So sehr man auch versucht sich Mitte schön zu reden und der Friedrichstraße etwas Glamour abtrotzen möchte, die wahre Eleganz in Berlin findet sich eben doch nur auf dem Ku'damm. Und nein, der ist auch nicht da wo das KaDeWe ist, sondern beginnt erst wirklich ab Fasanenstraße.
Am vergangenen Samstag eröffnete der neue Prada Store und auch das ist ein klares Bekenntnis für den Standort. Sicherlich hätten sich auch Objekte im Ostteil der Stadt gefunden, aber nicht nur die Ladenfläche ist entscheidend, sondern auch die Aussenwirkung der Immobilie. Bei Prada passt das ganz gut. Im schönes Eckhaus aus der Gründerzeit, in der Nachbarschaft Chanel, YSL und Jil Sander. Parkmöglichkeiten und luxuriös breite Bürgersteige laden zum flanieren ein.
Innen dann findet sich auf mehreren Etagen alles was das Label bietet, vor allem die Damenabteilung ist sehr gut sortiert. Neben der Kollektion werden auch ältere Modelle gezeigt. Besonders die Mäntel von HW-2007 sind immer schön anzuschauen.
Bei den Herren sieht es leider weit weniger spannend aus. Die sichere Nummer, also Grau, Schwarz und Blau, sind vor allem dann langweilig, wenn man weis, dass eine Kollektion eigentlich mehr zu bieten hat.
Leider gibt es aber auch etwas Kritik, und die betrifft das Personal. Momentan hat der Laden noch zwei Eingänge, wobei aber davon auszugehen ist, dass einer in absehbarer Zeit zugemacht werden wird, und somit auch zwei Herren zum öffnen der Türen. Wir haben wahrscheinlich den falschen Eingang genommen, der junge Mann hat uns jedenfalls nicht gesehen / sehen wollen. Ich habe kein Problem damit Türen selbst aufzumachen, allerdings verliert er damit auch seine Daseinsberechtigung und das Geschäft an selbstauferlegtem Glanz.
Zweitens wurden wir komplett ignoriert, von den unzähligen, nicht sonderlich beschäftigt wirkenden Angestellten konnten sich nur wenige eine nicht gerade warmherzige und freundliche Begrüßungsfloskel abringen. Von Interesse am Kunden ganz zu schweigen. Schade, dass nicht mal in der Eröffnungsphase eine schöne Atmosphäre geschaffen wird. Vielleicht waren wir auch einfach nicht sichtbar genug mit Labels zugepflastert!?
Wenn schon mal in der Gegend, dann muss auch ein kurzer Rundgang bei Jil Sander sein. Die Neonfarben der Dekoration zogen mich ganz magisch an.
Hier übrigens kann ich nur Positives über die Angestellten sagen. Man wird freundlich begrüßt und wahrgenommen, hat das Gefühl dass jemand da ist ohne bedrängt zu werden. Zweifellos der sympathischste Laden in der Gegend.