2010/02/07

Berlin: Galerie Max Hans Daniel...


das wochenende steht also im zeichen der kunst, zwei abende in verschiedenen galerien und ein paar posts dazu. ich habe mich entschieden auch gleich noch in den hamburger bahnhof zu gehen und mir walton ford's "bestiarium" anschauen, einmal das komplette programm also. bevor ich mich aber nun den den großformatigen werken ford's hingebe, kommt noch die beschreibung des samtag abends.
ich habe mich nach schöneberg aufgemacht, zumindest glaube ich dass die genthiner straße in dem stadtteil liegt, um der eröffnung der galerie max hans daniel beizuwohnen. nahe der kurfürstenstraße tragen die damen von berufswegen overknee's, eine galerie hingegen erwartet man eher weniger. ich war auch fast schon wieder am umkehren als ich doch noch im vorbeifahren die erleuchteten räume im ersten stock wahrnahm. die galerie befindet sich im ersten stock eines typischen gründerzeithauses, alles recht unsaniert, aber sehr charmant; eigentlich das was man eher in mitte erwarten würde. laufkundschaft wird sich allerdings kaum die gegend verlaufen, aber mit richtiger pressearbeit und vor allem guten kontakten kann es durchaus erfolgreich werden. die gäste waren schon mal vielversprechend, unter ihnen auch markus draper (sieher gestriger post) und eberhard havekost.
die richtige kunst hängt zumindest schon mal an den wänden, mit den werken von ned vena ist ein guter einstieg gelungen. der amerikanische künstler, bisher durch gebr. lehmann vertreten, wird in zwei räumen recht großzügig gezeigt. eine raumgreifende installation bestehend aus vier mit säure bearbeiteten spiegeln und auf die wände aufgebrachte folienstreifen lassen das auge keinen ruhigen punkt mehr finden.
selbige folien nutzt vena auch für seine gemälde. er bringt die streifen auf verschiedene oberflächen auf, bei den hier gezeigten werken meist unbehandeltes leinen, und sprayt dann mit einem kunststofflack darüber. die folie wird dann abgezogen und trotz eigentlich sehr gerader schablonen entstehen doch unregelmässigkeiten, je nach dem wie der untergrund die farbe aufnimmt oder wie fest die folien vorher klebten, natürlich ist auch entscheidend wie gleichmässig die farbe aufgesprüht wurde.


im selben raum werden auch drei glasstelen ausgestellt, welche wie die spiegel mit säure behandelt wurden. diese werden zum ersten mal gezeigt.


spannend fand ich auch im nebenraum gelagerte werke, ebenfalls von ned vena. im gegensatz zu den ausgestellten werken handelt es sich bei diesen früheren arbeiten eher um monochrome werke, weiß auf weiß.

es lohnt sich den weg nach schöneberg auf sich zu nehmen, zum einen der gezeigten werke wegen zum anderen weil die galerie durchaus potenzial hat ein hotspot in der berliner galerienlandschaft zu werden.

ned vena (noch bis 20. märz)