2010/11/12

Sprüth Magers Zeigt Stephen Shore...


Oh, ich habe schon geschrieben, dass ich ein großer Fan der Website Private Curators bin. Ohne diese, bzw. ohne Eva's Link bei Facebook, hätte ich die Eröffnung der großen Werkschau von Stephen Shore verpasst. Und ich hätte mich wirklich sehr geärgert, war es doch neben der tollen, ausgestellten Fotografie auch wieder eine Gelegenheit Menschen und Räume zu fotografieren.
Die Galerie verbirgt sich in einem Neubau auf der Oranienburger Straße. Der Saal ist unfassbar in seiner Größe, 6 bis 8 Meter hohe Decken und eine nicht einzuschätzende Quatratmeterzahl bwürden auch großen Formaten spielend Platz bieten.



Shore's Bilder sind nun auch nicht gerade klein, aber es wirkte trotz der Fülle sehr übersichtlich. Wie Kabinettstücke, kleine Kuriositäten.
Die Reise auf die einen der Fotograf mitnimmt, ein Roadtrip durch Amerika, trägt zurecht den Titel 'Uncommon Places'. Es sind einsame Plätze, Städte und Landschaften in der amerikanischen Provinz. Leuchtreklamen und Autos zeugen vom Vorhandensein der Menschen, wirklich sichtbar sind sie selten.



Stephen Shore ist zum Fotografen geboren. Bereits mit 14 Jahren kauft Edward Steichen, damals Kurator am Metropolitan Museum of Art, ihm seine ersten Arbeiten ab. Mit 17 zieht es ihn in das Umfeld von Andy Warhol und der Factory. Shore dokumentiert das Leben in diesem Schmelztiegel der Kreativität. Und doch zieht es ihn zu Beginn der 70-er Jahre auf die Straße und viele seiner bekanntesten und wichtigsten Arbeiten entstehen.
Er fotografiert mit einer Großformatkamera und mit Farbfilm. Die schwere und für seine Art der Fotografie doch recht unpraktische Ausrüstung zwingen ihn dazu seine Motive zu überdenken, statt einfach drauflos zu knipsen. Eine Arbeitsweise die in Deutschland auch von Bernd und Hilla Becher, sowie vielen ihrer Schüler, praktiziert wurde. Vielleicht sind auch deshalb die Bilder dieser Künstler so nah bei einander. Obwohl sich die Sujets kaum ähneln, haben sowohl die Bechers als auch Shore einen ähnlichen Ansatz. Sie alle dokumentieren Szenerien, die in ständiger Bewegung sind und auch schon im Begriff sind sich aufzulösen.



Bei Sprüth Magers, bis 08. Januar 2011