2012/09/30

Inspiration 1. Weltkrieg: Isabel Marant's Feldblusen-Adaption......


Vor ein paar Tagen durchstöberte ich Tommy Ton's Bilder bei Style.com und blieb kurz an der jungen Dame in dem grauen Kurzmantel mit der roten Paspel hängen. Ja, unverkennbar sind das Anleihen von Uniformen, doch zuordnen konnte ich das Teil erstmal nicht. Dann am vergangenen Freitag, und ich habe ja schon geschrieben, dass ich bei einem Fundus für Kostüme und Uniformen arbeite, hing plötzlich eine ganze Stange ebensolcher Uniformjacken vor mir. Es handelt sich um Feldblusen, wie sie die Deutschen im ersten Weltkrieg trugen, zumindest bis sie durch einen neuen Typus 1916 abgelöst wurden. 
Die Inspiration für diese Jacke kommt also nicht nur aus Deutschland, sie stammt auch aus den ersten Kriegsjahren des ersten Weltkriegs. Zu diesem Zeitpunkt glaubten die Deutschen noch an einen möglichen Sieg und die Uniformen hatten mit den roten Paspeln, den Messingknöpfen und den dazu getragenen Pickelhauben etwas von der Euphorie in sich, mit der die Deutschen in den Krieg zogen. 
Ich gehe nun mal davon aus, dass Isabel Marant über einen Flohmarkt schlenderte und vielleicht dort eine solche Jacke entdeckt. Sie war begeistert vom Design und adaptierte es für ihre Kollektion. Nicht weiter verwerflich eigentlich, doch gerade bei Uniformteilen sollte schon darauf geachtet werden in welchen Kontext sie entstanden sind bevor man sie weiterverwendet, ohne sie wirklich 'unkenntlich' zu machen. Und wenn in der Gala dann noch von 'Sexy Military' in Bezug auf dieses Bild gesprochen wird, finde ich das ausgesprochen merkwürdig. 

Streetshot und Kollektionsbild von Style.com

Kolumba, Köln...


Es ist schon wieder fast zwei Monate her, dass ich Köln war. Ich habe jetzt die Speicherkarte meiner Kamera leer machen wollen und dabei entdeckte noch die Bilder vom und aus dem Kolumba Museum, die ich bislang noch gar nicht hier gezeigt habe. 
Peter Zumthor, Poet und Purist zugleich, hat dieses Museum, das nicht nur auf den Fundamenten einer alten Kirche steht, sondern diese auch mit in die Architektur einbezogen, erdacht und einen der schönsten Kunsträume Deutschlands geschaffen. Alles an diesem Bau strahlt Ruhe aus und die fast meditative Stille überträgt sich auch auf den Besucher. Das äussere Bild prägen Beton und Stein, innen werden große Räume intimen Nischen gegenübergestellt; holzgetäfelte Räume, Vorhänge aus transparenten, bemalten Seiden und raumhohe Fenster, die das Außen und das Innen verschmelzen lassen, stehen großen Galerieräumen und fensterlosen, hohen Zellen gegenüber. 









Model Moments: Hannelore Knuts Bei Gaultier...


Metamorphosen könnte das über allem stehende Motto der gestrigen Jean Paul Gaultier Show gewesen sein. Der Designer adaptierte die ikonischen Looks der die Musikwelt in den 1980-er und frühen 1990-er prägenden Künstler und verwandelte die Model's in Madonna'a, Sade's, Grace Jones' und ein paar andere mehr. Dies funktionierte so gut, dass man manchmal schon genauer hinschauen muss um unterscheiden zu können ob es sich nicht doch im den echten Star handelt. 
Für Gaultier lies sich auch Model Hannelore Knuts eine rote Perücke überstreifen und sie so zu Annie Lennox werden. Ihre Transformation war eine der gelungesten, einfach weil ihr Gesicht auch noch die nötige Charakteristika mitbringt, die es braucht um Annie Lennox zu werden. 


Schaut man sich die Show an, hat man auch das Gefühl eine Zeitreise zu machen. Nicht nur die Looks sind Adaptionen, auch die Art der Models sich zu bewegen und die unterlegte Musik. Gaultier's Präsentation steht im Kontrast zu den cleanen und sich doch sehr ähnelnden Schauen seiner Kollegen. Auch wenn ich sonst kein großer Fan seiner Mode, macht es Spass das mal anzuschauen.


Bilder via Style.com

2012/09/29

Auf Dem Kopf...


Vor einem Monat habe ich meine heißgeliebte Kaschmirmütze entsorgen müssen. Sie hat mich nicht nur gut durch die letzten Winter gebracht, auch ein oder zwei Motten haben daran gefallen gefunden und ihre Spuren hinterlassen. 
Nun aber habe ich sie ersetzt, glücklicherweise hat COS noch immer genau das Gleiche Modell im Angebot. Doch statt schwarz habe ich mir für ein dunkles bordeauxrot entschieden. Und vielleicht folgt auch noch eine in Blau und ein in Grau...

Chloé. Attitude...


Das Palais de Tokyo feiert des 60 jährige Bestehen der Marke Chloé mit einer großen Retrospektive. 1952 wurde die Marke als eine der ersten reinen Prêt-à-Porter Labels von Gaby Aghion gegründet, zwischen 1963 und 1983 prägte Karl Lagerfeld das Bild der Chloé-Frau (und dann noch einmal Mitte der 1990-er). Vor allem war und ist Chloé für viele junge Designer der Beginn einer großen Karriere. Neben Stella McCartney ist es vor allem Phoebe Philo, die durch die Arbeit bei Chloé zum Star der Modebranche avancierte. Die Ausstellung widmet sich all diesen Persönlichkeiten und zeigt Meilensteine aus der Geschichte der Marke Chloé auf.

Bild: Guy Bourdin für Vogue France, Februar 1978

2012/09/28

Paris Woman FS-2013: Christian Dior...


Nach dem Raf Simons im Juli mit Couture bei Dior debütierte, wurde nun auch die erste verkaufsfertige Kollektion in Paris präsentiert. Und was soll man sagen, der Raf macht das ganz gut. Die Kollektion zeigt sich vielschichtig, es gibt klassisch geschnittene Hosenanzüge genauso wie fließende Kleider und schwarz bildet einen ruhigen Gegenpol zu den wasserartig schimmernden Geweben, die teils mit an Warhol's Pop-Art erinnernden Drucken unterlegt sind. 
Das Kunst als Inspiration diente ist genauso leicht zu erkennen, wie das verschmelzen von Raf's eigener Geschichte – Streifen und technoide Gewebe – mit der von Christian Dior – schmale Tailleurs und wadenlange, ausgestellte Röcke. Das schwarze Tüllkleid erinnerte sogar an René Gruau's Zeichnung eines rosa New Look Modells.


Wie erfolgreich Raf Simons bei Dior sein wird zeigt sich erst ab dem nächsten Frühling, doch sein Einstieg ist auf jeden Fall gelungen und macht Lust auf weiter Saison mit Herrn Simons bei Dior. 
Die gesamte Kollektion gibt es bei Style.com, da dann ohne dazugebastellte Hintergründe.

2012/09/27

Gareth Pugh's Hohepriesterinnen...


Die Kollektionen von Gareth Pugh haben immer einen mystischen Charakter, doch so klerikal wie für den nächsten Sommer zeigte der Designer noch keine Kollektion. Die Show begann mit einem strengen schwarzen Prinzesskleid, bei dem das Gesicht des Models von einem Chiffonschleier verdeckt wurde. So geht das dann auch weiter, immer wieder spielen Ver- und Enthüllung eine Rolle. 
Die ganze Kollektion ist bei Style.com zu finden. 

Paris Woman FS-2013: Dries Van Noten...


Dries van Noten gelingt in jeder seiner Kollektionen etwas, an dem viele seiner Kollegen trotz erheblicher Anstrengungen scheitern: alle seine Kollektion sehen unbeschwert und mühelos aus, so als hätten sich die Models nur schnell was übergezogen und sind dann raus auf den Laufsteg. Aufs neue zeigt er eine Kollektion, ein schieres Durcheinander von Mustern, Materialien und Farben herrscht, die aber am Ende harmonisch und sehr geerdet wirkt. Es geht ihm nicht um die Profilierung als Künstler, er hat kein großes Ego, er hat einfach einfach das große Talent Kleidung zu machen, die ihre Trägerin auf entspannte Art und Weise gut aussehen lässt. 


Trotz der vielen wirklich ausserordentlich schönen Looks, war es leicht mein Lieblingsoutfit herauszupicken. Die Mischung aus maskulinen und femininen Elementen, die zur Karobluse kombinierte Chiffonhose mit dem Blumendruck und schließlich der lässig drüber geworfene Kaschmirpullover wirken unglaublich schön zusammen. Dieses Outfit lässt eine ganze Geschichte um sich herum entstehen, ohne aber all seine Geheimnisse preiszugeben. So muss gute Mode sein!


2012/09/26

Bockiges Ding, Das...


Momentan kann man in Berlin kaum eine Straße passieren, kaum um eine Ecke biegen, wo einem nicht Lana Del Rey ins Auge springt. Nicht nur ihre Musik ist überpräsent, auch ihr Gesicht wurde nun von der Werbeindustrie entdeckt und ihr Schmollmündchen strahlt uns nun als Testemonial des nicht weiter erwähnenswerten schwedischen Textilriesen an. 
Sie räkelt sich mal in Pseudoangora und zeiht mal lasziv das Pulloverchen von der Schulter; doch am verkaufsfördernsten dürfte wohl oben zu sehendes Motiv sein. Gelangweilt, etwas bockig drein blickend, verkörpert sie perfekt die Attitüde der Zielgruppe. 


2012/09/25

Streetstyle: Camo...


Wie ihr seht ist meine kleinen Obsession für Camouflage noch nicht überstanden. Simone Marchetti wurde von NSSMag auf dem Weg zur Jil Sander Show abgelichtet und zeigt wie gut man darin aussehen kann. Besonders nett sind die beiden dazu kombinierten Taschen.

Museo Dello Marionette: Dolce & Gabbana's Sizilienträumereien...


Die Mittelmeerinsel Sizilien bietet nach wie vor Stoff für Kollektionen von Dolce & Gabbana. Die beiden Designer werden schier nicht müde immer wieder Inspirationen auf der Insel zu sammeln und diese dann in ihren Kollektionen zu verarbeiten. Zeichnungen von Marionetten auf Seide, Raffia als standhafter Gegenpart und schließlich die Krinoline aus Weidengeflecht haben eine romantische Kollektion entstehen lassen, die nicht nur eine Sophia Loren in den späten 1950-er Jahren gut zu Gesicht gestanden hätte, sondern auch bei kühlen Nordeuropäerinnen die Sehnsucht nach Sommer wecken dürfte. 
Die Kritiken fallen nicht allesamt gut aus, doch italienische Marke gehört eben zu jenen die polarisiert. Nicole Phelps von Style.com honorierte zwar, dass es sogar Szenenapplaus gab, aber sie sich auch wünsche, dass die beiden Designer etwas weniger vorhersehbares machen würden. Bei anderen Marken ist immer Ähnliches doch auch kein Problem, warum also sollten Domenico Dolce und Stefano Gabbana sich verändern. Mode spiegelt doch immer die Lebens- und Ideenwelt ihrer Macher wieder und der Süden Italiens liegt den beiden nun mal im Blut. 

2012/09/24

Milano Woman FS-2013: Salvatore Ferragamo...


Die Tücken der ersten Reihe bekamen bei Salvatore Ferragamo einige Vertreter der deutschen Presse zu spüren. Im mittleren Block waren Klaus Stockhausen (Interview), Christiane Arp (Vogue) und Annette Weber (Instyle) so platziert, dass sie ohne größere Verrenkungen meist nur die Rückseite der Models zu sehen bekamen. Vor allem Frau Arp stand die Begeisterung darüber ins Gesicht geschrieben, im Stream kann man das ziemlich gut sehen. 
Doch was haben sie auch schon groß verpasst? Eigentlich ziemlich wenig! Leder war natürlich eines der Hauptthemen, und viel Metallenes. Fetischanleihen und Gladiatorendetails brachten etwas zu gewollt erscheinende Looks hervor. 

Post-Modern Geiha's: Prada Vs. Pucci...


Sowohl Miuccia Prada als auch Peter Dundas (Pucci) nehmen uns mit auf eine Reise nach Asien und zeigen jeweils ganz eigene Interpretationen des von Geishas. Bei Prada ist sie unnahbar und künstlich, bei Pucci ist sie Verführerin. Mir fällt es leicht mich für eine der beiden zu entscheiden!

Hintergrund: eine von Hokusai's unzähligen Ansichten des Berges Fuji

2012/09/23

Milano Woman FS-2013: Jil Sander...


Aufgewärmtes Essen soll ja bekanntlich am besten schmecken und Montags war zumindest früher als man nichts weggeworfen hat immer der Tag, an dem Reste essen angesagt war. In der Mode jedoch verhält es sich ein bisschen anders. Klar, man kann alte Entwürfe wieder aus dem Fundus oder dem Archiv holen, aber man sollte entweder mehr als ein zwei Jahre vergehen lassen oder sie dann wenigstens so verfremden, dass sie nicht mehr wiederzuerkennen sind. Die gestrige Jil Sander Show, sie wurde von nicht wenigen heiß ersehnt und war mehrfach als eine Art Rückkehr der Sander'schen Simplizität gepriesen worden, war ein solches Resteessen. 
Buschige Silhouetten, rund geschnittene Schulterpartien und, sofern mal vorhanden, hoch angesetzte Taillen machen die Kollektion aus. Und nicht zu vergessen die trapezförmig geschnittenen Kleider, die so merkwürdig nach vor abstehen. Es sind sehr konstruierte Looks, die aber selten wirklich lässig wirken, eher bemüht modern. Genau dadurch aber wirken sie alles andere als das. Wenig von dem was zu sehen war neu, was ich aber doch ein wenig voraussetzte, wenn eine Designerin (und ein sicherlich nicht gerade kleines PR-Team) im Vorfeld ordentlich Wind machen. Mein erster Eindruck war in der Tat der, dass es auch gut eine COS-Kollektion von vor zwei Jahren sein könnte. Auch Parallelen zu alten Prada-Kollektionen lassen sich herstellen, ein bisschen Raf Simons findet sich. Und wollte sie nicht gerade genau diesen vergessen machen?
Doch trotz aller Kritik kann man sich die Kleider und Ensembles sehr gut anschauen und sich auch die jeweils passenden Trägerinnen dafür vorstellen. Mir gefielen zum Beispiel die fast bäuerlich wirkenden Kombinationen aus Bluse und hoch in der Taille sitzendem Rock, und auch die Mäntel lassen durchaus nicht nur Frauen mit Konfektionsgröße 36/38 gut aussehen. Aus Verkäufersicht ist es die Kollektion also gelungen, aber ein Meilenstein der Mode ist sie sicher nicht. 





Zum Schluss zitiere ich noch den geschätzten Horst von Lynn&Horst, der als wir kurz bei Facebook über die Kollektion schrieben so treffend anmerkte: "Der Kleiderschrank einer langweiligen Frau.". Dem muss ich wohl nichts mehr hinzufügen. 

2012/09/22

Jil Sander, Gleich...


Die Spannung steigt! In wenigen Minuten geht die erste Kollektion von Jil Sander für die Damen nach ihrer Rückkehr über die Bühne. Die Männerkollektion war ja nun nicht ganz so der Brüller, mal sehen wie es bei den Frauen wird. Zum Livestream geht's hier, ein Fazit folgt sicherlich morgen...

2012/09/21

Dennis Hopper - The Lost Album...


Wer am Wochenende noch nichts vor hat und zufällig in Berlin lebt oder gerade hier zu Besuch ist, der sollte einen Abstecher in den Martin Gropius Bau machen. Dort sind seit gestern Fotografien von Dennis Hopper zu sehen. 
Die in der Mitte der 1960-er Jahre entstandenen Aufnahmen zeigen das Bild eines intellektuellen Amerika. Dennis Hopper war Teil eine illustren Clique, deren Mitglieder zu den größten Künstlern des 20. Jahrhunderts zu zählen sind. Seine Bilder stellen aber auch Zeitgeschichte dar und nehmen den Betrachter gefangen. Nach Hopper's Tod 2010 wurden fünf Kisten wiederentdeckt, in deren Inneren mit Notizen versehene und für eine Ausstellung im Jahre 1969 zusammengestellte Fotos versammelt  waren. Zum ersten Mal werden sie nun in Europa gezeigt.

Mein Fazit: Ich hatte eine schreckliche Nacht, ich glaube gestern Abend meinen Schlüssel verloren zu haben, schlief dann bei Freunden und war dann heute morgen schon früh auf den Beinen um nochmals zu suchen. Ich hatte ihn im Sportstudio verloren, da wurde er dann glücklicherweise auch gefunden und ich war sehr erleichtert ohne die Hilfe eines Schlüsseldienstes doch noch in ein entspanntes Wochenende starten zu können. Ich habe mich dann erstmal in die Badewanne gelegt, bin dann entspannt frühstücken gegangen und habe mir als krönenden Abschluss meines Morgenprogramms die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau angeschaut.
Morgens kurz vor elf war es da noch angenehm ruhig. Die meisten anderen Besucher wollten die Olympia-Ausstellung sehen, somit war es noch angenehm ruhig in den Räumen im zweiten Obergeschoss. Die kleinformatigen, auf Karton aufgezogenen Bilder sind so gehängt wie sie von Hopper selbst konzipiert waren, der Betrachter hat einen roten Faden, dem er folgen kann. Dennis Hopper zeigt in der Tat eine Vielschichtigkeit in der amerikanischen Gesellschaft, die von berühmten Künstlern wie Robert Rauschenberg und Jasper Johns über die Hells Angels bis hin zu Wanderpredigern und Freiheitskämpfern wie Martin Luther King Jr. reicht. In den 7 Jahren, Hopper fotografierte tatsächlich nur in den Jahren zwischen 1961 und 1967 und sagt selbst, dass er das Fotografieren mit dem Beginn der Arbeit an Easy Rider aufgegeben hat, entstanden schaffte er es eine Epoche zu portraitieren und deren unterschiedliche Auffassungen darzustellen.
Man kann seine Fotografien auch tatsächlich als Vorstufe für seine Arbeit als Regisseur sehen und Easy Rider ist nur der logische Schluss dieser Arbeit. Kein Wunder also, dass auch am Schluss der Ausstellung dieser Film gezeigt wird. Ich habe ihn noch nie gesehen, doch nach dem Betrachten der Bilder hatte ich die Muse dazu und konnte Parallelen erkennen. Die Freiheit, die die von Dennis Hopper und Peter Fonda dargestellten Charaktere leben steht im Gegensatz zum Leben der Menschen, die ihnen auf ihrer Reise durch Amerika begegnen.
Die Ausstellung ist natürlich eine Fotografieausstellung, es geht um die Bilder und um den Künstler. Nun war Dennis Hopper aber kein Inszenierer, und schon gar kein Technikfanatiker. Beides sieht man den Bilder machmal an und man wünscht sich, dass hier und da viellicht tatsächlich noch etwas an der Belichtung oder am Blickwinkel gefeilt werden hätte können. Aber am Ende zählt, was die Bilder ausdrücken. Und das ist so einiges! Hopper hat einfach fotografiert was er gesehen hat und wir dürfen nun ein Stück Zeitgeschichte durch seine Augen wieder aufleben lassen.

2012/09/20

Mit Festem Tritt...


Der perfekte Herbstschuh ist gefunden, zumindest habe ich das für mich passende Modell seit letztem Samstag im Flur stehen: der Chelsea Rancher von Red Wing Shoes
Ich liebäugle mit denen schon seit ein paar Wochen, nämlich seit ich sie zum ersten Mal bei Manufactum entdeckte. Nach langem Zögern habe ich mich dann entschieden sie zu kaufen, doch nicht in schon erwähntem Laden, sondern bei Red Wing auf der Münzstraße. Massgeblich positiv zur Entscheidungsfindung beigetragen hat die perfekte und ausgesprochen fundierte Beratung im Laden. Da steht wirklich jemand der Ahnung von den Sachen die er verkauft hat und eben auch weiß, wo ein Schuh nicht zu drücken hat und an welchen Stellen er sich noch weitet. 
Zwei Tage habe ich sie schon zur Arbeit getragen und wieder aller Befürchtungen abends weder schwere Füße noch irgendwelche Druckstellen gehabt. Besser kanns also wirklich nicht gehen. 

2012/09/19

Gucci Girl - Anja Rubik...


So ganz entspannt habe ich mir bei Kaffee und Schokoküssen den Stream der Gucci-Show angeschaut. Eröffnet wurde die Show von meinem (noch immer) Lieblingsmodel Anja Rubik, die, nach einem Auftritt in der Mitte, diese dann auch beendete. Mittlerweile lassen die meisten Designer die Mädchen schon nicht mal mehr zweimal laufen, dreimal ist da schon wirklich ein Knochenjob. Anja ist aber nicht nur ein Profi, sie ist noch dazu eine wirklich immer schöner werdende Erscheinung. 
Anscheinend verkörpert sie aber auch das Gucci'sche Frauenbild, welches Frieda Giannini für diese Kollektion vorschwebte. Es war einen Stoff gewordenen Zeitreise in den Jet-Set der späten 1960-er Jahre. Trompetenärmel, Rüschen und fließende Silhouetten werden dafür hausanzugähnlichen Zweiteilern gegenübergestellt. Jackie Onasis kam mir in den Sinn, aber irgendwie auch die junge Barbra Steisand. Während ich die Kleider tatsächlich in jeder Hinsicht gelungen finde, kann ich mir die Anzüge nur schwer an einer realen Frau vorstellen. Und noch weniger in den Straßen Berlins. So schick wird diese Stadt leider niemals werden...

2012/09/18

Flickschusterei...


Vor drei Tagen habe ich festgestellt, dass meine Lieblingsjeans im Schritt ein ziemlich löchriges Ding ist. Das ist schon ein bisschen tragisch. Ich habe mich also voller Zuversicht ans Werk gemacht und schon am Sonntagabend damit begonnen Löcher zu stopfen. Ich dachte zuerst, dass eine Tatort-Länge ausreichen würde, doch dies war ein Trugschluss. Heute ist schon der dritte Abend und es ist noch immer nicht vollbracht. Aber es ist schon Land in Sicht!

2012/09/17

Preview Berlin...


Man hätte die Stähle mit dem riesigen, von einem Pfeil durchbohrten Herzen leicht übersehen können. Umringt von Fliegen, noch ein bisschen tropfend stand es am Eingang zur Preview Berlin. Schaurig und faszinierend ist diese Arbeit, und auch ein bisschen eklig. Der Verwesungsprozess ist Teil des Ganzen, und hinein interpretieren kann man da eh allerhand. 
Die Preview ist eine klassische Messe, die Galerien haben alle in sich geschlossene Stände und kuratiert ist da auch nicht. Habe ich mich gestern noch die verschwommenen Grenzen bei der abc mokiert, empfand ich die klaren Strukturen und Trennungen bei der Preview ebenfalls komisch. Zu sichtbar war der auf Verkauf ausgerichtete Aufbau. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Insgesamt war es aber eine vielfältige Mischung mit spannenden Positionen, die vor allem von unbekannteren jungen Galerien gezeigt wurden. Große Namen habe ich nicht wirklich entdeckt, dafür aber viele was vielleicht (bzw. hoffentlich) mal ganz groß werden wird. Der Name ist bei der Preview eben schon irgendwie Programm, sie ist eine gute Vorschau auf das, was kommen könnte. 






2012/09/16

Art Berlin Contemporary, Kurz abc...


Gegen 11 waren die Besucherzahlen der abc noch überschaubar, nur wenige interessierte schlängelten sich an den als Träger fungierenden Gerüsten und Bauzäunen. Die Galeristen, spartanisch ausgestattet mit einem Holzhocker und einem kleinen Tischen, saßen neben ihren Arbeiten und wurden irgendwie selbst zum Teil der Inszenierung. 
Die abc ist eine bewußte Abkehrung vom klassischen Messestand hin zu einer mehr oder weniger kuratierten Gesamtschau. Alles wird Kunst, die ausgestellten Arbeiten genauso wie die Raumgestaltung. Und schließlich sogar die Menschen, die darin umhergehen, rumstehen und eben auch rumsitzen. 
Die Bilder trügen, schon gegen halb zwei sah es deutlich anders in den Hallen aus. Als wir gingen gab es schon eine kleine Schlange an der Kasse und sicherlich füllte es sich zum Nachmittag richtig. Die wichtigen Sammler sind wohl aber schon weitergezogen; während gestern eher der kunstinteressierte zu sehen war, konnte man nicht wirklich noch Kunstkäufer ausmachen. Auch das war wahrscheinlich ein Grund, warum die Galeristen und Galerinas so entspannt rumsaßen und sich kaum von den Besuchern stören ließen. 
Ein bisschen schade ist noch immer, dass es die Art Forum nicht mehr gibt. Gerade das Zusammenspiel der unterschiedlichen Messearten ergab eine runde Mischung. Die abc ist zwar auf einem guten Weg, kann aber allein noch nicht die Lücke füllen. Zumindest empfinde ich das so. 
Heute gehen wir noch auf die Preview, worauf ich auch schon sehr gespannt bin. Dann ist das Kunstwochenende schon wieder vorbei, aber viele Eindrücke konnte ich auf jeden Fall mitnehmen.