Wer am Wochenende noch nichts vor hat und zufällig in Berlin lebt oder gerade hier zu Besuch ist, der sollte einen Abstecher in den
Martin Gropius Bau machen. Dort sind seit gestern Fotografien von Dennis Hopper zu sehen.
Die in der Mitte der 1960-er Jahre entstandenen Aufnahmen zeigen das Bild eines intellektuellen Amerika. Dennis Hopper war Teil eine illustren Clique, deren Mitglieder zu den größten Künstlern des 20. Jahrhunderts zu zählen sind. Seine Bilder stellen aber auch Zeitgeschichte dar und nehmen den Betrachter gefangen. Nach Hopper's Tod 2010 wurden fünf Kisten wiederentdeckt, in deren Inneren mit Notizen versehene und für eine Ausstellung im Jahre 1969 zusammengestellte Fotos versammelt waren. Zum ersten Mal werden sie nun in Europa gezeigt.
Mein Fazit: Ich hatte eine schreckliche Nacht, ich glaube gestern Abend meinen Schlüssel verloren zu haben, schlief dann bei Freunden und war dann heute morgen schon früh auf den Beinen um nochmals zu suchen. Ich hatte ihn im Sportstudio verloren, da wurde er dann glücklicherweise auch gefunden und ich war sehr erleichtert ohne die Hilfe eines Schlüsseldienstes doch noch in ein entspanntes Wochenende starten zu können. Ich habe mich dann erstmal in die Badewanne gelegt, bin dann entspannt frühstücken gegangen und habe mir als krönenden Abschluss meines Morgenprogramms die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau angeschaut.
Morgens kurz vor elf war es da noch angenehm ruhig. Die meisten anderen Besucher wollten die Olympia-Ausstellung sehen, somit war es noch angenehm ruhig in den Räumen im zweiten Obergeschoss. Die kleinformatigen, auf Karton aufgezogenen Bilder sind so gehängt wie sie von Hopper selbst konzipiert waren, der Betrachter hat einen roten Faden, dem er folgen kann. Dennis Hopper zeigt in der Tat eine Vielschichtigkeit in der amerikanischen Gesellschaft, die von berühmten Künstlern wie Robert Rauschenberg und Jasper Johns über die Hells Angels bis hin zu Wanderpredigern und Freiheitskämpfern wie Martin Luther King Jr. reicht. In den 7 Jahren, Hopper fotografierte tatsächlich nur in den Jahren zwischen 1961 und 1967 und sagt selbst, dass er das Fotografieren mit dem Beginn der Arbeit an Easy Rider aufgegeben hat, entstanden schaffte er es eine Epoche zu portraitieren und deren unterschiedliche Auffassungen darzustellen.
Man kann seine Fotografien auch tatsächlich als Vorstufe für seine Arbeit als Regisseur sehen und Easy Rider ist nur der logische Schluss dieser Arbeit. Kein Wunder also, dass auch am Schluss der Ausstellung dieser Film gezeigt wird. Ich habe ihn noch nie gesehen, doch nach dem Betrachten der Bilder hatte ich die Muse dazu und konnte Parallelen erkennen. Die Freiheit, die die von Dennis Hopper und Peter Fonda dargestellten Charaktere leben steht im Gegensatz zum Leben der Menschen, die ihnen auf ihrer Reise durch Amerika begegnen.
Die Ausstellung ist natürlich eine Fotografieausstellung, es geht um die Bilder und um den Künstler. Nun war Dennis Hopper aber kein Inszenierer, und schon gar kein Technikfanatiker. Beides sieht man den Bilder machmal an und man wünscht sich, dass hier und da viellicht tatsächlich noch etwas an der Belichtung oder am Blickwinkel gefeilt werden hätte können. Aber am Ende zählt, was die Bilder ausdrücken. Und das ist so einiges! Hopper hat einfach fotografiert was er gesehen hat und wir dürfen nun ein Stück Zeitgeschichte durch seine Augen wieder aufleben lassen.