2012/08/31

It's All About The Details...


Von allen Kollektionen, die nun so langsam in den Läden eintreffen, machte mich die von Dolce&Gabbana am meisten neugierig. Allein schon auf den Bildern faszinierten mich die Metallstickereien, wie werden die wohl erst in echt aussehen? Fraglos werden es nur wenige Teile in die Läden schaffen, einfach weil damit verzierte Kleidungsstücke ein kleines Vermögen kosten, selbst wenn sie in Indien oder China angefertigt wurden.
Ich hatte mich heute mit einem Freund zu einem kleinen Ku'damm-Bummel verabredet und nach Jil Sander, Chanel und Prada, sind wir auch bei Dolce& Gabbana rein. Wir drehten eine kleine Ladenrunde und es wurde klar, dass es zumindest eines nicht gibt, nämlich Besticktes. Ich habe dann einen sympathisch dreinblickenden Herren danach gefragt und er meinte, dass sie zumindest ein Stück hätten und er es holen gehen würde. Meine Vorfreude stieg. Kommt er mit einem Cape wieder? Oder vielleicht mit den Socken? Oder sogar mit einer dieser wunderschönen Husarenjacken? Alles falsch, die Schiebermütze, die im Bild oben zu sehen ist, hatte er anzubieten. 
Hmm, das war nun wirklich kein repräsentatives Stück. Trotzdem habe ich die Stickerei mal genauer betrachtet und fand sie ausgesprochen gut gemacht. Museumstücke sind es allerdings trotzdem nicht, dafür wiederum nicht gut genug. Es sind Showteile, die für ein paar Minuten die Illusion von etwas besonderen herbeigezaubert haben und dann wieder verpuffen. 


Wer mir bei Instagram folgt, der kann dort Bilder alter Stickereien sehen, wie sie zum Beispiel auf Livreen zu finden ist. Diese Silberstickerei hat doch nochmals eine ganz andere Qualität als die bei den Italienern.

Josh Brolin Für Band Of Outsiders...


Immer ähnlich und doch jedes Mal anders sind die Looksbooks von Band of Outsiders. Die Polaroids sind seit vier oder fünf Jahren das von Scott Sternberg bevorzugte Stilmittel um Leute ungewohnt entspannt und in teils skurrilen abzulichten. Natürlich sind es nie gewöhnliche Menschen, sondern meist der Filmadel Hollywoods. 
Josh Brolin spielt für Sternberg in diesem Jahr alle Facetten des Cowboy seins gekonnt aus; egal ob zu Pferde oder beim rauchen hinter dem Stall. 






2012/08/30

Yippie Yeah - Die Neue GQ-Style Ist Da...


Allein die Email mit er Ankündigung, dass die neue Ausgabe der GQ-Style nun am Kiosk liegt, löste heute morgen kleine Freudensprünge bei mir. Das Erscheinen des Magazins ist gleichbedeutend mit dem Einläuten der neuen Saison; weg mit den Sommersachen und her mit den Herbstlooks. Mal sehen ob ich es morgen schon schaffe mir das Magazin zu kaufen, spätestens aber am Samstag werde ich sie in den Händen halten und dann erstmal ein paar Stunden lang nichts anderes machen als lesen und Bilder anschauen. 
Natürlich wird hier dann nachzulesen sein, wie sie mir gefällt. Schon jetzt muss ich allerdings sagen, dass mich das Cover nicht ganz so begeistert. Adrien Brody finde ich toll, aber auf dem Foto ist er mir doch etwas zu sehr straff gezogen und glatt gemacht...
Mehr zur Inhalt dann am Wochenende.

2012/08/29

Ringel, Ringel, Reihe...


Franz Xaver Winterhalter war der Chronist des Adels in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er malte Kaiser und Kaiserinnen, Könige und alle die, die an den europäischen Höfen von Bedeutung waren. Seine drei Bilder von Elisabeth von Österreich prägten das Sissi-Bild, und die von ihren Hofdamen umgebene Kaiserin Eugenie stellt all die Pracht des Zweiten Kaiserreiches zur Schau. Einen Tableaux Vivants gleich posierten die Modelle vor ein paar Wochen auf Sizilien und präsentierten in exclusivem Kreis die Haute Couture Kleider von Domenico Dolce und Stefano Gabbana. 
Aufwendig sind diese Kreationen, besetzt mit allerlei Zierendem nehmen sie den Betrachter und vielleicht auch die spätere Trägerin mit auf eine Zeitreise. Krinolinen stützen die Kleider und lassen die Oberkörper zierlich erscheinen; die Puppenhaftigkeit der Frauen ist ein Gegenentwurf zur emanzipierten Sexyness (oder wie auch immer man das interpretieren mag), die sonst über den Laufsteg von Dolce&Gabbana läuft. 
Fraglos steht der nicht unberechtigte Vorwurf der Untragbarkeit im Raum, doch allgemein ist die Haute Couture nur in Ausnahmefällen wirklich wirtschaftlich und dient hauptsächlich als Marketinginstrument um noch mehr Taschen, noch mehr Sonnenbrillen und vor allem ganz viel Parfum verkaufen zu können. Die Einladung nach Sizilien war eine Möglichkeit die Topredakteure und ein paar Superstars zusammenzutrommeln und deren Anwesenheit zu nutzen ein bisschen gut Wetter zu machen. Zu diesem Zweck konnten die Krinolinen eigentlich gar nicht groß genug sein, jedes mehr an Tragbarkeit hätte dem PR-Anliegen sogar schaden können. Auch und gerade weil die Schwierigkeiten in Bezug auf die Steuer noch nicht Überstanden sind und das Einstampfen von D&G den Designern noch in den Knochen sitzt, ist es wichtig zu zeigen wo man sich selbst sieht, nämlich ganz oben in der Meisterklasse der Mode. 



Via Swide

Ein Basic Im Kleiderschrank...


Mein Vorliebe für klassische Kleidungsstücke, vornehmlich solche mir Tradition, dürfte mittlerweile bekannt sein, zumindest kann man dies hier immer wieder lesen. Ich habe mich in den letzten Wochen ein bisschen zurückgehalten was den Konsum von Kleidung betrifft, gestern jedoch konnte ich nicht an mich halten und habe ein neues Stück für die Herbstgarderobe erworben: ein graues, mit zwei Köpfen zu schließendes Jacket aus Harris Tweed
Seit 1993 ist Harris Tweed ein geschütztes Stück Bekleidungskultur, doch seine Geschichte geht zurück in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals machte sich die verwitwete Herzogin von Dunmore daran, die auf ihren Ländereien befindlichen Webereien bekannt zu machen und den dort gewebten Tweed zu vermarkten. Die Hebriden waren schon lange vorher für ihre handgesponnenen und gewebten Tweeds bekannt, doch dank der Herzogin wurde der Tweed zur Marke und ist seit 1910 auch als solche eingetragen. 
Man kann sich also sicher sein, dass man, wann immer man Harris Tweed liest, man ein wirkliches Stück Qualität vor sich hat. Zusätzlich ist jedes Stück Bekleidung, das aus dem Stoff gefertigt wird mit einem Zertifikat und einer Kennnummer versehen. Selbst dann, wenn es zu einem unschlagbaren Preis bei TK Maxx hängt, wie in meinem Fall. 
Ich freue mich schon jetzt auf kühlere Tage, auf Herbstspaziergänge und die Möglichkeit das Jacket zu tragen. Ich habe auch schon den passenden Look im Kopf, zu dem auch ein noch im Kleiderschrank befindlicher Rollkragenpullover gehört. Das wird also die nächste Anschaffung sein. 

2012/08/28

Must-Have Im Herbst...


Ohne einen Rollkragenpullover geht im Herbst 2012 gar nichts, das ist doch wohl klar!? Nein, es sind nicht die dicken Wollteile, die wir an unsere Hälse heran lassen, sondern die zarten, dünn gestrickten. Wir sollen sie schließlich auch mal unter dem Hemd tragen können, ganz so wie der Jet-Set-Mann von Welt es schon 1965 tat. 
Viele Labels hatten den Look genauso auf dem Laufsteg, den meisten wird aber Prada (Headerbild) in Erinnerung geblieben sein. Mir persönlich gefielen aber die Varianten von Ermenegildo Zegna besser. Egal also, welche Marke man sich als Vorbild nimmt, Hauptsache Mann trägt den Look. Ich gehe am Samstag mal los und schaue, wo es solche netten Teile gibt. 

Ermenegildo Zegna
3.1 Phillip Lim
Carven
Alle Bilder von Style.com

2012/08/27

Stifte Und Papier...


Freitag war's, da saß ich Zuhause und habe mal wieder ein bisschen rumgekritzelt...

2012/08/26

Kino: Prometheus - Dunkle Zeichen...


Ich habe wohl in vergangenen Filmbesprechungen öfter mal das Ende vorweggenommen und dadurch vielleicht dem ein oder anderen den Filmspass versaut. Zumindest ist mein Freund der Meinung und bat mich nicht mehr zu schreiben, wie Filme ausgehen. Nun saß er aber gestern Abend neben mir als wir bis kurz nach Eins im Kino waren um uns 'Prometheus' in 3D anzuschauen. Ich kann also getrost schrieben, dass am Ende erstmal die Gefahr gebannt ist. Und gleichzeitig ein hübscher Cliffhanger eingefügt wurde, was Teil Zwei, Drei und vielleicht sogar Vier schon absehbar macht. Das Grauen geht also weiter, und damit meine ich weniger die ganzen zurechterfundenen Lebensformen. 
Als ausgemachten Blödsinn habe ich 'Prometheus' empfunden, als schwachsinnig und hohl, gleichzeitig aber auch als bildgewaltig und der Effekte und Landschaften wegen beeindruckend. Gleich zu Beginn des Films beginnt die Verwirrung. Was macht eigentlich dieses grauhäutige, menschenähnliche Wesen da? Was trinkt es und warum? Warum löst es sich auf und verteilt seine DNA? Dank Wikipedia weiß ich nun, dass es dadurch das Leben auf der Erde erschafft und so zum Urvater der Menschheit wird, während das Mutterraumschiff in den Wolken verschwindet. Dann kommt ein Zeitsprung von X-Millionen Jahren, der uns in die Zukunft nach Schottland bringt und dort zwei Forscher eine Höhle mit Zeichnungen entdecken lässt. Nach dem nächsten Zeitsprung von nur zwei Jahren sind wir endlich in den Weiten des Weltraums und steuern auf einen unbekannten Planeten zu. Dieser wird zum Schauplatz der Handlung, der Blödsinn nimmt von nun an Fahrt auf und steuert ungestraft dem Ende entgegen. 
Doch tatsächlich sind die paar Minuten anfangs Raumschiff die besten des ganzen Films. Michael Fassbender, überhaupt der einzig wirklich gekonnt agierende Schauspieler in der einzigen Rolle, die mehr als eine halbe Facette zu bieten hat, darf sich austoben und der Zuschauer bekommt die Gelegenheit sich auf ihn einzulassen. Mit Blondiercreme in den Roboterhaaren, ein menschliches Wesen ist er als einziger nicht, schaut er 'Lawrence von Arabien' und balanciert Fahrrad fahrend einen Basketball durch die Gegend. Seine Neugier und seine übermenschliche Auffassungsgabe sind es natürlich, die das Schicksal der Crew bestimmen und den Untergang gleich mit. Er ist Gehilfe, Übersetzter und noch alles mögliche andere, und wird am Ende auch noch überleben.


Ansonsten spielt niemand mit, der irgendwie nur halbwegs überzeugt. Charlize Theron wird stillvoll zerquetsch am Ende, bleibt aber sonst nur wegen ihrer angeborenen Schönheit in Erinnerung, Noomi Rapace hat nichtmal das zu bieten. War dann da sonst noch wer? Ich kann mich nicht erinnern. 
An die Filmsets wird man sich erinnern, an beeindruckende Dekorationen und schönen Bilder. H.R. Giger schwirrte einiges abstraktes im Kopf herum, die Raumschiffe und die Mischung aus Hochtechnologie und Mittelalter wirken wie düstere Luftschlösser, in die man sich eher nicht hineinträumen will. Die für die Kostüme verantwortlich zeichnende Janty Yates, unter anderem hat sie auch 'Gladiator' gemacht, hat sich doch stark an den Weltraumvorstellungen der 1960-er Jahre orientiert und in Fassbenders Fall an Uniformen aus dem frühen 20. Jahrhundert mit Stehumlegekragen und aufgesetzten Taschen in Feldgrau. Die Raumanzüge mit den Glashelmen erinnerten mich ausserdem an Peter Lindbergh's 1990 für die italienischen Vogue geschossene Strecke mit Helena Christensen und den Aliens.  
Doch sollten Optik und Inhalt nicht bestenfalls eine Einheit bilden oder zumindest gleichwertig behandelt werden? Bei 'Prometheus' habe ich das Gefühl, dass gerade im Bereich eines gut geschrieben Drehbuches mit schlüssigem Inhalt und guten Dialogen zu wenig Geld ausgegeben wurde. Und ich befürchte auch, dass man im 2014 kommenden zweiten Teil an dieser Stelle wieder zu sparen versucht. 



Bild 2 von hier

2012/08/25

La Boule Avant Garde...


Die Stapelbarkeit von Geschirr ist oft kein leichtes Unterfangen. Es funktioniert solange man die gleiche Art Teller hat, sobald sich aber die Fabrikate mischen wird es ein ziemlich wackeliger Turm. 1971 kreierte Helen von Boch für Villeroy & Boch eine aus 19 Teilen bestehende Kugel, in der sich alles zusammenfügen lies, was man für 4 Personen braucht. Von der Suppenschale bis zum Essteller war alles dabei.
Die Farbgebung ist natürlich sehr seventies, gerade auf rostbraun kommen Lebensmittel meiner Meinung nach nicht immer gut weg. Würde die Kugel aber ganz in weiß wiederaufgelegt werden, sie wäre sicherlich ein wirklicher Verkaufsschlager und eine Alternative zur Landhausästhetik, die aktuell das Bild von Villeroy & Boch prägen. (Ich verschweige absichtlich mal die New Wave Linie, die ist ein wahrer Geschirralptraum.)
Mit Glück findet man vielleicht eine vollständige Kugel auf dem Flohmarkt oder in einem Designantiquitätenladen. Diese hier wurde bei Furniture Love angeboten, ist aber leider schon verkauft. 

2012/08/24

Obsessed With...


'The White Briefs' – Eigentlich sagt der Name schon alles. Unterhosen gibt es da, meist in weiß. Doch nun kollaboriert die schwedisch stämmige Firma mit Nickelson Wooster und herausgekommen ist eine kleine Serie von Unterwäsche mit Camouflagedruck. Das gefällt mir natürlich sehr, bin ich doch seit ein paar Wochen ein bisschen angefixt von diesem Muster.
Mein aktuelles Lieblings-T-Shirt, so etwas hatte ich übrigens schon sehr lange nicht mehr, ist von Carhartt und ich habe es von meinem Freund geschenkt bekommen. Ihm war es zu groß, für mich ist es perfekt. Vielleicht trägt auch dieser Umstand dazu bei, dass ich ganz schon vernarrt in das Ding bin und kaum erwarten kann es wieder zu tragen, aber ich mag auch einfach den Print sehr gerne. 
Und dabei hatte ich noch nie ein besonderes Faible für Militaria und Kriegsspiele. Schon als Kind fand ich gegenseitiges abknallen spielen ziemlich abwegig. Doch wie so oft werden Kleidungsstücke aus dem Militärbereich gerade von eher pazifistisch veranlagten Menschen adaptiert und in der Bedeutung umgemünzt. Man nehme nur den Parka, der auch aus der Armee kommt und dann gerne von Friedensaktivisten getragen wurde. Oder aber Doc Martens, deren Erfinder immerhin Arzt bei der Wehrmacht war. 
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts tarnte sich die Arme nicht. Man trug kräftiges Blau, sattes Grün oder sogar Rot und konnte immer schnell ausmachen wer Freund und wer Feind war. Dann, während des ersten Weltkrieges wurde 'Feldgrau' eingeführt und noch teilweise im zweiten WK getragen. Gleichzeitig entwickelten sich erste Tarnmuster, der vor allem Ausrüstungsgegenstände unsichtbar machen sollten, so ein Panzer versteckt sich eben nicht so einfach mal. Erste Bekleidungsteile wurden Ende der 1930-er Jahre eingeführt. 
Was heute zumeist getragen wird ist nicht das Platanenmuster der Nazis, welches 1935 von Prof. Schick erfunden wurde, sondern amerikanische Versionen. Die Mode orientiert sich da an Strukturen, die mittlerweile schon wieder dank neuer digitaler Techniken vollkommen überholt sind. In wie weit das Muster überhaupt noch mit Bedeutung belegt ist oder einfach nur schön sein kann, muss also jeder für sich entscheiden.

T-Shirt von Carhartt (Via Carhartt)
Schuhe von Mark McNairy mit abstrahierten Camouflage-Einsätzen (Via Soto Berlin
Headerbild via The White Briefs

2012/08/23

Adieu Ihr Lieben...


Nein nein, weder fahre ich in den Urlaub noch will ich mich anderweitig verabschieden. Ich trenne mich mal wieder von Büchern, das ist ein Abschied der mir nie wirklich leicht fällt und trotzdem notwendig ist. Ich mag die alle wirklich sehr, aber sie verstauben einfach in den Regalen. Zu selten habe ich Musestunden und setzte mich dann mit Mario oder Jeff hin, schaue nicht an was Candida fotografiert hat und studiere auch nicht die Studien August's. Ich lese dann lieber las das ich mir Bilder anschauen, und wenn es mal doch der Fall ist, sind es die, von denen ich mich natürlich nicht trennen würde. 
Hauptsächlich verschwinden mehr und mehr die Titel, die fast kopflos nach Hause geschleppt wurden, einfach weil gerade ein Sale war und sie günstiger angeboten wurden. Während der zwei Jahre bei Taschen sammelte sich da einiges an, viele habe ich danach nie wieder zur Hand genommen. Nun sollen sie ein anderes Zuhause finden, vielleicht sogar abgöttisch geliebt werden. Verdienen tun sie das alle. 
Wer nun also mal schauen will was es diesmal so gibt, hier geht es direkt zu Ebay! Und wenn es nicht die Bücher sind, vielleicht gefällt ja der Paillettenkragen ;-))

Bild: Mario Testino, aus 'Let Me In!' (Auch das steht zum Verkauf!)

Moderne Arbeitskluft...


Auch wenn wir den ganzen Tag im Büro sitzen, wir ziehen uns gerne an als würden wir Bäume fällen. Auch wenn wir all unsere Habseligkeiten für den Tag mit einer Hand fassen könnten, brauchen wir Kleider mit Stauraum. Labels wie Engineered Garments leben von der Sehnsucht nach Handfestigkeiten in unserer immer weniger greifbaren Welt. 
Die Kollektion ist wie gemacht für den Winter mit viel Schnee, für die harte Arbeit im Wald bei Bäume fällen und zum Beschlagen den Hufe unserer Pferde mit neuen Eisen. Ach richtig, all das machen wir ja gar nicht mehr. Doch auch darauf ist die Marke eingestellt, all die Sachen passen sich genauso gut unseren modernen Bedürfnissen an und bedienen die Sehnsüchte gleich mit dazu. 






2012/08/22

What I Wore Today...


Weniger ist mehr. Weniger Zeit um über das richtige Tagesoutfit nachzudenken am Morgen, kann tatsächlich zu einem entspannten Tag beitragen. Heute war genau das der Fall. Ich habe mich im Bad vertrödelt und dann hat das Anziehen einfach etwas fixer gehen müssen, schließlich wollte und konnte ich nicht aufs Frühstück verzichten. Getragen habe ich also ein blaukariertes Hemd, dazu ein graues Tanktop und ne verwaschene Jeans, dazu Chucks und Unterhosen von Calvin Klein. 
Gar nicht schlecht habe ich mich gefühlt in diesem Look, der mich irgendwie zurück ins Jahr 1994 brachte und ein bisschen Grungestimmung hat aufkommen lassen. Kleidung als Jungbrunnen, wenn es zufällig passiert und nicht forciert wird, ist das gar nicht schlecht. Morgen kann ich mich dann wieder wie 30 anziehen...

Hartford
Asos
Calvin Klein
Nudie Jeans
Converse
Headerbild von hier, Kleidung von hier...

Und wem noch ein bisschen nach 90-er zu Mute ist, der kann sich ja mal wieder Reality Bites anschauen... M M M My Sharona


2012/08/21

Traumhaus Zum Kaufen: Die Villa Lysis Auf Capri...


Mit der feinen Pariser Gesellschaft ging ein bisschen die Fantasie durch als sie von den 'Schwarzen Messen' des jungen Baron Jacques d'Adelswärt-Fersen hörte. Seine Homosexualität allein wäre im Fin de Siecle, noch dazu im dekadenten Paris, kein Problem gewesen, doch darüber, dass der Baron auch immer wieder 15 und 16-jährige in seinen Kreis lud konnte und wollte man nicht hinwegsehen. Es kam also zum Skandal, der 23-jährige Baron wurde vor Gericht gestellt und kam für ein halbes Jahr ins Gefängnis. Einzig der Einfluss von Freunden, die im übrigen auch immer wieder Gäste dieser angeblichen Messen waren, verhinderte schlimmeres. 
Nicht nur seine Rechte als Bürger verlor von Fersen, auch seine trotz seiner Homosexualität geschmiedeten Heiratspläne scheiterten. Galt er vor dem Bekanntwerden seines dekadenten Lebensstils  als strahlende Partie, war es im danach nicht mehr möglich ein nur halbwegs ehrbares Fräulein zu finden um dessen Hand er anzuhalten wagen konnte. Baron von Fersen – den Zusatz 'von Fersen' gab er sich selbst, die Familie d'Adelswärt war mit jenem schwedischen Grafen entfernt verwand, dem eine Affäre mit Marie Antoinette nachgesagt wurde – verlies also Paris und übersiedelte nach Capri, wo er sich ein solides Häuschen errichtete: Villa Lysis. 


'Amori et dolori sacrum' steht über den Eingang der im Jugendstil erbauten Villa. Hoch auf einem Hügel gelegen bietet sie, 'der Liebe und dem Kummer geweiht', einen unvergleichlichen Blick auf den Golf von Neapel. Bereits 2.000 Jahre von Baron von Fersen errichtete Kaiser Tiberius seine Villa Jovis; glaubt man den Quellen so war auch dieser nicht uninteressiert an jungen Männern. Und auch nach von Fersen Tod im Jahre 1923 kamen immer wieder Besucher auf die Insel, die dort nicht unbedingt nur nach malerischen Sonnenuntergängen und blauen Grotten suchten, sondern auch nach durchaus körperlichem.  
Doch was bei den meisten eher eine Spekulation ist, hat bei von Fersen immerhin einen Namen: Nino Cesarini. 15 Jahre war dieser alt, als er ihn Rom kennenlernte und mit nach Capri nahm. Der ehemalige wurde erst sein Liebhaber und später eine Art Zeremonienmeister bei den Opiumgelagen, für die in der Villa Lysis extra ein Rauchsalon im chinesischen Stil eingerichtet wurde. Nino Cesarini stand auch immer wieder Modell für die antikisierten, viel zu schwülstigen Posen. Das Medium der Fotografie und Streben nach antiker Anmut liessen so unzählige Pin-Up-Bildchen entstehen, bei denen man lange nach dem künstlerischen Wert suchen muss. 


Kokain und Champagner – Baron Jacques d'Adelwärt-Fersen entschied sich 1923 stillvoll aus dem Leben zu scheiden. Nino Cesarini erbte das Haus, konnte es aber kaum erwarten von der Insel wegzukommen. Käufer waren schnell gefunden, die Schwester des Barons war nun Besitzerin der Villa. Doch auch sie behielt die Villa nicht. Sie verkaufte sie weiter und langsam fiel das Haus in einen Dornröschenschlaf. 
Um 2000 entschied sich die Verwaltung von Capri die Villa zu restaurieren und sie für Besucher zu öffnen. Geschichten, wie die des französchen Adeligen, der die Villa Lysis als Tempel seines dekadenten Lebensstils errichtete lassen sich ausgezeichnet vermarkten und laden vielleicht auch zum Träumen ein. Es müssen nun keine Träume von Knaben sein, wie sie von Fersen und Tiberius bevorzugten, auch rauschende Feste mit schön gekleideten Menschen lassen sich in dieser Kulisse zusammenspinnen. 


Wer nun 8 Millionen auf dem Konto rumliegen hat, kann diese Träume sogar wahr werden lassen: Die Villa Lysis steht zum Verkauf. Mit einer Wohnfläche von 400 Quadratmetern und einem Grundstück von 20.000 ist dieses kleine Häuschen ein schönes Feriendomizil. Und für den noch nicht vorhandenen Pool findet sich auf dem kleinen Gelände vielleicht auch noch ein Eckchen. 

Bilder von hier, hier, hier und hier

Das Einzig Wahre...


Gestern das Wetter hat mit schon so ziemlich zu schaffen gemacht, für 35 Grad und stehende Hitze bin ich wirklich nicht gemacht. Den Overall von Alexis Mabille, aus der Kollektion vom Sommer 2011, den hätte ich gerne gehabt, damit hätte es sich vielleicht aushalten lassen. 
Heute soll es ja nicht mehr ganz so heiß werden, nur noch 32 Grad sind angesagt. Ich werde mal tief im Kleiderschrank wühlen, vielleicht habe ich ja irgendwas passendes für solche Temperaturen. 


2012/08/20

Pussy's Und Poser - Ein Sommertag Im Olympiabad


35Grad waren gestern angesagt, gefühlt war es weitaus mehr. Kein Wunder also, dass sich die meisten Berliner an die Seen und in die Freibäder verdrückt haben. Schon morgens gab es bei Facebook Bilder von Stränden, an denen sich die Handtücher und Strandmuscheln aufreihten wie die Sardinen in der Blechbüchse. Auch wir brachen auf um ein Wasserloch zu finden, Ziel war das Olympiabad.
Wer die Architektur dort kennt, weiß auch um das Liegewiesenproblem. Wir haben da gar nicht erst geschaut, sondern suchten uns gleich ein freies Plätzchen am Arkadengang unter der Tribüne. Von da aus konnte man die Becken gut überblicken, hatte Sicht auf den Sprungturm und sass noch dazu im Schatten. Und man konnte gut das Treiben beobachten, das Balzverhalten junger Männer studieren, die um die Gunst der zahlenmässig unterlegenen jungen Damen buhlten.
Für mich war es schon wirklich ein Highlight mal wieder in einem Freibad zu sein. Eigentlich ist das so gar nicht mein Fall, ich war sicherlich seit fünf Jahren in keinem mehr. 



2012/08/19

Aus Browne Wird Grey...


Die Ankündigung ein günstigeres Label zu lancieren klang im ersten Moment sehr spannend, doch im Vokabular von Thom Browne meint günstig etwas anderes als in meinem. Hosen liegen irgendwo zwischen 350 und 500 Dollar, ein Hemd kriegt man noch immer nicht unter 200. Ich bin also nach wie vor raus, aber ich konnte auch bislang gut ohne seine (zugegebenermassen sehr schönen) Sachen leben.


2012/08/18

Partnerlook...


Die große weiße Papiertüte ist von Prada gewesen, die beiden haben sichtlich gut eingekauft. Ob allerdings die Farbwahl und die dadurch zur Schau getragene 'Harmonie' hätte sein müssen, steht auf einem anderen Blatt...

Zeitlos Schön - Modefotografie Bei C/O...


Das in den Archiven von Condé Nast nicht nur wahre Schätze zu finden sind, sondern auch und vor allem all die Bilder die die Modefotografie der vergangenen hundert Jahre prägten, steht ausser Frage. Ebenso, dass eine Schau mit Bildern von großen Meistern wie Erwin Blumenfeld und Georg Hoyningen-Huene, und aktuellen Stars wie Bruce Weber und Mario Testino, Massen anzieht. Den ersten Versuch in die C/O Galerie zu kommen gaben wir nach ein paar Minuten auf. Anderthalb Stunden später kamen wir immerhin schon besser rein, voll war es aber immer noch. 
Eröffnungen bei C/O ziehen immer Scharen von Menschen an, Berliner wie Auswärtige. Um sich das Gezeigte nochmals in Ruhe anzuschauen und es beurteilen zu können, dafür muss man ein zweites Mal wiederkommen.