2014/01/16

Mäntel, Mäntel, Mäntel...


Fakt ist, dass es selten so eine Fülle wunderschöner und überaus gut geschnittener Mäntel in den unterschiedlichsten Kollektionen zu sehen gab. Es scheint als wäre eine geheime Schlacht unter den Designer ausgebrochen, in der das einzige Ziel zu sein scheint, den schönsten Mantel des kommenden Winters zu entwerfen. Und dabei haben wir bisher nur die Mailänder Kollektionen zu sehen bekommen, die Pariser stehen noch fast vollständig aus. 
Bisheriger Favorit ist ein camelfarbener Macintosh bei Valentino, dessen ganze Raffinesse erst in der Rückansicht deutlich wird. Den allein hätte ich schon sehr gerne, ganz zu schweigen von den vielen anderen bei Valentino. Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli schaffen für die Damen unbeschreibliche Meisterwerke, romantisch verträumte und melancholisch schöne Kleider, wie gemacht  für preraffaelitische Göttinnen, bei den Jungs hingegen sind sie ziemlich auf dem Boden und liefern das ab, was Mann wirklich auch tragen will. 
Aber die beiden sind nicht die einzigen, die über ein solches Wissen verfügen. Paul Surridge hat bei Z Zegna, dem kleinen Bruder vom großen und nun durch Stefano Pilati so glanzvoll geführten Ermenegildo Zegna, wieder gezeigt was er so drauf hat. Die beiden Marken harmonieren zwar perfekt, haben aber eine deutlich andere Aussage. Z Zegna ist jünger, lässiger und in den Schnitten verspielter. Die Materialien sind edel und zeugen von dem, was den Kern des Zegna-Imperiums auszumachen vermag. Bei den Wollmänteln wird das Volumen der Schnitte noch verstärkt durch die dicken Stoffe. 
Klassischer, schmaler geschnitten sind die Mäntel bei Gucci, der von Lieblingsmodel Clement Chabernaud getragene dunkelblaue Zweireiher mit breitem, aufsteigendem Revers ist ein Musterbeispiel für Zeitlosigkeit. In die pudertönige Farbigkeit der Kollektion reiht er sich perfekt ein und bildet einen klassischen Kontrapunkt zu  all den anderen wunderschönen Mänteln. Ich bin gespannt was noch kommen mag...

Z Zegna
Gucci
Bildquelle: Style.com