2014/04/29

Strandtauglich...


Klar, wenn man Britt Ekland im Arm hält, kann man eigentlich alles tragen. Es schaut sowieso dann keiner mehr auf den Typen im gestreiften Zweiteiler. Aber ein bisschen Stoff, vor allem untemrum, hätte auch Rod Stewart nicht geschadet. (Vielen Dank übrigens an M&M dafür, dass sie mich auf dieses 'scharfe' Foto aufmerksam gemacht haben!)
Nun steht der Sommer bevor und damit die Ferienzeit. Wer keine schicke, zeitlose Badehose im Schrank hat oder diese vom Salzwasser ganz verblichen ist (oder aber die letztjährige Sommerfigur mit dem aktuellen Zustand nicht übereinstimmt), der findet wirklich schöne Modelle von unterschiedlichen Marken unter anderem bei Mr. Porter. Die sind zwar keine Schnäppchen, machen aber wirklich was her. Und vor allem ist man ein positiver Blickfang, auch wenn gerade keine heiße Blondine zur Hand sein sollte.

Valentino, 290 €
Orlebar Brown, 285 €
Robinson Les Bains, 155 €

2014/04/26

Bücher Im April...


Zum Welttag des Buches brachte Fischer eine eigens von Carlos Ruiz Zafón geschriebene Novelle heraus, in welcher zum ersten mal der Friedhof der verlorenen Bücher erscheint, der sich als Leitthema durch seine Romane zieht. Man versteht nach der Lektüre des Buches die oft dunkle Welt Zafón's ein wenig besser und man bekommt noch mehr Lust auf seine Geschichten.


Während der Lektüre des Buches habe ich ein Gerstenkorn bekommen, das war schmerzhaft und eklig. Eine Kollegin fragte mich daraufhin, ob mir jemand einen bösen Blick (Jettatura) zugeworfen hat...Manchmal gibt es Zufälle, die zu leichter Gänsehaut führen.


Anhand gut gewählter Beispiele beschreibt der Autor, wie Künstler arbeiten und wie sie Gedanken in Werke verwandeln. Völlige Selbstaufgabe und sich von der Welt abwenden sind keine Seltenheit, wie Michael Kimmelmann an vielen Beispielen belegt.


Natürlich werden gerade Titel neuaufgelegt, die sich mit dem Thema Raubkunst und Provenienzforschung beschäftigen. Durch den Fall Gurlitt ist dieses Thema in aller Munde. Stefan Koldehoff hat mit 'Die Bilder sind unter uns' ein Standartwerk zu diesem Thema geschrieben. Mehr dazu und zu einem weiteren Titel zum Thema Raubkunst folgt aber in einem gesonderten Post. 


2014/04/25

Kino: Yves Saint Laurent...


Biografien, noch dazu solche mit über 70 Lebensjahre, brauchen etwas mehr als nur 90 Minuten um erzählt zu werden. Selbst wenn wie im aktuellen Film 'Yves Saint Laurent' nur gerade einmal zwei dutzend Jahre dargestellt weden sollen, reicht dies nicht aus. Jalil Lespert hätte dieses Werk dem Kinopuplikum ersparen sollen. Als Fernsehfilm an einem verregneten Sonntagnachmittag wäre das akzeptabel gewesen, für das Kinoist der Film meiner Meinung nach misslungen.
Doch das Werk ist kein Einzelfall, es reiht sich in die verfilmten Biografien vieler Persönlichkeiten ein. Selten gelingt der Spagat zwischen der bestmöglich abgebildeten Realität und dem Quäntchen Zauber, der vom Publikum erwartet wird. Gerade im Fall von Mode und Traumgebilden erwartet das Publikum hübsche Kleider, verträumte Seidengebilde und einen immer leicht schwebenden Designer, der in der Depression Glanzleistungen vollbringt. Das gibt es natürlich nicht zu knapp im Film, den Schock und die Begeisterung, die Saint Laurent durchaus einmal auszulösen vermochte geht leider vollends unter.
Der Film wurde offiziell von Pierre Bergé freigegeben, kein Wunder also, dass er schnell gen belanglos, teils sogar langweilig schippert. An den Eckdaten der Biografie des Designers lässt sich nicht viel rütteln, auch die Drogensucht, die ja doch thematisiert werden hat müssen, ist bekannt. Ansonsten wurde aber wenig auf die Persönlichkeit Saint Laurents eingegangen. Und allgemein wird Bergé zum strahlenden Ritter stilisiert...
Weniger gut weg kommen die anderem Protagonisten weg. Die Frauen (Victoire Doutreleau, Loulou des la Falaise und Betty Catroux) sind Verführerinnen, die unter anderem die Drogen in Yves Leben bringen und Bergé's Errettungsphantasien im Wege stehen. Karl Lagerfeld, der durchaus schon eine Größe war, kann dem Genie Saint Laurent nicht das Wasser reichen und selbst sein Geliebter Jacques de Bascher landet im Bett Saint Laurents, der seinen Vorzügen körperlich verfällt. 
Glücklicherweise ist der Film wenigsten schick und zeichnet sich durch schöne Bilder aus. Wenn das nicht wäre, würde man diesen belanglosen Film nicht lange aushalten. Mal sehen, wie die zweite nicht autorisierte Verfilmung von Bertrand Bonello sein wird, die im Mai in Cannes Premiere feiert. Schlechter kanns nicht werden. 

2014/04/21

Immer Drauf - Neue Anzüglichkeiten Von Terry Richardson ...


Models gibts wie Sand am Meer, die meisten machen mal was und sind dann wieder weg. Um auf die Cover oder auf die Modeseiten internationaler Magazine zu kommen müssen sich die Mädchen schon etwas anstrengen, oder aber einfach herausragend sein. Und eine in der Vogue, noch dazu in der amerikanischen, bekommen dann auch wieder die, die von internationalen Chefgöttinnen eine temporären Heiligenschein verliehen bekommen.
Emma Appleton versucht sich nun einen Namen zu machen in dem sie einfach mal einen Weg geht, der zwar noch keine Magazinseiten garantiert, aber zumindest ihren Namen schlagartig bekannt macht: Sie veröffentlichte bei Twitter, dass Terry Richardson ihr ein eindeutig sexuelles Angebot gemacht hat, dessen bereitwillige Annahme ihr Bilder in der Vogue (welches Land auch immer) garantierten. Natürlich hat es Appleton nicht angenommen, sie zeigte den Fotografen auch nicht wegen sexueller Belästigung an, sondern sie ging an die Öffentlichkeit. Nun schreiben einige darüber, sogar die Abendzeitung München, und das Model wird augenblicklich berühmt, quasi eine Osterüberrachung.
Oh man, wie oft muss man solche Nachrichten noch lesen? Entweder es schreitet endlich mal der Gesetzgeber ein und geht gegen Terry Richardsons sexuelle Anzüglichkeiten vor oder die immer gleichen Tiraden hören endlich mal auf. Es nervt mich, dass immer wieder die gleichen Vorwürfe aufpoppen und Futter bieten. Es müssen sich doch Beweise finden lassen, wenn wirklich etwas an Richardsons offensiver Art dran ist.
Und warum ist der Twitter-Account von Emma Appleton plötzlich gelöscht?

Bildquelle

2014/04/18

Rearranged...


Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer – ganz klassische Aufteillung, die sich allein schon durch die Anordnung der Räume in der Wohnung ergeben hat – hatten wir noch bis letzte Woche. Doch alte Strukturen müssen manchmal aufgebrochen werden um etwas entstehen zu lassen, das eigentlich vielmehr dem selbst entspricht. Wir haben umgeräumt und vieles neu arrangiert. 
Die größte Veränderung hat dabei unser Wohnzimmer durchgemacht, es wurde quasi wegrationalisiert und ist einem Schlafzimmer gewichen, das vielmehr ein neuer Lebenraum ist als nur ein Ort zum schlafen. 
Lichtdurchflutet ist das Zimmer, luftig und viel Raum bietend. An den Wänden hängen die Sachen, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben und das draußen wird selbst zum sich immer veränderden Bild. Eben nichts gegenüber zu haben, keine in die Fenster schauenden Nachbarn, macht auch Vorhänge überflüssig, was allerdings auch bedeutet, dass die Morgensonne den Raum erfüllt und einen zum Frühaufsteher macht. 
Das neu entstandene Zimmer, also der ehemalige Schlafraum, wurde zu einer Mischung aus Kleider- und Gästezimmer. Und selbst der ebenfalls dort hin verbannte Fernseher hat einen Platz gefunden. Es ist gelungen den Raum so zu gestalten, dass er eben keine lieblose Abstellkammer ist und trotzdem viel Platz für ungeliebtes bietet.
Noch ist nicht alles fertig, aber es ist ja eh alles im Fluss...





2014/04/14

Buchtipp: Dries Van Noten...


Noch vier Tage bis Ostern und noch kein passendes Geschenk für die Modeaffinen unter den Familienmitgliedern gefunden? Zur gerade in Paris stattfindenden Retrospektive hat der belgische Verlag Lannoo nun einen wirklich wunderschönen Band herausgebracht, der das Werk des grandiosen Modedesigners Dries van Noten würdigt. Egal ob man sich vordergründig für das Design van Notens interessiert oder sich einfach gerne schön gestalteten Büchern widmet, dieses Buch lässt das Herz jedes Bücherfans höher schlagen und gehört in jede Mode- und Kunstbibliothek. 



In die Ideenwelt des Designers einzutauchen wird einem durch den prächtigen Bildband erleichtert. Man lernt ihn und seine Historie umfassend in der Einleitung kennen, erkennt immer wieder die Querverweise zu historischer Kleidung und Uniformen, zu Handwerk, Material und natürlich zu Kunst im Mittelteil und kann zum Abschluss noch einmal alle Kollektionen Revue passieren lassen, einzig um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Dries van Noten Kleider macht, die nichts von ihrer Relevanz verlieren und tatsächlich zeitlos sind. 
Mode ist das nicht, weil es einfach nicht modisch im Sinne von jetzt und hier ist. Es sind Bekleidungen,  die einen Charakter unterstreichen und den wechselt man schließlich auch nicht zweimal im Jahr, oder?



Den Autoren des Buches gelingt es umfassend einen Überblick über ein wirklich großes Werk zu geben und aufzuzeigen, was die DNA der Marke Dries van Noten ist und wie diese untrennbar mit der Person Dries van Noten verknüpft ist. Es wird auch nicht zwischen Männer- und Frauenmode getrennt, zumindest nicht auf den Seiten des Buches. Alles ist eine Einheit. 


Der Band liegt gerade auf meinem Schreibtisch, ist eh viel zu Schade um im Regal zu verschwinden. Natürlich ist es kein Schnäppchen, aber definitiv schon jetzt eines des schönsten Modebücher des Jahres. Darin zu blättern ist wie eine Reise in ein kreatives Universum dessen Grenzen man gar nicht absehen kann und wo hinter jeder Buchseite sich ein neues Spektakel auftut. 

2014/04/13

Art Cologne 2014...


Nach Köln ist's nicht weit. Von Wiesbaden aus schafft man es in zwei Stunden, eigentlich sogar noch schneller, was es zu einem idealen Sonntagsausflugsziel werden lässt. Heute lockte die Kunst – besser am letzten Tag zur Art Cologne als gar nicht. Natürlich ist es der Tag an dem sich das 'gemeine Volk' durch die Hallen schiebt, alle wichtigen Leute, die im Auftrag kaufenden Kuratoren und die ganz für sich kaufenden Sammler, haben gleich an den ersten zwei Tagen Interesse bekundet und abgegrast. Schließlich ist man schon seit Mittwoch da und man kauft auch lieber ohne die Vielen im Rücken. 
Das Rheinland ist Sammlermetropole Nummer eins in Deutschland. Auch wenn viele der aus Deutschland kommenden Galerien entweder in der Hauptstadt angesiedelt sind, oder zumindest Dependancen dort unterhalten, wird die Art Cologne immer stärker und wichtiger. Das haben natürlich auch die Großen, Internationalen verstanden und wollen auch ihr Stück von Kuchen abhaben. Aber sind Sammler nicht allgemein sehr reisefreudig und planen das Jahr nach den Messen in London, Paris, Basel, New York und eben auch Köln? 



Wichtig ist es da Profil zu zeigen und einen eigenen Schwerpunkt zu entwickeln; das zu filtrieren, was das Besondere ist. So richtig gelungen ist in diesem Jahr meiner Meinung nach nicht Köln besonders zu machen und die Messe einzigartig erscheinen zu lassen. Natürlich gab es besonderes zu entdecken, aber auch viele sichere Nummern, die zwar gewinnträchtig weil etabliert sind, aber nicht vom Hocker hauen. Paul McCarthy's Figur eines sich an einem Fass betätigenden Mannes zum Beispiel wurde so sehr durch die Presse gejagt, dass die Arbeit in der Realität nur noch verlieren kann. Und weitere Beispiele lassen sich spielend finden. Was ist das Neue? Was ist das besondere?


Ein weiteres Werk an dem kein Journalist vorbei zu kommen schien war von Franz Marc. Nicht nur war es mit knapp 10 Millionen Euro die teuerste angebotene Arbeit auf der Messe, es diente auch dazu das 50-jährige Bestehen der Münchner Galerie Thomas zu feiern. Natürlich ist es ein freudiges Jubiläum, aber allein die Gestaltung des Standes mit all der Spießigkeit eines großbürgerlichen Wohnzimmers hat uns in die Flucht geschlagen. (Die 50 aus verwelkenden Rosen hätte manch junger Galerist durchaus als zeitgenössisch verkaufen können.) Nicht anderes erging es uns mit den Nachbarkojen, die das Kunstschaffen des 20. Jahrhunderts unter die Leute zu bringen versuchten. Was wichtig ist das Jetzt, die aufregenden Sichtweisen, die Künstler heute antreibt. Franz Marc und Co. sind im Museum nett, muss aber nicht auf einer Messe hängen. Das tut beiden Seiten nicht gut. 


Natürlich haben uns auch viele Arbeiten gefallen, einige würden sogar einen Platz bei uns finden, wenn sie nicht den finanziellen Rahmen sprengen würden. Hier mal drei von vielen:

Liam Gillick, Kerlin Gallery
Kirsten Everding, 1301PE
Melora Kuhn, Eigen+Art
Köln lohnt sich, das ist mein uneingeschränktes Fazit. Egal ob Laie, interessierter Dilletant oder Fachmann auf dem Gebiet des Kunsthandels. Die Art Cologne ist es wert besucht zu werden und Hamburg, Berlin oder München sind nicht soweit entfernt, als das sich ein Besuch nicht ohne nennenswerten Aufwand einrichten lässt. 

2014/04/06

Kurze Nacht II - Kunst In Wiesbaden...


Zum zweiten Mal war ich in Wiesbaden unterwegs bei der Kurzen Nacht, bei der Museen und Galerien bis Mitternacht offen sind und gezeigt wird, was die hiesige Kunstszene zu bieten hat. Der schöne Frühlingstag machte auch den Abend mild, was viele Leute raus lockte und für reges Begängnis sorgte.
Das gezeigte war vielschichtig, es reichte von internationalen Künstlern bis hin zu solchen, die sich eher nebenher der Kunst widmen. Alles hat seine Berechtigung, auch wenn ich bei einigen Arbeiten doch recht schnell das Weite gesucht habe. Und eigentlich hat mich nichts so berührt, dass ich es hätte mit nach Hause nehmen wollen. 
Was aber bleibt ist die Erinnerung an eine schöne Nacht, die auch zu spannenden Orten in der Stadt führte. Unter anderem war das leerstehende Alte Landgericht mit seinem Zellentrakt im Keller zum Ausstellungsraum umfunktioniert worden. 

Galerie Hafemann 
projekt 48 
projekt 48
projekt 48
Galerie Cornelisen
Nassauischer Kunstverein
Nassauischer Kunstverein
Museum Wiesbaden

2014/04/03

Aussen Pfui, Innen Hui...


Der Flakon ist ein Alptraum, den muss man eigentlich ganz weit hinten in einer Schublade verstecken und darf in keinesfalls zeigen. Problem ist nur, dass der Inhalt einfach so wunderbar nach Frühling und nahendem Sommer riecht, dass es schwer ist davon abzulassen.
2006 kreierte Olivier Cresp, von ihm stammen auch ein paar Klassiker für Dior, Nina Ricci, Kenzo, Cerruti und Penhaligon's, Just Cavalli Blue. Ich bekam es damals von einer Freundin geschenkt, die zu der Zeit bei einem in Berlin ansässigen Magazin ein Praktikum machte und es als Duftsample mit nach Hause hat nehmen können. Niemand in der Redaktion wollte den hässlichen Flakon und auch wir machen uns lustig über den blau schimmernden Glas-Plastik-Hybriden mit dem unvermeidlichen Zebramuster ganz à la Roberto Cavalli. Verblüffend war allerdings auch, dass ich niemals vorher und nie danach so oft auf einen Duft angesprochen wurde. 
Die alte Flasche von damals hat spätestens den Umzug nach Wiesbaden nicht überstanden, sofern sie nicht schon vorher in den Müll geflogen ist. Ganz sicher lag sie ziemlich weit aufgebraucht vergessen in einer Schublade, neben meinen anderen Düften in schönen Flaschen konnte ich sie schlecht ertragen. Nun, produziert wird Just Cavalli Blue längst nicht mehr, habe ich einen Onlineshop gefunden, der noch einen Vorrat hatte und natürlich konnte nicht widerstehen. 
Der Geruch ist noch immer der Gleiche, der Flakon leider zwangsläufig auch... Wird auch die Wirkung wieder die Gleiche sein?