2012/01/26

Paris Haute Couture FS-2012: Valentino / Elie Saab


Valentino, also Maria Grazia Chiuri und Pier Paolo Piccioli, und Elie Saab sprechen die gleichen Sprache und ähneln sich sehr in der Aussage. In beiden Kollektion werden mädchenhaft zarte Kleider auf den Laufsteg geschickt, die vor allem dazu dienen sollen Frauen schöner zu machen. Couture wird hier nicht mit einer Botschaft belegt, und es geht nicht um Schockmomente. Alles huldigt der Schönheit. Kein Wunder also, dass besonders Prinzessinnen diese Kleider mögen; die europäischen genauso, wie die aus dem nahen Osten.
Bei Valentino sind es vor allem die Bustierkleider aus bedrucken Seiden, die mir besonders gefallen. Zarte Blumenmuster und der im 18. Jahrhundert beliebte Toile de Jouy ersetzten Stickereien und bilden einen Kontrast zu den vielen fragilen Spitzenkleidern der Kollektion. Das Modell bei dem Rock nochmals quiltartig durchbrochen wurde, ist das herausstechende Highlight. Typisch für Valentino sind aber auch die Ensembles und Tageskleider, die zwar nicht für einen Büroalltag taugen, aber für den Kirchgang zukünftiger Königinnen wie gemacht zu sein scheinen. Kronprinzessin Maxima wird sicher schon eine kleine Liste mit ihren Wünschen an die Ateliers von Valentino geschickt haben und diese dann beim nächsten Staatsbesuch ausführen. 



Elie Saab spielt wieder die Klaviatur der Pastelltöne und ordnet seine Kollektion farblich von Weiß bis Beige, da zwischen liegen dann Apricottöne, zartes Flieder und das Blau von Hortensien. Es sind Abend- und Cocktailkleider, von denen jedes einzelne ein Kunstwerk ist. Tageskleider hingegen werden bei Saab gar nicht gezeigt, was gegen die Couture-Regeln verstösst und verdeutlicht warum Elie Saab auch nach Jahren nur ein Gast in der Couture-Riege ist. 
Manchmal allerdings verliert sich Elie Saab etwas zu sehr in der Puppenhaftigkeit, was besonders an den Cocktailkleidern sichtbar wird. Manche Kleider könnten einfach etwas weniger niedlich sein. 





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