Unsere 'modere' Kultur zeichnet sich dadurch aus, dass überall der Anschein erweckt wird jeder ist mit jedem Freund. Man wird von den Verkäufern geduzt, wenn man in eines der vermeintlich hippen Geschäfte geht. Man wird von Kunden geduzt, weil sie glauben dies sei entweder locker und als Verkäufer würde man zurückduzen, oder aber es zeigt gleich wie in ihren Augen die hierarchischen Grenzen verlaufen. Und natürlich gehört es zur modernen Firmenkultur Kumpelhaftigkeit zu demonstrieren.
Vielleicht ist es bisschen so wie mit der Kleidung, mit der Nachlässigkeit die sich im Berufsleben eingeschlichen hat, ging auch eine Nachlässigkeit im Umgang einher. Klar gibt es noch viele Berufsgruppen die Anzug tragen, aber vor noch gut 50 Jahren galt es als Zeichen des Respekts einen Anzug zu tragen; im Beruf, am Sonntag. Und jene die Umgang mit Kunden hatten und damit eine Firma repräsentierten gleich gar.
Dann kamen diese komischen 68-er und alles wurde aufgeweicht. Nicht nur in der Kleidung, auch im Umgang.
Neben meinem Wunsch nach formellerer Kleidung im Berufsleben, wünsche ich mir auch wieder einen formellere Umgangskultur. Geduzt werden Familie und Freunde, der Rest der Welt sollte mit einem höflichen 'Sie' angesprochen werden. Klar klingt das altmodisch, aber es zeugt vor allem von Abstand und Respekt.
Mehr zum Thema Respekt kann man in der aktuellen Brand Eins nachlesen, und die Looks zum Thema gibt es bei Ermenegildo Zegna.
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