Noch vier Tage bis Ostern und noch kein passendes Geschenk für die Modeaffinen unter den Familienmitgliedern gefunden? Zur gerade in Paris stattfindenden Retrospektive hat der belgische Verlag Lannoo nun einen wirklich wunderschönen Band herausgebracht, der das Werk des grandiosen Modedesigners Dries van Noten würdigt. Egal ob man sich vordergründig für das Design van Notens interessiert oder sich einfach gerne schön gestalteten Büchern widmet, dieses Buch lässt das Herz jedes Bücherfans höher schlagen und gehört in jede Mode- und Kunstbibliothek.
In die Ideenwelt des Designers einzutauchen wird einem durch den prächtigen Bildband erleichtert. Man lernt ihn und seine Historie umfassend in der Einleitung kennen, erkennt immer wieder die Querverweise zu historischer Kleidung und Uniformen, zu Handwerk, Material und natürlich zu Kunst im Mittelteil und kann zum Abschluss noch einmal alle Kollektionen Revue passieren lassen, einzig um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Dries van Noten Kleider macht, die nichts von ihrer Relevanz verlieren und tatsächlich zeitlos sind.
Mode ist das nicht, weil es einfach nicht modisch im Sinne von jetzt und hier ist. Es sind Bekleidungen, die einen Charakter unterstreichen und den wechselt man schließlich auch nicht zweimal im Jahr, oder?
Den Autoren des Buches gelingt es umfassend einen Überblick über ein wirklich großes Werk zu geben und aufzuzeigen, was die DNA der Marke Dries van Noten ist und wie diese untrennbar mit der Person Dries van Noten verknüpft ist. Es wird auch nicht zwischen Männer- und Frauenmode getrennt, zumindest nicht auf den Seiten des Buches. Alles ist eine Einheit.
Der Band liegt gerade auf meinem Schreibtisch, ist eh viel zu Schade um im Regal zu verschwinden. Natürlich ist es kein Schnäppchen, aber definitiv schon jetzt eines des schönsten Modebücher des Jahres. Darin zu blättern ist wie eine Reise in ein kreatives Universum dessen Grenzen man gar nicht absehen kann und wo hinter jeder Buchseite sich ein neues Spektakel auftut.