vorgestern fesselte mich einen diskussionsrunde im radio, es ging nachts bei fritz um mänlichkeit und was im allgemeinen als männlich bezeichnet wird. ja, was ist das eigentlich?
ein mann baut das haus, fällt bäume und macht ein großes feuer damit. ein mann schafft das holz ins haus und eine frau bereitet darauf mit dem eben noch schnell vom mann erlegten und ausgeweideten hirsch zu. ein mann beschützt die familie vor sich im wald herumtreibenden ungetier. er bestellt tags das feld, um das getreide zu ernten, aus dem eine frau das brot backen wird.
ein schönes bild, schön klar strukturiert und festgelegt, und sicherlich auch noch bis weit ins 20jhd. hinein gültig, wenn auch in abgewandelter form. doch dann geriet alles aus den fugen...
und nun stehen wir hier und die männer wissen nicht mehr wer sie sind. in ihrem selbstverständnis sind sie noch jäger, aber längst jagen sie nur noch in virtuellen räumen und träumen vom leben als bauer während sie sehnsuchtsvoll die örtliche manufactum filiale durchstreifen um ein archaisch anmutendes messerchen für die ohnehin unbenutzte designerküche zu erstehen.
wir stehen also hier, haben die chance alte gefüge aufzubrechen und neu zu definieren was den einzelnen menschen ausmacht. männlich und weiblich sind passé, funktionieren nicht mehr. alle haben die möglichkeit ihr persönliches manifest zu schreiben und dieses mitzuteilen!
der neue mann sollte zu sich und seinen ureigensten gedanken und gefühlen stehen, entscheidungen treffen können und wollen, toleranz üben ohne sich zu verbiegen.
holzfäller von ferdinand hodler