Sechs Stunden, einmal verfahren inklusive, dauerte es um via Mitfahrgelegenheit von Wiesbaden zurück nach Berlin zu kommen. Je näher Berlin rückte, des unruhiger wurde ich. Ich hatte kaum bis keine Lust zurückzukommen, wollte nach zwei Wochen am liebsten bleiben. Doch so einfach geht das nicht, man bekommt leider nicht immer was man sich wünscht. Zumindest nicht immer gleich.
Vor gut zwei Wochen habe ich mich auf den Weg nach Wiesbaden gemacht um dort meinen Urlaub zu verbringen. Nicht unbedingt Erholung stand im Vordergrund, sondern in erster Linie die Arbeiten an der gemeinsamen Wohnung in Wiesbaden. Kisten auspacken und Möbel platzieren gehörten da eher noch zu den leichteren Übungen, Küche ein- und aufbauen und vor allem einiges an Elektrischem neu zu installieren waren in der Tat Herausforderungen, die ich mir vorher gar nicht zugetraut hätte. Aktuell steht jedoch erstmal nur ein Teil des Mobiliars, die Sachen meines Freundes. Meine Möbel, ich habe bedeutend weniger als er hat, kommen dann irgendwann in den nächsten Wochen. Bei Instagram gibt es schon erste Bilder von der Wohnung, hier auf dem Blog erst wenn alles fertig ist.
Auch jenseits von Umzugsstress boten die vergangenen zwei Wochen Überraschungen, die erste sogar schon auf der Zugfahrt. Schräg hinter mir sass Horst (Lynn&Horst), den ich bislang nur virtuell kannte und der sich als ein sehr unterhaltsamer und sympathischer Reisebegleiter entpuppte. Wir chatten recht häufig bei Facebook, trotzdem war die gemeinsame Zugfahrt wie ein neues Kennenlernen. Es war ein guter Einstieg, es folgte dann noch der Besuch auf der Frankfurter Buchmesse, die ersten Gäste in der Wohnung und die Begeisterung für auf dem Wochenmarkt von regionalen Anbietern angebotenen Waren. In der Oper waren wir auch; und einen wunderschönen Kino, das 'Über den Dächern von Nizza' zeigte.
Wiesbaden selbst hat sich nicht extra für mich in goldene Herbstfarben gehüllt, aber ich bilde mir mal ein es wäre so gewesen. Die Stadt schaffte es schnell mich noch mehr für sich einzunehmen. Von unserer Wohnung im sechsten Stock eines 50-er Jahre Hochhauses aus haben wir einen tollen Blick nach Osten und Süden, selbst auf dem Balkon haben wir noch liegen können und uns die wärmende Herbstsonne auf den Bauch strahlen lassen. Das waren neben der Zeit im Thermalbad, auch das liegt mitten in der Stadt, wirklich erholsame Stunden.
Nun aber muss ich erstmal mein Leben in Berlin regeln, die Trivialitäten holten mich schon direkt an der Wohnungstür ab. Aber voller Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt lässt sich das alles spielend meistern. Und natürlich habe ich auch das Bloggen vermisst, damit geht es dann in dieser Woche auch wieder los.