2009/12/11

Und Ab...

heute war ja jungstag und bei der vielen gemeinsam verbrachten zeit, kommen dann auch die unterschiedlichsten themen auf den tisch. zuerst wird die arbeit abgefrühstückt, alles ganz allgemein. aber das thema verwirft man schnell, schließlich hat man ja frei. als nächstes kommen lästereien über freunde und bekannte, alles was es da so gibt und was man auch oft schon tausendmal durchgekaut hat, aber nichtsdestotrotz immer wieder gerne aus dem hut zaubert. drittes thema und das highlight ist dann sex. wir haben zwar unterschiedliche neigungen, können uns aber sehr gut in den anderen hineinversetzten.
es kam dann ein thema auf den tisch welches zwar in die sex-kategorie fällt aber bei jungs nicht sonderlich beliebt ist, schließlich ist der eigene penis eine sehr private angelegenheit und allein das wort beschneidung führt augenblicklich dazu die hand schützend zwischen den beinen zu positionieren. und doch ist es ziemlich interessant sich mal darüber gedanken zu machen.
in unserem kulturkreis ist das ganze eigentlich nur thema wenn eine medizinische notwendigkeit besteht, also im kindesalter eine vorhautverengung festgestellt wird. nun sitzen da aber zwei erwachsene männer und es ist schon davon auszugehen, dass da soweit alles in bester ordnung ist. andere länder andere sitten, mancherorts wird gleich bei der geburt die sinnlos erscheinende haut entfernt oder aber im kindesalter als familienfest verkleidet. in unserer vogtländischen heimat hat man uns diese entscheidung nun leider nicht abgenommen, was auch wieder ein glück ist, man könnte es ja sonst gar nicht durchkauen.
es kommen bei uns andere gesichtspunkte ins spiel als hygienische, der wichtigste und eigentlich auch einzige ist ganz einfach die ästhetik. ich kann mich noch gut an eine folge von sex and the city erinnern, charlotte hatte den ersten unbeschnittenen mann im bett und war entsetzt. sie verglich es mit einem shei pei, jenen hunden die immer aussehen als wäre ihnen das fell ein stückchen zu groß. nun ganz so weit würde ich nicht gehen, aber im ansatz hat sie doch recht. unbeschnitten, aus eigener erfahrung bekannt, kann nicht mit diesen schönen faltenfreien genitalien mithalten die einem in feinster werbeästhetik immer wieder vor augen geführt werden. zwar sieht ein unbeschnittener nackter mann immer noch angezogener aus als ein beschnittener, aber sex versprüht dann doch eher das freiliegende. um nochmals auf sex and the city zu verweisen, diesmal aber samantha, der vergleich mit einer rosafarbene rosa lässt sich mit vorhaut eher weniger in einklang bringen.
was hält uns also davon ab zum onkel doktor zu gehen und diesen die schere ansetzen zu lassen? die angst, ich verweise wieder auf die hände im schritt! allein die vorstellung da hin zu gehen und die hose aufzumachen ist nicht gerade prickelnd. wir waren alle mit 18 zur musterung, müssen das aber nicht unbedingt wieder haben. die zehn jahre die seit diesem tag vergangen sind, reichen nicht aus um dieses erlebnis schon vergessen zu haben. und da gehts dann auch nicht nur um mal anschauen, sondern auch um ein beteiligtes messer. das braucht mut!
eine weitere wichtige frage ist ja auch was danach kommt. entwickelt sich dann so etwas wie eine hornhaut, also im übertragenen sinne? wird man unempfindlicher? dies kann ja dann sogar vorteile haben! stundenlang kann ja auch mal schön sein... realistisch betrachtet liegt die zeitverlängerung wohl eher im minutenbereich, also unnötig allein deshalb soweit zu gehen. andererseits ist das stückcken schützende haut in zeiten samtweicher jerseyunterhosen auch nicht mehr unbedingt von nöten.
dann saßen wir da, ratlos. wir sind beide dem ganzen gar nicht abgeneigt, es gibt mehr gründe dafür als degegen, aber wir sind nun auch beide nicht die helden die einfach mal beim arzt reinschneien und an sich rumbasteln lassen. was also tun? meinungen sind willkommen!