Schade, dass es kein Geruchsbloggen gibt, denn der Geruch nach Sägespännen und Rentiermist stieg einen schon in die Nase bevor man überhaupt in die Ausstellungshalle kam.
Seit gut einem Monat ist nun 'Soma' ausgestellt. 'Soma' ist der Trank der Götter, es soll stärken und durch seine halluzinogene Wirkung 'unbesiegbar' machen. Rentiere, Kanarienvögel und Mäuse machen einen lebendigen Eindruck, nur die Fliegen waren etwas lethargisch. Es war kein Unterschied zu sehen zwischen den Tieren die mit Fliegenpilzen bzw. mit von Fliegenpilzgift kontaminierten Urin gefüttert werden und denen die 'normales' Futter zu fressen bekommen. Das Experiment, die Zweiteilung des Raumes macht zwar eine Trennung durch Gitter sichtbar, aber die Tiere verhalten sich auf beiden Seiten recht gleich. Rechts wie links ließen sich die Tiere kaum vom Publikum stören.
Fliegenpilze gehören übrigens zu den natürlichen Nahrungsmitteln von Rentieren, zumindest die mussten nichts Ungewöhnliches zu sich nehmen. Zu bezweifeln ist ob Kanarienvögel abseits der Installation Rentier-Urin zu sich nehmen würden!? Und vielleicht sogar ob dieser überhaupt an die Tiere verfüttert wird.
In wie weit die Frage nach dem Vorhandensein und der Wirkung von 'Soma' nicht sowieso eher philosophischer Natur ist, konnte ich für mich selbst nicht klären. Die Installation wirkt schon allein ihrer Größe wegen imposant. Sehenswert!
Eine weitere ungeklärte Frage ist übrigens auch, wie der Urin aufgefangen wird. Die Rentiere pullerten doch mehr oder weniger recht unkoordiniert und es gab auch keine Museumsmitarbeiter die schnell mit Flaschen angesprungen kamen und sie drunter hielten.