Nun liegt Fräulein endlich auch bei meinem Stamm-Rewe im Zeitschriftenregal. Eingequetscht zwischen all die Lisa's, Brigitte's und Freundinnen schaffte es das Magazin doch meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und in meinen Einkaufskorb zu wandern. Und bei 2,90 € fiel die Kaufentscheidung ja eh nicht schwer.
In der aktuellen Ausgabe dreht sich alles um Mode. Götz Offergeld findet in seinem Brief an die Leser dann auch recht ehrliche Worte, warum dies eben der Fall der: Zeitschriften sind auf Anzeigen angewiesen und Marken aus den Bereichen Mode, Lifestyle und Kosmetik sind die entsprechenden Kunden. So etwas wünscht man sich auch mal von der ein oder anderen Chefredaktion lesen, in deren Blätter oft kaum noch Platz für Inhalte ist. Fräulein gelingt es in dieser Ausgabe ganz gut die Interessen der Leser und der Anzeigenkunden so zu verbinden, eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
In 75 'Kapiteln' beschäftigt sich 'Fräulein' mit Marken, mit Designern und mit noch ein paar Randfiguren der Branche. Jürgen Teller, Marc Jacobs und Renzo Rosso finden ebenso ein Eckchen, wie der unvermeidliche Karl Lagerfeld. Die zwei Seiten über Luisa Casati habe ich zuerst gelesen, wohl auch, weil ich ihr selbst hier nie einen ganzen Artikel widmete und es nun auch nicht mehr tun werde. Gut zu lesen war dieser, aber das sind die meisten anderen Artikel im Heft. Vielleicht liegt es an der Kürze und der recht unterhaltsamen Art, wie sie geschrieben sind. Oder aber daran, dass durchaus auf einen Unterhaltungswert gesetzt wird und nicht nur auf trockene Fakten.
Es ist nicht die beste Ausgabe von Fräulein, weil das Modethema einfach allein doch etwas langweilt. Gerade die Vielschichtigkeit von Themen aus unterschiedlichsten Bereichen machen Magazine interessant, bei Fräulein ist das nicht anders. Trotzdem gibt es momentan auf dem deutschen Markt wenig vergleichbares, also kaufen!