Brassaï ist einer der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts und hat das Bild, das wir heute von Paris habe massgeblich mitgeprägt. Geboren wurde er als Gulya Halász im früheren Österreich Ungarn, heute Rumänien. Brassó, seine Geburtsstadt übernahm er und entwickelte daraus das Pseudonym Brassaï.
Gleich zwei Berliner Museen widmen seinem Werk nun Ausstellungen. Doch sind es weder die die Ansichten von Paris, noch seine berühmten Nachtbilder der Stadt an der Seine, die im Museum Berggruen und der Sammlung Scharf-Gerstenberg noch bis zum 28. August zu sehen sind. Der Sammlung von Heinz Berggruen, Werke von Picasso bis Giacometti beinhaltend, werden Fotografien Brassaï's zur Seite gestellt, die die Ateliers der Künstler zeigen. Man sieht zum Beispiel die Plastik einer sich kämmenden Frau, die nun Teil der Sammlung ist und man deutlich auf dem Kaminsims in Picassos Haus sehen kann. Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Werken. Im Haus gegenüber, dem alten Stallgebäude, das nun vor allem die aus surrealistischen Werken bestehende Sammlung Scharf-Gerstenberg beherbergt, werden Brassaï's 'Graffiti'-Fotografien den Bilder von Jean Dubuffet.
Dubuffet war es auch der Brassaï ermutigte die Kratzbilder, den das vor allem waren diese Graffitis, festzuhalten und so die als 'art brut', als rohe Kunst bezeichnete Kunst der Straße zu dokumentieren.
Was viele nicht wissen, ich bis heute auch nicht, ist dass Brassaï eine enge Verbindung zu Berlin hatte. 1920 kam er hierher um zuerst als Journalist zu arbeiten und später an der Hochschule der bildenden Künste (heute UdK) zu studieren. Die Ausstellungen sind also eine Art Heimkehr.