2014/01/11

Ein Traum Von Mode - Ermenegildo Zegna...


Wenn die Italiener Mode machen, denn fangen sie bei den Stoffen an und schauen was sich daraus machen lässt. Es geht nicht darum einen Stil zu prägen, die Grenzen der Männermode sind längst ausgelotet und alles was diese zu überschreiten versucht, wirkt nur lächerlich. Es geht darum den Körper einzuhüllen mit Kleidern, die ein Universum in sich bergen, aber im Moment des Anziehens dann auch schon vergessen sind. Komplexitäten sind kein Kaufargument, Perfektion und Qualität hingegen schon. Mode soll den Körper bedecken und nur wenn sie schlecht ist, bemerkt man sie während des Tragens. 
Stefano Pilati's Entwürfe für Ermenegildo Zegna werden untermalt von sphärischen Raumklägen, von Stadtsymphonien und Sterngeräuschen. Es sind technische Meisterwerke, die ein Höchstmass an stofflichen Innovationen in sich bergen und am Ende doch nur Jacken, Mäntel oder Hosen sind. Sie müssen auch gar nichts anderes sein, weder mittelalterliche Ritter (Dolce&Gabbana) noch Discoschwule in Lederchaps (Versace) passen in heutige Stadtlandschaften. Staubgraue Wollmäntel lassen uns die richtigen Wege finden, auch ohne das ihre Kreuzungen sich auf Seidenfoulards um unsere Schultern schmiegen (Burberry Prorsum). 
Zegna ist Stoff und Pilati ist in der Lage aus diesem Dinge zu machen, die nicht nur einen Winter lang relevant sind und doch eine Saison später mit neuen Gefährten den Platz im Schrank teilen müssen. Es einfach das Spiel der Mode ist. Doch sie werden gute Gesellschaft zugeführt bekommen, weil ein Zegna-Kunde nichts schlechtes an seinem Körper mehr ertragen kann, somit also auch nicht in seinem Schrank. Der Mann wird verdorben im besten Sinne des Wortes. 

Hier gibt es die ganze Kollektion zu sehen, das Bild oben stammt von Style.com