Posts mit dem Label Books werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Books werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2015/10/29

Wolken...

Ich habe einiges gelesen in den vergangenen Wochen, zwar nicht ganz das gesteckte Pensum, aber doch immerhin so manches. Die Biografie von Hermann von Pückler-Muskau habe ich runtergelesen und mir kam die vor vier Jahren hier ausgiebig beschriebene Dandy-Tagung wieder in den Sinn. Pückler war Tagungsthema, nicht nur seiner von Hirschen durch Berlin gezogenen Kutsche wegen. In jedem Dandy steckt auch ein Renaissance-Man, ein Freigeist mit Weitsicht und Neugier, der als Rolemodel wohl auch heute noch nicht ausgedient hat und genau das Gegenteil von Pegidademonstrant wie auch Pseudogutmensch ist. Es beeindruckte mich diesem Reisenden durchs Leben zu folgen, obwohl Heinz Orff etwas spannender schreiben hätte können. 
Dann begleitete ich Stefan Zweig und Joseph Roth nach Ostende, wo beide sich im Sommer 1936 als Exilanten trafen und auf unterschiedliche Art und Weise die Geschehnisse in Deutschland werteten. Ein Zurück gab es am Ende für beide nicht, weder für den großbürgerlich geprägten Wiener Zweig noch den aus dem Osten des habsburgischen Reiches stammenden Roth. Da gerade Roth mit seinen melancholischen Büchern zu meinen Lieblingsschriftstellern gehört, war dies Buch Pflicht. Den Briefwechsel der beiden Schriftsteller werde ich mich wohl auch noch widmen, bislang verstaubt das Buch im Regal. 
Und dann gab es da noch Goethe und Casper David Friedrich und deren Betrachtung der Anatomie der Wolken. Eva Gesine Bauer, die fürs Leichte das Pseudonym Lea Singer verwendet beschreibt wie beide zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Welten leben, wie meinungsbeherschend Goethe war und wie der Freigeist Friedrich, der Wolken malen konnte wie kein anderer, dagegen steuerte. 
Glücklicherweise habe ich eine Buchhändlerin, die einen guten Riecher für das hat was mir gefällt.  
Sachbücher stehen auch neue im Regal. Zum Beispiel habe ich einen Titel gefunden, der Fashion Victims wörtlich nimmt und beschreibt wie gerade im 19. Jahrhundert Mode auch eine Falle sein konnte. Krinolinen vertragen sich nicht mit offenen Kaminfeuern, Arsen färbt zwar wunderbar Stoffe grün, führt aber auch zu Verätzungen und Isadora Duncan ist sogar Namensgeberin für einen Genickbruch, der durch sich in Radspeichen verfangende Schals herbeigeführt wird... Frauen und Kleider passt damit gut zusammen. 

2015/05/29

Entdeckung: Wolkentrinker Von Fritz J. Raddatz...

Die Flucht in den Osten hat es ja manchmal wirklich gegeben, wenn auch eher die andere Richtung die bevorzugte war. Fritz J. Raddatz ging 1950 nach dem Abitur in den Osten und auch den 'Helden' seines Romans Wolkentrinker schickt er auf diese Reise. Bernd ist Fritz, das ist klar, allerdings hielt es Fritz dann doch ein paar Jahre länger in der DDR und ging erst 1958 nach Konflikten mit den Parteibehörden zurück in den Westen. 
Wolkentrinker ist also so etwas wie eine Biografie, aber auch eine Reise in ein Zwischenland. Zwei Staaten, die eigentlich aus dem gleichen Holz geschnitzt sind versuchen sich eine neue Ordnung aufzubauen und auf unterschiedliche Art und Weise das Vergangene zu verarbeiten (oder in zugigen Kellerlöchern zu verscharren). Idealisten konnten sich eine neue Heimat schaffen und wurden angelockt durch falsche Freiheitsversprechen. 
Doch liest man genau in den Roman hinein war es weniger ein Staatengebilde was verlockend war, als zuerst eine Frau, dann ein Mann und schließlich auch das eigene Ego, das mit bürgerlicher Rhetorik proletarische Aufsteiger platt zu machen vermochte. Bernd zumindest beeindruckte mit Weltläufigkeit, Neugier und Schlagfertigkeit, aber auch mit Westzigaretten. Er entlarvte sich dann selbst und fand nur noch in der Theorie des gewählten, gelobten Landes einen Platz, nicht aber in der gelebten Realität eines seine Überwachungsmechanismen aufbauenden Staates. Nicht die Geschichte überrollte ihn, er warf sich selbst unter ihre Räder und erkannte vor lauter Ehrgeiz und Idealismus die Zeichen der Zeit nicht. Die herannahenden Panzer des 17. Juli 1953 wurden eher am Rande wahrgenommen und wirkten kurz als Störfaktor für das bevorstehenden Examen. Doch während andere für ihr Leben demonstrierten, arbeitete sich Bernd sein eigenes Leben zurecht. Das Ich stand wieder vor dem Wir, worauf die DDR eigentlich aufgebaut werden sollte. Nach dem Erkennen kommt als einzige Alternative der Weggang in Frage und schließlich endet das Buch am Flughafen Tempelhof. 
Fritz J. Raddatz gilt zurecht als eine der herausragenden Persönlichkeiten der Bundesrepublik, wenn auch nicht ganz ohne Einschränkungen. Er leitete den Feuilleton der Zeit, stolperte dann aber über Goehte, schrieb einige Bücher und entschied sich schließlich Anfang diesen Jahres für den begleiteten Suizid in der Schweiz. Radikal und selbstbestimmt, frei. 

'Wolkentrinker' von Fritz J. Raddatz gibt es nur antiquarisch zu kaufen!

2015/05/21

Modenschauen, Präsentation Des Vermeintlich Neuen...

Zehn Minuten dauern heute Modenschauen ungefähr, geht es länger wird das Publikum leicht unruhig. Eine Verspätung ist akzeptabel, man kann entweder noch schnell Mails lesen oder in seinen sämtlichen Social Media Plattformen rumhängen, natürlich auch Selfies posten. Aber stillsitzen und zuschauen geht wirklich nur für eine handvoll Minuten. Das war mal anders, noch in den 1990-er Jahren leisteten sich manche Designer den Luxus ein kleines Abendevent aus einer Kleiderpräsentation zu basteln, die Mädchen tänzelten und liefen manchmal sogar zweimal hin und her. Undenkbar heute. Wenn eine Designer seinen Models ein Lächeln abverlangt ist das eine Erwähnung wert, aber mehr als gerade aus laufen oder gar eine Drehung in der Mitte des Laufstegs ist wirklich nicht mehr drin. 
Modenschauen verschlingen Millionen und sollten wohl ganz oben auf der Liste von dekadentem Luxus stehen. Sie bringen ein vielfaches davon wieder ein, wenn es dem Designer gelingt den Funken überspringen zu lassen. Gerade erst haben uns Raf Simons für Dior und Nicolas Ghesquiere für Louis Vuitton mit nach Califonien bzw. Südfrankreich genommen und den Wunsch in uns zu wecken vermocht doch genau jene Teile haben zu wollen, die vielleicht in einer dunklen Halle präsentiert weit weniger reizvoll erscheinen würden. Deko ist alles, manchmal mehr als die Mode selbst.
Alicia Kühl hat ihre Doktorarbeit genau jenem Thema gewidmet, nämlich der Darstellung von Mode und Möglichkeit Begehren zu erwecken. Auf über 300 Seiten geht sie der Frage nach, warum ein solcher Aufwand betrieben wird und wie der Raum die Mode selbst zu beeinflussen vermag. Natürlich geht es auch um die Frage ob die Mode selbst das vermeintlich Neue ist und Begehren weckt oder aber geschickte Inszenierung dies positiv beeinflusst; eine mittelmässige Kollektion durch großartige Präsentation besser wird.
Das Buch ist natürlich eine wissenschaftliche Arbeit, weshalb es stellenweise auch recht trocken wird. Es fehlt ein wenig der Zauber, der ja eigentlich in einem solchen Thema vorherrschend ist. Ansonsten aber ist das Buch, das auch für modeinteressierte Dilettanten durchaus eine spannende Lektüre darstellt, eine großartige Ergänzug zu den üblichen Modebildbänden.

Alicia Kühl "Modenschauen – Die Bahauptung des Neuen in der Mode" erschienen bei transcript
ISBN: 978-3-8376-2885-2
Preis: 32,99 €

Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt. 

2015/04/16

Buchtipp: Robin Givhan 'The Battle of Versailles'...

Am 29. November 1973 wurde die amerikanische Mode geboren. Das klingt nun etwas theatralisch, schließlich gab es schon vor diesem Datum Designer wie Claire McCardell oder Adrian, die einen amerikanischen Modestil prägten und durchaus betuchte Kundschaft hatten. Doch schielte bis zu eben jenem Novembertag alle Welt nach Paris und was dort gezeigt wurde fand seinen Weg in die amerikanischen Warenhäuser und in den Schrank amerikanischer Kundinnen. Nun beleuchtet die preisgekrönte Autorin Robin Givhan jenes Event, dass zum Befreiungsschlag wurde und den Grundstein für Karrieren legte.
Designer wie Oscar de la Renta oder Bill Blass waren Angestellte von Kaufhäusern, sie fertigten nach teuer eingekauften Vorlagen Kleider à la Dior, Balmain oder Jacques Fath. Ihre Namen tauchten nicht auf den Labels in den Kleidern auf, es stand dort so etwas wie 'Christian Dior for Bergdorf...' oder ähnliches. Designer waren Kopisten, die teure Vorlagen je nach Auftraggeber mehr oder weniger teuer kopierten und für den jeweiligen Markt und das entsprechende Preissegment herunterbrachen. Erst nach und nach, ab Mitte der 1960-er Jahre gelang es ihnen auch die eigenen Namen in den Modellen lesen zu können. Anne Klein, Halston oder Stephen Burrows entwickelten sogar einen eigenen Stil ganz frei von dem was Paris vorschlug, doch eher nur für einen kleinen Markt auf dem amerikanischen Kontinent ohne Beachtung in Europa.
Nun sind auch schon jene fünf Modemacher erwähnt, die sich nach Versailles aufmachten um ihren Platz im Modeolymp zu ergattern.  Zu verdanken haben sie ihren Erfolg Eleanor Lambert, die zusammen mit dem Kurator von Versailles Gerald Van der Kemp das Event als Fundraising-Veranstaltung für die Restaurierung des Schloßes initierte. Lambert organisierte bereits in New York Modenschauen und gesellschaftlich angesehen, mehr noch aber eine Wölfin, die für ihre Schützlinge zu kämpfen wußte. Hinzu kam noch Marie-Hélène de Rothschild, die für den Glanz sorgte und die richtigen Adressen in der Kartei hatte um dem Event den nötigen Glanz zu verleihen. Kein Wunder als das unter anderem Princess Grace de Monaco unter der Gästeschar war, die ein Who is Who der Zeit abbildete. 

Als Schlacht war Versailles nicht angelegt, eher als freundschaftliches Miteinander. Dies scheiterte aber allein schon innerhalb der amerikanischen Gruppe. Anne Klein war den anderen vieren zu sportlich und gar nicht künstlerisch, Halston hatte schon zu jenem Höhenflug angesetzt, der zu seinem späteren Scheitern führte und de la Renta wie Blass sahen sich eigentlich eher in der Tradition der Couture als in der amerikanischer Ready-to-Wear. Einzig Burrows ging die Sache entspannt an, schließlich war es eine Möglichkeit nach Europa zu kommen, Idole zu treffen und viel Spass zu haben. Und die geladenen Franzosen (Yves Saint Laurent, Pierre Cardin, Emanuel Ungaro,  Marc Bohan für Dior und Hubert de Givenchy) schienen eh über den Dingen zu stehen. 
Während die Franzosen kleine Vermögen ausgaben um ihre Mode zu inszenieren und ihren Teil der Show auf 2,5 Stunden dehnten standen dem auf amerikanischer Seite insgesamt 50.000 Dollar gegenüber, und knapp dreißig Minuten für alle fünf Designer zusammen. Viel Spielraum lies das nicht, trotzdem wurde die Nacht zum Erfolg und zum Grundstein für die Modeinszenierung der kommenden Jahrzehnte. Es gelang den Designern die Mode zu beleben, frisch und unerwartet waren die tanzenden Models. Vor allem zehn junge afro-amerikanische Frauen sorgten für Aufsehen und belebten den Laufsteg mit nie zu vor gesehener Frische und Grazie, die weit jenseits steifer Modepräsentation lag. Pat Cleveland, Benthann Hardison, Billie Blair, Jennifer Brice, Alva Chinn, Norma Jean Darden, Charlene Dash, Barbara Jackson, China Machado, Ramona Saunders und Amina Warsuma belebten die Kleider, die technisch keine Couture waren, aber für eine neue Mode und eine neue Art sich zu kleiden standen. 
Der Einfluss, den die Show hatte reichte bis in die frühen 90-er Jahre hinein. Diversität und Persönlichkeit waren das Modellideal und die Manie gipfelte in den Supermodelstars – Naomi, Claudia, Cindy, Christy etc. Mitte der 90-er Jahre waren dann plötzlich Mädchen gefragt, die eher als Kleiderständer fungierten und die Mode in den Vordergrund rückten. Givhan kritisiert durchaus die fehlende Unterschiedlichkeit, und sie ist nicht die Einzige. 
'The Battle of Versailles' war auch ein Kampf für Gleichberechtigung und Unterschiedlichkeit. In dieser einen Nacht wurden viele Stars geboren und die Mode aus den Fesseln der Couture befreit. Robin Givhan lässt ein Kapitel in der Modegeschichte wieder aufleben, dass auch für die Betrachtung der heutigen Mode wichtig ist. 

ISBN: 978-1-2500-5290-2
Preis: ca. 30€

2015/03/26

Bücher Im März...

Bücher im Februar fiel aus. Nicht das ich nicht gelesen hätte, im Gegenteil... Doch nun geht die Serie weiter, mit Büchern die vielleicht nicht immer ganz meinen Geschmack treffen, zumindest angelesen wurden, aber trotzdem gute Literatur und empfehlenswert sind. 
Joseph Roth trifft meinen Geschmack. Seit ich vor Jahren Kapuzinergruft gelesen habe bin ich ein großer Fan seines Werkes und kann mich immer wieder in der Welt österreichischer Offiziere, galizischer Juden und eben auch in die des Korallenhändlers Nissen Piczenik verlieren, der im Leviathan aus Gier alles verliert und am Ende doch noch seine Heimat findet. 
Schöner kann man Lebensweisheiten, Sehnsüchte und Ermahnungen nicht in eine Erzählung verpacken, als es Roth mit seinen Worten gelingt! 
ISBN: 9-783-1501-8685-5

Ganz ehrlich, ich bin bis zur Hälfte nicht dahinter gestiegen, was mir Sam Byers eigentlich sagen will mit seinem Buch. Um eine enttäuschte Liebe geht es und um eine Frau, die ein bisschen hedonistisch ist und durchaus schon mit der fast ganzen Hälfte männlicher Kollegen geschlafen hat. Und irgendwann kommen wohl auch Kühe vor. Ich habe das Buch aber nicht lange genug zu lesen durchgehalten um diesen zu begegnen und deren Rolle im Buch zu verstehen. 
Idiopathie ist guter Lesestoff für Großstädter, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen und die Zeit der Fahrt mit lesen verbringen. Ein bisschen Zynismus und ein ironischer Blick auf das Treiben der Anderen, der Vielen gehört dazu und findet sich auch in Byers Buch zu Hauf.
ISBN: 978-3-6085-0128-5

Ich habe mir Fear of Music nicht gekauft und es bei der Lektüre des Buches gehört, ganz so wie Jonathan Lethem es empfiehlt. Ich habe ein Best of Album und natürlich 'This must be the place' in meiner Musikbibliothek, aber das reicht leider nicht um die Komplexität des Albums und eben dieses darauf aufbauenden Buches zu verstehen. Doch wenn man beides zusammenfügt kann etwas großes entstehen, das durchaus eine Reise in die Welt der Musik und die eines Buches sein kann. 
'Ein Album an Stelle meines Kopfes' ist ein großes Buches für Fans von Talking Heads, für alle anderen aber ist es leider nicht wirklich kompatibel.
ISBN: 978-3-6085-0333-3

Idiopathie von Sam Byers und Talking Heads: Fear of Music von Jonathan Lethem sind erschienen bei Tropen und wurden mir freundlicherweise zur Rezension vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

Bild 1: Reclam
Bild 2&3: Tropen / Klett-Cotta

2015/03/18

Louisiana Zeigt Peter Doig...

Noch gut drei Wochen dann eröffnet das Louisiana Museum in Kopenhagen eine Ausstellung, die sich dem Werk des Malers Peter Doig widmet. Wer also nicht bereits jetzt die Möglichkeit hat sich in der Foundation Beyerler in die großformatigen Werke hineinfallen zu lassen, hat die Chance dies in Kopenhagen zu tun. Bis 16. August läuft die Ausstellung. 
Peter Doig, gebürtig Schotte und jetzt in der Karibik lebend, gehört zu den Malerstars der Stunde ist ein Garant für gute Auktionserlöse. Erst im vergangenen Jahr wurde eines seiner Werke für knapp 16 Millionen Dollar versteigert. Damien Hirst ist zwar ungeschlagen unter den britischen Zeitgenössischen, aber Doig arbeitet sich konstand nach oben.
Doch Preise sind kein Garant für Qualität und Güte eines Werkes (siehe Jeff Koons). Peter Doig nimmt den Betrachter mit in seine realistisch angelegten Landschaften, mit in seine Traumwelten – Geschichten mit ungewissem Ausgang.  
Der Junge auf dem Eis (Blotter, 1993), das Bild das auch das Cover des Katalogs ziert, ist nur ein Beispiel von vielen. Wer nun nicht gleich einen Flug nach Kopenhagen buchen möchte, kann sich bei Hatje Cantz erschienenen Katalog zu Gemüte führen. 

Peter Doig

2014, 176 Seiten, 115 Abb. 
28 x 31cm
ISBN 978-3-7757-3868-2
Preis: 49,80 €

Vielen Dank an Hatje Cantz für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

2015/03/08

Buchtipp: Helen Hessel - Ich Schreibe Aus Paris...

Zweimal im Jahr wird in Paris etwas vorgestellt, dass als die neueste Mode gehandelt werden wird. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Stadt an der Seine nach wie vor die Hauptstadt der Mode ist, auch wenn die Konkurrenz der drei anderen Modemetropolen groß ist. In den 1920-er und 30-er Jahren war Paris wirklich noch tonangebend und Einkäufer wie Journalisten reisten an und besuchten die Defilees von wohlklingenden Namen wie Chanel, Patou, Molyneux, etc. Einige davon sind heute vergessen, wie zum Beispiel das von drei emigrierten russischen Prinzessinnen geleitete Haus TAO, andere in aller Munde und noch immer schillernde Aushängeschilder.
Die in Berlin geborene Künstlerin, Journalistin und Modekennerin Helen Hessel lebte nicht nur in Paris, sie informierte auch die Leserinnen von damals bekannten Frauenmagazinen über Trends und Erscheinungen, die das kommende Frauenbild für ein paar Monate prägen würden. Und sie wurde zur Chronistin einer schillernden Epoche, die auf das Morgen fixiert war und in einem rauschenden Tanz das Heute feierte. 
Der erste Weltkrieg war Zesur. Die Frauenbewegung, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts für ihre Rechte zu erkämpfen begann und für die sich Emily Davison sogar vor ein Pferd warf, fruchtete und emanzipierte junge Frauen ließen sich nicht mehr länger in ein strenges Korsett zwängen. Modehäuser trugen dem Rechnung und Helen Hessel beschreibt trefflich das Leben auf den Straßen, in den Nachtclubs und in den Modesalons. 
Mode in Worte zu fassen, dass Neue daran zu erkennen, bedarf ein geschultes Auge. Texte wie die von Helen Hessel findet man in heutigen 'Modemagazinen' gar nicht mehr, in der Tagespresse vereinzelt. Der Stellenwert des Kleides ist heute ein anderer, eher unbedeutender. Modepräsentationen sind Spektakel mit Eventcharakter, bei denen das einzelne Modell nur noch eine Nebenrolle spielt. Wie gut, dass man sich Helen Hessels Texten verlieren kann und man daran erinnert wird, was Mode sein kann und wie sie Generationen zu prägen vermag. 
 
Helen Hessel 'Ich schreibe aus Paris' ist erschienen im Nimbus Verlag 
ISBN: 978-3-0385-0003-2

2015/02/12

Der Spießer In Mir...

Gott, was habe ich mich doch gefreut, als heute endlich eine Spülmaschine in unserer Wohnung Einzug gehalten hat. Etwas mehr als zwei Jahre hat sich dieses Thema hingezogen, scheiterte an unserer Unentschlossenheit und an fehlendem Fachpersonal in den Geschäften, war aber mindestens jeden zweiten Tag auf dem Tablett und ganz oben auf der To-Do-Liste. Nun steht der Traum in Weiß!, mit Energiesparklasse A+++ und natürlich einen Wasserverauch in Schnapsglasgröße! Funktionieren tut sie noch nicht, der für die Wasserversorgung zuständige Hahn ist defekt und der Klempner kann erst morgen kommen. Doch dies kleine Detail ist egal, angebetet wurde das Gerät schon ausgiebigst. 
Warum ich dieses Anekdötchen überhaupt hier schreibe? Es passt so wunderbar und führt mir meine eigene Speißigkeit wunderbar vor Augen. Als ich am Dienstag freudig aus der Mittagspause zurück zur Arbeit kam und einer lieben Kollegin und Freundin von meinem Kauf erzählte, begann sie lauthals zu lachen und als sie nach zehn Minuten wieder halbwegs atmen konnt, war die erste Frage: "Willst du die für die nächsten 35 Jahre haben? Miele kaufen nur ältere Leute!" Ja, mein Spießerherz machte Freundensprünge im Fachgeschäft beim Kauf dieses langlebigen Haushaltsgerätes; die Vorstellung über Jahre dieses Thema aus dem Kopf zu haben befriedig meine Spießerseele ungemein.
Neben der Vorfreude auf meine neue Spülmaschine, flatterte gestern aber noch ein Paket ins Haus mit viel neuer Lektüre. Unter anderem dabei das bei Tropen erschienenen (Selbst)Erkennungsbuch 'Der Moderne Spießer' von Charlotte Förster und Justus Loring. Auch wenn ich das Kapitel über die Anschaffung von Haushaltsgroßgeräten noch nicht gefunden habe, konnte ich mich doch recht schnell wiederfinden, und eigentlich auch jeden Menschen in meinem Umfeld. Auf charmant komische Art und Weise werden unsere Alltagsmanierismen auseinandergenommen und uns der Spiegel vorgehalten. Natürlich werde ich mich auch beim nächsten Manufactum-Einkauf wieder tagelang über die Schönheit der neuen Butterdose auslassen oder den Kupfertopfkratzer wärmstens weiterempfehlen, weil man das von solcher Qualität und Effizienz im nahegelegenen Drogeriediscounter ganz sicher nicht findet. Aber ich werde mir auch, nicht das es nicht vorher schon gewußt hätte, der Lächerlichkeit solcher Unterhaltungen bewußt sein. 
Das beste an dem Buch ist ja, dass man sich bestenfalls darin erkennt und einem klar ist, wie spießig nun einmal unser aller Alltag ist. Daran lässt sich eigentlich auch nichts drehen, sogern man es vielleicht anders hätte. Schlimm nur, wenn man sich die eigene Spießigkeit nicht eingestehen will, denn gerade dann kommen all die Plattitüden zum Vorschein, die den Spießer entlarven. 
Was aber im Buch fehlt sind die schlimmsten aller Spießer: die Schwulen. Schließlich sind wir es doch die genau wissen welche Marke nicht nur das Geschirr sauber zu spülen vermag, sondern sich dann auch noch gut im Portfolio macht. Oder wo bei Manufactum die Verbenehandseife in der Nachfüllgröße steht. Kosmetikartikel, natürlich Natur und Bio und Fair, werden vor dem Kauf dahingegehend geprüft ob sich die Etiketten auch ohne Rückstände von der Flasche lösen lassen und zum Einkaufen hat man immer je nach Menge einen Jutebeutel oder eine Ikeatüte dabei. 
Das Buch macht Spass und sieht gut aus, passt perfekt ins Bücherregal neben die Werke von Axel Hacke und Bastian Sick, den Travelguide mit den 20 schönsten Designhotels Lettlands und die Domus-Reihe, die sich so dekorativ im Regal macht...

Der Moderne Spießer 

2014, 176 Seiten
ISBN: 978-3-6085-0320-3
Preis: 14,95

Freundlicherweise zur Rezension zur Verfügung gestellt von Tropen (Klett-Cotta)

2015/02/05

Prachtboulevard: Ringstraße, Wien...

"Bei prosaischen Gelegenheiten setzte der Ring jedoch ein ganz anderes Gesicht auf. Wenn meine Mutter mich zum Einkaufen in die Innere Stadt mitnahm, überquerten wir die breite Allee recht hastig. Die große Weite, die aufgeblähten Silhouetten reduzierten uns zu Zwergen. Die monumentalen Gesten, die uns umgaben, beflügelten die Seele nicht; sie warfen einschüchternde Schatten." Frederic Morton, aufgewachsen und hineingewaschen in ein Wien zwischen Kaiserreich und Republik, beschreibt in einem seiner Essays, wie die Ringstraße immer Teil seiner Wienwahrnehmung war.
Die große Schneiße, die ab den 1860-er Jahren an Stelle der alten Stadtmauer geplant wurde und zu einem Prachtboulevard umgebaut wurde, trennte die Inneren Stadt mit ihren Gassen und Barockfassaden von den Wohnbezirken, die sich im Zuge zunehmender Industralisierung entwickelten und Wien zu einer Metropole werden liesen. Die Ringstrasse wurde zum Symbol der Gründerzeit, war Flaniermeile und Theaterbühne für die Gesellschaft der K.u.K.Monarchie; war eine Sonntagsstrasse für ein wachsendes, bürgerliches Selbstbewußtsein. Größer, schöner und für Riesen gemacht.
Kaiser Franz-Josef I. veranlasste 1857 die Stadtmauer zu schlefen und die Befestigungsgräben zuzuschütten. Das neue Areal wurde ausgeschrieben und in Parzellen auch an private Investoren verkauft um die geplanten Repräsentationsbauten, die heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wiens gehören zu finanzieren. Mitglieder des Kaiserhauses und der hoffähigen, adligen Familien sollte an der Ringstrasse Grundstücke erwerben um als Beispiel voranzugehen und den Baugrund auch für ein aufstrebendes Bürgertum interessant zu machen. Doch nur wenige Erzherzöge und Adlige liesen Palais errichten, zumeist hatten sie bereits ererbte Stadtresidenzen in der Inneren Stadt oder aber wie zum Beispiel die Familien Schwarzenberg und Hohenlohe-Schillingsfürst großzügige Palais mit weitläufigen Parks, die attraktiver und repräsentativer waren als ein Haus an der Ringstrasse hat sein können. Zu dem verfügten nur wenige Familien über ausreichend Kapital, da ihr Vermögen an weitreichenden Länderreien in den Kronländer gebunden war.
Die Ringstrasse entwickelte sich zur Spielwiese der Zweiten Gesellschaft Wiens, des Geldadels. Zwar konnten durchaus Titel wie Ritter, Freiherr oder Baron vorgewiesen werden, die zur Hoffähigkeit notwendigen 16 hochadligen Vorfahren fehlten jedoch um in den Kreis der Ersten Gesellschaft aufgenommen zu werden. Man baute als Legetimation und um die Standesdünkel zu vertuschen. Wenn man schon nicht bei Hofe eingeladen wurde, so war man doch zumindest Teil der Ringstrassengesellschaft und selbst der Kaiser konnte nicht umhin die neue Gesellschaftsordnung wahrzunehmen.
Eine Welt im Kleinen stellte so mancher Wohnpalast dar, waren Mietskasernen mit Schaufassaden. Unter einem Dach konnten sich elegante Ladenlokale, reiche Bankiers, hoher Adel, Beamte, Künstler und Arbeiter zusammenfinden, ohne das ihre Welten sich überschnitten. Verschiedene Stiegenhäuser sorgten für Trennung und trotzdem wirkte allein die Adresse 'Ringstrasse' erhebend, selbst wenn man nur ein Mansardenzimmer sein Eigen nennen konnte. 
1865 wurde im Beisein des Kaiserpaares die Ringstrasse feierlich eröffnet, auch wenn bis dahin nur wenig wirklich bebaut war und weitestgehend noch brachliegende Baulöcher klafften. Die Pracht war schon zu erahnen in den Folgejahren wuchs die Stadt auch in die Höhe. Nun feiert die Wiener Ringstrasse ihren 150. Geburtstag und neben zahlreichen Ausstellung in Wien widmet Hatje Cantz dem Prachtboulevard einen würdigen Bildband.

Die Wiener Ringstraße

2014. 264 Seiten, 280 Abb.
30,30 x 32,60 cm

ISBN 978-3-7757-3772-2
Preis: 58€

Vielen Dank an Hatje Cantz für das Rezensionsexemplar.

2015/01/29

Bücher Im Januar...

'Die Unvollendete' von Kate Atkinson* ist eines dieser Bücher, die man anfängt und sich fortwährend fragt warum eigentlich weiterliest. Dann aber, schon in der Mitte des Buches angelangt, auch nicht mehr aufhören möchte. Es ist eine skurrile Geschichte über ein Mädchen, dass immer recht knapp an durchaus lebensgefährlichen Situationen vorbeischrappt (Oder sie sogar?), sei es weil sich die Nabelschnur bei der Geburt ungünstig um den Hals gewickelt hat oder aber weil der größere Bruder sie einfach mal recht unbedarft unter einen Laubhaufen begräbt, so dass das Baby fast erstickt...
Ein Buch, dass sich vor allem als Urlaubslektüre lohnt und lange Sonnentage am Strand, oder aber Winterabende am Kamin, schnell vergehen lässt.

Auf den Spuren Franz Hessel's durch ein vergangenes Berlin zu wandeln, die Menschen einer anderen Epoche zu betrachten, ist ein großes Vergnügen. Man wird zum Flaneur und kann sich in der Kunst des Spazierengehens üben ohne auch nur einen Schritt vor die Haustür machen zu müssen.

Ebenso beschreibt Joseph Roth seine Stadt. Michael Bienert hat in verschiedenen Zeitungen Berichte zusammengefasst, die das Berlin der Weimaer Republick aus dem Blickwinkels des großen Wiener Literaten berschreiben, der zwischen 1923 und 1933 immer wieder in Berlin weilte. Als Journalis pflegte er seine Tage in Kaffeehäusern und in Gerichtssälen zu verbringen und war vor allem ein genauer Beobachter und Chronist des Zeitgeschehens.

Aktuell: Ich habe mal wieder meine Bücherregal etwas durchforstet und einige Titel bei Ebay eingestellt!

*Freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.

2015/01/08

130 Rätsel...

Gefragt wird nach Schimmel genauso wie nach Polenta und Brennessel, über Umwege kommt man an Goethe vorbei und fragt sich was der mit Pleite zu tun hat. Oder was es zu Opfern gilt, wo mensch doch eigentlich auf die Artischocke gebracht werden soll? 
Tag für Tag können die HörerInnen vom Kulturradio bei den von Elisabeth Koeppe erdachten und auf wunderbar eingehende Weise vorgetragenen Rätseln mitraten und sich fehlleiten lassen, zwischen durch den Faden verlieren um am Ende doch noch festzustellen, dass die Intuition einem von Anfang nicht im Stich ließ. Oder eben doch. 
Um den Gewinn am Ende geht es gar nicht, wobei dieser alles zuhören und anrufen lohnt. Gewinnen tut jeder, der zuhört und sich zum anspornen lässt einen Gedanken zu verschwenden und für fünf Minuten alles andere zu vergessen vermag. Urlaub für den Geist...
Zum Nachlesen gibt es nun 130 dieser tagtäglichen Rätsel, die der be.bra Verlag in einem kleinen Band zusammengefasst hat.
ISBN: 978 3 8612 4686 2

Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.

2014/12/30

Bücher Im Dezember...

Zusätzlich zu den Büchern die ich kurz vor Weihnachten vorgestellt habe, vielleicht hat meine kleine Auswahl zu dem ein oder anderen Geschenk inspirieren können?, habe ich auch noch ein wenig Zeit zum lesen gefunden und für mich selbst Geschriebenes entdeckt, dass sich weiter zu empfehlen lohnt...
In Berlin – Kurz vor Weihnachten erreichte mich ein Päckchen von Berliner Freunden, das neben Schokolade auch zwei kleine Heftchen enthielt. Tatsächlich war vor allem der bei Readux erschienene Auszug aus Franz Hessels Berliner Spaziergängen ganz nach meinem Geschmack und wurde auch gleich noch am Heiligabend vor dem einschlafen verschlugen. Das Buch war der Auslöser dafür mir den vollständigen Band zu bestellen und Hessel's Spaziergänge endlich in Gänze zu lesen.
Doch nicht nur der Inhalt ist ganz meins, auch die Gestaltung von Susann Stefanizen und der Einband mit einer Illustration von André Gottschalk sind besitzenswert. Ein zweites Büchlein aus der Serie wartet noch darauf gelesen zu werden und macht schon jetzt Freude beim anschauen.
ISBN: 978 3 9448 0101 8

Die Kunst ein kreatives Leben zu führen – Die Weihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren geht auch immer mit einem Moment der Rückbesinnung und der Selbstreflektion einher. Man denkt über Situationen des vergangenen Jahres nach, durchdenkt diese und zieht Schlüsse für die Zukunft daraus. Genau in dieser Phase erwischte mich Frank Berzbach's bei Hermann Schmidt Mainz erschienene 'Anregung zur Achtsamkeit'. 
Man kann das Buch leicht in die Selbsthilfeecke packen, oder es aber dazu benutzen einen anderen Standpunkt einzunehmen und das Alltägliche aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Natürlich gehts auch darum genauer hinzusehen, zu hinterfragen und dann gegebenenfalls Entscheidungen besser und richtiger treffen zu können. 
Vorsätze für ein neues Jahr sind schnell gefasst und noch schneller wieder verworfen, doch manchmal lohnt es sich Dinge vorzunehmen und daran zu arbeiten sie in die Tat umzusetzen. 
ISBN: 978 3 8743 9829 9

Der dunkle Wächter – Doch es war neben dem 'schweren' Stoff auch noch Zeit für Leichtes, ein bisschen Gruseliges. Carlos Ruiz Zafón läd in ein düsteres Herrenhaus mit einem dunklen Geheimnis und fesselt den Leser durch eine bildhafte Sprache und eine facettenreiche Schilderung des Geschehenden.
ISBN: 978 3 5961 9302 8
 
Alle Bücher kann man im Buchladen bestellen und sind zum nächsten Tag lieferbar. So schnell ist kein Onlinehändler!

2014/12/18

Bücher Zu Weihnachten - Romane...

Pfaueninsel – Idyllisch dort gelegen, wo die Havel mehr wie ein See aussieht als ein Fluss, war dieses kleine Eiland ein Zufluchts- und Sehnsuchtsort für die Könige Preußens. Alles war der Schönheit und dem Hinwegträumen an ferne Strände gewidmet, aber auch der Erinnerung an Preußens legendäre Königin Luise, die hier ihre wenigen Sommer verbrachte. Es wurde der englischen Gartenkunst gehuldigt, Peter Joseph Lenné plante für dieses Arkadien Sichtachsen und Ausblicke, und man holte die Fremde ins Heimische, in dem man fremdländische Tiere und exotische Pflanze in eigens errichtete Gehege und Palmenhäuser sperrte. 
Thomas Hettche hat in der Pfaueninsel, in ihrer Abgschlossenheit, die ideale Kulisse für seinen gleichnamigen historischen Roman gefunden. Er erzählt die Geschichte der "Zwergin" Maria Dorothea Strakon, die zusammen mit ihrem Bruder Christian ebenfalls als Exotin auf die Insel gebracht wird und ihr ganzes Leben dort verbringt. Sie erlebt die Verwandlung der Insel in ein Paradies und genauso wie sich die Natur am Ende ihren Platz zurückerobert. 
Das Buch gehört zweifellos zu den ganz besonderen Schätzen, die man derzeit im Buchladen finden kann. Hettche gelingt es den Leser zu fesseln mit der Geschichte, vor allem aber mit der wunderschönen Sprache, die er für die Schilderungen der Tragödie verwendet. Kein Wunder also, dass Hettche für Pfaueninsel unter anderem den Bayerischen Buchpreis erhalten hat und für den Deutschen Buchpreis nominiert war.
ISBN: 978 3 4620 4599 4
Preis: 19,99 €

Wir sehen uns dort oben – Pierre Lemaitre wurde ebenfalls für seinen Roman ausgezeichnet, er erhielt für dieses Buch 2013 den Prix Concourt. Die deutsche Übersetzung folgte in diesem Herbst und wäre eigentlich nie in mein Bücherregal gewandert, wenn ich es nicht als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen hätte und quasi aus Verpflichtung heraus zu lesen begann. Nach ein paar Seiten war ich dann gefangen von dieser dunklen Geschichte, die in den letzten Tagen des ersten Weltkriegs begonnen hat. 
Auch wenn mich das Sujet des Romans anfangs gar nicht interessierte, ist es ein Buch, dass sich zu lesen lohnt und natürlich auch als Geschenk wunderbar geeignet ist.
ISBN: 978 3 6089 8016 5
Preis: 22,95€

Alle Bücher kann man im Buchladen bestellen und sind zum nächsten Tag lieferbar. So schnell ist kein Onlinehändler!

2014/12/11

Bücher Zu Weihnachten - Biografien...

I'll Drink to That – Betty Halbreich ist eine Ikone, gehört fast schon zum Inventar des New Yorker Luxuskaufhauses Bergdorf Goodman. Mit Mitte 80 geht sie jeden Tag in die nach ihr benannte Abteilung, in der sie 'Solutions' für die Eventualitäten des Lebens anbietet. Sie erleichtert den Kundinnen das Leben, in dem sie zusammensucht was diesen im Kleiderschrank vermeintlich fehlt. Und gleichzeitig gibt es noch Lebensberatung dazu, gratis. 
Das Buch ist weniger seicht als man dies im ersten Augenblick erwarten würde, Betty Halbreichs Leben hatte auch seine Tiefen über die sie auch eine 8-Zimmer-Wohnung nicht hinwegtrösten konnte. Der Departmentstore wurde zu ihrer Fluchtmöglichkeit.
ISBN: 978 0 3490 0601 7
Preis: 17,95 €

Shocking Life – Elsa Schiaparelli ist eine Ikone und hat mit ihren durchaus schockierenden, surrealistischen Kreationen die Mode der 30-er und 40-Jahre bereichert. Ihre Biografie beschäftigt sich ihrer Mode, mehr noch aber mit dem Menschen Elsa Schiaparelli, der trotz applizierten Zirkusmotiven und als Hut getragenen Schuhe unglaublich viel Tiefe besaß.
ISBN: 978 3 8696 4084 6
Preis: 19,80 €

Truman Capote – Der Autor hat es verstanden sein Leben zum schillern zu bringen. George Plimpton beschreibt das Leben des amerikanischen Autor aus der Sicht seiner Freunde, aber auch seiner Kritiker und Feinde.
ISBN: 978 3 9540 3066 8
Preis: 29,95 €

Alle Bücher kann man im Buchladen bestellen und sind zum nächsten Tag lieferbar. So schnell ist kein Onlinehändler!

2014/12/04

Bücher Zu Weihnachten - Kunst...

Before They Pass Away – Bereits im letzten Jahr erschien bei teNeues Jimmy Nelsons Bildband, der den Betrachter mit an Orte nimmt, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint und Menschen noch vermeintlich ursprünglich leben. Natürlich erkennt man bei genauerer Betrachtung, dass das Bild manchmal trügt. Trotzdem gehört dieses mehrere Kilo schwere Buch zu den schönsten Bildbänden, die den Weg unter den Weihnachtsbaum finden können. Nicht nur Hobbyethnologen und Abenteurer werden begeistert sein!
ISBN: 978 3 8327 9759 1
Preis: 128 €

Frachter – Robert Seidel ist der Cousin einer guten Freundin, bevor ich also sein Werk kennenlernte begegneten wir uns auf einer Geburtstagsparty, die durchaus nett und weinreich war. Natürlich beeindruckte mich später die Tatsache einen Meisterschüler von Neo Rauch, Deutschlands Über-Künstler schlechthin, kennengelernt zu haben und bei einem Besuch in Leipzig besuchte ich dann seine Ausstellung bei ASPN. Ich bin noch immer begeistert von seinem Werk!
Das Buch gibt einen guten Überblick über das bisherige Schaffen eines jungen Künstlers, der durchaus noch von sich hören machen wird.
ISBN: 978 3 9547 6050 3
Preis: 39,90 €

Canaletto: Bernardo Bellotto mal Europa – Die Veduten von Bernatdo Belletto hängen in Dresden, in Wien und in München. Vielbeschäftigt war der aus Venedig stammende Künstler, der zwischen den europäischen Höfen umherreiste und die Residenzen der Fürsten und das quirlige Leben in den aufstebenden Metropolen den Zeit malte. In München widmet sich nun eine Schau dem Werk des Künstlers, der Bildband dazu erschien bei Hirmer.
Das Buch lässt den Betrachter in die Stadtszenen eintauchen und gibt gleichzeitig den Zustand der Bebauung im 18. Jahrhundert wieder. Es fällt selbst Laien nicht schwer auszumachen, welche Straßen und Plätze, Kirchen und Paläste abgebildet sind. Zudem sind die Bilder reich an Details und spiegeln fast wie Comics das Leben der Menschen der Zeit wieder. Vielleicht hätte dem Buch ein größeres Format gutgetan, es wäre den Bildern zugute gekommen.
ISBN:978 3 7774 2246 6
Preis: 45 €

Management von Kunstgalerien – Das Buch könnte ein Standartwerk für zukünftige GaleristInnen werden, genauso gelingt es aber Magnus Resch auch den kunstinteressierten Laien zu schulen. 
ISBN: 978 3 8376 2897 5
Preis: 24,99 €

Die Bilder sind unter uns – 2014 könnte man auch Gurlitt-Jahr bezeichnen, schließlich entfachte das Auffinden der Sammlung von Cornelius Gurlitt und die daraus resultierende Frage nach den rechtmässigen Eigentümern die berechtigte Diskussion um NS-Raubkunst neu. Stefan Koldehoff gibt einen Einblick in den Kunstmarkt des 3. Reiches, zeigt auf mit welchen Praktiken Sammler gezwungen wurden ihre Werke zu verscherbeln und wie heute noch kaum Provinienzforschung betrieben wird und Werke stattdessen lieber in Depots 'versteckt' werden.
ISBN: 978 3 8697 1093 8
Preis: 14,99 €

Alle Bücher kann man im Buchladen bestellen und sind zum nächsten Tag lieferbar. So schnell ist kein Onlinehändler!

2014/11/30

Bücher Zu Weihnachten - Mode...

Bücher unterm Gabentisch sind keinesfalls einfallos, ganz im Gegenteil. Hat der Beschenkte nicht gerade um die Feiertage herum Zeit und Muse sich entspannt hinzusetzen und sich in einen schönen Text oder die Phantasie anregende Bildern zu verlieren!? Ich habe meine Lieblingsbücher herausgesucht und werde sie nach Themen geordnet hier vorstellen. Und vielleicht findet ja das ein oder andere sogar den Weg auf den Gabentisch. Den Anfang machen Bücher über Mode, ein Thema das nach wie vor mein Steckenpferd ist, auch wenn es hier im Blog immer seltener vorkommt.

Dries van Noten – Der wunderschön gestaltete Bildband lässt den Leser in die Ideenwelt des belgischen Designers eintreten, der als einer der wenigen großen Modeschöpfer noch autark und ohne eine große Finanzgesellschaft im Rücken ein Label erfolgreich führt, sogar zu den Leadern der Branche gehört. Das Buch zeigt was Dries van Noten ausmacht, was die DNA der Marke ist. Gleichzeitig werden alle Kollektionen seit den Anfängen nochmals vorgestellt, was das Buch auch zu einem Archive der Firmengeschichte macht. Bereits im April wurde der Titel hier vorgestellt. 
ISBN: 978 9 4014 1474 6
Preis: ca. 64 €

Charles James – Im Sommer widmete das Metropolitan Museum in New York Charles James eine Retrospektive, die den in Vergessenheit geratenen Designer endlich zurück an den Platz der Modegeschichte brachte, der ihm gebührt. Charles James arbeitete zeitgleich mit Christian Dior und zählte die reichsten Damen der amerikanischen Oberschicht zu seinen Kundinnen. Sein Raffinement und die den Kleidern eingearbeiteten Innovationen (siehe 'Taxi-Dress von 1929) lassen den Betrachter der Kleider, und des Buches, noch heute staunen. 
ISBN: 978 0 3002 0436 0
Preis: ca. 40 €

Modetheorie* – Mode sind nicht schöne Kleider, Mode ist Kultur und Bekleidung ist der Aspekt, an dem sich der Zeitgeschmack am schnellsten und einfachsten festmachen lässt. In den letzten vier Jahrhunderten haben viele Philosophen, Wissenschaftler und Theoretiker Moden und Erscheinungen des vorherrschenden Geschmacks Essays und Abhandlungen gewidmet, die nicht nur einen detaillierten Blick auf die jeweilige Epocheliefern, sondern auch Rückschlüsse auf das Heute. Gertrud Lehnert, Professorin für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam, hat zusammen mit Alicia Kühl und Katja Weise zwölf Texte über Modetheorie zusammengestellt und durch Einleitungen und Querverweise mit weiteren Texten verglichen. Herausgekommen ist eine theoretische, aber keinesfalls trockene Abhandlung über Mode, ihre Darstellungsformen und ihre Rythmen. 
ISBN: 978 3 8394 2250 2
Preis: ca. 22 €

Vogue & The Metropolitan Museum of Art Costume Institute – Die immer Anfang Mai stattfindende Gala des Costume Institutes hat sich zum schillernsten Event New Yorks gemausert. Nicht einmal bei den Oscar's gibt es so prächtige Roben, wie bei der Museumsgala. Vor allem zeigt das Museum, das Mode ein Publikumsrenner ist und Menschen ins Museum zu locken vermag. Hamish Bowles hat einen Band zusammengestellt, der auf 240 Seiten alles vereint, was die Pracht der Ausstellungen und der Gala ausmacht.
ISBN: 978 1 4197 1424 5
Preis: ca. 42 €

Alle Bücher kann man im Buchladen bestellen und sind zum nächsten Tag lieferbar. So schnell ist kein Onlinehändler!

*Modetheorie wurde mir als Rezensionsexemplar vom Transcript-Verlag zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.

2014/11/20

Meditation Fürs Auge - View, Kyoto Von Jacqueline Hassink...

Das Draußen und das Drinnen verschmelzen in den Tempelanlagen von Kyoto und bilden eine Einheit, die nicht durch störende Fenster getrennt wird. Die Natur wird einbezogen und die durchaus nach Ebenmass und Harmonie gestalteten, nur scheinbare Natürlichkeit darstellenden Gartenanlagen sind Ruhepunkte für das Auge und lassen den Geist Entfaltungsfreiheiten. Bei Hatje-Cantz erschien nun ein Bildband, der der Schönheit dieser Anlagen Tribut zollt und den Betrachter mit auf die Reise nimmt: 'View, Kyoto – On Japanese Gardens and Temples' von Jacqueline Hassink.
In Etappen entstanden Serien, die in drei Sektionen das Aussen, das Innen und eben das Zusammenspiel dieser beiden Bereiche in wunderschönen Bilder dastellt. Der niederländischen Fotografie gelingt es ruhige, meditative Bilder zu schaffen und den vorherschenden Geist des Orts sichtbar zu nach machen. Es braucht nur wenige Seiten um quasi in die Bilder hineinzufallen und sich darin für einen Augenblick verlieren zu können.
Auch die Gestaltung des Buches ist gelungen, von der Wahl des Papiers bis hin zur besonders schönen Gestaltung des Einbands. Einziger Wehmutstropfen, das betrifft aber Fotobücher im allgemeinen, sind doppelseitige Bilder, die unglücklich durchtrennt werden. Ausklappseiten wären in dem Fall doch ratsam um die Schönheit des Motivs nicht zu (zer)stören. 
Natürlich ist 'View, Kyoto' ein Nischenbuch. Buchenthusiasten, Fotografiefans und Gartenliebhaber finden aber ganz sicher Gefallen an diesen Titel, der seiner Schönheit wegen weniger ins Regal als auf den Coffeetable gehört.



'View, Kyoto – On Japanese Gardens and Temples' von Jacqueline Hassink ist erschienen bei Hatje-Cantz und kostet 68 €. Gleichzeitig findet im Huis Marseille, Amsterdam eine Ausstellung von Jacqueline Hassink statt. 
Vielen Dank an Hatje-Cantz für das Rezensionsexemplar. 

2014/11/18

Buchtipp: Pierre Lemaitre - Wir Sehen Uns Dort Oben...

100 Jahre nach Ausbruch des ersten Weltkriegs wird der Buchmarkt förmlich überschwemmt von Büchern, Sachbücher wie auch Belletristik, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Aber ehrlich gesagt, eigentlich ist das nicht mein Thema. Ich käme kaum auf die Idee im Buchladen einen Titel in die Hand zu nehmen, der sich damit beschäftig, von kaufen ganz zu schweigen. 
Vor zwei Wochen bekam ich eine Mail vom Klett-Cotta und mir wurde Pierre Lemaitres Roman 'Wir sehen uns dort oben' zur Rezension angeboten. Immerhin wurde der Roman mit einem der wichigsten französischen Literaturpreise, dem Prix Concourt ausgezeichnet (den hat auch Marcel Proust gewonnen). Das Buch kam, ich hatte gerade nichts anderes zu lesen zur Hand und noch bevor das erste Kapitel zu Ende ging, war ich gefangen vom Schicksal des Soldaten Albert, der durch widrigste Umstände im Laufe des Buches fast stirbt, mehrmals in die Hose pullert und sich vor allem für einen Freund aufopfert, der im kurz vor Kriegsende das Leben rettet und dabei selbst schwer verletzt wird.
Lemaitre, der sich bislang das Genre Krimi bediente, ist es gelungen einen spannenden Roman zu schreiben, der, wie noch vor wenigen Minuten ein Literaturkritiker im Radio bezusteuern wußte, an Balzac, Zola und die anderen großen Literaten des 19. Jahrhunderts erinnert. "Lemaitre nimmt Wendungen, die auch im 'Glöckner von Notre Dame' zu finden sind und beschreibt Millieus wie Zola", ganz frei zitiert...
Am Ende wird alles irgendwie gut, zumindest die Gerechtigkeit siegt und als Leser kann man das Buch zufrieden zuklappen. Glücklicherweise, ein offenes Ende und gar die Aussicht auf Fortsetzung wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. An die Spannungsbögen von Carlos Ruiz Safón gelingt es Lemaitre dann doch nicht heranzureichen, auch wenn durchaus Ansätze dazu da sind und die Geschichte das hergeben würde. Vielleicht möchte der Autor seinen Akteuren das nicht mehr zumuten, gerade Albert hat eh schon viel zu erdulden. 
Wie schon eingangs erwähnt, eigentlich war das Buch nicht ganz mein Thema und vielleicht hat es mich gerade deshalb gefangen genommen. Jetzt vor Weihnachten ist es auch ein guter Geschenketipp. Vielen Dank an Klett-Cotta für die Möglichkeit einen Roman zu entdecken, den ich sonst wohl links liegen gelassen hätte.

2014/10/31

Bücher Im Oktober...

Aus Wien habe ich mir zwei Bücher mitgebracht, die durchaus als Nachwehen des Kurzurlaubs zu sehen sind und direkt mit den Impressionen der ehemals kaiserlichen Residenz in Zusammenhang stehen: 'Der Alltag des Kaisers' und 'Das Leben adeliger Frauen'. Beide Bücher, Martina Winkelhofer ist deren Autorin, beschreiben das Gefüge am österreicherisch-ungarischen Hof und das Funktionieren der Hofgesellschaft. Natürlich sind es Nischenthemen, mein Geschmack wird aber sehr genau getroffen.
Auch Thomas Mann's 'Zauberberg' ist ein Nischenthema und zu dem ein ziemlich harter Brocken, der wohl auch noch weit in den November hinein immer wieder von mir gelesen werden wird. Natürlich ist es Weltliteratur, doch muss man sich schon einlassen und manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich abschweife und der stellenweise recht trockenen Geschichte dann nicht mehr zu folgen vermag. Dann ists besser das Buch beiseite zu legen und gegen etwas leichteres einzutauschen:
Z.B. 'Shocking Life', der Autobiografie von Elsa Schiaparelli. Der Parthas Verlag aus Berlin bringt diesen Titel neu heraus. Die Wiederbelebung der Marke steigert das Interesse an der Person Schiaparelli und für den modeaffinen Leser ist das Buch durchaus spannend. Zudem ist der Titel auch ein schönes Geschenk, gerade wo Weihnachten vor der Tür steht.

2014/09/26

Bücher Im September...

Zum ersten Mal erschienen ist D.V. 1984, knapp fünf Jahre vor Diana Vreelands Tod. Die legendäre Chefredakteurin der Vogue, Designerin und eben auch Erfinderin der Modeausstellung als Publikumsmagnet, hatte genug Zeit ihr Leben zu rekapitulieren und so zu formen, dass Wahrheit und Illusion nicht mehr von einander zu trennen sind.
Nun habe ich schon Allure gelesen und kann inhaltlich keinen großen Unterschied feststellen, trotzdem sind beide Titel unterhaltsam und man kann sich gut den Sonntag damit vertreiben. 
Betty Halbreich ist ebenfalls Mitte 80 und nach ihrer neuerlichen Berühmtheit durch den Dokumentarfilm 'Scatter My Ashes at Bergdorf's' wurde es Zeit für eine Biographie. Die sicherlich weltälteste Personal Shopperin kann auf ein spannendes Leben zurückblicken und hat viel zu erzählen. Der Hauptteil ihres Leben spielte sich in New York's feinsten Gegenden ab, sie lebt und arbeitet an der Fifth Avenue und von Bergdorf Goodman zu ihrem 8-Zimmer-Appartment ist es nur ein Katzensprung. 
Unterstützung fand Betty Halbreich in der Journalistin Rebecca Paley, die auch für die NY Times schreibt. Die Sprache ist schon sehr geschliffen und die Sätzen sehr ausformuliert. Manchmal verliert man bei den vielen Nebensätzen auch ein bisschen den Faden. Trotzdem kann man sich gut in diesem Buch verlieren und auch etwas daraus für das tägliche Leben mitnehmen – I'll Drink to That!
Den 'Atlas eines ängstlichen Mannes' entdeckte ich an der Kasse der Buchhandlung meines Vertrauens. Christoph Ramsmayer ist eine wunderschöne Geschichtensammlung gelungen, die den Leser einmal um die Welt führt. Man trifft einen am Nordpol Bälle abschlagenden Golfer, einen Schiffer in Kambodscha und Tschechien einen Mann, der einen alten jüdischen Friedhof vor der Vergessenheit rettet...