Letzteres war am vergangenen Donnerstag der Fall. Ich stolperte über dieses Medium, durchstreifte die Einträge und aus Erinnerungsfetzen setzten sich Landschaften zusammen. Immer noch mit vielen weißen Flecken zwar, aber doch verbunden. Die guten Zeiten, an den Schlechten hält man nicht fest. Genauso konstruiert wie unsere Instagram's und Tiktok's, aber etwas weniger geschönt, niemanden etwas vorspielen müssen ausser dem eigenen Selbst.
Vornehmlich waren es die Jahre in Berlin, zwischen Ende 2005 und 2012, die in einer Festplatte eingemeisselt sind. Man muss sie an den Strom anstecken, dann knarrt und zischt sie. Und schon ist man im Wunschjahr am Wunschort. Zeitmaschine.
Zurück in die alte Stadt, das alte Viertel, die alte Straße, die alte Wohnung, die alte Küche. Der Platz, der der Mittelpunkt dieses Mediums war. Blogger, das war eine Beschreibung eines Teils meines Ich's in jenen Jahren. Das nahm Zeit in Anspruch und war Antrieb. Der Antrieb, der zu den Bildern auf der Festplatte führte und die Alben füllte. Der Antrieb, der mich meine Gedanken niederschreiben und teilen lies, mit der Kamera in der Hand an Orte brachte. Menschen treffen, lose Verbindungen knüpfen, wieder weg. Teil von etwas sein oder nur Betrachter.
Was bleibt? Bilder und Erinnerungen, Sentimentalität. Aber viel wichtiger, die Freunde, die Teil dieser Erfahrungen waren, noch immer in meinem Leben sind. Natürlich anders, räumlich weniger nah. Aber fest verwurzelt. Dankbarkeit.