2018/12/13

Mailand, Paris...

Ich war zwei Tage unterwegs, ein keine 24h in Mailand und keine 12 in Paris. Die schon hier beschimpften Pre-Kollektionen fordern auch von mir Einsatz. Die Abverkaufszahlen der Winterjacken lassen nur bedingt Interpretationen zu,  des bisher fehlenden Winters geschuldet, und es gilt schon wieder das Neue für den Winter 2019 einzukaufen.
Ich war dieses Jahr einige Male unterwegs und ich freue mich auf jede Reise wie ein Schneekönig. Die verspiegelten Klo's bei Prada, das Fabrikgelände von Gucci mit seiner klaustrophobischen Twin Peak's Allure, der Geruch bei Moncler, die Stadtpalais von Chloé und (Old-)Céline, auf dem Dach des Grand Palais bei Saint Laurent während darunter die Couture Show von Chanel läuft zu sein... Großartig! 
Ich liebe Paris, und Mailand immer mehr. Ich mag es zu Fuss von Showroom zu Showroom zu laufen. Da kann eine halbe Stunde genauso erholsam sein, wie eine Woche am Strand. Ich finde toll Kollektionen zu sehen, im besten Fall erklärt zu bekommen, was die Idee dahinter ist; die Sachen anzufassen und die Details zu entdecken. Es ist toll, alles von Models vorgeführt zu bekommen; die Kleidung an Idealkörpern zu sehen und nicht an Realkörpern. 
Die unromantische Seite am Einkauf ist, dass es um Zahlen geht. Man geht nicht in einen Showroom und sucht einfach die schönsten Teile aus, schwelgt ein bisschen in Kaschmir, Seide und Chiffon, und sinniert über Knöpfe. Man geht hin, hat die Äbverkaufe im Kopf und auf Papier, und gleichzeitig wird das Budget diktiert und auch wieviel von was gakauft werden muss. Das Meiste wird verworfen und nur das genommen, was schon im Kopf auf die Kleiderschränke der Kundinnen verteilt wird. 
Es macht viel Spass Dinge zu verkaufen, die man selbst ausgesucht hat. Es sind Kinder, die man nur in gute Hände geben möchte.