2011/07/05

Paris Haute Couture HW-2011: Maison Martin Margiela...


Verbergen sich hinter den schwarzen Gesichtüberziehern eigentlich auch Topmodels oder sind das einfach die 'preisgünstigeren Ladenhüter'? Wie sehen die reellen Couture Kundinnen im Hause Martin Margiela aus? Ist das noch Mode oder schon Kunst?
Ja, es sind immer wieder die gleichen Diskurse die hier geführt werden und in meinem Post über das kritische Betrachten von Kollektionen hatte ich schon anklingen lassen, dass es eben manchmal nicht einfach ist die richtigen Bewertungskriterien anzusetzen.
Maison Martin Margiela ist eines der Häuser, das Mode nicht deshalb macht um eine Kundenklientel dafür zu finden, sondern um ihrer selbst willen. In den Ready-to-Wear Linien für Frauen und Männer hat man sich zwar mittlerweile entschieden, dass ein bisschen Geld verdienen gar schlecht ist, bei der Couture aber macht man fröhlich Plastikmäntel und Kleider aus Ikeakleidersackmaterial ohne speziell Kundenbedürfnisse vorher in die Überlegungen einfließen zu lassen. Und in der Tat ist es hier legitim, weil die Haute Couture einfach eine Spielwiese für Experimente ist.
Hier wird Kunst gezeigt, auch wenn in der ersten Reihe Modekritiker statt Kunstfachleute platz nehmen dürfen. Aber bei MMM darf sich jeder etwas intellektuell vorkommen, auch wenn er oder sie vielleicht gar keinen Dunst davon hat, warum eine zerstückelte Bikerlederjacke und Gurtsysteme, die eine ganze Fliegerstaffel beim Absturz retten könnten, nun im herbstlich verregneten Paris tragbar sein soll und man dafür noch dazu mehrere tausend Euro zahlen soll.