Einer der Vorteile die mein Job mit sich bringt ist, dass ich in Stoffmusterbüchern wühlen kann und so wundervolle neue Sachen entdecke. Einer meiner besonderen Favoriten ist dabei die in London ansässige Firma W.Bill Ltd., die seit 1846 mit Stoffen handelt.
Angefangen hat William Bill mit Nähzutaten für Trauerkleidung. Das war in England gar kein so kleiner Markt, schließlich wurde nirgendwo sonst die Trauer so zelebriert wie auf der Insel. Und trotzdem begann Bill sein Geschäft auszubauen, er erweiterte sein Angebot um Wollstoffe und ist seit dem eine feste Anlaufstelle für beste Qualitäten.
Beim durchblättern der Bunches wird man nicht nur erstaunt feststellen, wie viele unterschiedliche Farben und Strukturen es gibt. Auch wie unterschiedlich sie sich anfühlen. Manche sind wie Reibeisen und lassen vermuten, dass man schon wirklich hartgesotten sein muss, wenn man sie auf bloßer Haut tragen würde, andere sind Zart wie die Haut von Pfirsichen. Natürlich wird nicht mehr nur Wolle von Schafen verwendet, oft wird Kaschmir beigemischt und so ein angenehmeres Tragegefühl erzeugt.
Am faszinierendsten aber sind die Farben und Muster. Klassiker wie Fischgrat und Glencheck gibt es in rauen Mengen, und keiner gleicht dem Anderen. Durch unterschiedlich gefärbte Schuss- und Kettfäden bekommen die Stoffe leben, erst bei näherer Betrachtung kann man erkennen wie viele unterschiedliche Farben da verwendet werden.
Es muss enormen Spass machen sich aus der Vielzahl von Möglichkeiten einen Stoff auszusuchen und daraus eine Jacke oder ein Jacket für sich anfertigen zu lassen. Meine Favoriten habe ich schon gefunden, nur den Schneider für die Anfertigung habe ich noch nicht zur Hand.