Die Maskulinisierung meiner Wohnung schreitet voran, ich habe nun eine Hausbar. Na ja, mit einer Bar hat es noch nicht viel zu tun, bisher habe ich eine Flasche da stehen. Aber die ist immerhin so exquisit, da macht die Qualität die fehlende Diversität spielend wett.
Ein kleiner Streifzug durch den Laden von Andreas Murkudis hat immer etwas von Kind im Bonbonladen. Ich selbst vermeide es ja allzuoft dort hinzugehen, einfach weil es Begehren weckt und zum kaufen verleitet. Doch gestern ging es nicht um mich, sondern ich begleitete einen Freund dahin. Sein Ziel war es eine Augencreme zu erstehen, in der Tüte hatte er dann so einiges mehr. Die Magie von Murkudis hat wieder gewirkt.
Unter anderem war es eine Flasche 'Monkey 47' die Begehren weckte. Dieser kommt nicht nur in einer sehr ansprechenden Flasche daher, sondern auch noch unserer aktuell vorherrschende Gin Tonic-Obsession zu Gute. Auf dem Heimweg haben wir dann noch Tonic und Eis gekauft und uns bei mir Zuhause dem Genuss hingegeben.
Bereits in der 'Best of Germany' Ausgabe vom vergangenen Oktober stellte die AD 'Monkey 47' von Black Forrest Destillers vor. Doch wenn man eines nicht erwartet, dann ist es ein Gin aus dem Schwarzwald. Zwar werden dort seit Jahrhunderten Wacholderbeeren zur Herstellung des Schinkens verwendet, doch erst 1951 kam der in Indien aufgewachsene Brite Montgomery Collins in den Schwarzwald und braute nach dem gescheiterten Versuch Uhrmacher zu werden einen Gin aus heimischen Wacholderbeeren, frischem Quellwasser und insgesamt 47 Kräutern, einheimischen und solchen aus Collins Heimat Indien.
Den Schwarzwald hat er irgendwann in den 1960-er Jahren wieder verlassen, einzig eine Kiste mit einer Flasche und der Rezeptur lies er zurück. Bei Renovierungsarbeiten wurde die Kiste entdeckt und seit 2008 wird im Schwarzwald wieder Gin destilliert.
Im übrigen sind alle Flaschen nummeriert, gerade habe ich festgestellt, dass Nummer 3.000 nun bei mir Zuhause steht.