Immer mehr entwickelt sich das einst unansehnliche Eckchen am Ku'damm zwischen Bleibtreu- und Schlüterstraße. Endlich ist das Haus Cumberland so ziemlich fertig, beherbergt Läden die einen Besuch lohnen und nun auch mit dem 'Grosz' ein Kaffeehaus, das dieses Prädikat verdient.
Mit dem 'Grosz' eröffnet nun im Westen Berlins quasi eine Filiale des Borchardt, das ja insgeheim als Kantine Berlins gilt und mir selbst die Kinderversion des Wiener Schnitzels noch zu viel war. Das Ambiente ist ausgesucht, und sieht schon jetzt so aus als könnte es ganz gut altern. Roland Mary is es gelungen ein Haus zu schaffen, dem man eher selten anmerkt, dass es quasi gerade erst aus dem nichts erschaffen wurde. Auf feinem Meissner Porzellan bekommt man Kuchen aus der hauseigenen Patisserie serviert, die ebenfalls den Charme der guten alten Zeit versprühen und einige der neuen Gäste erwecken den Anschein Teil der Einrichtung zu sein.
Vom Touristenladen ist das 'Grosz' weit entfernt, dafür gibt es ja andere Läden, eher wird es wohl ziemlich schnell eine Stammgemeinde finden und damit vielleicht auch wieder die Tradition der Berliner Kaffeehauskultur ein Stückchen reicher machen. Vielleicht finden ja auch die Grosz' und Lasker-Schüler's unserer Generation ihren Weg dorthin.