CAN, wer ist das? Gestern Abend wurde im Künstlerhaus Bethanien eine Ausstellung eröffnet, die als Hommage à CAN betitelt wurde und es scheinen auch alle genau zu wissen wer oder was eben CAN ist. Ich hatte von der Band CAN bislang noch nichts gehört und bin mir auch sicher, dass die nicht in meiner Musikbibliothek Einzug halten werden.
Doch spannend ist es schon, dass sich 51 nationale und internationale Künstlerpersönlichkeiten mit eben jener Avantgarde Band auseinandergesetzt haben und deren musikalisches Werk in bildende Kunst umwandelten. Norbert Bisky und Albert Ohlen, Carsten Nicolai und Daniel Richter waren vertreten, Anselm Reyle und Eberhard Havekost auch.
Es waren nun aber keine freien Arbeiten die da zusammengetragen wurden, also nichts was aus den Künstlern heraus entstand und zufällig den gleichen Nenner, eben CAN, hatte, sondern die Künstler wurden angefragt, ob sie nicht etwas zu dieser Würdigung beitragen wollen. Es sind Auftragsarbeiten, wenn man so will.
Die Frage die sich mir nun stellt ist, ob es nicht auch einfach um ein 'dabei sein' geht und weniger um die Arbeit an sich. Einiges was da hing war trivial, bisweilen sogar lieblos. Albert Ohlen's Computergrafik ist in meinen Augen zumindest ein ganz gutes Beispiel für diese These. In bekannter Manier hat er am Computer etwas gezeichnet, ein Rahmen mit irgendwas drin in A4 Größe, und in der Mitte einfach das Wort 'CAN' eingesetzt. Das Werk war kraftlos, enttäuschend, und das obwohl ich eigentlich seine Arbeiten mag; auch die Computermalereien.
Andere hingegen waren überzeugender, wie eben der sich selbst immer wieder abschrammelnde Bass von Via Lewandowsky oder das in einem Plexiglaskasten aufgehängte Kassettenband von Carsten Nicolai.
Nun war es gestern Abend übervoll in der Räumen der Galerie und an viele Arbeiten war kein rankommen. Oder es war nicht möglich sie mit Abstand und Ruhe zu betrachten. Vielleicht sollte man noch einmal hingehen und sich die Sachen detaillierter zu Gemüte führen. Mal sehen, ob ich nochmals Lust darauf habe.