Russland ist sehr stolz, grundsätzlich schon mal darüber überhaupt zu sein, dann auf das Land, die Geschichte und das Geschaffene, auf seine Sportler und natürlich seine Kultur. Doch manches stünde nun auf der Kippe, denn mit dem neuen Gesetz zum Schutz der Jugend gegen schlechte Einflüsse, die vor allem zu Homosexualität führen können, müsste man zwei Dinge verbieten, auf die man eigentlich bisher ganz stolz war: Eiskunstlaufen und alles von Tschaikowsky.
Was gibt es schwuleres als russische Eiskunstläufer, die mit Prinz Eisenherz Frisuren zwar echt weit springen könne, aber dabei auch Paillettenfummeln umher wirbeln lassen, dass es einen schlecht werden könnte. Welcher Eltern schicken ihre Söhne denn noch freiwillig in den Unterricht um dort zu lernen, wie man Prinz auf Kufen wird? Im Grunde müsste es mit einer Geldstrafe belegt sein Kinder diesem unzüchtigen Sport auszusetzen. Bärenjagden in russischen Wäldern, Kanufahrten auf russischen Seen und Wanderungen durch russische Gebirge, das sind Männersportaten. Natürlich frei von Zwängen und mit blanker gestählter Brust ganz wie Väterchen Putin.
Und dann wäre da noch Peter Tschaikowsky. Schwanensee ist ja wohl mehr als schwul, quasi die Essenz aus allem Schwulen. Prinzen und Schwäne und Zauberer, viele Federn und Pailletten. Und diese ganzen Tütü's... Alles verbieten, kann ja nur Schwul machen!
Die russischen Gesetzemacher sollten sich mal mit Susan Sontag's Aufsatz zu Camp auseinandersetzen, er enthält schließlich alle verabscheuungswürdigen Dinge, die Kinder verderben können. Rokoko, Nijinsky und eben auch Schwanensee. Glücklicherweise steht Neuschwanstein nicht in Russland, die würden es sicher glatt wegreißen.
Oralsex ist übrigens auch verboten, ob das denen bekannt ist, die zur Schwulenjagd das Halali blasen?
Nachtrag 27.08.2013: In Russland wird nun ausgiebig an der Biografie von Tschaikowsky 'umgearbeitet'. Seine Homosexualität, auch das von ihm selbst niedergeschriebene Bekenntnis dazu, wird langsam aber stetig ausradiert.
Nachtrag 27.08.2013: In Russland wird nun ausgiebig an der Biografie von Tschaikowsky 'umgearbeitet'. Seine Homosexualität, auch das von ihm selbst niedergeschriebene Bekenntnis dazu, wird langsam aber stetig ausradiert.