Nach dreimal anschauen gewöhnt man sich auch an diese Kollektion, Gefallen allerdings habe ich noch immer nicht daran gefunden. Hedi Slimane tut Los Angeles einfach insofern nicht gut, dass er sich in seinen Entwürfen zu sehr dem Hippie-Chic hingibt, was dazu führt, dass man meinen könnte er hätte den Kleiderschrank von Rachel Zoe geplündert und einfach daraus eine Kollektion gestylt.
Vintage-YSL ist da natürlich aus dabei; neben Smoking und Safarilederkleidchen, sind Schluppenblusen in rauen Mengen vorhanden. Und dann sind da noch die unzähligen unter schwarzen Chiffon hervorstechenden Busen, die aber nicht wirklich schocken und der gezeigten Anzahl sogar inflationär wirken. Mit einer zukunftsweisen Kollektion hat das in meinen Augen alles nichts zu tun, eher befürchte ich etwas wie einen Balmain-Effekt. Da wird schließlich auch schon seit Jahren versucht einer Art Rockchic zu huldigen, mehr oder minder erfolglos.
Man soll ja nicht dem Alten nachtrauern, aber gerade anhand dieser Kollektion wird deutlich, wie gut die vergangenen unter Stefano Pilati wirklich waren. Doch andererseits geht auch diese Saison vorüber und vielleicht sehen wir dann im März eine gelungenere Interpretation des Saint Laurent'schen Erbes gepaart mit dem Slimane'schen Zukunftsgeist!?
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