2012/07/08

The Box #1 - Paul McCarthy In Der Neuen Nationalgalerie...


Eine riesige Holzkiste steht seit vergangenem Donnerstag zentral in der Glashalle der Nationalgalerie. Ganz allein, wie ein Monolith aus Holz in einer Welt aus Stein, Glas und Stahl. Ein einziges Werk des amerikanischen Künstlers Paul McCarthy wird gezeigt, ein Werk, das trotzdem viel über den Künstler verrät. 
An einer der Längsseiten ist ein Fenster angebracht, dass man über drei lose aufgestellte Holzkisten erreicht und durch das man dann einen fast surrealistischen Blick in das Innere von Paul McCathy's Werkstattatelier bekommt. Doch alles ist nach links gekippt, die über 3.000 Objekte sind angeschraubt und angeklebt und schweben so. Im Hintergrund klettert eine Babypuppe nach oben und der Schreibtischstuhl auf Rollen hat auch keine Mühe in dieser Position zu verharren. Paul McCarthy lässt uns in seine Welt schauen, die zwar nicht auf den Kopf gestellt ist, aber zumindest ein bisschen schräg ist. 
Erstaunlich ist aber doch, wie ordentlich der Raum ist verglichen mit seinen Arbeiten. Ich hätte mir eher ein Chaos vorgestellt, wie es in der vor ein paar Jahren im Hamburger Bahnhof gezeigten 'Weihnachtsmannwichtelwerkstatt' vorherrschte. Statt eines großen Durcheinanders kann man doch eine  Struktur erkennen, die vermuten lässt, wie durchdacht die Arbeiten des Künstlers im Grunde sind.
Noch bis zum 4. November kann man 'The Box' anschauen und sie gleichzeitig in Bezug zu den anderen Arbeiten im Untergeschoß setzen. Und am Ende ist auch die Nationalgalerie wieder eine Box mit einem Eigenleben  – Die Box in der Box...