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2024/01/09

How to dress like Marc (The Good Grief)...


 Eine Ode an die graue Jogginghose, an großartige Mäntel und schöne Pullover soll dieser Post sein. Und als Inspiration dient, wie bereits im vorherigen Post angekündigt 'The Good Grief'. Um genauer zu sein Marc, die Hauptfigur. Jeder Look im Film könnte in meinen Kleiderschrank wandern, sofort. Jedes Outfit ist lässig, easy und comfortable. 


Ich habe nun also ein paar Teile zusammengestellt, mit denen sich der Look easy nachstylen lässt. Billig wird das nicht, aber es lohnt sich. 


Der braune Mantel von Studio Nicholson mit seiner überschnittenen Silhouette kommt dem auf dem Filmplakat schon sehr nahe. 


Die Jogginghose ist essentiell, sollte aber nicht zu trivial sein. Deshalb ein luxuriöses Modell aus Kaschmir von Extreme Cashmere.


Dazu passend der easy Upvillage-Sneaker von Valentino (via BURRESI).


Kaschmirsocken von Johnstons of Elgin halten die Füsse warm.



Bei dem Pullis fiel mir die Entscheidung nicht leicht. Entweder cremeweiß von Brunello Cucinelli oder beige mit V-Ausschnitt von Arch4 (highly recommended).


Drunter ein Basic T-Shirt. Doch statt in weiß lieber in einem gebrochenem Ecru von Arket.


Ebenfalls nicht fehlen darf eine schmale Goldkette. Cartier hat da was passendes.


Und last but not least... die Brille. Daniel Levy aka Marc trägt sie immer, natürlich ist sie vom eigenen Brand DL.

Dieser Post beinhaltet unbezahlte Werbung und Markennennung. Bilder 1 und 2 via Vogue.com

2021/12/05

VALENTINO, Rome...

Nahe der Spanischen Treppe in Rom liegt das Stammhaus von Valentino. Eigentlich sind es mehrere Häuser, die sich um einen Platz gruppieren und das Herz der Marke bilden. Schaut man aufmerksam nach oben, sieht man hinter Fenstern Kleider entstehen und die fleißigen Hände in den Ateliers wirbeln. Es geht ein Zauber von diesen Mauern aus, vergleichbar mit der Rue Cambon oder der Avenue Montaigne. 

Die Schaufestern strahlen, die Vorweihnachtszeit wird auch bei Valentino mit Pailletten und Federn zelebriert. Die neuesten Schuhe sind genauso ausgestellt, wie die klassischen Rockstuds. Die neuen Roman Studs zieren Taschen und Schuhe. Schwellenangst, die diese ehrfurcherbietenden Mauern verursachen könnten, verfliegt schnell. Die Mitarbeiter sind alle mehr als freundlich. Vielleicht ist das die Philosophie des Hauses oder aber der Krise geschuldet, an der auch große Marken durchaus zu knabbern haben können. Asiatische Touristen und Reisende aus dem Golfstaaten sind aktuell einfach kaum sichtbar in Rom, somit fehlt diese Kaufkraft auch in den Flagshipstores. 

Umschauen, anfassen, anprobieren ist also kein Thema, wir wurden sogar ausgesprochen dazu ermutigt. Bei drei Etagen Herrenmode und Accessoires beginnt dann auch genau hier das Dilemma. Alles ist einfach wunderschön. 

Angefangen hat es mit diesem wunderschönen Wollmantel, der schon vom Treppenabsatz aus meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich habe ein Faible für ungefütterte Mäntel und Jacken aus Double-Face Wolle. Kommt dann noch etwas Kaschmir hinzu, ist es um mich geschehen. Doch das allein war es dann noch nicht. Applizierte Schmetterlinge können bei anderen Marken schnell zu Kitsch ausarten, bei Valentino heben sie das Stück noch etwas mehr. Der Mantel wurde also angezogen, er passte. Innerlich begann ich meinen Kontostand abzugleichen und kam schnell zu dem Schluss, dass er nicht drin ist. Ich spielte auch mit offenen Karten diesbezüglich. In anderen Geschäften werden die Verkäufer dann unsichtbar und vermitteln das Gefühl, man würde ihre Zeit verschwenden. Vincent, so hieß der Herr in diesem Fall, veränderte stattdessen seinen Blickwinkel und wurde zum Marketingprofi. Statt uns kurzsichtig Kleidung verkaufen zu wollen, verkaufte er uns die Philosophie des Hauses Valentino, die Handwerkskunst und Ästhetik hinter dem Produkt. Er hatte selbst Freude an den Dingen, wertschätzte und liebte jedes einzelne Detail. 

Ja, ich konnte seine Leidenschaft teilen. Männermode kommt viel zu oft nicht über Sweatshirts mit Markenlogo hinaus. Die Fantasie wird nicht angeregt. Hier war das Gegenteil der Fall, Träume in Stoff hingen auf den Bügeln. Ich trug einen Caban mit Stickeren aus Pailletten, die sich zu einem Karomuster fügten, einen Mantel, dessen Muster durch einzeln von Hand auf Tüll genähte Wollbahnen entstand und ein Cape, das auf meinen Schultern schwebte... Jedes Stück war handwerklich so nah an Couture, wie es eben für Ready-to-wear möglich ist. Tragbare Kunstwerke, die mich trotzdem nicht kostümiert aussehen ließen. Sie passten, sie wirkten selbstverständlich, sie werden zukünftig Richtmaß sein. 

Man probiert solche Teile nicht ohne Folgen. Man schult den Blick für Ästhetik, für Details. Die Finger spüren den Stoff und seine Haptik brennt sich ein. Diese Teile erheben. Nicht aber, weil das Logo Brust und Rücken ziert, sondern weil sie nach innen strahlen. Es geht nicht darum der Aussenwelt plump zu zeigen was man hat, sondern das Ich zu erheben. Es ist wie ein gutes Buch, ein guter Wein, gutes Essen. Nachhaltig bleiben Erinnerungen, die dann zu bewußtem Konsum führen. Das ist sicherlich zu philosophisch gedacht und es wird auch Menschen geben, die Stücke dieser Art konsumieren, entsorgen, neu konsumieren. Aber trotzdem kauft man Teile, die langlebig sind, weil sie eben gar nicht aus der Mode kommen können.

Was zählt ist in Geschäften auf Menschen zu treffen, die dem vielleicht weniger geschulten Kunden dieses Erlebnis vermitteln können. Die Kunst des Verkaufens besteht meiner Meinung nach nicht darin stumpfsinnig Ware anzuschleppen und dem Kunden nach dem Gießkannen-Prinzip überzugießen in der Hoffnung, dass er schon irgendwas mitnehmen wird. Nein, ganz im Gegenteil. Es geht darum Begeisterung zu wecken und ein Erlebnis zu kreieren, dass langfristig den Kunden in Erinnerung bleibt. Diese Erlebnisse bleiben und sorgen so dafür, dass auch das Geld am Ende in die richtigen Kanäle fließt. Wo gibt man sein Geld am liebsten aus? Da, wo das gute Gefühl auch langfristig bleibt!

2019/04/20

Lost My Heart In Florence

I've never been that much impressed by a city, as I am with Florence. We planned that trip spontaneous, it was something like a honeymoon. Some other cities have been on the list, even Paris again. Lukily we ended in the city of the Renaissance. And I'm sure it wasn't the last visit.
Before the trip I asked my boss, born and raised in Florence for some tipps, and I booked some museums to avoid to much waiting for tickets. We had the Uffizi galleries on our list, the David at the Academia and Palazzo Pitti... All in all we visited arround more or less 12 museums.

Florence is about fashion, it became rich because of it's cloth makers and even the Medici family started in that business before they became rich and famous. 
For fashion addicts the Costume Gallery at Palazzo Pitti is a must-see. Currently they are showing how animals influenced fashion in an exhipition called Animalia Fashion. Designs from Dior, Valentino, Iris van Herpen and many more designers and fashion houses are shown next to stuffed animals, paintings and sculptures from ancient times. 
The second spot for fashion enthusiasts is the Gucci Garden, or Gucci Museum. We felt brainwashed by the shown items and ready to spend some money at the store, that sells special items from the Gucci Garden Collection. But I was also surprised by the designs and how the current collections reflect the history and the archives of Gucci.

After a lot of art, a little shopping is always nice. Next to luxury stores, vintage and antiques dealers and a lot of gelato we found Richard Ginori. Founded in the 1730's it is finest table wear made in Florence. The shop is more a showroom and an amazing treasure chest. I fell in love with a series called Oriente Italiano. A cup with a cover will remind me on Florence and keep my coffee warm. 
This is just a small description of our trip. You need a few more pages to write about that amazing city, the landscape, the light, the architecture, the art... You need a room with a view, an aperitivo and an open mind. 

2019/04/08

Spring Is Here


Freaking Out - Summer is coming! I mean, winter wasn’t really part of the show during the last couple of months, but mostly it was gray outside and much to cold for less then 3 to 5 layers of clothing. I’m bored from winter clothing, even if I like some of the pieces very much. Now they have to stay in the closed!
I’m checking my closed and being so in love with an few items, that will be an integral part of my spring summer wardrobe. Working in fashion means that you are a year ahead, so I saw a few favorites during the fashion weeks and in showrooms last July. I feel in love, but still had to wait for the delivery 6 months later. Now it’s time for them to shine and make me smile!
I wanna show some of my new favorites, even if only a few of them are easy to find on the sales floor or online. (I’m not that much into online shopping. I like to support local dealers. I like to touch fabrics. I hate to wait for delivery or have to start a search for missing packages. And of course it’s better for the environment.)
1 - Lightweight Nylon Coat by Random Identities
Stefano Pilati previous worked for Prada and Yves Saint Laurent (The Yves hasn’t been removed at that time), later at Ermenegildo Zegna. In 2018 he presented his very unique genderless collection to the world and I fell in love with it. It’s more affordable in contrast to his previous designs, but also more desirable because of the gender free approach. It’s modern and inclusive.
I bought the coat as a Christmas gift to myself and it became the perfect companion. Especially for me a frequent traveller it fits easily into your hand luggage and weights nearly nothing. I wear it extra large, even if I would also into a size small. But I’m not that into small…


2 - Neon Palms Shirt by MSGM
I like shirts for summer. And that special one caught my attention from the first moment on. It’s a bit nostalgic and acid. Even that one fits better in two sizes bigger, it’s more relaxed. There are also some more color combinations in the collections, and shorts in the same print for a pajama look. If your like festivals, that could be nice for a Coachella style. And Troye Sivan wore it too…
3 - Deconstructed Football Shirt by Martine Rose for Nike
Are we done sportswear? Never! That shirts might not be the first choice for the typical sports guy, but it’s a catch for for fashion addicts with a soft spot for Balenciaga. Martine Rose is part of the menswear design team, and that shirt is 100% her aesthetic. The color is crazy, the fit super loose - Best buy! (Check her designs for the Nike Monarch. It’s not looking that good in my size, wearing an 46, but nice for a slightly smaller feet.)
4 - Dickies 874
That pants are amazing! They very cheap, super comfortable and come in a lot of colors. I wear mine a bit shortened because of proportions. You will find similar versions of that design in a many designer collections. Bur why spending a lot of money for a copy if the original is better and less expensive?
5 - Chucks 70
The classic Converse are not that comfortable in my opinion, but the 70’s are. Something ist different, but I can’t tell you exactly what it is. Try them, you will like them! But I don’t like the regular color combinations, so I use the design template on the converse website or buy cooperations. You might know the CdG Play ones withe heart, but the Undercover designs are nice as well. I wore them in yellow at my wedding.


6 - Vintage
I’m not that into pre-worn things, but I like vintage or items from previous seasons. The prices are often very good and some brands are worth collecting. My current favorite is a vintage Helmut Lang suit from the late 1990’s in a kind of color like pantones ‚Living Corals‘, color of the year 2019. Perfect! And I like my Jil Sander Double Face Cotton Jacket in tangerine. It was a catch, brand new and under 10% of the original price. So keep your eyes open for special items!

2018/11/19

Winner / Loser

eBay sorgte schon am Morgen für Nervenkitzel. Ein vermeintlicher Schatz rückt wieder aus dem Blickfeld, wird aber bis zum Ende der Auktion am kommenden Sonntag noch mehrmals Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Prada Mantel wird wahrscheinlich nicht in meinen Kleiderschrank landen, 89€ wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Traumtänzer!
Ich hab ja auch nichts anzuziehen und überschütte mich mit Selbstmitleid. Angeblich in den kommenden Jahren weniger konsumieren, weniger besitzen und, zumindest laut Li Edelkoort, einen spirituellen Geist in der Mode willkommen heißen. Wir werden uns in Kleider hüllen, die sich für alles eignen, was zwischen Andacht und Kamasutra unseren Tagesablauf bestimmt. Inspiration finden wir im Purpur katholischer Geistlicher, im Orange buddhistischer Mönche und Sackleinen der Shaker. 
Da kann ich gut mit umgehen und diesen Trend nachvollziehen, aber der Gegentrend ist genauso sichtbar. Erfüllte das 'Old Céline' nicht schon genau das? Und wurde es nicht, obwohl so zukunftsweisend, gerade von einer hedonistischen, den Körper betonenden Silhouette im neuen CELINE abgelöst?
Nicht das Frau Edelkoort Blödsinn reden würde, aber sie hat die Macht zu orakeln was immer sie will, ihre Anhängerschaft wird ihr folgen. Ich glaube ihr, weil ich es will und es in meinen Zeitgeistgedanken passt. Der Prada Mantel ebenfalls!

2015/05/07

Mehr Nichts Als Kleid - Met Gala 2015...

Cher war in diesem Jahr nicht zum ersten Mal auf der Gala im Metropolitan Museum, doch mit ein bisschen mehr Stoff am Leib als bei ihrem ersten Besuch 1974. Diesmal an der Seite von Marc Jacobs, in einer extra für sie gearbeiteten Paillettenrobe und ganz ohne viel Haut zu zeigen, trotzdem einer der Überstars nach dem sich auch der aktuell amtierende Hollywood- und Modeadel noch umdreht und ein 'Da ist Cher!' in den Raum raunt. 1974 hingegen dürfte es der ein oder anderen Grand Dame der New Yorker Society auch den Atem verschlagen haben, aber wohl weniger vor Begeisterung und Ehrfurcht. An der Seite von Bob Jackie bewies sie schon damals, dass es nicht mehr braucht als ein bisschen Tüll, ein paar Federn und eine Handvoll gut platzierter Pailletten und Steinchen. 
Was damals verstörend und so anders war, ist bei der diesjährigen Gala, die ja unter dem Motto 'China – Trough the Looking Glass' fernöstliches vermuten lies, was prompt auch von vielen Gästen in Kleidern umgesetzt wurde, eher die Regel um sich seinen Platz auf den Titelseiten zu ergattern. Wenn auch Madonna recht verschlossen die Stufen des Museums erklommen hat, eigentlich ungewöhnlich bei ihrer Geltungssucht, haben sich drei Damen durchaus Cher zum Vorbild genommen und versucht sich gegenseitig die Butter vom Brot zu nehmen.

Béyonce (Givenchy) lies wenig Spielraum für Fantasie, J-Lo (Versace) zeigte wer zuerst auf den Arsch als Marketing-Tool setzte und schließlich Kim Kardashian (Peter Dundas erste offizielle Kreation für Roberto Cavalli), die nur sich selbst in die Waagschale zu werfen hat, dafür aber sehr viel davon. 
Nicht mehr Kleid (am Leib und in der Ausstellung) steht im Vordergrund des mittlerweile wichtigsten Schaulaufens von Stars und Sternchen, Entrepreneurs und Philanthropen, sondern weit vorn in den Onlinegalerien zu landen und bestenfalls die Start- und Titelseiten zu zieren. Allein und groß, ohne eine der Konkurrentinnen neben sich. Für die drei genannten Damen ging leider das schief, meist werden sie nun als Dreigestirn abgebildet und am Ende geht vor allem eine als strahlende Siegerin im Kampf um Krone der Königin der Nacht hervor: Rihanna.

Natürlich bietet ihre Robe neben der längsten und ausladendsten Schleppe auch viel Raum für Spott, die Karikatur (Sarah Jessica Parker gewinnt übrigens in der Kategorie des dämlichsten Kopfschmuck einen Preis, obwohl es durchaus viel Konkurrenz gab) gehört zu den besten Darstellungen, vielfach wurde die Schleppe auch als Pizza belegt, doch mehr ging nicht. Die chinesische Designerin Gio Pei ist nicht nur in der Ausstellung vertreten, mit Rihanna's kanarienvogelgelben Schwergewicht schaffte sie es nun auf alle Titelseiten und zeigt, dass mehr eben mehr ist. 
Was nun übersehen werden wird, sind all die gelungen Outfits; da wo alles saß, das Motto vielleicht angerissen wurde ohne allzu sehr in kostümhafte zu verfallen, Kleid und Frau harmonisch zusammenspielten. Natürlich ist auch bei Kim Kardashian und dem teuren Fummel eine Harmonie zu erkennen, aber die ist eher nicht nach meinem Geschmack. Eher dann Jennifer Connelly, die in Louis Vuitton großartig aussah oder Chloe Sevigny in ihrer sehr traditionell chinesisch anmutenden Aufmachung J.W. Anderson. Und Kendall Jenner, die in Calvon Klein zeigte, dass schlechter Geschmack nicht vererbbar sein muss. Doch das wird leider weniger Nachahmer finden, als diese Träume aus Nichts mit Glitzer dran...

Bildquelle: Huffington Post, abcnews, Vogue

2015/02/05

Mailorder...

Nicht erst bis zum Herbst warten wollte ich damit eine Jogginghose aus Leder zu tragen, sondern schon im Frühling... Vor Frühling... Jetzt! Eingetroffen ist das Teil noch nicht, der Händler verspricht aber es innerhalb von drei Tagen zu schaffen und somit meine Ungeduld nicht ungebührlich lange strapazieren. Morgen muss es soweit sein, dann sehe ich wie ich darin aussehe. Und ob es überhaupt aussieht. Bei Dior Homme trägt mans zur Jeanshemdjacke, reingesteckt. Ich habe vor einen schlichten schwarzen Kaschmirpulli dazuzutragen. Will es ja nun nicht übertreiben. Und wie Fetisch soll es auch nicht wirken, bloß nicht!

Nachtrag: Angekommen. Für blöb befunden, weil keine passenden Schuhe im Schuhschrank zu finden sind. Zurück an Absender!

Bildquelle: Style.com

2014/08/20

Mein Abend Mit Petra Von Kant...

Herunterzuladen gab es Fassbinder's 'Die bitteren Tränen der Petra von Kant' nirgendwo, wieder legal noch illegal. Ich habe mir nun also zum ersten Mal nach Jahren wieder eine echte DVD bestellt und sieben Tage warten müssen, bis diese heute endlich in meinen Briefkasten auf mich wartete. Warum ich den Film unbedingt schnellstmöglich habe sehen wollen? Weil uns eine Fassbinder-Renaissance bevorstehen dürfte, die durch die Wiederentdeckung und die subtile Verflechtung in der Mode bedingt wird. 
Klar war Prada die Marke, die es auch ausgesprochen hat und die Damen in Petra von Kant zu Ikonen erhöhte. Selbst Eva Mattes gelber Pullover wurde interpretiert und auf den Laufsteg geschickt, ganz zu schweigen von all den anderen Reminiszenzen (Glockenröcke, silberne Sandalen, Spinnenbeinwimpern und vor allem viel Fell).
Natürlich finden die Looks dann ihren Weg zuerst in die Magazine und in abgemilderter Form auch in die Regale von H&M und Co. Ob man sie dann aber überhaupt wiedererkennen wird sei dahingestellt. Am besten kauft man den Look eh direkt bei Prada, zum Beispiel in Form der göttlichen lila Lederjacke mit den Lammfellpaspelierungen an den Nähten und den Taschen. So wie Fassbinder auf moderne Art unmodern ist, sind auch die Prada-Looks anachronistisch.
Kai Margrander hat dies erkannt und in der deutschen Harper's Bazaar eine Strecke mit der Petra von Kant zum verwechseln ähnlichen Hanne Gaby Odiele fotografiert. Die Bauten im Berliner Hansaviertel bildeten den Rahmen für diese Ode an die von Fassbinder so gerne aufgezeigte Spießigkeit seiner Mitbürger. Und auch das Jetzt wird damit auf den Punkt gebracht, quasi Fassbinder'sche Nachwirkungen...

2014/03/03

Best Dressed @ The Oscars...


Der Oscar ist ein ziemlich altes Ding, 86 um genau zu sein. Manchmal merkt man das dann der Veranstaltung dann auch an. Als Katherine Hepburn ihren ersten Goldjungen bekam, war der gerade einmal fünf. Schon 1933 gab die Schauspielerin wenig auf solche Auszeichnungen und war auch seltener Gast auf roten Teppichen. Heutzutage lässt man sich selbst hochschwanger das Spektakel nicht entgehen, und sei es nur um in den Best-Dressed-Listen aufzutauchen. 
Die Zeit von Schwankleider und lustiger Mode sind lange vorbei, auch Goth à la Gwyneth traut sich von der A-Klasse keine mehr. Zarte Blüten-, Perlen- und Pailettenstickereien sind die Mode auch in diesem Jahr. Auf den ersten Blick ist alles adrett zurechtgemacht, die Abgründe entdeckt man meist (Liza Minelli sei nun ausgenommen) erst auf den zweiten Blick. 
Doch natürlich gibt es Garanten für gelungenen Stil, Frauen auf die einfach Verlass ist. Cate Blanchett hat nicht nur zurecht ihren zweiten Oscar gewonnen, sie zeigte auch wieder, wo die modische Messlatte hängt. Armani Privé ist eine sichere Bank, noch dazu scheint Giorgio beim designen nur Cate im Kopf zu haben, und manchmal ein paar arabische Prinzessinnen. Die bestickte Robe bildet eine Einheit mit ihr, scheint so wie eigentlich alles an ihr sehr selbstverständlich. Armani hat da ganz klar eine Botschafterin, und Königin Cate einen Hofschneider.
Lupita Nyong'o ist hingegen erst vor kurzem auf der modischen Bildfläche erschienen und hat auch noch gar nicht viel gemacht in Hollywood. Nun gleich mit dem Oscar ausgezeichnet zu werden ist deshalb phänomenal, weil zum einen die Konkurrenz sehr stark war (Jennifer Lawrence sahen einige schon als große Gewinnerin) und zum anderen es selten beim ersten Anlauf gelingt. Sie scheint jedoch etwas geahnt zu haben und kam als Cinderella in hellblauer Prada-Robe. Große Kleider mit jungfräulicher Allure sind immer gut, das wußte 1999 schon Gwyneth Paltrow (Ralph Lauren) und im letzten stolperte sich Jennifer Lawrence (Dior) damit zur Statue hinauf. An Tränen fehlte es auch nicht, alles richtig gemacht also Frau Nyong'o.

Cate Blanchett in Armani Privé
Lupita Nyong'o in Prada
Schade ist, dass es nur eine Gewinnerin geben kann. So sehr Cate Blanchett die Ausszeichnung verdient, so sehr hätte ich sie auch Amy Adams gegönnt. Schon allein, weil in American Hustle ein wirkliches Fashionfeuerwerk an ihr entzündet wurde. Nach viel Gucci im Film trug sie es nun auch zur Zeremonie, diesmal etwas weniger tiefe Einblicke gewährend. Das Mitternachtsblau des Kleides wäre ein perfekter Hintergrund für den Goldjungen gewesen, 2005 hat es Hillary Swank (Guy Laroche) vorgemacht. Aber leider war das nichts mit der Auszeichnung, für keinen der vier nominierten Darsteller des Films. 
Im Gegensatz zu Amy Adams hat sich Jennifer Lawrenre ein bisschen bei der Kleiderwahl vergriffen. Sie ist Anfang 20, sieht aber aus wie ein Double von Emma Thompson in einem langweiligen Kleid, bei dem nur die Farbe Hallo-hier-bin-ich schreit. Es ist bereits das zweite Mal, dass sie daneben gelegne hat, die 'Bettdecke' mit schwarzem Geschenkband bei den Golden Globes war auch kein Hit. Sie sollte vielleicht ihren Hofcouturier wechseln, Dior ist keine gute Wahl für sie gewesen. 

Amy Adams in Gucci Premiere
Jennifer Lawrence in Dior
Während man immer ziemlich schnell weiß, was man super findet und was gar nicht, ist es bei denen dazwischen schwierig. Julie Delphy ist so ein Fall, und Sally Hawkins. Das Kleid von Julie Delphy (Jenny Packham) erinnerte an Kleider, die Pharaoninnen in Hollywood'schen Monumentalschinken trugen. Das ist fraglos großer Glamour, der da aufgefahren wurde, aber die Schauspielerin ist eigentlich zu modern für ein solches Kleid. 
Je länger ich mir Sally Hawkins anschaue, desto mehr komme ich zu dem Entschluss, dass eine schlechte Entscheidung war Valentino zu tragen. Sie sieht verloren aus in den großen Kleid, die Proportionen stimmen nicht und von den Haaren ganz zu schweigen. 

Julie Delphy in Jenny Packham
Sally Hawkins in Valentino
Haare, ja da war doch noch was. Jared Leto trug sie offen! Wäre er am Ombré (dieses Wort unbedingt merken für den nächsten Friseurbesuch) nicht zu erkennen gewesen, hätte er auch schnuckeliger Kellner oder als Mitglied des Orchesters eine gute Figur gemacht. Weiße Smokingjacken gehen nicht, auch nicht wenn sie von Saint Laurent sind. Sein Kollege Matthew McConaughey hat das auch nicht gewußt, konnte aber wenigestens mit einer schwarzen Fliege am Hals und einer schönen Frau im Arm punkten. Statuen gabs trotzdem, für beide. Wie es besser geht zeigte die Gastgeberin des Abends, der Look von Ellen DeGeneres war großartig und auch von Saint Laurent.

Jared Leto
Und dann haben wir auch noch das große Debakel des Abends: Liza Minnelli. Wer noch kein Rosenmontagskostüm hat, der findet hier eindeutig die passende Inspiration. 

Liza Minnelli
Alle diese und noch mehr Bilder gibt es hier

2014/02/09

American Hustle - How To Look Like Sydney Prosser Alias Amy Adams...


American Hustle ist noch nicht bei uns in den Kinos gestartet, Deutschland-Premiere ist erst am 13. Februar, doch der Film hat schon jetzt nicht nur gute Chancen auf den ein oder anderen Oscar, sondern kann auch modisch eine Renaissance des Disco-Looks auslösen. Die Sexyness der späten 70-er Jahre gab es so zum letzten Mal bei Studio 54 im Kino zu sehen, der Trend hat also Potenzial.
Die herausragende Figur mit dem größten Potenzial als neue Modeikone ist die von Amy Adams dargestellte Sydney Posser.  Sie trägt schwingende Jerseykleider zu hochhackigen Riemchensandalen, der Ausschnitt recht selten nicht bis zum Bauchnabel und die langen rotbraunen Locken sind perfekt gelegt. Wahrscheinlich hat sich an ihrer Figur der für einen Oscar nominierte Kostümbildner des Films, Michael Wilkinson, richtig ausgelebt und hat weniger Originalfotos gewälzt, als sich Tom Ford's Gucci Kollektionen aus den 90-er Jahren angeschaut. 
Nicht nur die plakative in die Kamera gehaltene Lady Lock in der Python-Version bringt die Marke ins Spiel, auch die beim genaueren Hinsehen zu erkennende Horsebit Halskette weisen auf die Marke, die zwei ikonische Details (Horsebit und Bambushenkel) als essentielle Markenzeichen ins Rennen schickt. Das ist natürlich recht nah an der Schleichwerbung dran, aber wir sind ja seit langem nichts anderes mehr von Filmen gewöhnt. Und lieber Mode als Autos und Schnaps...

Lady Look in Python von Gucci
Horsebit Halskette von Gucci
Doch da ist noch eine andere Marke, die ihre Wurzeln in den 70-er Jahre hat und den Stil dieser Zeit vor allem durch das noch heute aktuelle Wrap-Dress verkörpert. Amy Adams trägt davon gleich verschiedene Farbvarianten und natürlich wirbt auch Diane von Fürstenberg damit. Nach der großen Renaissance der Kleider vor ein paar Jahren, dürfte nun eine neue Kundinnengeneration diese Kleider wieder entdecken und sofern sie nicht schon im Kleiderschrank der Mütter hängen und als Vintagevarianten getragen werden können, steigert die Präsenz im Film auch die Umsätze.  

Amy Adams (mit Christian Bale) in einem
Wrap Dress von Diane von Fürstenberg  
Wrap Dress von Diane von Fürstenberg
Und weil es zum perfekten Look auch Schuhe braucht, habe ich die Sandalen von Saint Laurent als Ideal empfunden um den Look zu komplettieren. Die sind eben nicht Vintage oder Retro, sondern ganz neu und heiß, aber trotzdem ziemlich Disco. 

Saint Laurent
Wie schön erwähnt, der Film ist noch nicht in den Kinos zu sehen, aber sicherlich ist er schon jetzt prägend ein Leitmotiv kommender Moden. Man sehe sich nur mal die Looks an, die Prada verstreut während der Männerkollektion zeigte. Da gab es eben genau jenen Sexappeal zu sehen, dem Amy Adams so lässig auf der Leinwand Leben einhaucht. Prada ist ganz weit vor, Gucci historisch bedingt auch, und andere werden folgen. 
Wie sich das auf die Männermode auswirken wird, ist weit weniger vorhersehbar. Sicherlich wird weder Bradley Cooper's Minipli noch das zum offenen Hemd getragene Brusthaar modische Hysterien auslösen. Aber vielleicht tragen wir die Hosen unten wieder weiter und bevorzugen längere Hemdkragenvarianten? Ideen liefert der Film einige, es ist an uns was draus zu machen!

2014/01/28

Schön Unpraktisch...


Der milde Winter hat einen ganz großen Vorteil, es ist warm genug sich den Mantel lässig über die Schultern zu legen statt ihn wärmend um sich schlingen zu müssen. Was nach Dandy aussieht und schon allein der nonchalanten Wirkung wegen nur von den Italienern erfunden worden sein kann, Visconti lässt grüßen, geht nirgendwo besser als in Mailand und Florenz. Und genau da konnte man die beiden Herren im Bild auch ausmachen, bei der Pitti Imagine Uomo in Florenz.
Doch es waren gar nicht die Herren, die diesen Look seit geraumer Zeit wieder auferstehen haben lassen, sondern ein paar findige Damen, die von Saison zu Saison aufs neue Heerscharen von Streetstylefotografen zu begeistern wissen. Die Damen Chefredakteurinnen, dann die Riege russischer It-Lady's, bei denen man eigentlich auch nur halb weiß wofür sie gerade ihre fünfzehn Minuten Aufmerksamkeit abbekommen und ein paar Asiatinnen machten vor, was dann für Fashion Weeks in Berlin, Stockholm und anderswo von Bloggerinnen und modisch versierten Damen adaptiert wird. Hier ein ganz aktuelles Beispiel. Das war nicht der erste Trend, der eigentlich gar keiner ist, und bestimmt auch nicht der Letzte. 
Noch einmal zurück ins Heimische, und somit in die eigene Lebenswelt. Das perfekte Accessoire für den Look, also den weich fallenden Mantel, habe ich im Schrank und auch das Wetter ist entsprechend, trotzdem stellte sich nach einem kurzen Selbstversuch heraus, dass es wahnsinnig praktisch ist, einfach doch die Arme durch die Ärmel zu stecken – Nonchalance hin oder her. Und an den meisten Tagen trage ich eh ganz unprätentiös meinen dunkelblauen Carhartt-Parka.

Bildquelle: Streetfsn

2014/01/02

Film: The Best Offer...


Von jeglichem Zwang befreit war der vergangene Silvesterabend. Statt großer Pläne, und größerer Erwartungen, haben wir das Jahr einfach Zuhause auf dem Sofa ausklingen lassen. Ich habe Rouladen mit Klößen gemacht, es gab Rotwein und nacheinander zwei ganz wunderbare Filme, die recht unbemerkt an mir vorbeischlitterten und das Jahr mit wunderschönen Bildern ausklingen liessen. 
Der eine, La Grande Belleza, muss erst noch einmal angeschaut werden, bevor ich ihm einen Post widme. Der andere Film, The Best Offer, hat viel von Hitchcock und ist ein subtiler Thriller, der eigentlich gar nicht in dieses Genre passen will. Einen Mord gibt es nicht, gejagt scheint zumindest auch keiner zu werden und das alles ein großer Bluff sein könnte, bemerkt der Zuschauer eigentlich auch erst später. 
Was den Film so ausserordentlich spannend und schön macht, ist die Ausstattung und die Liebe, die in jedes noch so kleine Detail gesteckt wird. Requisiteure, Set-Bauer und Kostümbildner haben hier gemeinsam mit dem Regisseur Guiseppe Tornatore eine Traumwelt entstehen lassen, die in der Bilderkammer von Virgil Oldman (Geoffrey Rush) ihren Höhepunkt findet. Naja, abgesehen von der kleinen 'Modenschau', die ganz eindeutig und gut sichtbar die Handschrift von Giorgio Armani trägt, der dann auch im Abspann genannt wird. 
Womit wir auch schon bei der mysteriösen Frau wären, die Herrn Oldman den Kopf verdreht und so vortrefflich in die Kleider des italienischen Modemachers passt. Sylvia Hoeks spielt Claire, die man zum ersten Mal in der Mitte des Films zu sehen bekommt und die in ihrer Bläse den Meisterwerken in Oldmans Sammlung ähnelt. 
Ich muss mich zusammenreißen nicht doch das Ende des Films zu verraten. Es wäre schade, weil einem dann ziemlich viel Spass und Spannung entgeht. 


2013/12/27

Downton Abbey Christmas Special...


Wie im Fluge vergingen die Weihnachtstage und nun sitze ich schon wieder beim alltäglichen Morgenmüsli und bereite mich auf die Arbeit vor. Der Himmel draußen verspricht einen leuchtenden Tag, selbst der Weihnachtsbaum bekommt von der Sonne einen Schatten hingezaubert. Nach ein paar Tagen Ruhe kam auch wieder das Bedürfnis auf diese Seiten mit etwas Inhalt zu befüllen und es liegt nahe ganz unbedingt das Weihnachtsspecial von Downton Abbey allen ans Herz zu legen. 
Während das ZDF sich mit der zweiten Staffel abmüht, ging bereits im Herbst die vierte zu Ende, aber das wirkliche Serienhighlight folgte am ersten Weihnachtstag. Mit den Crawley's ging es nach London in ihr Stadthaus, wo nicht nur Rose ganz offiziell in die Gesellschaft eingeführt wurde, sondern auch wieder allerhand Verstrickungen doch ein gutes Ende nahmen. 
Vor allem ein Bilderrausch war dieses Finale. Man kann deutlich sehen, dass die eher mässigen Budgets vom Beginn der Serie immer mehr aufgestockt wurden und mittlerweile auch Massenszenen durchaus drin sind. Selbst König George V. und eine immer reich mit Juwelen bestückte Königin Mary wurden in die Szenerie hineinstaffiert und machen die Aufwartung der Debüttantinnen zu einem Höhepunkt des 90minütigen Bilderrauschs. 
Im Herbst wird es eine neue Staffel geben, man kann schon sehr gespannt sein. Auch wenn ein wirklicher Cliffhanger diesmal fehlte, bahnten sich die ersten kleinen Dramen bereits an und versprechen spannende Folgen. 



2013/12/19

Zuhause Bei Nick Wooster...


Grau ist vorherrschend in Nick Woosters Wohnung. Der modische Alleskönner, der nicht zuletzt wegen seiner Style's den Weg über Streetstyleblogs auf den internationalen Radar schaffte, wohnt ziemlich unfarbig. Aber das war irgendwie nicht anders zu erwarten. Die Wohnung ist wie ein Anzug von Thom Brown, zwar gefällig und doch raffiniert mit versteckten Details. Vor allem aber ist sie kleiner als erwartet, das haben Wohnungen mit Menschen gemein...

Highsnobiety zeigt alle Bilder

2013/12/04

Selfie...


Sonntag war mein Ebaytag. Nicht nur das Projekt Weihnachtsbaum wurde realisiert, sondern ich habe noch dazu einen wahnsinnig schönen Kaschmirmantel von Loro Piana ergattern können. Heute kam das gute Stück schon an und am liebsten hätte ich ihn auf dem Sofa zum fernsehen anbehalten. Stattdessen habe ich mich in guter alter und viel zu selten vollzogener Bloggermanier, ich fühlte mich auch gleich ein bisschen an die Zeiten von I like my Style erinnert, vor die Kamera geworfen und habe mittels Selbstauslöser genug Bilder geschossen um am Ende wenigstens ein brauchbares für den Blog verwenden zu können. 
Zum Kaschmirmantel von Loro Piana trage ich einen grauen Kaschmirpullover mit teils querverlaufenden Rippen von Strenesse, ein kragenloses Baumwollhemd und eine blauweiß gemusterte Pyjamahose von COS. Nicht zu vergessen meine heiß und innig geliebten Red Wings. Zum Stil des Mantels passend habe ich noch einen Spritzer 'Grey Flannel' von Geoffrey Beene nachgelegt.*

*Der letzte Absatz ist inspiriert von 'What is James Wearing'

Love To Love...


Graue Tage, nicht mal ein bisschen Raureif auf dem Dach, das wenigstens ein bisschen Weiß in die Welt zaubert, lassen Gedanken an Landflucht aufkommen. Die ewige Sonne LA's wäre eine Alternative zum mitteldeutschen Unlicht. Jonathan Wilson's Video zu 'Love to Love' zeigt genau das auf was gerade fehlt und noch nicht einmal durch Weihnachtszauber zu ersetzen ist. 

Via Nowness

2013/08/05

Ernst Dryden - Ein Umtriebiger Künstler Zwischen Berlin Und Hollywood...


1920 ging Ernst Deutsch unter dem Namen Ernst Dryden nach Wien zurück, knapp zehn Jahre nachdem er der Donaumonarchie den Rücken gekehrt hatte. Von einem Kaiser regiert und vom Malerfürsten Gustav Klimt an der Kunstgewerbeschule unterrichtet suchte er sein Glück in Berlin, wo es zwar auch einen Kaiser gab, was aber moderner, toleranter und dem Neuen gegenüber aufgeschlossener war. Während man in Wien einen salonfähig gewordenen Antisemitismus kultivierte, scherte die Religion in Berlin kaum jemanden und es blühte eine Kultur auf, die den Nährboten für Deutsch's Kreativität bildete. Er fertige Werbeplakate an und fand eine Anstellung bei der 'Eleganten Welt', einer der führenden Modeblätter des deutschen Kaiserreichs. Wäre nicht der erste Weltkrieg und ein kleiner Skandal dazwischen gekommen, Deutsch wäre wohl kaum nach Wien zurückgekehrt und hätte auch seinen Namen nie in jenes nach weiter Welt klingende Dryden geändert.
Während Deutsch an der Front war wurde von Hans Reimann in Berlin ein Buch veröffentlich, dass Deutsch Arbeiten mit denen anderer Grafiker verglich und dabei nicht wenige Parallelen offenlegte. Der Plagiatsvorwurf stand im Raum und war wohl auch nicht ganz unberechtigt. Der Ruf von Ernst Deutsch war angeschlagen und er entschied sich dem Nachkriegs-Berlin den Rücken zu kehren und in seine Heimat zurückzukehren. Dort gab es inzwischen keinen Kaiser mehr und dem Ringstraßencharme stand die schnörkellose Architektur eines Adolf Loos gegenüber. Kaiser Franz Josef soll angeblich nie wieder von der Hofburg aus auf den Michaelerplatz geschaut haben, weil er das von Loos für Leopold Goldmann entworfene Geschäftshaus mit der Hausnummer 3 mit seinen eigenen ästhetischen Vorstellungen so gar nicht in Einklang zu bringen vermochte. Dryden hingegen konnte dies sehr gut, seine Ansichten von schnörkelloser Eleganz deckten sich mit denen des Architekten.
Eine glückliche Fügung brachte Ernst Dryden mit Gisela Wolff zusammen, der Witwe des Knize Eigentümers Albert Wolff. Ihr fiel die elegante Erscheinung des Grafikers auf und sie fragte, wo er seine Anzüge schneidern lies, als dieser erwiderte, dass er sie selbst entwarf engagierte sie ihn als Designer und Art Director, lange bevor es diesen Beruf überhaupt gab. Sein größter Erfolg war wohl die Einführung des Markenlogos nach englischen Vorbild und die Serie exklusiver Toilettenartikel, die unter dem Namen Knize Ten teils noch heute in unveränderter Form erhältlich sind. Der schwarze Schriftzug auf cremefarbenen Grund ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, dass Dryden mit offenen Augen durch die Welt ging und die früheren Plagiatsvorwürfe nicht von ungefähr kamen. 
Da Ernst Dryden frei für Knize arbeitete hatte er Zeit sich auch um andere Projekte zu kümmern, er arbeitete weiterhin als Grafiker und unterrichtete in seinem Atelier Schüler. Modeillustrator und Werbegrafiker waren Traumberufe zu jener Zeit und Schüler gab es zuhauf. Unter anderem gehörte auch der später durch seinem Film 'Metropolis' berühmt gewordene Fritz Lang zu diesen. Zusammen mit der frisch von Fritz Wolff geschiedenen Helene Wolff, genannt Hello, eröffnete er ein eigenes Modehaus, dessen Name internationalen Flair versprühte und das bald zum Synonym für sportlich funktionale Tages- und Sportmode wurde. Bis zu seinem Tod 1938 war er Helene freundschaftlich und geschäftlich verbunden, zahlreiche Briefe zeugen davon. Und schließlich ist es auch der 1938 nach Großbritannien emigrierten Helene zu verdanken, dass sein Nachlass erhalten geblieben ist. 


Nicht lange hielt es den Künstler an der Donau. 1926 zog es ihn nach Paris und indirekt auch zurück nach Berlin. Er übernahm die künstlerische Leitung der bei Ullstein seit 1913 erscheinenden Zeitschrift 'Die Dame', unterrichtete die moderinteressierte deutsche Hausfrau aus dem Herzen der Couture über die neuesten Moden. Die Schnittbögen zum Zuhause nachnähen gab es gleich mit dazu. 'Die Dame' traf den Zeitgeist und war intellektueller und mutiger als ihr französisches Pendant 'Vogue'. Man scheute sich nicht davor Texte zu veröffentlichen, die sich mit Kunst, Philosophie und Politik auseinandersetzten, genauso gab es auf Fotografien gebannte blanke Brüste zu sehen. Diesen waren  Kunst, doch gleichzeitig auch klare Verkaufsargumente. Das Magazin war weder an die Bubikopf tragenden Kindfrau noch an die Femme Fatale gerichtet, sondern an die moderne, eigenständige Frauen, die ihr Geld selbst verdienten und ein dynamisches Leben führten.
Dem geschulten Auge Dryden's war es möglich ein Kleid zu verstehen, auch wenn er es nur kurz bei einem Defilee vorüberhuschen sah. Bei den großen Couturehäusern war er für seine Eleganz und weltmännische Erscheinung berühmt, aber auch gefürchtet, weil er eben das Gesehene für sich zu nutzen wusste und nicht nur für seine Arbeit bei 'Die Dame'. Seine Gespür und sein Wissen waren entscheidend für den Erfolg von Hello, dem stetig wachsenden und damit auch einträglichen Wiener Modehaus seiner Freundin. Mit sicherem Gespür gab er den Frauen Kleider zum Leben, für den Alltag. Das Kostüm war eines seiner Favoriten, wohl auch weil es dem Herrenanzug doch sehr nahe steht und Dryden's Perfektionismus hier besonders zu tragen kommen konnte. Jede Tasche, jede Naht, jeder Knopf waren wohl überlegt. Eleganz bestand in seinen Augen darin in jeder Situation richtig angezogen zu sein. Auch seine Mitarbeit beim Pariser Modehaus Jane Regny profitierte von dieser Weltsicht.
Doch Mode allein war dem umtriebigen Weltbürger mit fast dandyesken Manierismen zu wenig. Er sorgte nicht nur dafür, dass die Mode im von ihm betreuten Heft nicht zu kurz kommt, sondern auch dass die Werbung den gleichen ästhetischen Anspruch gerecht wird. Für Zigaretten der Marken Manoli und Waldorf Astoria, Cinzano und natürlich Bugatti schuf er einzigartige Zeugnisse früher Werbeästhetik, die den Spirit der Zeit einzufangen verstehen. Dynamik, Technikbegeisterung und Fortschritt waren Leitbilder des Art Deco, hinzu kommt die Klarheit der Lehren des Bauhaus. Dryden gelang es immer die Essenz einer Marke zu destillieren und klar in seine Bilder zu bannen. Er war kein weltfremder Schöngeist, sondern ein klarer Analytiker, der es verstand immer einen Schritt voraus zu denken und in den Menschen Wünsche zu wecken. 


1933 kam es erneut zu einem Bruch in Ernst Dryden's Leben. Schon für erkannte der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Szeged die Zeichen der Zeit und das sich mit der Machtergreifung Hitlers anbahnenden Unheil in Europa. Er backte seine Koffer und verlies Paris in Richtung New York, nicht wissend was ihn erwarten würde und trotzdem offen für alles Neue. Vielleicht half ihm bei diesem Schritt, dass seine Teilhaberschaft an Hello auch weiterhin ein Einkommen sicherte, von dem sich auch leben liese, wenn sich der Erfolg nur langsam einstellen würde. Doch es kam anders als gedacht, schnell konnte er in den Konsumwelten Amerikas Fuss fassen und zählte bald große New Yorker Modehäuser zu seinen Kunden. Hier war die Konfektion das Nonplusultra. In Massen gefertigte Kleidung von der Stange gab es zwar auch in Europa, doch keine Frau von Welt hätte diese gekauft. Ganz anders in Amerika. Einen Chamäleon gleich passte Dryden sich der Situation an und stellte sich auf die spezifischen Wünsche der Kundinnen ein. Er entwarf an Togen erinnerte Hauskleider, seine geliebten Kostüme und Kamelhaarmäntel, dazu noch alle Arten von Abendstolen und sonstigem unnötig Nötigem. 
Nicht einmal ein Jahr dauerte es bis Hollywood anrief und Dryden von der Ostküste an die Westküste übersiedelte. Was genau zu diesem Umstand führte ist nicht ganz geklärt. Vielleicht eilte ihm sein Ruf voraus, vielleicht kannte im von Emigranten nur so wimmelte Filmmekka aber auch jemand Dryden aus Europa und wußte sein Talent für sich zu nutzen. Immerhin verband Dryden eine enge Freundschaft mit dem ebenfalls aus Berlin stammenden und anfangs als Drehbuchautor arbeitenden Billy Wilder. Der erste Film für den er die Kostüme entwarf war 'Remenber Last Night?', dem folgten noch neun weitere und wäre Dryden nicht schon im mit Anfang 50 an einem Herzinfarkt verstorben, wären es wohl auch noch einige mehr geworden.
Viel gelobt ist seine Arbeit für 'Lost Horizon', wo er eine Illusion des sagenumwobenen Shangri-La in Kleidung übersetzte. Sein wichtigster Film war allerdings der Kassenflop 'The Garden of Allah' mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle. Es wurde das gerade erst neu erfundene Technicolor eingesetzt, eine Technik die einen neuen Umgang mit Farben und Stoffen erforderte. Natürlich waren auch bei Schwarzweißfilmen die Kleider bunt, doch waren es ganz andere Herausforderungen die es zu bewältigen galt. Hauptaugenmerk lag in erster Linie auf den Kostümen für die Dietrich. Insgesamt 30 verschiedene, vom Reitanzug bis zum Brautkleid, mussten entworfen und angefertigt werden, alle gehalten in den Farben der Wüste und des Himmels. Im Wüstenwind wehenden Seidenchiffone und Abendmäntel die an arabische Umhänge erinnerten machen den Film zu einem Bilderrausch, die Handlung schien schon während der Dreharbeiten nebensächlich zu sein. "Sad, serene and somewhat silly, The Garden of Allah belongs to that dignified class of pictures which reviewers customarily praise for the music and photography.", schrieb das Time Magazine und brachte es wohl treffend auf den Punkt. Bei Youtube kann man in den Film reinschauen und ist schnell gelangweilt, einzig die Allure der Dietrich fesselt minutenweise.
Dryden war besessen von stimmigen Kostümen und entwarf bei späteren Werken auch die Frisuren und manchmal auch das Set. Doch die Arbeit an den Filmen reichte nicht aus, in Wien gab es noch immer Knize und Hello, in Paris Jane Regny und die Kaufhausketten an der Ostküste hat er auch nicht aufgegeben. Im Gegenteil, er wusste alles zu verbinden. Er brachte die von ihm entworfenen Kostüme in hundertfacher Ausführung als Konfektion in die Kaufhäuser und bediente die filmhungrige Kundin mit den Dingen, die sie an der Dietrich oder an Jane Wyatt gerade noch in Kino hat bewundern können. In Wien bei Hello kaufte gleichzeitig die frischgebackene Herzogin von Windsor Skimode ein, alles lief also prächtig. Die Sorge um seine Freundin Helene in Europa trieb ihres Erfolges immer wieder dazu ihr anzuraten Wien zu verlassen. Erst Ende 1938 folgte sie seinem Rat, da war Wien schon annektiert und Dryden tot. Vermutlich galt ihr auch der letzte Anruf, den Ernst Dryden kurz vor seinem Tod tätigen wollte. Man fand ihn im Lehnstuhl mit den Telefonhörer in der Hand.
Der Nachlass, alle Blätter, Entwürfe und Grafiken wurden in Kisten gepackt und in Helenes neue Heimat nach England gebracht. Bis in die 1970-er Jahre lagen sie auf ihrem Dachboden, erst ihre Erben fanden den Schatz und erkannten den Wert des Werkes. Trotzdem gehört Ernst Deutsch, der sich später Ernst Dryden nannte zu den großen Unbekannten, deren Werk wohl leider nur einer kleinen Gruppe interessierter bekannt sein dürfte.

Anthony Lippmann: 'Der Dandy als Designer: Ernst Dryden - Plakatkünstler und Modeschöpfer', C.J.Bucher GmbH, München, 1989

2013/07/13

Tom Bianchi Fotografiert Charlie by MZ...


Die Badehosen und Bikinis von Matthew Zink (Vordergrund) sind zwar mit um die 200 Euro keine Schnäppchen, verkaufen sich aber trotzdem wie geschnitten Brot. Anscheinend hat es der 32-jährige geschafft eine der immer rarer werdenden Marktlücken aufzutun und ein Produkt kreiert, dass Gaygemeinde genauso anspricht wie Rihanna und andere Stars. 
Fire Island ist nun der Schauplatz für den aktuellen Lookbookshot mit Tom Bianchi. Dieser hat mit seinem hier bereits vorgestellten Buch eindrucksvoll das Leben auf der dem Festland vorgelagerten Insel geschildert. Die Schwimmsachen von Matthew Zink werden also in lebensnahen Umgebungen gezeigt, an schönen Körpern. Model ist übrigens der mit beeindruckenden Buchmuskeln ausgestattete Ben Smalls, Bianchis Lebensgefährte. 


2013/06/24

Mister Super-Chic...


Diese ganzen ganz zufällig erscheinenden Streetstylebilder bieten manchmal aber auch noch Überraschungen, nämlich dann wenn ein zwischen den ganzen selbstverliebten Modeposie ein ziemlich relaxt wirkender Stefano Pilati daherkommt. Und der hat auch wirklich allen Grund zum strahlen, schließlich hat er eine wirklich gelungene erste Kollektion für Ermengildo Zegna auf den Laufsteg gebracht.