13 Tage noch bis Weihnachten und nicht über passende Geschenke für die Lieben muss man sich Gedanken machen, sondern auch was an den drei Feiertagen auf den Tisch kommt. Gans und anderes Geflügel, klar. Aber beim Essen geht es auch darum dies an einer schön gedeckten Tafel zu tun, und vielleicht auch das gute Porzellan aus dem Schrank zu holen. Zu den edelsten und elegantesten Manufakturen, die sich dem weißen Gold verschrieben haben, gehört Royal Copenhagen. Nicht nur das dänische Königshaus weiß zu schätzen, was seit 1775 mit den drei blauen Wellen versehen seines Siegeszug um die Welt antrat.
Es gehörte im 18. Jahrhundert, nach der Erfindung des europäischen Porzellans unter König Friedrich August I. von Sachsen, zum guten Ton eigene Manufakturen zu unterhalten und nach und nach gründeten sich in allen europäischen Königreichen und Fürstentümern eigene Manufakturen, für denen Betrieb Handwerker aus Sachsen und Preußen angeworben wurden. Die wertvollsten Präsente und Friedenssgaben an 'befreundete' Fürsten war nicht etwa aus Edelmetallen angefertigte Objekte, sondern ein Porzellanservice aus eigener Fabrikation. Auch das bekannteste Design von damals noch Königlichen Porzellanmanufaktur war als beschwichtigendes Geschenk an Katharina II. von Russland gedacht, das noch heute hergestellte Flora Danica.
Bereits 1780 wurde das erste Geschäft in den Räumen über der Manufaktur in der Kopenhagener Innenstadt eröffnet und entwickelte sich schnell zum Anziehungspunkt für die elegante dänische Gesellschaft und Reisende, die Kopenhagen besuchten. Es blieb den Dänen auch nichts anderes übrig als das eigene Porzellan zu kaufen, schließlich wurde ein Einfuhrverbot für ausländische Porzellanwaren verhängt um die eigene Produktion zu unterstützen.
Doch gleichzeitig spiegeln schon die frühen Designs den noch heute bekannten schlichten Stil Dänemarks wieder. Das feine, mit blauen Blumen und Ranken verzierte Musselmalet findet sich in irgendeiner Art und Weise in fast jeden Haushalt Dänemarks. Die reinweißen Porzellane mit den geriffelten Oberflächen stehen auch in meiner Küche, als hier schon vorgestellter Krug und als Kaffeepötte.
Bei teNeues ist nun ein wunderschöner Bildband erschienen, der nicht nur die Geschichte des Hauses reich bebildert darstellt, sondern sich vor allem der 50-jährigen Tradition der Weihnachtstische widmet, die in den Kopenhagener Räumlichkeiten immer zwischen Mitte November und Ende Dezember ausgestellt werden und zahlreiche Besucher zum staunen bringen. Vielschichtig wie die Adjektive mit denen die Autorin Lone Rahbeck Christensen die beschreibt – winterlich, süß, opulent, rustikal, raffiniert etc. – sind auch die, die in den letzten 50 Jahren die Ehre hatten die Aufgabe des Tischdeckens zu übernehmen. Allem voran Königin Margarete II.
Ob zarte Blüten, klassische Weihnachtsdekorationen oder Felle und Geweihe, bei Royal Copenhagen finden sich Tischdekorationen für jeden Geschmack und Stil. An jeder dieser Tafeln wäre ich gerne Gast!