2014/09/08

GQ-Style Nr. 26...

Zum Frühstück gab es schon am Donnerstag gleich die neue Ausgabe der GQ-Style, die kam da neu raus und ihr erscheinen ist immer ein wenig wie Weihnachten. Mittlerweile weiger wegen des guten Heftes, eher weils zu einer Gewohnheit geworden ist sie möglichst gleich am Erscheinungstag zu kaufen. Nun sollte dieser Post dann auch noch vor dem Wochenende online gehen, aber der Besuch meiner Eltern und eine halb durchgemachte Nacht in Frankfurt kamen dazwischen. Also dann heute. 
Manchmal ist es aber auch gar nicht schlecht zweimal ein Heft in die Hand zu nehmen, es auch nochmals durch andere Augen zu sehen, schließlich fallen nur so die Defizite auf, die vor lauter Vorfreude und leichter Euphorie übersehen worden wären.
Augenscheinlich ist, dass es dem Heft schon seit ein paar Ausgaben nicht mehr um die blosse Wiedergabe dessen geht, was die Marken für die laufende Saison vorschlagen. Das kennen die interessierten Konsumenten eh schon aus dem Netz, aus dem Angebot realer und virtueller Shops oder von den Leibern mehr oder weniger prominenter Persönlichkeiten. Auch die GQ-Style muss sich mehr um das kümmern, was hintern den Marken passiert und auch die ans Licht bringen, die gerade eine Marke für den Bruchteil eines Jahrzehnts beeinzuflussen vermögen. Eine Prada-Strecke kommt dann eben Fassbinder auch nicht aus, in diesem Fall darf sich sogar die Fassbinder-Protagonistin und Prada'sche Brecht-Rezitatorin Barbara Sukowa zu Wort melden und sich zu ihrer Mode äussern. Auch bei Saint Laurent geht es nur indirekt um die Mode, statt derer wird werden die Looks zwar in einer Strecke mit Versatzstücken zwar zitiert, aber von Slimane selbst werden die Fotos gezeigt, die sein 'Männer'bild beeinflussen. 
Insgesamt muss man leider feststellen, dass vor allem die Marken sichtbar gemacht werden, die auch viel Werbefläche kaufen. Polo Ralph Lauren über mehrere Seiten hingweg, in einer amerikanischen Highschool fotografiert, dargebracht, ist dann auch wirklich der Tiefpunkt kommerzieller Modeeditorials. Das müsste eigentlich als gekaufter Content deklariert werden. Natürlich fallen dann auch Marken und Kollektionen hinten über, die zu den besten der Saison gehören. Valentino zum Beispiel habe ich gar nicht entdecken können, oder Stefano Pilati's Ermenegildo Zegna. 
Trotz dieser Kritik bietet die GQ-Style ihren Lesern Mode und Informationen zu und über die Marken, so dass es sich auf jeden Fall lohnt dieses Heft zu kaufen, zu lesen und später zu den vorangegangenen Heften ins Regal zu stellen.