Otto Gerstenberg sammelte mit großer Kennerschaft nicht nur Gemälde und Plastiken, sondern auch Grafiken und Blätter. Eine genaue Zahl der so zusammengetragenen Werke ist nicht mehr zu benennen, den meist wurden sie nur mit einem Sammlerstempel versehen nicht aber katalogisiert. Nach seinem Tod 1935 erbte seine Tochter Margarete Scharf die Villa in Dahlem und auch die darin befindliche Sammlung. Aus Platzgründen lagerte sie große Teile der Sammlung aus, brachte sie in den Depots der Victoria-Versicherung unter, Otto Gerstenberg war bis zu seinem Tode Vorsitzender des Aufsichtsrates, und übergab andere Arbeiten der Nationalgalerie zur 'sicheren' Aufbewahrung. Doch wirklich sicher war weder der eine noch der andere Aufbewahrungsort, teils verbrannten die Arbeiten bei einem Bombenangriff, andere wertvolle Stücke wurden von den Russen als Beutekunst mitgenommen und sind heute unter anderem in der Eremitage zu sehen.
Julietta Scharf, die Urenkelin von Otto Gerstenberg, wuchs mit der Kunst auf. Nicht nur die in der Familie verbliebenen Arbeiten des Urgroßvaters weckten die Leidenschaft dafür, auch die von ihrem Vater Dieter Scharf zusammengetragenen Arbeiten. Für 'Der Exzentrische Blick' wurden Arbeiten dreier Meister wieder vereint, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit der öffentlichen Selbstdarstellung der Mittmenschen der Künstler auseinandersetzten. Francisco de Goya, Honoré Daumier und Henri de Toulouse-Lautrec beobachteten mit scharfem Blick die Laster und Befindlichkeiten, und brachten sie auf unterschiedlichste Art und Weise zu Papier. Diese kleinformatigen Arbeiten zeigen den Fazettenreichtum grafischer Arbeiten, aber auch das Weltbild der Künstler in ihrer jeweiligen Zeit.
Daneben bieten zwei Vitrinen die Möglichkeit mehr über die Sammeltätigkeit Gerstenbergs zu erfahren. Briefe, Notizen und Fotografien bieten interessante Einblicke, wie der Grundstock für diese bedeutende Sammlung gelegt wurde, die Dank der Julietta Scharf der Öffentlichkeit zugänglich ist. Seit 2008 wird die Sammlung Scharf Gerstenberg im östlichen Stülerbau gezeigt, im westlichen ist die Sammlung Berggruen untergebracht. Beide Museen zeigen erstklassige Werke aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert.
Bild: Henri de Toulouse-Lautrec, Die Loge mit dem goldenen Maskaron, 1894
Daneben bieten zwei Vitrinen die Möglichkeit mehr über die Sammeltätigkeit Gerstenbergs zu erfahren. Briefe, Notizen und Fotografien bieten interessante Einblicke, wie der Grundstock für diese bedeutende Sammlung gelegt wurde, die Dank der Julietta Scharf der Öffentlichkeit zugänglich ist. Seit 2008 wird die Sammlung Scharf Gerstenberg im östlichen Stülerbau gezeigt, im westlichen ist die Sammlung Berggruen untergebracht. Beide Museen zeigen erstklassige Werke aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert.
Bild: Henri de Toulouse-Lautrec, Die Loge mit dem goldenen Maskaron, 1894