Ach man, schnell waren 1 1/2 Wochen Urlaub rum und morgen ist schon wieder Alltag. Doch schön wars, erst in Dresden und dann in Berlin. Ich hatte mal ausgiebig Zeit, war nicht genötigt an einem zu kurzen Wochenende viel unterbringen zu müssen um am Ende keine Zeit gehabt zu haben. In der vergangenen Woche konnte ich ausgiebig Freunde treffen, in den Lieblingslokalen essen, neue Spots entdecken, Ausstellungen und Galerien besuchen und sogar fernsehen. Und es gab wirklich einige Highlights im TV, die es nicht verpassen galt und die im Kreis der Freunde gleich doppelt so spassig sind.
Natürlich war der Eurovision Song Contest Pflichtprogramm am Samstag, auch wenn es eher darum ging mit Freunden zusammen zu sitzen und Gin Tonic zu trinken. Aber mit einem Auge und einem Ohr war ich doch immer dabei, habe die Highlights schnell ausmachen können und am Ende ein bisschen die Geschmacksentgleisungen vermisst. Irgendwie ist alles mittlerweile Pop und kompatibel für die Vielen.
Hätte Conchita Wurst keinen Bart zum Abendkleid getragen, wäre diese Kunstfigur wohl auch eher untergegangen. Doch glücklicherweise konnte Europa so zeigen, dass Toleranz zu den Grundfesten der Gesellschaft gehört. Natürlich gab es im Vorfeld Anfeindungen. Maches Land im Osten, dass zwar geografisch zumindest teilweise in Europa liegt, mit seinem Denken aber eher noch finster umnachtet ist, sparte nicht mit verbalen Entgleisungen. Duma-Abgeordnete und Staatpräsidenten sehen schon den Untergang Europas voraus, doch eigentlich schwimmen ihnen die Felle weg.
Bis auf die Gewinnerin des Abends gab es wenig sichtbare politische Demontration. Das Publikum buhte zwar die russischen Zwillingslerchen aus, aber das verhallte eher ungehört und am Ende kamen die beiden auf Platz 7. Allerdings überholt von der Ukraine, Ungarn, Armenien, Schweden und den Niederländern. The Common Linnets waren meine ganz persönlichen Favoriten und ihr Song trifft durchaus den Zeitgeschmack.
Mädchen ohne Bart gab es am Donnerstag beim Finale von Germanys Next Topmodel zu bewundern. Der Zuschauer ist zwar berechtigt, wenn es darum geht einen Song zu finden, der Europa nun wiederspiegeln soll, darf aber nicht entscheiden wer Deutschlands Mädchen mit dem größten Modelpotenzial ist. Heidi ist da ganz diktatorisch, einzig ihre beiden 'Jungs' haben ein klein wenig mitzureden. Am Ende hat Stefanie gewonnen, wohl auch, weil sie eine herzerwärmende Weltschmerzrede zu besten gegeben hat, bei der sich einem fast der Magen vor lauter Solidarität hätte umdrehen wollen.
Der wirkliche Gewinner der Sendung ist Wolfgang Joop. Abgesehen von seiner kleiner Manie immer auf dem Monitor Gesicht und Haare zu verunordnen zu müssen, war er sympathisch seit der ersten Folge. Und das er ein großartiger Modemacher ist, konnte er an den Kleidern der Finalistinnen zeigen. Seine bestickten Cocktailkleider waren eines der Highlight dieser eher spannungfreien Finalshow. Im nächsten Jahr wird er wieder dabei sein, sofern Heidi bereit ist die Bühne zu teilen.
Am Freitagabend wurde dann in Berlin auch noch der Deutsche Filmpreis verliehen, was eben auch am Freitag spätabends im Fernsehen übertragen wurde. Wir blieben drauf hängen, war gut zum einschlafen. Einziges Fazit ist, dass man unbedingt 'Das finstere Tal' sehen muss!
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