2013/05/31

Gold Coast Mansions - Sommerhäuser der Gatsby Ära...


Long Islands Gold Coats war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein beschauliches Fleckchen Erde mit langen Stränden und Blick auf den Long Island Sund. Von Manhattan aus war es Dank einer günstigen Eisenbahnverbindung nur ein Katzensprung, kein Wunder also das es zur bevorzugten Gegend für die nicht allzu kleinen Sommerhäuser der Vanderbilt's, Woolworth's, Morgan's und vieler anderer Familien avancierte. Und als F. Scott Fitzgerald in den 1920-er Jahren 'The Great Gatsby' schrieb fand er genau da den Stoff für seinen großen Roman. 
Vorbild für Gatsby's riesige Villa war das von Alva Belmont in Sands Point erbaute Beacon Tower's. Das steht mittlerweile nicht mehr, war aber mit seiner fast an ein Dornröschenschloß erinnernden Silhouette perfekt um dem 'neureichen' Gatsby zu beherbergen. Die umtriebige Bauherrin war in erster Ehe mit William Kissam Vamderbilt verheiratet und bekam nach der Scheidung 1895 um die zehn Millionen Dollar und ein paar Immobilien zugesprochen.
Nicht nur eine Vorliebe für das Bauen hatte die spätere Mrs. Belmont, auch Partys und Bälle waren eine ihrer Leidenschaften. 1.000 Gäste konnte sie problemlos bewirten, doch vor allem war ihr Ziel in die Riege 'Four Hundred' aufzusteigen, zu welchen die angesehensten und reichsten Familien der Ostküste gehörten. Durch einen geschickten Schachzug schaffte es Alva Vanderbilt Caroline Astor, die Anführerin der 'Four Hundred'-Gang, zu einem Maskenball in neues New Yorker Domizil zu bewegen und sicherte damit den Vanderbilts Teil der New Yorker Upper Class zu sein.
Bereits während in ihrer ersten Ehe hatte Alva ein reges Interesse an Architektur und war massgeblich am Bau des New Yorker Stadthauses im Stil der französischen Renaissance beteiligt. Auch Beacon Towers orientiert sich an diesem Baustil und nahm sich das Hotel de Ville in Normandy zum Vorbild.

Die Goldküste zwischen Manhattan und Hemstead Harpor
Es war allgemein sehr beliebt wild durch die unterschiedlichen Stile hindurch zu bauen oder gar ganze Schlösser aus Europa zu importieren und sie Stein für Stein an der Goldküste wieder aufzubauen. Größer und schöner bauen als die Nachbarn war der Motor der die Bauwut zwischen 1900 und 1920 antrieb, jedes Haus sollte mehr Luxus bieten und eben auch eine exquisitere Ausstattung. Gotische Bibliotheken, Barocke Empfangshallen, Salons im Stil des Rokoko und antike Schwimmbäder wurden zu eklektischen Kompositionen zusammengefügt, die nach heutigem Geschmack einfach wie ein krudes Wirrwarr erscheinen. 
Liest man Beschreibungen über die Ausstattung diese Häuser wundert es einen irgendwann eher, wenn eines mal nicht über eine Tennishalle, einen vier Meter hohen Kaminaufsatz oder ein Esszimmer mit Platz für 200 Personen verfügte. Und eine eigens eingebaute Orgel mit 74 Registern gehörte eh zum guten Ton. Und dennoch verfügten manche Häuser über ein Quäntchen mehr an Extravaganz. Pembroke zum Beispiel hatte nicht nur Ausmasse wie die Titanic, sondern verfügte auch über einen Pool der in einen Wintergarten mit Wassenfall und tropischen Pflanzen eingebettet war und an dessen Decke ein lichtspendender Globus von Tiffany hing und Gertrude Vanderbilt Whitney hatte ein eigenes Atelierhaus um ihren künstlerischen Ambitionen nachgehen zu können. 
In erster Linie dienten die Paläste mit illustren Namen wie 'Winfield', 'Broad Hollow' oder 'Meudon' der Repräsentation und als Kulisse für illustre Party's und Sommerfeste. Ganze Heerscharen von Gärtnern sorgten dafür, dass nicht nur die Rasen und Hecken immer fein gestutzt wurden, sondern auch das die Räume der Häuser täglich mit frischen Blumen bestückt wurden, das Silber wurde in begehbaren Tresorkammern  verwahrt und durfte nur vom Chefbutler persönlich geputzt werden und natürlich waren auch Handwerker angestellt, die sich permanent um den perfekten Zustand des Hauses kümmerten. Die Häuser hatten nicht selten mehr als hundert Zimmer, zuzüglich Gäste-, Pool- und Teehäuser die sich auf den Anwesen verteilten, es gab als immer genug zu tun um die Pracht zu erhalten und die Gäste bei den zahlreichen Festen zu beeindrucken. Selbst während der Prohibition zwischen 1919 und 1933 floss der Alkohol in strömen.

Old Westbury Gardens 
Der schwarze Freitag 1929 führte auch zum Ende des goldenen Zeitalters an der Goldküste. Die Zeit der Partys war vorbei und sofern nicht alles Geld verloren war zogen sich die Besitzer der Anwesen in doch eher kleinere Häuser zurück. Stück für Stück verfielen viele, wurden geplündert oder durch Vandalismus beschädigt. Nur noch wenige Gebäude zeugen von der einstigen Pracht, wie zum Beispiel 'Old Westbury Gardens'. Der Londoner Architekt George Crawley baute das Haus 1906 für John S. Phipps und seine Frau. Ehemals angefüllt mit Möbeln im georgianischen Stil und Werken von Raeburn, Reynolds, Gainsborough und Singer Sargent ist das Haus und der es umgebende Park heute ein Museum und auch eine beliebte Kulisse für Film und Fernsehen. Auch bei Luhrmanns Gatsby-Verfilmung diente es als Vorlage für das Haus von Daisy und Tim Buchanan, wenngleich Luhrmann eine Replik in Australien errichten lies.
Weniger Glück hatte indessen das ehemals prächtige Anwesen von W.C.Bird oder 'Viking's Cove', welches einst Schauplatz illustrer Parties war und nach mehreren tragischen Begebenheiten mehr und mehr dem Verfall preisgegeben wurde. Auch dem einst prächtigen 'Winfield' kann ein solches Schicksal bevorstehen, wenn nicht mehr zum Schutz des Hauses getan wird. 1916 errichtete F.C.Woolworth das Gebäude auf den Grundmauern seiner kurz zuvor abgebrannten Villa und allein das Treppenhaus im Foyer kostete zu dieser Zeit 2 Millionen Dollar. Woolworth selbst hatte ein Faible für Napoleon und stattete sein Schlafzimmer im Stil des französischen Empire aus, dazu gab es Räume im chinesischen Stil, natürlich auch ein gotisches Arbeitszimmer und Gästezimmer, von denen jedes einer anderen Epoche gewidmet wurde und an dessen Tür der Gast auch gleich lesen konnte in welchem Stil er zu nächtigen hatte.
Doch auch einen Geist soll Woolworths Schloss beherbergen, den seiner Tochter Edna. Aus unerfüllter Liebe nahm sich diese im Plaza Hotel das Leben und eine Legende besagt, dass in dieser Nacht ein Blitz das Wappen der Familie über dem Kamin in der Halle an genau der Stelle sprengte, wo sich das Relief von Edna befindet. Edna Woolworth Hutton war auch die Mutter von Barbara Hutton, die mit sieben Jahren ein Vermögen erbte und selbst eine tragische Biografie vorweisen konnte. 

Winfield
Das marmorne Treppenhaus in Winfield
Vor allem die Legenden und Mythen sind es die den Reiz an den Menschen und ihren Häusern in einer wilden Ära ausmachen. F. Scott Fitzgeralds 'The Great Gatsby' schildert diese Zeit in reichen Bildern, gibt aber wahrscheinlich nur einen kleinen Einblick dessen wieder, was es wirklich zu erleben gab. Die ganze Pracht ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar. Wie spannend muss es doch gewesen sein diese Zeit miterlebt zu haben oder zumindest die Möglichkeit gehabt zu haben Häuser noch besichtigen zu können, die mittlerweile abgerissen sind.
Monica Randall hatte Glück, schon als Kind durchstreifte sie die Anwesen und konnte auf verlassenen Dachböden Kisten mit vergilbten Vorhängen und Koffer mit durchtanzten Schuhen entdecken, die von schnellen Aufbrüchen ohne Rückkehr zeugen. Sie nimmt uns im von ihr herausgegebenen Bildband mit auf Spurensuche. 


2013/05/29

Entfesselte Kunst...


Heute vor genau 100 Jahren brach eine Revolution los. Noch bevor sich ganze Völker ihrer Kaiser und Könige entledigten um sich danach von den nächsten Despoten knechten zu lassen, befreite sich die Kunst von ihren Fesseln und brach mit den Traditionen. Kasimir Malewitsch malte sein erstes schwarze Quadrat zwar noch nicht auf Leinwand, das geschah erst 1915, aber immerhin auf einen Bühnenvorhang, der Suprematismus war geboren und die Idee von Gegenständlichkeit war endgültig in die Vergangenheit verband. Und in Paris entfachte die Musik von Igor Strawinsky einen Feuersturm auf der Bühne, 'Le Sacre de Printemps' wurde uraufgeführt. Als archaisch könnte man die Szenerie bezeichnen, und es wurde in einer noch nie zuvor gesehenen Art und Weise getanzt. Das Publikum war schockiert, es gab Zwischenrufe und Ohrfeigen. Das Frühlingsopfer wurde gleich in der ersten Nacht zur Legende und legte den Grundstein für das moderne Ballett. 

2013/05/28

Zaha Hadid X Neil Barrett...


Zaha Hadid kann alles designen, eine Skisprungschanze genauso wie eine Feuerwache. Einen Shop zu gestalten ist für sie ein leichtes, das macht sie wahrscheinlich mal schnell in der Mittagspause. Und weil sie eben so gut ist hat nun Neil Barrett Frau Hadid verpflichtet für ihn ein Shop-in-Shop-System zu gestalten, das zum ersten Mal in Seoul angewandt und präsentiert wird. 
Herausragend und eindeutig Hadis's Handschrift tragend sind die gekurvten Linien und die aus einem Guss erscheinenden Präsentationsflächen. Vielleicht sind sie etwas weniger organisch als bei vielen anderen Entwürfen der Architektin, aber das hat wohl auch mit dem ästhetischen Vorstellungen Neil Barrett's zu tun. Dieser ist ein Fan scharfer Schnitte und klarer Linien, ebenso von Nichtfarben. 
Das Design der Verkaufsflächen ist ein gelungenes Beispiel dafür wie Mode und Architektur symbiotisch verschmelzen können, wenn sich zwei finden, die die gleiche Sprache sprechen. 


Kino: Ludwig II....


Verwunderlich eigentlich, dass ich als wirklich alter Ludwig II. Fan es bislang nicht geschafft habe die 2012-er Verfilmung von Peter Sehr und Marie Noelle anzuschauen. Natürlich kann es einfach daran liegen, dass von vornherein klar war, dass ich zu kritisch an die Sache heran gehen würde (was ja eigentlich so ganz und gar nicht meine Art ist) und der Film dann einfach nicht bestehen kann. Ganz so schlimm ist es nicht, tatsächlich wurde der Film im Verlauf sogar recht passabel. Doch insgesamt hätte es auch gereicht abzuwarten bis Ludwig II. im Fernsehen kommt. 
Das Regiegespann hat drei Jahre für diesen Film gebraucht und einen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung gehabt. Im Vorfeld wurde in den geheimen Hausarchiven der Wittelsbacher recherchiert und es wurde an Originalschauplätzen gedreht. Vermeintlich saßen Sehr und Noelle dem Irrglauben auf den 'Märchenkönig' verstanden zu haben und ein realistisches Bild zu zeichnen. Stattdessen aber ist eine krude Mischung aus Phantasiegebilden und Halbwahrheiten auf der Leinwand zu sehen, die den König als Friedensfürsten und Visionär einerseits und als armen Irren andererseits abtut. 
Die Wittelsbacher haben gerade wenn es um Ludwig II. geht sicherlich noch ein paar mehr Akten in Kammern liegen, die natürlich unter Verschluss bleiben. Das sieht man schon daran, dass die Todesumstände des Königs immer noch ein Rätsel sind und wie anderes wohl auch bleiben werden. Fotografien des Monarchen gab es hingegen zuhauf, weshalb dann auch Sebastian Schipper, er spielt den älteren König, recht gut und treffend den König verkörpert. Sabin Tambrea, der junge Ludwig, ist hingegen immer etwas zu rosig geschminkt und wirkt teilweise wie eine Gruselfigur in einem Tim Burton Film.
Wirklich herausragend spielt Tom Schilling Otto, den Bruder des Königs. Nach zwei Kriegen und dem mit der Niederlage einhergehenden Souveränitätsverlust Bayerns durch die Eingliederung in das Deutsche Kaiserreich wird dieser wahnsinnig und lebt bis zu seinem Tode 1916 in verschiedenen Schlössern unter ärztlicher Aufsicht. Davon, dass er immerhin zwischen 1886 und 1913 König von Bayern war hat er nichts mitbekommen, die Regierungsgeschäfte hat sein Onkel Luitpold als Prinzregent übernommen. Tom Schilling spielt auch diese Rolle mit unglaublicher Intensität und Glaubwürdigkeit, bringt viele Facetten des jungen Prinzen zum Vorschein. Er tritt durchaus in große Fussstapfen, immerhin spielte diese Rolle in der Visconti-Verfilmung Helmut Käutner-Verfilmung von 1955 Klaus Kinski, und füllt diese würdig aus. 


Eine der Lektionen, die ich recht schnell während meiner Zeit bei der Theaterkunst gelernt habe war, dass Recherche alles ist und manchmal Kostümbildner zugunsten eines guten Bildes lieber ein  bisschen unkorrekt werden. Hier war es aber ein bisschen zu viel des Guten und zu wenig vom Glaubhaften. Gerhard Gollnhofer hätte lieber bei Rosamunde Pilcher bleiben sollen, statt Ludwig in schwarze Hemden und grüne Satinanzüge zu stecken. Von den billig gemachte Uniformen, Prinzessin Sophies Bauernblusen und die Livreen der Dienerschaft auf Neuschwanstein ganz zu schweigen. 
Der Film wäre ein wunderbarer Weihnachtszweiteiler in der ARD gewesen, fürs Kino aber war er in meinen Augen einfach zu schlecht gemacht. Es war ein zu ambitioniertes Projekt, die Macher haben sich zu sehr angestrengt und dann den Faden verloren. Schade um den guten Stoff, vielleicht klappt es beim nächsten Mal besser. 


Bildquelle: BR

2013/05/26

Long Time No See: Sex And The City...


Recht verzweifelt darüber eine andere DVD in meinem nahezu genial erscheinenden und anscheinend doch nicht so genial seienden Ordnungssystem finden zu können, habe mich dann entschieden 'Sex and the city', Staffel 3, als Unterhaltung während des Geschirrspülens einzulegen. Wann habe ich aufgehört das zu schauen? Und warum?
Das Trauma des zweiten Films sitzt noch immer tief. Die überdrehten Outfits wurden nur von der dümmlich platten Handlung überboten, weiter und mehr waren wichtiger als der Inhalt. Der Witz ging verloren, genauso wie die Mode nicht mehr dazu da war die Charaktere herauszuarbeiten. Doch nach zwei Folgen war ich wieder drin und aufs neue verliebt in Vintage-Halston, eine schier unglaubliche Auswahl an Fendi Taschen und Frauen, die Jimmy Choo auch tragen und nicht nur anschauen.
Mode hat seitdem in keiner Serie wieder eine so große Rolle gespielt. Und schon gar nicht hat man so viele wirklich modische Teile mehr gesehen ohne dass gleich Schleichwerbung angeführt wurde. Nach über zehn Jahren kann man in SATC auch noch etwas anderes sehen, nämlich eine fast historische Anhandlung von Trends und Moden der frühen 2000-er Jahre. Als DVD-gewordenes Museum würde ich es nun nicht gerade bezeichnen, aber schon irgendwie Guideline und Recherchematerial. 
Ich war nach SATC nie wieder so serienaffin, höchstens Downton Abbey fesselte mich in ähnlicher Art und Weise, aber irgendwie auch ganz anders als SATC. 

2013/05/24

Pre-Spring Men FS-2014: Givenchy...


Die ursprüngliche Intention der Cruise-Kollektionen war schon im November die ersten Sommersachen in den Geschäften zu haben, damit kälteflüchtige Societydamen schon ein bisschen neuen Stoff am Leibe haben, wenn sie bestenfalls auf ihrer eigenen Yacht durch sonnige Gefilde schippern. Mittlerweile sind diese Zwischenkollektionen zu den Bestsellern mutiert und kaum ein Label kann noch ohne auskommen. Ausgelassen wurden bislang meist die Männer, doch nun legt Givenchy vor. Doch brauchen wir das wirklich?
Im Falle von Givenchy's Männerkollektion fällt die Antwort recht leicht. Nein, man braucht es nicht. Der Stil der Kollektion wiederholt die altbekannten Looks, einzig der krude Mustermix aus Blumen, Camouflage und Karos ist bei Givenchy neu, doch schon in diesem Sommer konnte man genau das woanders sehen. Und wie lange will er dieses Leggings unter Shorts-Ding noch durchziehen? 
Insgesamt sieht man, dass es weniger um den kreativen Akt geht als darum immer wieder neue Klamotten zu produzieren um möglichst viel Profit abschöpfen zu können. 



Bildquelle

2013/05/22

Museum Wiesbaden - 7.000qm Kunst Und Natur...


Insgesamt 20 Jahre dauerte der Umbau des Wiesbadener Museum, am 08. Mai wurde nun der letzte Teil fertiggestellt und wiedereröffnet. Auf 7.000qm wurde eine Ausstellungsfläche geschaffen, die von religiöser Kunst des Mittelalters bis zu zeitgenössischer Kunst einen guten Überblick verschafft, den umgänglichen Beuys einen ganzen Raum widmet, viel Platz für Sonderausstellungen bietet und letztendlich eben sogar noch einen naturwissenschaftliche Sammlung so präsentiert, dass man auch als Erwachsener noch was lernen kann. 
Die Wiesbadener Museumslandschaft ist recht übersichtlich, neben dem Museum gibt es noch ein Kunsthaus und ein zwei Kunstvereine. Die Nachbarschaft zu Frankfurt und die dortige Museumslandschaft lassen das Wiesbadener Museum eher wie ein Prestigeobjekt für die Landeshauptstadt erscheinen. Die Besucherzahlen werden kaum so hoch sein, dass sich der Betrieb tatsächlich finanziell rechnet. Doch vielleicht gibt genau diese Tatsache dem Museum die Freiheit eben nicht konform zu sein, sondern einfach mal zu zeigen was man mag und wie man es mag. 
Das Wiesbadener Museum ist ein Haus in dem man sich treiben lassen kann, wo selbst Videokunst nicht in Kämmerchen abgeschoben wird, sondern ganze Säle füllen darf. 









2013/05/21

Zurück Auf Los...

Im Header gab es eine kleine Änderung, da steht nun nur noch 'Diary'. Was das zu bedeuten hat? Es geht zurück auf Los, zurück zum Ausgangspunkt meines Bloggerdaseins. Statt also irgendwas halbes zu sein, irgendeine Schublade zu bedienen, nehme ich mir lieber den Druck und blogge in erster Linie wieder nur für mich selbst. 
Ich hatte in den letzten Wochen das Blog eher als Last empfunden, hatte das Gefühl etwas schreiben zu müssen nur um neuen Inhalt abzuliefern. Herausgekommen sind viele halbherzige Sachen. Doch ganz ehrlich, das braucht doch wirklich keiner! 

Neues Von The National - Trouble Will Find Me...


Ich habe in das vorgestern erschienene Album vor dem Kauf nicht einmal reinhören müssen, es war klar, dass die Band aus Brooklyn wieder einen Nerv treffen würde. Und richtig, spätestens als ich zum ersten Mal 'Pink Rabbits' hörte war es um mich geschehen. 
Ich kann nicht beschreiben was den Zauber dieser Musik für mich ausmacht, ich bin auch kein Musikkritiker, der in vielem etwas hört und bei den besten Sachen das Neue darin zu beschrieben vermag. Bei The National ist es vielleicht die Tiefe in der Musik, die Erkenntnis und die damit einhergehende Traurigkeit. Es ist Musik zur Nacht, zum nicht einschlafen können und sich in Gedankengebilde verlieren. 

Marni Zum Sitzen...


Auf der Mailänder Möbelmesse präsentierte sich auch Marni, ein Label das eigentlich auf Mode spezialisiert ist und deren Produkten immer etwas artifizielles inne wohnt. Die in leuchtenden Farben bespannten Sitzmöbel erinnern an die Leichtigkeit Italiens in den frühen 1960-er Jahren, an Gio Ponti und Gelati. Vor allem aber unterstützt Consuelo Castiglioni aber mit den Möbeln unter anderem ein Hilfsprojekt welchen kolumbianischen Ex-Häftlingen die Möglichkeit bietet sich wieder in den Arbeitsalltag einzugliedern und eben nicht wieder kriminell werden zu müssen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. 



Mehr über Marni Anticamera 

2013/05/20

Rheinromantik Im Museum Wiesbaden...


Vermehrt entdeckten im 19. Jahrhundert Maler und Dichter, aber auch Naturforscher das Rheintal und hielten seine Schönheit in ihren Werken fest. Noch bis Juni widmet das Wiesbadener Museum der Rheinromantik eine Sonderausstellung. 
Die Sammlung des Museum Wiesbaden geht zurück auf einen privaten Sammler, Johann Isaac Gerning. Dieser vereinte Kunstwerke, Altertümer und Naturexponate, wie zum Beispiel die noch komplett erhaltene Schmetterlingssammlung, die den Grundstock für eben jene enzyklopädische Sammlung bildet aus der die Rheinromantik-Ausstellung hervorgeht.







2013/05/19

Kino: The Great Gatsby...


Überraschend ist nun nicht, dass es sich bei Baz Luhrmann's Neuverfilmung von F. Scott Fitzgerald's 'The Great Gatsby' um ein bildgewaltiges Werk handelt. Der Film ist groß angelegt und soll das Highlight des Kinojahres 2013 sein. Teils ist es gelungen und in manchen Passagen geht es dem Film wie den drei vorangegangenen Verfilmungen, der Schein überragt das Sein. 
Am Donnerstag war der offizielle Kinostart, nachdem der Film letzte Woche seine Europapremiere in Cannes bei den Filmfestspielen feierte. Es war somit unumgänglich schnellstmöglich ein Kino auszumachen in dem dieser läuft. Nach einem Nachmittag im Museum und Kaffee und Kuchen besuchten wir die Spätnachmittagsvorstellung und liessen uns ein auf ein Erlebnis in 3D. Bislang habe ich nur Actionfilme in dieser Technik gesehen und konnte mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es bei dem Film funktionieren würde. 
Mit der 3D-Brille auf der Nase ging sie also los die Story vom Aufsteiger Jay Gatsby (Leonardo Dicaprio), dessen einziges Ziel es ist seine alte Liebe Daisy (Carey Mulligan) zu beeindrucken und zurückzugewinnen. Nick Carrayway, der diesmal von Tobey Maquire gespielt wird, erzählt die Geschichte seiner Freundschaft zu Gatsby diesmal nicht einfach so heraus, sondern seinem Psychiater, der ihm rät sie aufzuschreiben. Im Laufe der Geschichte beginnen die Buchstaben umherzuschwirren und Carraway wird immer mehr zum Alter Ego von Fitzgerald und zum Autor der Geschichte. Er ist Beobachter und Zaungast, der dem bunten Treiben beiwohnt und trotzdem nicht teilnimmt. 


Das unschuldig jungenhafte Gesicht Maquire's passt gut zu dieser Rolle, man nimmt ihm die Unfähigkeit ab aktiv die Geschichte beeinflussen zu können. Seine Passivität steht wiederum Gatsby gegenüber, der immer bestrebt ist seinen Erfolg sichtbar zu machen und getrieben von seiner Idee von Liebe Luftschlösser Wirklichkeit werden lässt. Zu diesen Illusionen gehören die Party's zu denen niemand eine Einladung erhält und wegen denen sich ganz New York auf den Weg nach Long Island macht, und die Feuerwerke, die man von der anderen Seite des Wassers eigentlich sehen müsste. Doch Daisy in ihrem Palast aus rotem Backstein und in eine Welt alten Geldes hineinverheiratet sieht nichts und weiß auch nichts davon, dass der ganze Budenzauber nur ihretwegen stattfindet. 
Luhrmann's Phantasie wurde beflügelt und von der Bildwerdung dieser Dekadenz wäre wohl sogar Fitzgerald selbst beeindruckt. Die Pailletten flirren mit dem Schmuck der Damen um die Wette und die Champagnerperlen kann der Kinobesucher sogar auf der Zunge kribbeln spüren. (Dank Productplacement ist auch klar welche Marke am besten zum Gatsby-Feeling passt.) 
Jede Gatsby-Verfilmung ist schicker und schwungvoller als die vorangegangene und nach diesem wird es wohl kein Filmemacher mehr wagen sich des Stoffes anzunehmen. Zumindest so lange nicht bis es eine neuen Technik gibt, die den Zuschauer noch mehr ins Geschehen hineinzieht. 


Doch auch wenn sich schon vieles am Computer animieren lässt, richtige Sets und gute Kostüme werden auch weiterhin unumgänglich sein um einen Film zum Leben zu erwecken. Catherine Martin, zuständig für die komplette Ausstattung und die Kostüme, hat wieder alles gegeben und ist auf einen guten Weg erneut bei den Oscar's zu glänzen. Statt an den Originalschauplätzen, der 'Gold Küste' von Long Island mit ihren Anwesen und Residenzen aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert zu drehen, wurden alle Sets in der Heimat von Luhrmann und Martin nachgebaut, in Australien.
Atemberaubend müssen die Kulissen gewesen sein, 14 Wochen haben die Handwerker an den 42 verschiedenen Sets gebaut. Die Autowerkstatt der Wilson's wurde genauso detailreich umgesetzt, wie Nick Carraway's Cottage im Stil der Arts&Craft-Bewegung und natürlich das an Disney's Cinderella-Castle erinnerte Haus von Gatsby in seiner Neorenaissance-Ästhetik und den Art-Deco-Details. 
Herausragend ist das Schlafzimmer mit der umlaufenden Galerie, deren einziger Sinn zu sein scheint die Überzahl an Hemden zu beherbergen und diese dann von dieser herab umherfliegen zu lassen. Ein Ozeandampfer kommt einem in den Sinn, die legendäre 'Normandie' mit ihrem Interior von Roger-Henri Expert zum Beispiel. 
Und dann sind da natürlich noch die unzähligen Kostüme, die das ganze erst rund machen. Ein Revival der 20.-er Jahre bei Kostümpartys wird dieser Film nachsichziehen, doch an die Kleider im Film wird wenig heranreichen können. In den Medien kaum zu übersehen war die Mitarbeit von Miuccia Prada, die sowohl Prada als auch Miu Miu unterzubringen wußte. Catherine Martin benutzte bei Probeaufnahmen Kleider dieser beiden Labels und als Miuccia Prada davon erfahren hat, war sie mehr als begeistert und gleich mit im Boot. Solche dienen beiden Seiten, lassen sich auch im Nachhinein gut vermarkten. Aktuell kann man in den Stores in New York und Tokyo die Kostüme und die vorangegangenen Entwürfe sehen. 


Der Film ist sehenswert, keine Frage, doch nicht uneingeschränkt gut. Hier ein paar Punkte dafür, und ein paar dagegen:
Pro: Der 3D-Effekt macht die Massenszenen unheimlich lebendig und zieht einen hinein ins Geschehen. Luhrmann erschafft eine Welt die geradezu flirrend ist und zusammen mit Catherine Martin's Sets ein Bild einer Epoche zeichnet, in die man sich augenblicklich hineinwünscht. Die Kostüme sind wunderschön und durch die Zusammenarbeit mit Prada sind es eben nicht nur Kostüme, sondern sie sind auch modisch relevant. Jordan Baker aka Elizabeth Debicki ist neben Nick Carraway wieder meine Lieblingsfigur im Film, das war auch schon in der Verfilmung mit Robert Redfort so. Die Musik ist wirklich toll, Jay-Z hat einen guten Soundtrack zusammengemischt. 
Contra: Oft nervt das 3D, weil es die Ebenen flach erscheinen lässt und wie Pappkulissen hintereinander aufreiht. Carey Mulligan tritt die Nachfolge von Mia Farrow an, sie ist immerhin nicht ganz so belanglos und blass. Das vermeintliche Märchenschloss kann es nicht mit dem eleganten Anwesen aufnehmen, welches 1974 Schauplatz der Party's war. Auch Baz Luhrmann ist es nicht gelungen die Romanvorlage so zu adaptieren, dass die Geschichte selbst spannend erzählt wird. Er versucht diesen Mangel durch Bilder wettzumachen, was am Ende nur teilweise funktioniert. Er schafft es nicht den Zauber bei mir zu entfachen, wie es die Verfilmung von 1974 von Jack Clayton tut. 

Nachtrag: Das was das Publikum erwartet ist nicht immer gleichzusetzen mit dem was der Realität entspricht. Die Kostüme bei 'The Great Gatsby' zeigen eher die 20-er Jahre, die sich die Menschen in 2013 erträumen und haben wenig mit der wahren Mode im Jahre 1924 zu tun. Cathy Horyn hat sich für mal des Themas angenommen und zeigt die Unterschiede auf zwischen den echten Flapper-Girls und den Frauen im Film.


Bildquelle: Filmplakat, Hollywoodreporter (Bild 2), AD (Bild 3) und Prada (Bild 4)

2013/05/15

Grace Of Monaco X Nicole Kidman...


Manchmal geht es gar nicht darum ein Gesicht eins zu eins zu kopieren, eher geht es darum die Aura einer Person einzufangen und deren Allure oder eben die Idee des Publikums von dieser Person dazustellen. 
Nicole Kidman sieht nicht aus wie Grace Kelly, die spätere Fürstin von Monaco, und spielt diese trotzdem. Nun hat The Hollywood Reporter es erste Bilder.

Lektion Des Tages...


Waschanleitungen haben tatsächlich einen Sinn, erst gestern Abend habe ich dies schmerzlich erfahren müssen. Nach einer 'Behandlung' im Wäschetrockner ist mein neues Lieblings-T-Shirt ein bisschen kleiner geworden. 
Fazit: Waschanleitungen beachten! 

2013/05/14

Angelina Jolie: Die Angst In Ihr...


Man könnte fast glauben, dass es sich um ein Script für ein neues Hollywood-Drama handelt, wenn man die heutigen Schlagzeilen liest: Angelina Jolie hat die beide Brüste amputieren lassen aus Angst vor Brustkrebs. Wäre heute der erste April, es wäre ein ein gelungener und mehr als geschmackloser Aprilscherz, aber heute ist der 14. Mai.
Ihre Geschichte und die sich über drei Monate hinziehende Prozedur kann man heute auch online in der New York Times nachlesen. Da beschreibt Angelina Jolie nicht nur den Verlauf der Operation selbst, sondern auch was sie zu dem Schritt bewogen hat. Ihre Mutter ist im Alter von 56 Jahren an Brustkrebs  gestorben und nach Tests stellten Ärzte fest, dass auch bei Jolie eine Möglichkeit von 85% besteht an daran zu erkranken. Das Vorhandensein des BRCA1-Gens wurde bei ihr nachgewiesen und nach Tests kam eben nicht nur das erhöhte Brustkrebsrisiko zum Vorschein, sondern auch auf eine erhöhte Gefahr von Eierstockkrebs. (Auch diese Operation ist nicht ausgeschlossen.) Wie tief muss die Angst in ihr verwurzelt sein um einen solch drastischen Schritt überhaupt in Erwägung zu ziehen, geschweige denn ihn auszuführen? 
In Deutschland erkranken jährlich circa 55.000 Frauen an Brustkrebs, andere Statistiken sprechen von 70.000. (Auch als Mann ist man nicht vor dieser Krebsart gefeit, wenngleich die Krankheit deutlich seltener auftritt.) Durch bessere Aufklärung und bessere Möglichkeiten der Früherkennung sind die Heilungschancen in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Trotzdem ist die Krankheit ein drastischer Einschnitt, mit dem sich nicht nur die oder der Erkrankte auseinanderzusetzen hat sondern auch die Familie. Gerade weil die Krankheit erblich sein kann, schwingt die Angst davor in die nächsten Generationen hinein*. 
Doch muss das bedeuten, dass man Angelina Jolie nun als Vorreiterin betrachten sollte und sie von nun an als Beispiel zu gelten hat? Ich ganz persönlich finde ihr Verhalten paranoid. Sie nimmt erkrankten Frauen die Hoffnung auf Heilung und implantiert gesunden Frauen die Angst selbst zu erkranken, sofern sie sich nicht das Brustgewebe entfernen lassen. Natürlich obliegt es jedem selbst welche Strapazen er auf sich nimmt, doch sollte nun vermieden werden Angelina Jolie dafür auf ein Podest zu heben und sie nachzuahmen. Doch genau das könnte nun passieren. 
Stattdessen sollte die Erkennung des BRCA1-Gens im Körper doch lieber dazu führen, dass die Gefährdeten regelmässig getestet werden und somit die Bildung von Tumoren möglichst früh erkannt und diese entfernt werden. Das Gesundheitswesen sollte gerade was die Krebsvorsorge betrifft besser ausgebaut werden und Vorsorgeuntersuchungen nicht auf bestimmte Altergruppen beschränken. Gleichzeitig sollte jeder Mensch auch auf sich achten und Risikofaktoren ausschließen. Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe e.V. unterstützen, informieren und leisten Aufklärung. Krebs ist noch immer ein Thema, dass viele Fragen offen lässt und weiter erforscht werden muss. Nur so lässt er sich vielleicht irgendwann wirksam bekämpfen. 
Natürlich ist dann trotzdem der Angstfaktor noch im Spiel, doch ich glaube der hat sich auch bei Angelina Jolie nicht mit der Brust entfernen lassen!

*Meine Großmutter ist im Alter von 38 Jahren an Brustkrebs gestorben und es ist meine größte Angst, dass die Krankheit bei meiner Mutter ebenfalls auftritt. 

2013/05/13

Im Neuen Gewand: Wunderkind Boutiquen In München Und Auf Sylt...


Irgendwas ist schon anders an diesen Klamotten von Wunderkind, irgendwie wohnt ihnen ein Zauber inne, der beim anziehen auf die Trägerin überspringt und diese in zarte Schwingungen versetzt. Macht man einer 'normalen' Frau ein Kompliment, sagen wir mal weil ihr ein Prada Kleid besonders gut steht, bekommt man ein höfliches Danke zurück und dann ist das ganze auch schon kein Thema mehr. Macht man hingegen einer Frau ein Kompliment, die ein Teil von Wunderkind trägt ist man sofort in einem Gespräch gefangen. Euphorisch sprudeln dann die Worte aus ihnen heraus und die Augen beginnen zu leuchten. 
Nach einer Durststrecke haben nun diese Damen endlich wieder die Möglichkeit die Droge Wunderkind aufzusaugen. Auch wenn die Standorte München und Sylt nicht neu sind, gibt es dort trotzdem zwei neue Boutiquen, die das durchaus neu erweckte Selbstbewußtsein der Marke widerspiegeln. 

Bildquelle: Wunderkind

2013/05/10

Singapore FS-2014: Chanel...


Wäre es nicht langsam mal lukrativer die wirklich wichtigen Modenschauen nicht mehr in Europa und Nordamerika stattfinden zu lassen, sondern den neuen und vor allem zahlungskräftigen Kunden entgegenzukommen? Es ist nun mittlerweile ein alter Hut, dass die asiatischen Märkte aktuell einfach wichtiger für die Luxusgüterindustrie sind und in diesen Ländern die zahlungskräftigeren Kunden zu finden sind. Natürlich ist Paris ein begehrtes Reiseziel, doch wenn man tagelang unterwegs sein muss um sich ein Kleidchen oder ein paar Schuhe zu kaufen, dann kann das schon ganz schön ermüdend sein. Ausserdem fallen Spontankäufe ebenfalls weg. 
Chanel, die Marke deren Selbstvermarktung seit einigen Jahren schon um einiges grandioser ist als die eigentliche Klamotte, war Vorreiter und kommt seit mehreren Saisons nun schon den Kunden entgegen. Boutiquen schießen wie Pilze aus dem Boden und zumindest zur Präsentation der Cruise-Kollektion wird dann schon mal eine ganze Armee an Models und sicherlich noch einmal soviele Helfer direkt in die Abnehmerländer geflogen um dort innerhalb von 15 Minuten Millionen umzusetzen. 
In diesem Jahr hiess das Ziel der Wahl Singapore und irgendwo konnte man dies auch in der Kollektion selbst erkennen. Die ehemals unter britischer Herrschaft stehende Republik bot Lagerfeld in vielerlei Hinsicht Inspiration. Das eindeutig den Briten zuzuordnende Cricketspiel nahm er ebenso auf wie chinesische Einflüsse. Und insgesamt finden sich viele Anleihen aus der Männermode, was ja sehr in den Ursprüngen von Chanel verwurzelt ist. Eine Melange aus beige, schwarz und arbeitsjackenblau...
Es fehlten auch wieder die Männer nicht im Chanel'schen Ideenkanon. Und tatsächlich sind die Cardigans mit Revers, ein- oder zweireihig, durchaus gelungen. Vielleicht sind es sogar die besten Teile der ganzen Kollektion!?



Via Style.com

2013/05/08

Frank Ocean X Band Of Outsiders...


Für das Look hat sich Scott Sternberg, der Mann hinter Band of Outsiders, diesmal den zweifacher Grammy-Gewinner Frank Ocean ausgesucht und ihn in gewohnter Polaroidmanier inszeniert. Sternberg hat ein gutes Händchen dafür immer wieder Leute vor die Kamera zu holen, die gerade künstlerisch relevant sind. Noch dazu sehen die Bilder auch nie aus wie Kampagnen bei denen ein gutbezahlter Star mal schnell seine Nase vor die Kamera hält.



2013/05/07

Met Museum Gala - PUNK, Chaos To Couture...


Selbst Punks waren wohl die meisten der gestern Abend anwesenden Damen und Herren nie gewesen, entweder sind sie einfach zu jung oder aber zu distinguiert. Und bei der neuen Ausstellung des Metropolitan Museum geht es eigentlich auch gar nicht um den Punk selbst, eher um das was die Mode in den folgenden 30 Jahren immer wieder daraus gemacht hat. 'Mottenlöcher', Ketten und viel Netzgewebe sind die Elemente, auf die eine ganze Bewegung am Ende heruntergebrochen wird und die dann dank Designern wie Karl Lagerfeld, Riccardo Tisci, Hedi Slimane und vielen anderen teils sogar in die Sphären der Couture erhoben werden. 
Der Laufsteg der gestrigen Gala stand einem Maskenball in nicht nach, dessen Motto vielfach umgesetzt wurde und oft einfach nach hinten losging. Am schönsten waren dann die, die sich der Verkleidungsarie verweigerten und einfach die Gala als das sahen, was sie wirklich ist: die eleganteste Spendensammelaktion der Welt. 

Hillary Rhoda in Wes Gordon
Jessica Biel in Giambattista Valli
Sofia Coppola in Marc Jacobs mit Marc Jacobs in CdG

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