Wer hätte gedacht, dass die Wiege der amerikanischen Mode ausgerechnet in Indianapolis liegen könnte? Die Stadt ist zwar bekannt für ihren Motor Speedway, nicht aber als Modemetropole. Na ja, die Designer um die es im nachfolgenden Post geht wurden da zwar geboren, haben aber anderswo Karriere gemacht. Nichtsdestotrotz widmet das Indianapolis Museum of Art nun vier berühmten Söhnen eine Ausstellung: Halston, Norman Norell, Bill Blass und Stephen Sprouse.
Alle vier prägten modisch das 20. Jahrhundert, vor allem die amerikanische Mode, standen jedoch immer etwas im Schatten der großen europäischen Modemacher. Kaum jemand weiß, dass Norell schon 1945 schwingende Röcke zu schmalen Taillen zeigte, erst durch Dior wurde der 'New Look' ein weltweiter Erfolg. Und Halston ist untrennbar mit der Discoära verbunden, hat aber gleichzeitig Jackie Kennedy den Pillbox Hut verpasst und so ihren markanten Look mitgeprägt. Bill Blass (Bild oben) war derjenige der Hollywood Glamour und Haute Couture verband. Seine Kleider trugen Nancy Reagan und Barbra Streisand, die gestern übrigens 70 Jahre alt geworden ist. Für den Zeitgeist und das Jetzt steht letztendlich dann Stephen Sprouse.
Norman Norell, 1947 |
Halston, ca. 1978 |
Während sich die großen Museen ein Wettrennen um Publikumsgaranten liefern, warten die kleineren mit wirklich spannenden Schauen auf. Da werden die Konzepte nicht marketingträchtig zusammengeschustert, sondern es wird nach gemeinsamen Nennern gesucht und dann eine spannende Ausstellung daraus gemacht. Wie gerne würde ich nach Indianapolis fliegen und mir die Ausstellung anschauen, alle drei Designer finde ich spannend und eben nicht so ausgelutscht, wie andere Größen die allenthalben aus dem Hut gezaubert werden. Bis Januar kommenden Jahres habe ich Zeit, allerdings ist es wohl eher ein Wunschtraum...