle des Mauerblümchen zuerkannt, dass nur selten wahrgenommen wird. In der dritten Staffel sieht es dann zumindest für einen Moment so aus, als würde sich für Edith doch noch alles zum Guten wenden. Ich bin sehr gespannt. 
'Downton Abbey' startet im Jahre 1912, die zweite Staffel beginnt mit dem Ausbruch des ersten Weltkriegs und die Dritte dann im Jahre 1919. Man kann Edith also auch durch eine modisch spannende Zeit begleiten und dabei zusehen, die die Röcke kürzer werden und die vom Korsett geformten Kleider immer loser um den Körper fallen. Gerade die frühen 1920-er Jahre sind nicht nur modisch eine spannende Zeit, die den Flapperlooks späterer Jahre noch recht wenig zu tun haben, sondern auch aktuell wieder sehr stark in Mode. Einige Kollektionen orientieren sich an diesen Looks, unter anderem greift Marc Jacobs ihn sowohl für seine eigene Marke als auch für Louis Vuitton auf, Miuccia Prada hingegen lässt vor allen Farben und Drucke dieser Epoche Einfluss auf ihre Kollektion nehmen. 
Für Edith's Outfit habe ich zum einen Teile gesucht, mit denen sich jene Silhouette nachstellen lässt. Und gleichzeitig bezieht sich dieses Outfit auch ganz speziell auf Folge 6 der dritten Staffel, also eine Zeit der Trauer. Der schwarze Kameenschmuck strahlt ebenso einen dezenten Glamour aus, wie die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen der Kleidung – Leder und Spitze, Glänzendes zu Mattem. Die Gothic-Anmutung passt wunderbar zur zarten Haut- und Haarfarbe der Serienfigur. 

Haarband von Maison Michel, Mantel von OAK, Lederkleid von Marc Jacobs, Spitzenrock von by Malen Birger, Strümpfe von Wolford, Schuhe von Miu Miu, Handschuhe von Jil Sander, Kette und Armband von Bottega Veneta; alles via net-a-porter.com

2012/10/24

Maybe The Next Adele...


Das erste was ich in den letzten Wochen am sonntäglichen Frühstückstisch tat, war zu schauen welche neuen Videos es beim englischen x-Factor gibt. Ziemlich schnell war dann auch meine Favoritin ausgemacht, seit der ersten Folge ist das sogar schon klar: Ella Henderson ist einfach die beste Sängerin in der ganzen Competition. 
Eine unglaubliche Stimme hat die gerade erst 16-jährige Britin. Überraschenderweise (und glücklicherweise) hat sie trotz großer Ähnlichkeit bisher eben keinen Adele-Song gesungen. Stattdessen wagt sie sich an Songs, die Herausforderungen darstellen. Cher's 'Believe' gehört dazu, weil es sich dabei eigentlich um einen Nervsong handelt, und an den hohen Quietschtönen von Minnie Ripperton's 'Loving You' nicht zu scheitern, zeugt schon von einer großen Stimme. Beide hat sie gemeistert und ging noch strahlender von der Bühne.


Doch ein bisschen Konkurrenz gibt es schon noch, sogar im eigenen Lager. Auch die 20-jährige Lucy Spraggan hat einiges zu bieten, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise. Sie schreibt ihre Songs selbst und gerade deshalb packen diese das Publikum auch. Doch leider geht es bei Castingshows erstmal darum Lieder nachzusingen, vielleicht weil sie so leichter einzuschätzen sind, was dann bei so authentischen und sehr eigenen Menschen, wie eben Lucy, schnell mal nach hinten losgehen kann. Trotzdem schlägt sie sich wacker und kann mich sogar davon überzeugen, dass ein Song von David Guetta anhörenswert ist. 


Klar geht es bei solchen Sendungen um popigen Mainstream, doch das ist die einzige Sendung, die ich tatsächlich gerne schaue. Ich glaube die Teilnehmer haben einfach mehr Talent, und bessere Mentoren. Aber das habe ich ja vor gut einem Jahr schon einmal gesagt.

The Bergdorf Dress...


111 Jahre hat Bergdorf Goodman, das berühmte Luxuskaufhaus an New York's Fifth Ave., nun schon auf dem Buckel, anmerken tut man das dem Laden wahrlich nicht. Wenn es ein Ranking der schönsten und berühmtesten Läden auf der Welt geben würde, Bergdorf Goodman wäre ganz vorne mit dabei. Der 111. Geburtstag war nun auch ein Grund zum feiern, eine illustre Gästeschar, bestehend aus Designern, Models und Berühmtheiten, wurde ins benachbarte Plaza Hotel geladen um dort ordentlich zu feiern. 
Natürlich war es ein kleines Schaulaufen, schließlich spielt die Mode eine nicht unwesentliche Rolle im Tagesgeschäft des Ladens. Allen voran trumpfte die Hausherrin Linda Fargo mit einem Kleid auf, das mit der Fassade des Geschäfts bedruckt war. Dazu trug sie noch einen schwarzen Mantel, dessen Innenfutter den selben Druck hatte. Besser kann man die Liebe zu seiner Firma nicht ausdrücken, wenngleich das Outfit auch einer kleinen Kritik standhalten muss: Erinnert der Stil des Ensembles nicht etwas an die Tom Ford Robe, die Gwyneth Paltrow bei den Oscar's trug?

2012/10/23

Mode Thema Mode - Vorträge Im Winter 2012/2013...


Doch nicht nur im Fernsehen findet Mode statt, auch im Kulturforum wird ihr ab Ende November wieder ein Platz eingeräumt. Frau Dr. Adelheid Rasche von der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek hat wieder spannende Gäste eingeladen und läd zu Vorträgen. Hier alle Daten und Themen:
  • 22.11.2012 "Madame Bovarys Modesucht" Naomi Lubrich, Berlin 
  • 13.12.2012 "Die Auflösung des Körpers in der Bewegung - Alexander McQueen" Gunnar Schmidt, Trier / Hamburg 
  • 17.01.2013 "Vom Beiwerk der Mode, Accessoires aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums Berlin" Christine Waidenschlager, Berlin 
  • 07.02.2013 "Schwung in Schwarzweiss. Die Filmkostüme von Ginger Rogers und Fred Astaire" Katharina Tietze, Zürich 
Die Vorträge beginnen immer 18 Uhr und finden im Vortragssaal im Kulturforum statt. Weitere Informationen gibt es hier

Der Perfekte Mantel...


Nicht nur dass es morgens noch dunkel ist, wenn der Wecker klingelt, beim Verlassen des Hauses zeiht einem doch schon wieder ganz schön gewaltig die Kälte in die Knochen. Das nasskalte, nieselige Wetter gestern Morgen war auch sicher nur ein kleiner Vorgeschmack auf den kommenden November, es wird eher noch ungemütlicher. 
Wie gut wenn man dann wenigstens schon den passenden Wintermantel als Begleiter durch die kalten Monate gefunden, zumindest damit kann es sich nicht nur gut aushalten lassen, sondern ein schönes Stück kann auch viel Freude bereiten. Welcher Mantel mir Freude bereiten würde weiß ich auch schon seit geraumer Zeit. Leider ist aber gerade dieses Modell kaum bis gar nicht greifbar, weil es einfach unerschwinglich für mich. Vor zwei Monaten circa streifte ich einen schwarzen Double-Face Mantel von Armani über und es war um mich geschehen. An ihm werden sich nun alle anderen wohl oder übel messen lassen müssen, mithalten kann schwerlich einer. 
Trotzdem habe ich mich mal ein bisschen umgeschaut und Alternativen gefunden, die mir auch sehr gut gefallen. Sie sind vom Stil her auch ganz anders als mein Traummantel, so dass auch für diese Stücke noch Platz im Schrank wäre. Favoriten sind der camelhaarfarbene Zweireiher Sandro und der Fliegermantel von Belstaff

Sandro
Yves Saint Laurent
Undercover
Belstaff
Givenchy
Alle Mäntel sind bei Mr. Porter zu finden, das Headerbild ist von J.C. Leyendecker.

Fashion Auf Arte...


Am vergangenen Samstag strahlte Arte die ersten beiden Teile seiner dreiteiligen Reihe 'Fashion' aus. Durch Zufall stießen wir darauf, hatten glücklicherweise nur wenig vom ersten Teil verpasst und freuten uns umso mehr auf das, was noch vor uns lag. In drei Teilen beleuchtet die Sendung die Mode der letzten drei Jahrzehnte und nimmt vor allem die aufstrebenden Stars der jeweiligen Dekade unter die Lupe. Es wird gezeigt wie diese die Mode beeinflussten. 
Im ersten Teil geht es vor allem um Mugler, Montana, Gaultier und Alaïa. Diese vier Designer mischten den Modezirkus auf, befreiten ihn vom Staub und schafften es der Pariser Mode zu neuem Glanz zu verhelfen. Doch auch die aus Japan kommenden Designer Yohji Yamamoto und Rei Kawakubo waren mit ihrer Antimode revolutionär und ebneten den jungen Designer der kommenden Dekade den Weg. Im zweiten Teil der Dokumentation ging es dann um die jungen Belgier und deren Art sich mit Mode auseinanderzusetzen. Teil drei folgt am kommenden Samstag und das Thema wird die Globalisierung der Mode sein.
Überraschend war für mich, dass es tatsächlich immer noch Spannendes zu erfahren gibt und es den Machern gelingt durchaus auch kritisch an das Thema heranzugehen. Bisweilen sind sie sogar recht bissig, zum Beispiel wenn Jil Sander und 'schicke Lesbe' im selben Satz vorkommen. Das macht die Sendung zusätzlich interessant. Wer also die Folgen noch nicht gesehen, sollte dies schnell bei Arte in der Mediathek nachholen. Alle Infos zur Sendung gibt es hier

2012/10/22

コスプレ Und Die Frankfurter Buchmesse...


Die Frankfurter Buchmesse ist in vielerlei Hinsicht beeindruckend. Die Menschenmassen, die sich durch die Gänge schieben, die unterschiedlichen Stände, teils schuhschachtelklein und dann wieder gigantisch, und natürlich die Unmenge an Büchern sorgen schnell für eine wahre Reizüberflutung. Entgegen des Tipps eines meiner Kommentatoren war ich leider doch am Samstag, also einem der Publikumstage da und war dann doch schnell überfordert. Ein paar Eindrücke gewinnen konnte ich aber trotzdem und habe es auch geschafft ein paar meiner Lieblingsverlage zu besuchen und auch ein paar interessante kleines Verlage mit interessanten Editionen habe ich entdeckt.


Wirklich spannend waren aber vor allem die Unmengen an Cosplayer. Ich kannte die Szene nur aus dem Fernsehen und von Bildern im Internet, hätte aber keinesfalls gedacht, dass es auch in Deutschland eine so riesige Fangemeinde gibt. 
Nun kenne ich keine Mangas und konnte so nur hin und wieder einer der dargestellten Figuren erkennen, der Pilz von Super Mario war mit das lustigste. Den meisten Cosplayer sah man allerdings an, dass sie mit sehr viel Ernst an die Sache herangehen und bisweilen auch sehr spassfrei. Andererseits aber, und dem gebührt meine ganze Anerkennung, auch ohne jede Scheu sich zum Affen zu machen. 

2012/10/21

Zurück In Berlin, Doch Zuhause Ist Woanders...


Sechs Stunden, einmal verfahren inklusive, dauerte es um via Mitfahrgelegenheit von Wiesbaden zurück nach Berlin zu kommen. Je näher Berlin rückte, des unruhiger wurde ich. Ich hatte kaum bis keine Lust zurückzukommen, wollte nach zwei Wochen am liebsten bleiben. Doch so einfach geht das nicht, man bekommt leider nicht immer was man sich wünscht. Zumindest nicht immer gleich. 
Vor gut zwei Wochen habe ich mich auf den Weg nach Wiesbaden gemacht um dort meinen Urlaub zu verbringen. Nicht unbedingt Erholung stand im Vordergrund, sondern in erster Linie die Arbeiten an der gemeinsamen Wohnung in Wiesbaden. Kisten auspacken und Möbel platzieren gehörten da eher noch zu den leichteren Übungen, Küche ein- und aufbauen und vor allem einiges an Elektrischem neu zu installieren waren in der Tat Herausforderungen, die ich mir vorher gar nicht zugetraut hätte. Aktuell steht jedoch erstmal nur ein Teil des Mobiliars, die Sachen meines Freundes. Meine Möbel, ich habe bedeutend weniger als er hat, kommen dann irgendwann in den nächsten Wochen. Bei Instagram gibt es schon erste Bilder von der Wohnung, hier auf dem Blog erst wenn alles fertig ist.
Auch jenseits von Umzugsstress boten die vergangenen zwei Wochen Überraschungen, die erste sogar schon auf der Zugfahrt. Schräg hinter mir sass Horst (Lynn&Horst), den ich bislang nur virtuell kannte und der sich als ein sehr unterhaltsamer und sympathischer Reisebegleiter entpuppte. Wir chatten recht häufig bei Facebook, trotzdem war die gemeinsame Zugfahrt wie ein neues Kennenlernen. Es war ein guter Einstieg, es folgte dann noch der Besuch auf der Frankfurter Buchmesse, die ersten Gäste in der Wohnung und die Begeisterung für auf dem Wochenmarkt von regionalen Anbietern angebotenen Waren. In der Oper waren wir auch; und einen wunderschönen Kino, das 'Über den Dächern von Nizza' zeigte. 
Wiesbaden selbst hat sich nicht extra für mich in goldene Herbstfarben gehüllt, aber ich bilde mir mal ein es wäre so gewesen. Die Stadt schaffte es schnell mich noch mehr für sich einzunehmen. Von unserer Wohnung im sechsten Stock eines 50-er Jahre Hochhauses aus haben wir einen tollen Blick nach Osten und Süden, selbst auf dem Balkon haben wir noch liegen können und uns die wärmende Herbstsonne auf den Bauch strahlen lassen. Das waren neben der Zeit im Thermalbad, auch das liegt mitten in der Stadt, wirklich erholsame Stunden. 
Nun aber muss ich erstmal mein Leben in Berlin regeln, die Trivialitäten holten mich schon direkt an der Wohnungstür ab. Aber voller Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt lässt sich das alles spielend meistern. Und natürlich habe ich auch das Bloggen vermisst, damit geht es dann in dieser Woche auch wieder los. 

2012/10/04

Dresses For Downton...


Ich hoffe nun, dass jeder meiner Leser schon einmal von 'Downton Abbey' gehört hat. Wenn nicht, wird es höchste Zeit. Julian Fellows landete mit der Kostümdramaserie einen kleinen Sensationserfolg, der auch wegen seiner brillianten Darsteller schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Nun widmet das Hallwylska Museum in Stockholm der Serie die erste Ausstellung und präsentiert unter dem Namen 'Dresses for Downton' Kostüme aus der ersten Staffel. 
Im Mittelpunkt stehen die Jahre 1912-1914, also die unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg liegende Periode. Das Kleidung der victorianischen Zeit steht der sich rasch verändernden Mode gegenüber, die schließlich zur Befreiung der Frau führen wird. Auf subtile Art werden Kleider eingesetzt um die Geschichte und die Veränderungen sichtbar zu machen, aber auch die ihnen implizierten Codes werden dem Zuschauer näher gebracht. 
Doch werden nicht nur die Kleider der in Downton Abbey residierenden Adelsfamilie gezeigt, sondern auch die der dienstbaren Geister in den unteren Etagen. Fein bestickte Abendroben stehen den einfachen schwarzen Kleidern der Hausmädchen gegenüber. Eingebettet in das Ambiente des Hallwyl House entsteht ein rundes Bild über die Gepflogenheiten jener Jahre. 
Wer die Serie kennt und schon die ersten Folgen der dritten Staffel gesehen hat wird unschwer erkenne, dass obiges Bild recht neu ist. Es stammt aus der am Sonntag ausgestrahlten dritten folge der dritten Staffel und zeigt einen kurzen Moment des Glücks kurz bevor das Drama wieder volle Fahrt ausnimmt. Ich liebe die Serie auch dafür, dass man schon von vornherein davon ausgehen kann, dass eben doch alles ganz anders kommt als man denkt. 


2012/10/03

Ich Packe Meine Koffer...


Ich beginne die Stunden zu zählen bis endlich mein heiß ersehnter Urlaub anbricht, bis ich am Freitagabend im Zug sitze und nach Wiesbaden aufbreche. Das mag sich nun sehr unspektakulär anhören, doch er ist eigentlich genau das Gegenteil. Dieser Trip ist der Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt. 
Ich packe also gerade meine Koffer, voller Vorfreude und Euphorie. Und gleichzeitig möchte ich ankündigen, dass es in dann ab Samstag etwas ruhiger hier werden wird. Einfach aufgrund des noch nicht vorhanden seins eines Internetanschlusses im dortigen Domizil muss eben auch der Blog ein wenig ruhen. Gleichzeitig aber nutze ich die Zeit auch um neues Futter zu sammeln, neue Eindrück festzuhalten, die dann hier katalysiert werden. Unter anderem steht ein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse an, die am übernächsten Wochenende stattfindet. Und allgemein war ich auch noch nie in Frankfurt und werde wohl die zwei Wochen nutzen dies nachzuholen. 
Bis Freitag bin ich aber noch da und werde mal sehen, worüber es sich noch zu posten lohnt...

2012/10/02

Back In Paris: Wunderkind...


Zwei Jahre ist es her, dass Wolfgang Joop eine Kollektion in Paris zeigte. Man erinnere sich, damals saß Bill Kaulitz in der ersten Reihe!!! Nun, nach einem kurzen Heimspiel in Potsdamer Gefilden, ist er zurück an der Seine und zeigte wieder eine Kollektion. 
Die 'Pause' tat ihm ganz gut, schon allein deshalb, weil er wieder zu einem Look zurückgefunden hat, der durchaus als typisch Wunderkind gelten kann. Lagen, Falten und Biesen zeichneten den Stil der Marke aus und finden sich nun wieder zahlreich. Die Kunst liegt ganz klar in den Schnitten, und darin den Kleidern durch einen gekonnten Einsatz ebendieser Lässigkeit zu verleihen. Auch ein paar 'alte Bekannte' sind wieder mit dabei. Damit meine ich weniger Joop's schöne Muse Sara Sperling, sondern unter anderem die Röcke mit den Goddets, die schmalen Blazer und die über und über mit Perlen besetzte Jacke (Ist das die Gleiche oder die Selbe wie die für den Herbst 2006?).
Insgesamt hat Wunderkind schon eine Berechtigung, was gerade durch diese Kollektion wieder sichtbar wurde. Gleichzeitig aber wäre es toll, wenn es mal nur um die Mode ginge und der Macher dahinter sich eher auf diese konzentrieren würde, als sich selbst in Talkshows vorzuführen. 

Paris Woman FS-2013: Saint Laurent Paris...


Nach dreimal anschauen gewöhnt man sich auch an diese Kollektion, Gefallen allerdings habe ich noch immer nicht daran gefunden. Hedi Slimane tut Los Angeles einfach insofern nicht gut, dass er sich in seinen Entwürfen zu sehr dem Hippie-Chic hingibt, was dazu führt, dass man meinen könnte er hätte den Kleiderschrank von Rachel Zoe geplündert und einfach daraus eine Kollektion gestylt. 
Vintage-YSL ist da natürlich aus dabei; neben Smoking und Safarilederkleidchen, sind Schluppenblusen in rauen Mengen vorhanden. Und dann sind da noch die unzähligen unter schwarzen Chiffon hervorstechenden Busen, die aber nicht wirklich schocken und der gezeigten Anzahl sogar inflationär wirken. Mit einer zukunftsweisen Kollektion hat das in meinen Augen alles nichts zu tun, eher befürchte ich etwas wie einen Balmain-Effekt. Da wird schließlich auch schon seit Jahren versucht einer Art Rockchic zu huldigen, mehr oder minder erfolglos. 
Man soll ja nicht dem Alten nachtrauern, aber gerade anhand dieser Kollektion wird deutlich, wie gut die vergangenen unter Stefano Pilati wirklich waren. Doch andererseits geht auch diese Saison vorüber und vielleicht sehen wir dann im März eine gelungenere Interpretation des Saint Laurent'schen Erbes gepaart mit dem Slimane'schen Zukunftsgeist!?

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2012/10/01

Saint Laurent Paris...


Ach Gott, das ist also die Saint Laurent Frau im Frühling 2013!? Sehnlichst erwartet wurden die ersten Looks von Hedi Slimane und die damit einhergehende Errettung des Marke. Und nun schickt er trotzig glotzende Mädels auf den Laufsteg...


Me Vs. Nudie Repair Tutorial...


Habe ich doch vor gerade einmal zwei Wochen geschrieben, dass ich mich daran gemacht habe meine Lieblingsjeans zu flicken. Nun hat Nudie ein Video gemacht, wie man machen sollte. Ganz ehrlich: Ich habe da einiges mehr an Sorgfalt walten lassen und dementsprechend besser repariert sieht nun auch meine Hose aus!

John Galliano, Aber Von Bill Gaytten...


Ich glaube ja schon, dass Bill Gaytten erstmal tief durchgeatmet als man die Last Christian Dior stemmen zu müssen von seinen Schultern genommen hat. Das Wissen darum nur ein Ersatz zu sein, kann kaum gut für die Psyche sein, und schon gar nicht in Anbetracht all der Vorkommnisse, die zu eben dieser Interimsposition führten. Nun aber kann sich Gaytten voll und ganz auf seine Position als Chefdesigner von John Galliano konzentrieren. 
Und in der Tat hat man zum ersten Mal auch das Gefühl wirklich etwas anderes zu sehen als immer sehr nahe am Ursprung der Marke designte Kleider. Gaytten zeigt eine Kollektion, die sich deutlich von den Galliano'schen Tanzkleidersilhouetten und machmal sogar ein klein wenig minimalistische Züge hat. Gerade die trapierten Kleider und der Einsatz von Volumen dürfte der Marke John Galliano eine neue Kundschaft zuführen ohne jedoch gleich die alte zu vergraulen. Einziges nenneswertes Manko dürfte wohl sein, dass man sich hin und wieder an Yohji Yamamoto erinnert fühlt. Aber das ist ja auch nicht die schlechteste Adresse um sich Appetit zu holen...

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Junya Watanabe's Mars Attacks...


Nein, eigentlich sind es nur die Glitzerhelme, die im ersten Moment an Marsmännchen denken lassen, bzw. die Idee davon entstehen lassen , wie diese aussehen könnten. Die eigentliche Inspiration und letztendlich auch die ganz praktische Umsetzung entstammt der für den Sport erdachten Funktionskleidung und wurde zusammen mit PUMA realisiert. 
Nun kann so ein Experiment gelingen oder aber eben nicht, im Falle der Kollektion von Junya Watanabe gibt es ein sowohl als auch. Gelungen sind die Jacken und Kleider, bei denen die funktionalen Nähte zum schmückenden Element wurden. Weniger gelungen sind die körpernahen Anzüge, die dann doch etwas zu sehr nach Joggingbekleidung aussehen und irgendwie auch nur zur Ausübung des Sports getragen werden sollten. 

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