2011/07/03

Royale Hochzeit In Monaco: Die Zusammenfassung...


Näher dran waren wir wohl bisher bei keiner royalen Hochzeit!? Das monegassische Fürstenhaus hat wieder einmal bewiesen, dass man sich der Wirkung medialer Inszenierung nicht nur bewußt ist, sondern diese auch meisterlich für sich zu nutzen weiß. Im Jahre 1956, bei der Hochzeit von Fürst Rainier mit Grace Kelly, übernahm noch Hollywood die Regie, im Jahre 2011 hat Fürst Albert II. selbst die Zügel in der Hand. Der Innenhof des Palastes wurde zur 'Kathedrale' umgebaut, sicherlich auch, weil neben den 800 geladenen Gästen, Orchester und Chor die zahlreichen Kameras genügend Platz zur Verfügung haben sollten um jede Regung im Detail einzufangen.
Wir hatten so das Vergnügen Emotionen hautnah mitzubekommen und gleichzeitig konnte man bei Facebook sehen, dass das 'Volk' von deren Ausbleiben mehr als enttäuscht war. Tränen gab es erst in Kapelle der monegassischen Schutzheiligen, wo Charlène ihren Braustauß in alter Tradition niederlegte. Aber das war dann auch schon das Ende der Veranstaltung, also zurück zum Anfang.


Gegen 17 Uhr schritt Charlène am Arm ihres Vater Michael Wittstock auf den Palast zu, vorbei an jubelndem Monegassen. Ihr Kleid funkelte im Sonnenlicht, schien aber auch nicht gerade ein Leichtgewicht zu sein. Der Teppich machte es der Fürstin nicht gerade einfach die meterlange Schleppe hinter sich herzuziehen, und man konnte dies auch immer wieder an ihrem leicht angestrengten Gesichtsausdruck erkennen. 70.000 Perlen und Glitzersteine sind kein Pappenspiel und Herr Armani lief auch lieber selbst über den Teppich als ein bisschen tragen zu helfen.
Albert selbst, als Hausherr im Palast, kam natürlich nicht über den Platz, sondern wartete im Inneren auf seine Braut. Gemeinsam mit ihm seine beiden Schwestern Caroline und Stephanie, beider Kinder und viele bekannte Gesichter aus dem Hochadel und dem Jetset. Karl Lagerfeld war natürlich auch da, schon allein weil die halbe Familie Grimaldi in Chanel gekleidet war. Charlotte Casiraghi hätte ruhig noch ein paar mal mehr eingeblendet werden können, eine schönere Frau gab es kaum im Saal. Auch unser Bundespräsident und seine Frau waren geladen. Den 'Regenmantel' hätte sie allerdings im sonnigen Monaco nicht gebraucht, auch wenn er von Rena Lange gewesen ist. Ein Glück, dass wenigstens der zweite Goldfisch im Raum neben der Fürstin Franziska van Almsick modischen Geschmack bewiesen hat.



Die Zeremonie habe ich verfolgt, den Kuss aber irgendwie verpasst. Damit rechnet man doch aber auch nicht bei einer royalen Hochzeit, oder? Die küssen sich normalerweise auf dem Balkon, nicht vorm Altar. Hier aber ist alles ein bisschen anders, eben doch ein bisschen mehr Hollywood. Auch die fliegenden Rosenblütenblätter kamen unerwartet, auch für die Braut. Sie schaute ein bisschen unentspannt drein, als sie den Weg vom Palast zu Wagen antraten und sich dabei vom Volk beklatschen ließen. Mit der Schleppe hatte die Braut da aber wenigstens nicht mehr zu kämpfen, die war verschwunden als sie die Hauskapelle wieder verließen, nachdem dort die Unterschriften geleistet wurden.


Im Hybridwagen ging es dann vom Palast zur kleinen Kapelle Saint Dévote, die im zugebauten Monaco wie unter, neben und hinter die Autobahn gebaut wirkt. Hier weinte Charlène dann auch ein bisschen, lieferte endlich die schon vorher von den Facebook-Kommentatoren im ZDF-Ticker eingeforderten Emotionen.
Danach schaltete dann das ZDF seine Übertragung ab und im Abspann wurden wir nochmal schnell an die eher dunklen Seiten der Grimaldi'schen Familiengeschichte erinnert: 'Irresistible/irreversible/I can't fight the temptation./Call it physical/it's illogical/still I love/the sensation./Irresistible/irresponsible/irregardless of reason./Love's swept over me' und so weiter.
Der Abend klingt nun mit einem Ball aus, aber dafür haben wir leider keine Einladung mehr. Ich zumindest war von der Hochzeit begeistert, die Braut war wunderschön und alles rundherum mehr als glamourös.


Bereits gestern wurde schon die standesamtliche Trauung vollzogen, im kleinen Kreis und zivil. Charlène trug da Chanel, ein zart hellblaues Kleid mit passender Jacke.

Bilder von FAZ.net, Spiegel.de und Facebook