Schwierig war es gerade nicht meinem Freund Michael ein breites Grinsen aufs Gesicht zu zaubern. Seit Wochen ist er total begeistert vom Acne Sweater mit dem breiten, aufgenähten 'Cape Horn'-Schriftzug auf dem Rücken, wie hätte ich ihn ihm also nicht kaufen können, als ich ihn heute Nachmittag in einem Wiesbadener Geschäft entdeckte. Er wird ihn wohl in den nächsten Wochen nur zum schlafen ausziehen...
2013/01/31
Spring Is In The Air...
Nach dem regnerischen Mistwetter der vergangenen Tage sieht der zwar noch immer bewölkte, aber doch schon weniger graue Himmel gleich ganz freundlich aus. Langsam wird es Zeit, dass es mal ein bisschen aufwärts geht und auch wenn der Februar noch vor uns liegt, hat der Frühling zumindest schon Einzug in unsere Wohnung gehalten.
2013/01/30
Buchtipp: Legendäre Gastgeberinnen Und Ihre Feste...
Im 18. Jahrhundert richteten Könige Feste aus um den Hof zu unterhalten, gleichzeitig aber auch um Macht und Reichtum zu demonstrieren. Versailles setzte Standarts, in Wien, London und Dresden wollte man dem in keinster Weise nachstehen. Im 19. Jahrhundert kamen auch bürgerliche Salons auf, statt rauschende Bälle zu feiern traf sich eine neue Elite in den Salons reicher Gönner. Legendär waren die literarischen Treffen bei Rahel Varnhagen und der Salon der Mendelsohn's in Berlin. Der Adel trat im Laufe des Jahrhunderts immer stärker in den Hintergrund und eine neue Elite, der Geldadel, wurde tonangebend. Während die Männer dafür sorgten das Vermögen zu vermehren oblag es den Damen für den passenden Rahmen zu sorgen, den Reichtum zur Schau zu stellen und einen Rahmen für die Repräsentation der Familie zu schaffen. Der Beruf der Salonière war geboren.
Die wichtigsten Damen dieser Zunft, die deren Ruf als legendäre Gastgeberinnen noch immer nicht verblast ist, wurden nun in einem Buch zusammengefasst. Claudia Lanfranconi hat sich auf Spurensuche begeben. In kurzen Essays stellt sie Damen vor, die ein schillerndes Leben führten und mit Fantasie und Charme Gäste zu unterhalten und zu bezaubern wußten. Man erhält Eintritt in die Welt von Elsa Maxwell, Gertrude Stein, Emerald Cunard und vielen anderen. Liebenswerte Schrulligkeiten kann man genauso entdecken, wie auch eine fast ins Verderben führende Verschwendungssucht. 'Poor people are crazy, rich people are eccentric.', habe ich neulich mal gelesen. Und in der Tat ist da was wahres dran.
Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein und Isa von Hardenberg konnten sich ebenfalls einen Platz im Buche sichern, zu dem leben die beiden sogar noch. (Ausser Adele Mailer, Ehefrau des großen amerikanischen Schriftstellers sind alle im Buch versammelten Damen tot.) Die Fürstin von Sayn-Wittgenstein läd jedes Jahr einen erlesenen Kreis zum Mittagessen nach Salzburg und veranstaltet einen Höhepunkt des Festspielsaison. Prince Charles war ganz begeistert von einer dieser Feste, genauso wie alle, die je in diesen edlen Kreis Einlass fanden. Bei Isa von Hardenberg landet man hingegen schneller auf einer Party, schließlich hat sie die Passion Feste auszurichten zu ihrem Beruf gemacht und eine Eventagentur gegründet. Die umtriebige Dame gehört seit Mitte der 1980-er Jahre zur feinen Westberliner Gesellschaft, doch begonnen hat alles mit einem privaten Salon, ganz in der Tradition des 19. Jahrhunderts.
'Legendäre Gastgeberinnen und ihre Feste' von Claudia Lanfranconi ist erschienen bei Elisabeth Sandmann
2013/01/29
Riviera Cocktail...
Cary Grant hätte in den Sachen von De Fursac ganz wunderbar ausgesehen, Alain Delon ebenso. Das französische Label setzt eigentlich auf ganz klassische Menswear, und trotzdem wirken die Looks verführerisch. Die Farben und der Stil machen Lust auf einen Sommer an der Riviera.
Es gibt auch wieder ein kleines Werbevideo, in dem erneut auch Clement Chabernaud zu sehen ist. Hier ist der Link dahin.
2013/01/28
Spielhaus...
'Eleanor Rigby' habe ich zweimal gelesen, 'Girlfriend in a Coma' in Decken eingewickelt im Strandkorb an der Ostsee und die Biografie über Marshall McLuhan immerhin angefangen. Was ich über den Autor Douglas Coupland allerdings nicht wußte ist, dass er auch ein sehr gutes Händchen für Interiors hat und es versteht diesen mit Kunst Leben einzuhauchen.
2009 machte er es sich zur Aufgabe ein nahe Vancouver gelegenes Haus zu rekonstruieren und zu renovieren. Der pavillonartige Bau mit der großen Fensterfront erscheint nun wieder durchflutet von Licht, die warmen Hölzer lassen die Räume sanft ineinander übergehen und öffnen sie. Hier kann man die Geschichte des Hauses und seines Bewohners nachlesen, vor allem aber gibt es eine Galerie mit vielen weiteren Bildern.
SAG Awards - Männer Auf Dem Roten Teppich...
Normalerweise sind die Kleider der Frauen bei einer Veranstaltung wie den Screen Actors Guild Awards interessanter als die der Männer. Meist ist schwarz die gewählte Farbe und alles was kein schwarzer Smoking ist, wirkt leicht deplatziert. In diesem Jahr haben sich drei junge Herren mal gedacht, dass man diese Regel aufbrechen sollte. Während also Jude Law im perfekten Outfit von Prada auf der Bühnen stand, erschienen Justin Timberlake, Jim Parsons und Eddie Redmayne zwar in gut sitzenden Anzügen bei der Preisverleihung, aber eben nicht dem eigentlich vorherrschenden Dresscode entsprechend gekleidet.
Obwohl ich alle drei Outfits zum jeweiligen Träger passend gewählt finde, sind sie mir, da noch dazu die meisten Damen in bodenlangen Kleidern gekommen sind, einfach zu wenig formell. Manche Regeln müssen einfach nicht auf biegen und brechen übergangen werden!
Justin Timberlake in Tom Ford |
Jim Parsons in John Varvatos |
Eddie Redmayne in Boss Black |
2013/01/27
Art & Antique In Wiesbaden...
Per Luftlinie sind es nur gute 200 Meter von unserer Wohnung aus zur Rhein-Main-Halle, der kleine Sonntagsausflug zur Art & Antique Messe bedurfte also keines großen Aufwands. Wir haben es für den heutigen Sonntag eingeplant und machten uns nach einem entspannten Frühstück auf. Überschaubar war die Anzahl der in einer eher kleinen Halle aufgebauten Standkojen, auch das Angebot war schnell abgecheckt: antike Möbel und Objekte, hauptsächlich zweite Hälfte 19. Jahrhundert und viel Jugendstil.
Ein bisschen enttäuschend war es schon, doch bei neun Euro Eintritt war klar, dass wir uns zumindest ausgiebig umschauen würden. Und tatsächlich konnte man zwischen unzähligen Nussbaumkonsolen und Überfangvasen auch tatsächlich Spannendes entdecken. Modeschmuck von Chanel aus den 30-er und 40-er Jahren hätte das Herz mancher Sammler zum rasen bringen können, bei den silbernen Tafelaufsätzen und Champagnerkühlern, die alle von Ozeanriesen wie der 'Normandie', der 1914 vom Stapel gelaufenen 'Bismarck' und anderen Luxuslinern stammten, wurde es auch meinem Freund ganz warm ums Herz.
Ein Gemälde von Max Liebermann konnte man für gut 250.000 Euro erstehen, ein Otto Modersohn war nicht wesentlich günstiger zu haben und für kleine Dürer Drucke musst man circa 50.000 Euro einkalkulieren. Einerseits überraschte uns das Angebot der heute zu Ende gehenden Messe, andererseits war das Angebot wohl der Nachfrage entsprechend und Wiesbaden hat durchaus einen Markt dafür. Uns interessierte mehr die eher rar gesäte zeitgenössische Kunst, die zwar nicht übermässig vertreten war, aber immerhin vorhanden.
Die in Marburg und in Berlin ansässige Galerie Schmalfuss hatte einen recht großen Stand und war mit den gezeigten Arbeiten ein Alien in all der Gediegenheit. Die Bilder von Annette Besgen waren ganz nach meinem Geschmack, und auch für ein Bild von Stefan Hoenerloh hätte ich Zuhause einen Platz finden können.
2013/01/26
Wiederentdeckt - Royal Delight...
Liest man sich die Inhaltsstoffe von 'Royal Delight' durch, würde man es kaum für einen Männerduft halten. Erst später entwickelt sich die ledrige Herznote heraus und gibt dem anfangs süsslichen Duft einen herben Charakter. Nach bestimmt eineinhalb Jahren habe ich den Duft wieder für mich entdeckt und bin aufs neue ganz begeistert.
Wie alle Düfte von Creed hat auch dieser eine Geschichte zu erzählen, der Name 'Royal Delight' kommt nicht von ungefähr. Um 1830 zählte Maria-Christine von Neapel-Sizilien, Königin von Spanien, zu den berühmtesten Trägerinnen des Duftes. Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes Ferdinand VII. heiratete sie heimlich den jungen Unteroffizier Fernando Munoz y Sánchez, der Duft soll auch für die heimliche Liebe der beiden stehen.
Doch auch ohne diese Geschichte ist 'Royal Delight' ein wirklich Parfumhighlight, wie eigentlich alle Düfte von Creed. Kein Wunder also, dass schon Napoleon, Kaiserin Elisabeth und andere Mitglieder des Hochadels Creeddüfte benutzt haben sollen. Im Gegensatz zur Bekleidung aus dem hause Creed für die Rechnungsbelege existieren, lässt sich kein wirklicher Beweis für diese Legenden finden. Vielleicht steckt auch einfach nur kluges Marketing dahinter. Sicher ist aber, dass viele Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts Fans der Düfte waren und sind.
2013/01/25
Layer's Of Lavender - Million Dollar Decorators...
Amerikanisches Fernsehen ist schwerlich mit dem hiesigen zu vergleichen, manche Formate würden wahrscheinlich nicht einmal über den Piloten hinauskommen, von einer zweiten Staffel ganz zu schweigen. Während wir hierzulande F-Promis und Unterschichtendramen vorgesetzt bekommen, schauen die Amerikaner so nette Sachen, wie Million Dollar Decorators. Voyeurismus ist das auch, aber auf höherem Niveau.
In den vergangenen Tagen hatten wir das Vergnügen uns allabendlich ein oder zwei Folgen der zweiten Staffel dieser Einrichtungsshow anzusehen, je näher die achte und letzte Staffel rückte desto mehr stellten wir fest, dass wir gar nicht genug davon kriegen können und eigentlich noch viel mehr davon sehen wollen. Es macht unheimlich Spass den vier Designern dabei zuzusehen, wie sie mit geradezu astronomischen Budgets Häuser einrichten und nebenher natürlich auch kleine Dramen (teils offensichtlich inszeniert) durchzustehen haben. Da bricht schon mal eine Welt zusammen, wenn das extra angefertigte Sofa die Naht an der falschen Stelle hat.
Die Macher von Million Dollar Decorators haben es geschafft interessante Menschen aufzutun, die sich dann ihre Häuser oder manchmal auch nur ein Zimmer neu gestalten lassen. Gleich zu Beginn wird Tamara Mellon's (Gründerin von Jimmy Choo) Esszimmer neu gestaltet, inclusive eines 1.500 Kilo schwerer Marmoresstisches, der dann auch für die nötige Spannung und das Quäntchen Drama sorgt. Amber Valetta bekommt im Laufe der Staffel das Schlafzimmer designt, und Lindsay Lohan bekommt auch ein mehr oder weniger hübsches neues Zuhause. Doch nicht die Stars haben die höchsten Ansprüche, ganz augenscheinlich sind die Designer selbst ihre anspruchvollsten Kunden.
Die Hauptakteure der Sendung sind die vier Interiordesigner Mary McDonald, Kathryn Ireland, Jeffrey Alan Marks und Martyn Lawrence Bullard. Ihre vier ganz unterschiedlichen Stile ein Interior zu gestalten tragen die Sendung, manchmal staunt man über die Designs und manchmal kann man nur den Kopf schütteln. Natürlich sind die Räume immer auf Repräsentation ausgerichtet und oft einen Ticken zu opulent, aber das trifft wahrscheinlich den amerikanischen Geschmack. Und weil immer eine gute Stange Geld zur Verfügung steht, sind auch den Ideen keine Grenzen gesetzt. Das ist dann schon ein Problem, wenn eine Kundin von Jeffrey Alan Marks für ihr Ferienhaus mal keine extra Anfertigungen wünscht, sondern nur Sachen die man in herkömmlichen Möbelhäusern findet.
2013/01/24
Ulyana Sergeenko's Theatralischer Kostümfundus...
Ulyana Sergeenko, das ist eine der Russinnen, die vor allem von Streetstylfotografen für ihre exzentrischen Outfits geliebt werden, präsentierte nun auch wieder in Paris ihre Vision von Haute Couture. Herausgekommen sind kitschige Kleider, die wohl am besten an Frau Sergenko aussehen und eher Kostüme sind als wirkliche Kleider.
Zugegeben, man muss die Energie dieser Frau bewundern, die sich innerhalb kürzester Zeit von einer unbekannten russischen Fotografin zur festen Größe im Moderummel stilisierte. Alles begann damit, dass sie vor dem Modenschaulokalitäten rumstand und vor allem durch ihre Mode und ihre puppenhafte Allure auf sich aufmerksam machte, dann war sie irgendwann drin und saß erste Reihe, mittlerweile läd sie selbst zu Schauen ein. Wie strategisch durchgeplant das Ganze sein muss, sieht man allein daran, dass die große Karla Otto sich um die PR kümmert.
Bei all dem Geld, was in die PR und die Inszenierung gesteckt wird, sollte auch jemand angestellt werden können, der sie beim Design berät und sie davor bewahrt in den Kitsch abzugleiten. Der Rest, die Machart der Kleider und die Details, wie zum Beispiel kleine bemalte Porzellanknöpfe, sind schon sehr couturehaft. Mal sehen, wie lange sie Spass an der Sache hat oder ob sie die Front Row langfristig nicht doch spannender findet?!
Die ganze Kollektion hier
Paris Haute Couture FS-2013: Valentino, Saab, Gaultier, Margiela...
Das Kleid von Tom Ford, dass Gwyneth Paltrow bei der Oscarverleihung im letzten Jahr trug, scheint durchaus modischen Einfluss gehabt zu haben, zumindest hatten nun sowohl Ellie Saab als auch Valentino Modelle mit über die Schulter gelegten Capes in ihren Kollektionen. Die Abendmode spielt eine so große Rolle, dass ein Großteil der Kleider eben dafür auch gemacht sind. Nun stehen die Oscars wieder kurz bevor, mal sehen ob Kleider von Saab oder Valentino dann über den roten Teppich laufen.
Pierpaolo Piccioli und Maria Grazia Chiuri verlassen den Pfad der Romantik und fügen der Marke ein Quäntchen Simplizität zu. Es stechen die Kleider heraus, die eben mal nicht über und über bestickt sind.
Ellie Saab hingegen hält an Altbewährtem fest und zeigt eine nach Harmonien und Farbthemen geordnete Kollektion. Auf transparenten Tüll werden feine Stickereien aufgebracht, die aussehen als wären sie direkt auf die Haut gestickt. Die Zartheit und Eleganz der Kollektion ist unübersehbar.
Jean Paul Gaultier ist ganz handzahm, dementsprechend brav ist auch die Kollektion ausgefallen. Da hilft auch der Madonna-Gedächtnis-Spitzbrust-Korsagen-Look nicht. Im ersten Teil der Kollektion ist auch ein bisschen die Lustlosigkeit des Designers zu erkennen, die Streifenlooks sind schon im Original bei Marc Jacobs nicht wirklich schön.
Glückwunsch, Maison Martin Margiela ist nun ganz offiziell Mitglied im kleinen Kreise des Couturies. Für den kommenden Sommer mixen die Designer hinter der Marke ihre typischen gestrichenen Stoffe mit zarten Stickereien. Es entstehen Kleider, die die selbst ein Paul Poiret nicht hätte besser machen können.
Alle Bilder von hier
2013/01/23
Paris Haute Couture FS-2013: Armani, Chanel, Bouchra Jarrar...
Armani Privé ist Couture für Bond-Frauen, augenblicklich kamen mir die 80-er Jahre mit ihrem nicht ganz subtilen Glamour in den Sinn. Andererseits erinnern die Modelle auch an Interiors des Art Deco, an Eileen Gray's schwarz gelackte Möbel und Wandschirme. Diese Looks sind gemacht für arabische Prinzessinnen und Frauen wie Cate Blanchett, für Palastgarten und Oscarverleihungen. Doch eigentlich zeugen alle Modelle nur davon, dass Giorgio Armani es versteht Frauen unbeschreiblich schön aussehen zu lassen, sie weder als Püppchen auszustaffieren noch sie zu Objekten zu degradieren.
Karl Lagerfeld hingegen fügt seiner Puppensammlung jede Saison neue Modelle hinzu. Fairerweise muss ich zugeben, dass es wunderschöne Abendkleider in der Kollektion gibt, aber die Kostümchen, denen meist auch noch ein merkwürdiges Beinkleid hinzugefügt wurde, lassen sowohl Sexappeal als auch Modernität vermissen. Zwar ändert sich hin und wieder der Farbkanon, aber es sind immer die gleichen Silhouetten und Schnitte. Klar kann man nun den Einwand bringen, dass Chanel eben Chanel ist und es ein Erbe gibt. Doch selbst Karl Lagerfeld betont immer wieder, dass Coco Chanel nicht immer das Gleiche gemacht hat und sich ihre Mode und die Idee, wie eine Frau zu sein hat weiterentwickelte. Warum also herrscht dann solcher Stillstand?
An Chanel zeigt sich deutlich, dass eine zu große Nachfrage und die damit einhergehende Überflutung nicht unbedingt dienlich sind, wenn es darum geht einem Haus Relevanz zu geben. Kein Wunder auch, wie soll ein Designer 6 Kollektionen mit immer zwischen 60 und 90 Runwaylooks bewerkstelligen, wie soll ihm immer wieder was Neues einfallen können?
Bouchra Jarrar verbindet in ihren Kollektionen den Anspruch an das Metier der Haute Couture mit Modernität. Es sind keine 'Traumkleider', sondern Kleidungsstücke, die dem 'normalen' Leben der Trägerin standhalten. Sie ist damit durchaus eine Exotin, schließlich ist diese Mode eigentlich nicht gedacht um damit auch mal Brötchen holen zu gehen.
Bilder von hier
2013/01/22
Paris Haute Couture FS-2013: Valli, Mabille, Versace...
Hätte Giambattista Valli eine Winterkollektion vorgestellt, hätte ich genau diese Looks grandios gefunden. Für den Sommer sind mit vor allem die an Schneeleoparden erinnernden Drucke zu eintönig. Es fehlt der Kollektion ein bisschen an sommerlicher Leichtigkeit. Und auch bei den Abendkleidern wäre weniger mehr gewesen. Wahrscheinlich (und hoffentlich) ist die Kollektion aber so groß, weil einfach die Nachfrage nach Valli's Couturekreationen so groß ist.
Alexis Mabille hat noch immer nicht den Bogen raus zu erkennen, wann viel einfach zuviel ist. Seine Kleider wirken im besten Falle überladen, oft aber auch einfach nur billig. Es ist schwer zu finden, aber hin und wieder gibt es dann auch ein Highlight. In diesem Fall ist es der gegürtete Blazer über dem bodenlangen Volantrock.
Und auch Frau Versace hat in diesem Jahr ein bisschen zu viel gewollt. Changierende Stoffe zu Neonfarben, Pelz in Streifen auf Kleider genäht und dann noch Gold – da ist schwer ein roter Faden auszumachen.
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2013/01/21
Paris Haute Couture FS-2013: Christian Dior...
Raf Simons fährt die Couture bei Christian Dior weiterhin im Romantikmodus, soweit man das so sagen kann. Es gibt Blütenstickereien, um Tops trapierte Seiden und zartschöne Cocktailkleider. Die Looks haben weiterhin die Allure der 50-er Jahre und man erkennt immer noch das Dior'sche Erbe. Etwas enttäuschend finde ich die langen Abendkleider, die in meinen Augen durchaus weniger konservativ hätten sein.
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Original Und/Oder Fälschung...
Ach Gott, was war das doch gleich noch für ein Drama als die Marke, die im letzten Jahr noch Yves Saint Laurent hieß sich erdreistete Schuhe mit roten Sohlen zu machen. Es wurde geklagt und gewonnen, Christian Louboutin ist nun die einzige Marke, die dieses Privileg genießt. Nun aber könnte es weder Zündstoff für einen Streit zwischen den Marken geben. Die Marke, die jetzt Saint Laurent Paris heißt bringt für den Sommer einen Schuh auf den Markt, der dem einem Modell aus dem Hause Louboutin doch sehr ähnelt, wenngleich er im Vergleich doch ziemlich plump erscheint. Oder sind das doch zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe?
Gewickelt...
An den Füssen haben wir noch dic dicken Winterschuhe, schließlich haben wir uns auch noch (wieder) durch den Schnee zu kämpfen. Doch ein bisschen ins träumen komme ich bei den Sandalen des spanischen Labels Ana Locking schon, zumindest hätte ich gerne diese Sandalen an den Füssen und würde damit gerne durch südliche Landschaften schlürfen.
2013/01/20
Paris Men HW-2013: Saint Laurent...
Es scheint doch so etwas wie Zeitmaschinen zu geben, in diesem Fall wurden wir direkt in Richtung 2003 oder 2004 zurückversetzt. Damals hat Hedi Slimane Sachen für dünne Jungs gemacht, jetzt macht er sie wieder. Ein Unterschied ist, dass damals Dior Homme in auf dem Etikett stand und heute eben Saint Laurent, der Zweite, dass es damals was Neues war und heute nicht mehr.
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Paris Men HW-2013: Christophe Lemaire..
Viel Muss man zu der Kollektion nicht wirklich sagen, ausser eben dass sie einfach gut gemachte Teile enthält. Die Mäntel mit den Schalkragen sind genauso schön, wie die Strickwaren.
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COSy Sunday...
Michael hat mal kurz als Modell herhalten müssen, hinter ihm der Blick auf die verschneiten Dächer Wiesbadens. Strickpullover von Tiger of Sweden, der Rest ist von COS.
Paris Men HW-2013: Lanvin...
Nun kennen wir den Look mit den unter dem Hemd getragenen Rollis schon vom letzten Jahr, da konnte man ihn bei Prada und bei Zegna sehen, trotzdem hat er nichts an Reiz verloren und integriert sich wunderbar in Lanvin'schen Kreationen. Doch mal ganz abgesehen von, und auch die transparenten Hemden lassen wir hier mal aussen vor, ist die gesamte Kollektion von Lanvin wie immer stimmig und gelungen.
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Paris Men HW-2013: Junya Watanabe...
An Clochard's erinnern die Looks bei Watanabe, auch wenn dieser Vergleich schon allein wegen der Preise, die für diese Kleider aufgerufen werden, vollkommen unangebracht ist. Es ist halt Mode für Edel-Landstreicher, für Nomaden, oder welchen Blödsinn man auch immer darüber schreiben mag.
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2013/01/19
Good News: Galliano's Langsame Rückkehr In Die Modewelt...
Kleider, die wie Chimären* aus einer Traumwelt emporgestiegen sind und immer für Euphorie und Empörung gleichermassen sorgten, das umschreibt wohl am besten die aussergewöhnlichen Arbeiten von John Galliano. Doch um dem enormen Druck standhalten zu können, berauschte sich der Designer mit Drogen und Alkohol, was dann wiederum zu jenem fürchterlichen Ausbruch vor zwei Jahren führte.
So langsam ist über die Sache Gras gewachsen und obwohl es zuerst fast ausgeschlossen schien, dass John Galliano wieder in die Mode zurückkehren kann, wurde er von vielen seiner Freunde und Bewunderer nicht aufgegeben, für seine Freundin Kate Moss designte er das Hochzeitskleid und auch in den Chefsesseln der britischen und amerikanischen Vogue war man sich sicher, dass eine Galliano bald wieder ganz oben mitmischen würde.
Und tatsächlich ist es nun scheinbar so weit, zumindest in kleinen Schritten findet der Designer (geläutert und entgiftet) zurück und ihm stehen die Türen ganzer Ateliers offen. Laut eines Artikels im Guardian vom gestrigen Freitag wird John Galliano gute drei Wochen lang bei Oscar de la Renta tätig sein. Was genau seine Aufgabe sein wird, ist unklar. Vielleicht hilft er de la Renta beim Finishing der Kollektion, schließlich steht auch die Fashion Week in New York bevor.
Nicht ganz unbeteiligt an dieser temporären Anstellung ist Anna Wintour, die zu den frühesten Förderern Gallianos gehört und schon sehr früh von dessen Talent begeistert war und für volle Reihen bei seinen ersten Präsentationen sorgte. Nun 'rettet' sie ihn vielleicht zum zweiten Mal...
* Ursprünglich beschrieb Christian Dior seine Kleider als Chimären.
2013/01/18
Paris Men HW-2013: Rick Owens...
Mäntel, die an Kimonos erinnern, die mal lose fallen oder durch einen Bindegürtel zusammengehalten werden – jeder für sich ein Meisterstück!
Neben all dem Avantgardegedöns, dem Versuch der Mode etwas raues, archaisches zurückzugeben, ist Rick Owens doch eben auch ein jemand, der immer mehr versteht, dass es letztendlich darum geht etwas zu verkaufen. Bei den vielen schönen Jacken und Mäntel dieser Kollektion dürfte das nicht sonderlich schwer werden.
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Paris Men HW-2013: Balmain...
Inspiriert von China hat Olivier Rousteing eine Kollektion entworfen, die westliche und östliche Bekleidungstraditionen mit einander vermischt. Damit hat er auch die Silhouette von Balmain verändert, zumindest in ersten Ansätzen. Viele Looks haben Weite und ein Volumen. Andererseits gibt es auch weiterhin die superengen Lederhosen und kurzen Bikerjacken.
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2013/01/17
Paris Men HW-2013: Dries Van Noten...
Als Dries van Noten im vergangenen Oktober seine Kollektion für die Frauen präsentierte, war der schönste Look der, bei dem er einfach einen grauen Pullover zu einer sehr lässigen Chiffonhose kombinierte. Der Look war unaufgeregt, lässig und im besten Sinne des Wortes cool. Und vor allem wünschte ich mir eine Kollektion, die genau dieses Gefühl in eine Männerkollektion überträgt.
Mein Wunsch scheint erhört worden zu sein, die Kollektion von Dries van Noten für den kommenden Winter beinhaltet genau diese Entspanntheit. Schon allein die Paisleys, die aussehen wie von Großvaters Morgenmantel sind wundervoll, von Schnitten ganz zu schweigen. Der Designer beweist wieder, dass seine große Könnerschaft darin besteht Mode zu machen, die nicht designt aussieht und trotzdem neu und ungesehen wirkt.
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Paris Men HW-2013: Walter Van Beirendonck...
Die dünnsten Models bisher hatte wohl Walter van Beirendonck auf dem Laufsteg. Aber wahrscheinlich wirken an anderen auch diese ultraschmalen Lederhosen nicht. Die butchen Kerle, die sonst eher seinen Vorstellungen zu entsprechen scheinen, hätten darin wie frisch gebrühte Blutwürste ausgesehen.
Doch abgesehen von etwas viel Leder, und hier und da auch ein wenig viel Lurex, ist die Kollektion durchaus spannend. Sie bietet neben schön geschnittenen Jacken auch Pullover mit großflächigen Motiven und interessante Hosen. So eine Stepphose hätte ich auch gerne im Schrank!
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Paris Men HW-2013: Raf Simons...
Die Silhouetten bei Raf Simons erinnern an die 1970-er Jahre; die spitzen Hemdkragen sprechen genauso dafür, wie die schmalen Motivpullover zu den weiten Hosen. Die Jacken mit den quer oberhalb der Brust verlaufenden Riegeln stechen da besonders heraus.
Glaubt man Simons eigenen Worten, dann interessiert ihn herzlich wenig was jeder in der Kollektion sieht. Ihm zumindest geht es um die Kleider...
Die Bilder der Show, wie auch mögliche Interpretationen hat Style.com
2013/01/16
Neu Am Kiosk: Vogue...
Ja, normalerweise ist das Erscheinen einer neuen Ausgabe der Vogue nicht unbedingt einen Post wert. Die kommt jeden Monat um den 15. herum, man kann sie sich auch gut anschauen, aber es ist nun auch kein Magazin, dass mich total vom Hocker haut. Diesmal allerdings ist das etwas anders, denn dem Heft wurde ein Quäntchen Modegeschichte beigelegt: 'Diana Vreeland – The Eye Has To Travel' als DVD.
Seit ich 'Allure' gelesen haben, das war im vergangenen Jahr, bin ich begeistert vom Esprit und Witz dieser Modeikone. Diana Vreeland hat den Beruf der Moderedakteurin nachhaltig geprägt, in dem sie die Hefte (zwischen 1937 und 1963 Harper's Bazaar und zwischen 1963 und 1971 die amerikanische Vogue) in Wolkenschlösser verwandelt hat, die ihre Leserin in Traumwelten entführte und aus dem stumpfen Alltag des Hausfrauendaseins. Der Titel der Dokumentation kommt also nicht von ungefähr.
Ich weiß also was ich heute Abend schauen werde. Und bin mir auch sicher, dass ich nicht allein auf dem Sofa sitzen werde. Vorgeschmack gibt es hier den Trailer zum Film. Viel Spass!
Bilder via Vogue
2013/01/15
Milano Men HW-2013: Some Others...
Die besten Looks habe ich herausgesucht, ganz nach meinem ermessen und meinem Geschmack. Mit Jacken kann man mich überzeugen, mit gut geschnittenen schönen Anzügen ebenso, und natürlich mit Strick. Man findet eigentlich in jeder Kollektion schöne Teile, das ein oder andere ist doch immer dabei. Bei Fendi zum Beispiel finde ich die Jacke, ein Mix aus Wolle und Leder, toll; bei Gucci haben die Anzüge sehr schön geformte Schulterpartien...
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