Idyllisch eingebettet, ganz nach den Regeln des Zisterzienserordens an einem Bachlauf im Tal, liegt von einer Mauer umgeben das Kloster Eberbach. Es sind nur gut 15 Minuten von Wiesbaden aus, allein in der letzten Woche waren wir zweimal dort. Nachdem am Silvestertag wieder die Klosteranlage noch der Hofladen geöffnet hatte, war beides heute zugänglich und wir hatten einen sehr spannenden und schönen Nachmittag in der ehemaligen Klosteranlage und der zugehörigen Wirtschaft.
Die Geschichte des Klosters reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und steht in enger Verbindung mit dem Kloster Clairvaux, von wo aus ein Abt und zwölf Mönche, mit der Gründung eines Tochterklosters betraut, an den Rhein entsandt wurden. Bis zur Säkularisation im beginnenden 19. Jahrhundert machte die Anlage nicht nur baulich einiges durch, sie wurde auch immer wieder geplündert. Und trotzdem konnte sie zumindest äusserlich bis heute überstehen und zeugt in ihrer Geschlossenheit von der Komplexität des Klosterlebens.
Auch für Filmaufnahmen bot und bietet das Innere des Klosters eine perfekte Kulisse, da sich dort das Mittelalter gut hat darstellen lassen. Mitte der 1980-er Jahre wurde das ehemalige Mönchdormitorium, ein gut 1.000qm großer, zweischiffiger Saal mit beeindruckendem Kreuzrippengewölbe, der als Schlafsaal für die Mönche diente, zum Schreibsaal in der Verfilmung von Umberto Eco's Roman 'Der Name der Rose'. Auch die Basilika wurde als Kulisse verwendet.
Ruhe kann man finden in der wunderbar gepflegten Gartenanlage, sofern man nicht gerade dann dort aufschlägt, wenn die Touristen busseweise angekarrt werden. Wir hatten das Glück selbst die Basilika und die wunderschönen alten Weinkeller ganz für uns zu haben und so die Stille der Gebäude genießen zu können.