als eifriger leser von modebeitrag, einem blog der beiträge zusammenfasst welche sich mehr oder weniger kritisch mit mode auseinandersetzen, habe ich den hier verlinkten beitrag über die 'macht der chefredaktionen' gefunden. ich war ein bisschen überrascht wie sehr sich die schreiberin doch einem film, 'the september issue', widmen kann und ihn mit aller macht zerpflückt nur um des zerpflückens willen. ich hatte durchgängig den eindruck, dass isabelle graw den film eh schon vorverurteilt hatte. letztendlich kam sie zu dem schluß, dass anna wintour eine selbstherrliche, machthungrige, aber nichtsdestotrotz hohle dumpfbacke ist, die ihren job im lotto gewonnen hat. weiter hat sie festgestellt, dass die modeindustrie profitgierig ist und die zeitschriften als deren handlanger fungieren.
welcher träumerischen illusion ist isabelle graw denn da bitte erlegen, dass sie allen ernstes glaubte eine zeitschrift sei ein demokratisches medium bei dem jede assistentin ohne vorherige absegnung der chefredaktion einfach strecken realisieren kann und diese im heft erscheinen? auch hat sie kritisiert, dass die amerikanische vogue keine wirklichen modischen neuheiten und keinen zeitgeist ablichtet, sondern nur gefällige kleidung. sie hat ja gewiss ein stück weit recht, aber die zielgruppe der vogue sind auch nicht die trendsetter sondern der massenmarkt. natürlich publiziert die amerikanische vogue gerne designer die auf den ersten blick wohlgefällige kleidung machen. aber sind es doch auch genau die sachen die die klassische vogue-leserin als schön empfindet. jedes medium ist davon abhängig seinen markt bestmöglich zu bedienen, warum soll die amerikanische vogue also sachen zeigen die ein kleiner kreis zwar als neu empfindet, die aber von einer vielzahl als noch nicht schön empfunden werden, einfach weil sie noch ungewohnt sind? dafür gibt es andere blätter welche sich selbst zum ziel setzen dies aufzuzeigen und somit auch zurecht als vorreiter gelten.
die dame hat ein paar vorurteile zusammengeschrieben, meist über die person anna wintour, und auch schön belegt, aber den film nicht als das gesehen was er wirklich ist, nämlich unterhaltung für die massen.