2013/04/24

No Homo? No Soto!...

Guys,
the sun is there, Gallery Weekend around the corner and we will let a little bit of Munich into Torstrasse.
We hooked up with traditional cashmere brand ALLUDE to create a little Soto Capsule Collection and will present a handful of surprising cashmere design objects (for sale!).
Would be nice to see your pretty face this FRIDAY, 26th of April, 6-9pm and have a drink with you.
No worries: No vodka. Just white and red wine. Munich style. (no homo)
Wishing you all a good start of the week,
Phil & Team Soto

Es ist schon reichlich dumm, wenn man sich erst dezent im Ton vergreift und dann sich dann auch missverstanden fühlt. Auch wenn 'No Homo' im englischen wohl gebräuchlich ist, kann man nicht davon ausgehen, dass es hierzulande dann auch genau so verstanden wird. Es war also wirklich dumm vom Schreiberling der Einladung für das eigentlich am kommenden Wochenende stattfindende Event 'Allude X Soto - A Cashmere Intervention' diese Floskel zu gebrauchen ohne vorher mal zu überlegen, wie es denn ankommen würde. Und es war genauso dumm, dass niemand den Text mal kritisch gegengelesen hat. 
Die Debatte entbrannte zwar, ein Shitstorm war das noch lange nicht und wäre wohl auch etwas überreagiert. Gleichzeitig kann man es aber auch nicht einfach so abtun, schließlich steckt Deutschland gerade voll drin in der Debatte homosexuelle Lebenspartnerschaften auch vor dem Gesetz vollkommen mit der Ehe gleichzustellen, und Diskriminierung sollte grundsätzlich nirgendwo toleriert werden. Gerade in Berlin müsste man doch eigentlich meinen, dass das Thema schon längst kein Thema mehr ist. Aber wie so oft ist bei Hipstern dann doch alles nur heiße Luft und in Wirklichkeit stecken sie mit den Köpfen noch tief in der Provinz.
Auch aus rein geschäftlichem Interesse ist eine solches Verhalten, oder eine solche Meinung, ziemlich kontraproduktiv. Hätten sich Phil & Team Soto mal ihre Klientel ein bisschen genauer angeschaut, dann hätten sie festgestellt dass das Geschäft mit den Homos wohl durchaus einträglich ist. Ganz zu schweigen davon, dass hinter vielen der dort verkauften Marken homosexuelle Kreative stecken.
Allude zumindest hat sich von der Aktion distanziert und die geplante Kooperation abgesagt, oder zumindest solange verschoben bis ein neuer Partner gefunden ist. Fraglos war das auch deren einzige Möglichkeit. Andrea Karg: "Was am Anfang als eine gelungene Plattform für mein Kunstprojekt erschien, hat sich gestern leider als zu meiner und der Einstellung von Allude völlig unpassend herausgestellt."
Schade, Soto war eigentlich ein schöner Laden und die Sachen dort gefielen mir immer sehr. Aber es gibt die Sachen auch anderswo.

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