Ich neige dazu Sachen aufzuschieben. Gestern Abend kam ich nicht umhin die Papiertüten mit unsortierten Dokumenten zu durchforsten und fand glücklicherweise de richtigen Zettel nach wenigen Minuten. Postkarten, alte Rechnungsbelege und Kassenzettel, alles fand sich darin. Vieles wanderte gleich auf den Stapel mit Papiermüll, anderes wurde vorsortiert und ich nehme mir für die nächsten Tage vor alles endlich abzuheften. Mit der Ordnung im Papier kommt auch die Ordnung im Kopf, und nichts ist gerade wichtiger.
Ich komme, und das fällt mir beim schreiben dieses Posts besonders auf, wieder zu den Anfängen des Blogs zurück. Es gab hier immer Mode, aber auch viel von dem was mich beschäftigte. Ein Tagebuch halt, ein Tagebuch im ganz klassischen Sinne. Oder dessen moderne, digitale Form halt. Der größte Unterschied ist aber wahrscheinlich die Anzahl derer die es lesen. Wenn es anfangs nur eine Hand voll Leute waren, Freunde vornehmlich, sind es jetzt eine ganze Menge mehr. Kann man da noch wirklich sein innerstes Preis geben? Kann da noch wirklich schreiben was einem beschäftigt oder sollte dafür ein weiteres Blog geschaffen werden? Ach egal, schließlich mache ich die Sache für mich.
Vielleicht konnte man es aus dem gestrigen Post schon herauslesen, wirklich super ist es gerade nicht. Die Realitäten die in der letzten Woche noch mein Leben bestimmten, haben nun keine Gültigkeit mehr. Und es geht nun darum neue Realitäten zu erschaffen, auf den Grundfesten der alten. So wie das immer schon war. Dazu höre ich seit Tagen die gleiche Musik, lese die selben Stellen in den selben Büchern immer wieder, weil ich mich dabei ertappe mit den Gedanken abzuschweifen, und ich vernachlässige das Blog.
Nein, gerade ist wenig Platz in meinem Kopf für Mode. Vielleicht ist es das was die Mode zu unrecht als oberflächlich erscheinen lässt? Sie tritt in den Hintergrund sobald es um Existenzielles geht. Oder aber sie dient dann als Ersatzbefriedigung, was aber in meinem Fall leider wegfällt.
Mir kam ein Spruch wieder in den Sinn, einer den ich gestern eigentlich auch noch in den Post gestern einfügen hätte können. Siri Hustvedt sagte: "Sentimentalität macht das Leben billig."